Am Mittwoch, dem 23. April 2025, wurde der nördliche Harz von einem schweren Unwetter heimgesucht. Heftige Gewitter und anhaltender Starkregen führten zu Überschwemmungen, überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern.Besonders betroffen waren die Regionen rund um Osterwieck und die Gemeinde Huy.
In den Ortsteilen Zilly, Berßel, Deersheim und Dardesheim stand das Wasser teilweise kniehoch. Schlammmassen überfluteten die Straßen, und zahlreiche Keller liefen voll. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz, um die Schäden zu begrenzen und Hilfe zu leisten.
Trotz der dramatischen Lage gab es nach Angaben der örtlichen Leitstelle keine Verletzten. Die Einsatzkräfte arbeiteten bis in die späten Abendstunden, um die betroffenen Gebiete zu sichern und die Aufräumarbeiten zu beginnen.
Die genaue Schadenshöhe ist noch nicht bekannt, jedoch ist bereits jetzt klar, dass erhebliche Sachschäden entstanden sind. Die Behörden rufen die Bevölkerung zur Vorsicht auf und empfehlen, überflutete Bereiche zu meiden.
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor weiteren Unwettern in der Region. Es wird geraten, die aktuellen Wetterwarnungen zu verfolgen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Die betroffenen Gemeinden stehen nun vor der Herausforderung, die Schäden zu beseitigen und den Alltag wiederherzustellen. Die Solidarität und Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft sind in dieser schwierigen Zeit besonders gefragt.
Die Einsatzkräfte im Ausnahmezustand
Die Feuerwehrleute und Rettungsdienste im Landkreis Harz standen in der Nacht auf Donnerstag unter enormem Druck. Über 450 Einsätze wurden innerhalb weniger Stunden verzeichnet – ein Rekordwert für die Region. Besonders die Orte Osterwieck, Anderbeck, Berßel und Dardesheim waren betroffen. Dort mussten Keller ausgepumpt, umgestürzte Bäume beseitigt und gestrandete Autofahrer gerettet werden.
„Es war eine lange Nacht. Wir haben im Minutentakt neue Einsatzmeldungen bekommen“, berichtet Einsatzleiter Marco Teichmann von der Freiwilligen Feuerwehr Osterwieck. „Die Menschen waren verängstigt – manche hatten das Wasser bereits im Erdgeschoss stehen.“ In einigen Ortsteilen wurde der Katastrophenfall ausgerufen, um schneller Hilfe koordinieren zu können.
Infrastruktur schwer beschädigt
Auch die Verkehrsinfrastruktur wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Landesstraße 87 zwischen Dedeleben und Schwanebeck musste gesperrt werden, da ein Abschnitt durch einen Hangrutsch unpassierbar wurde. Mehrere Brücken wurden von Wassermassen unterspült, darunter eine wichtige Verbindung über die Holtemme bei Wernigerode.
Der Strom fiel in Teilen von Zilly und Deersheim aus, da Transformatoren beschädigt wurden. Die Harzenergie GmbH bestätigte, dass die Versorgung inzwischen größtenteils wiederhergestellt sei, warnte jedoch vor weiteren Ausfällen, sollte sich das Wetter erneut verschlechtern.
Reaktionen aus der Politik
Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) besuchte am Donnerstagmorgen die Einsatzkräfte in Osterwieck und sprach ihnen ihren Dank aus. „Was hier geleistet wurde, ist bemerkenswert. Unsere Feuerwehren, das THW und die Polizei haben mit großem Engagement und Professionalität reagiert“, sagte sie. Sie kündigte schnelle Hilfe für die betroffenen Gemeinden an und forderte zugleich mehr Investitionen in den Katastrophenschutz: „Solche Extremwetterlagen werden häufiger. Wir müssen vorbereitet sein.“
Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff äußerte sich: „Meine Gedanken sind bei den betroffenen Familien. Wir werden unbürokratisch helfen, wo es geht.“
Blick nach vorn: Aufräumen und helfen
Inzwischen hat der Regen nachgelassen, doch das Aufräumen hat gerade erst begonnen. Freiwillige aus den Nachbarorten helfen beim Beseitigen von Schutt, Pumpen von Kellern und Versorgung von Senioren, die in ihren Häusern eingeschlossen waren. Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter sind vor Ort und kümmern sich auch um traumatisierte Anwohner.
Die Spendenbereitschaft ist groß: Die Stadt Osterwieck hat ein Spendenkonto eingerichtet, um unbürokratisch Soforthilfe leisten zu können. Das Motto lautet: Zusammenhalten, wenn das Wasser steigt.
Für weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen empfiehlt sich ein Blick auf die lokalen Nachrichtenportale.