Mitten im idyllischen Südharz entsteht derzeit ein ambitioniertes Ferienprojekt, das nicht nur als touristisches Highlight, sondern auch als struktureller Impuls für die gesamte Region gedacht ist: Der neue Ferienpark in Zorge, entwickelt von der elsPARC-Gruppe, nähert sich seiner ersten Eröffnungsphase. Bereits im Juli sollen die ersten Ferienhäuser bezugsfertig sein. Die vollständige Fertigstellung ist für 2026 geplant.
Großprojekt mit Vision: Die Idee hinter elsPARC Zorge
Der Ferienpark ist Teil eines millionenschweren Bauvorhabens und ergänzt den bereits bestehenden elsPARC-Standort in Walkenried. In Zorge entstehen 18 moderne Cabins, zwei sogenannte „Kirchblick-Apartments“ sowie ein Kurhaus, das künftig für Workshops, Seminare und kulturelle Veranstaltungen genutzt werden soll. Das Projekt soll sowohl den klassischen Urlaubsgast als auch den digitalen Nomaden ansprechen.
Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, der Naturerlebnis, Rückzug und moderne Arbeitsformen miteinander vereint. Dabei spielt die Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle – sowohl architektonisch als auch energetisch.
Nachhaltigkeit als Grundprinzip
Die Bauweise der Ferienhäuser orientiert sich konsequent an ökologischen Standards. Alle Cabins stehen auf Schraubfundamenten – ein Verfahren, das die Bodenversiegelung verhindert und die natürliche Versickerung des Regenwassers ermöglicht. Die Gebäude selbst entsprechen dem KfW-40+ Effizienzstandard. Auch die Energieversorgung erfolgt klimafreundlich: Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern in Kombination mit Ökostrom sichern eine weitgehend autarke Stromversorgung.
Die Dächer und Fassaden bestehen aus natürlichen Materialien, die nicht nur funktional, sondern auch optisch mit der Harzlandschaft harmonieren. Beheizt wird über elektrische Fußbodenheizungen, gesteuert durch ein smartes Energiemanagement-System.
Digitale Prozesse und papierloses Erlebnis
In puncto Gästemanagement geht der elsPARC Zorge neue Wege: Buchung, Check-In, Informationen zum Aufenthalt – all das erfolgt digital und papierlos. Über eine eigens entwickelte App erhalten Gäste Zugang zu ihrem Ferienhaus, Informationen zur Umgebung, Wetterprognosen und Erlebnisvorschläge. Der Verzicht auf physische Dokumente ist Teil des umfassenden Nachhaltigkeitskonzepts.
Gesundheit, Freizeit und Workation vereint
Ein Herzstück des Parks wird der renovierte Kurpark in Zorge sein, der direkt an das Gelände angrenzt. Hier finden Gäste Fitnessgeräte, Ruhezonen, einen Kräutergarten sowie einen kleinen Wellnessbereich mit Anwendungen zur Gesundheitsförderung. Diese Angebote richten sich nicht nur an Touristen, sondern stehen auch der lokalen Bevölkerung zur Verfügung.
Ein zentrales Element ist das Thema „Workation“ – also Arbeiten in Urlaubsatmosphäre. Die Ferienhäuser sind mit schnellem Internet, Arbeitsplätzen und Ruhezonen ausgestattet. Zielgruppe sind junge Berufstätige, die flexibel arbeiten und naturnahe Rückzugsorte suchen.
Tourismus im Wandel: Zorge als Vorreiter
Zorge galt lange Zeit als strukturschwacher Ort im Harz. Mit dem Ferienpark beginnt eine Phase der Erneuerung. Die Region positioniert sich zunehmend als nachhaltiges Reiseziel. Dabei wird auch auf sanften Tourismus gesetzt – ohne Massenandrang, dafür mit Qualität und naturnaher Erholung.
Der Harz in Zahlen
Kategorie | Zahlen (2023/2024) |
---|---|
Übernachtungen | +10 % im Vergleich zu 2019 |
Tagesbesuche | +37 % |
Bruttoumsatz Tourismus | +28 % |
Kommunale Steuereinnahmen | 1–3 % aus touristischer Wertschöpfung |
Diese Zahlen belegen die zunehmende Bedeutung des Harzes als Tourismusregion – und die Notwendigkeit, diesen Aufschwung qualitativ zu gestalten.
Förderung durch das Land Niedersachsen
Das Projekt in Zorge erhält finanzielle Unterstützung durch das Land Niedersachsen. Die Förderung soll dazu beitragen, ländliche Räume nachhaltig zu entwickeln und innovative touristische Konzepte zu fördern. Die genaue Fördersumme ist nicht veröffentlicht, aber sie zeigt deutlich: Das Land steht hinter dem Projekt.
Bildung & Erlebnis: Ein ungewöhnliches Angebot
Ein besonderes Highlight ist das sogenannte Selbstversorger-Experiment. Gäste haben die Möglichkeit, in einem Gemeinschaftsgarten selbst Kräuter, Gemüse und Salat zu ernten – mit Unterstützung lokaler Gärtner. Ziel ist es, einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln zu fördern und gleichzeitig ein familienfreundliches Erlebnis zu bieten.
„Wir wollen Menschen inspirieren, wie einfach und wohltuend ein Leben im Einklang mit der Natur sein kann.“ – Projektleitung elsPARC
Lokale Wirtschaft und Vernetzung
Das Projekt setzt auch auf regionale Kooperation: Handwerker aus dem Umland waren und sind maßgeblich am Bau beteiligt. Geplant sind Partnerschaften mit Bäckereien, Cafés, Fahrradverleihern und Outdoor-Anbietern. Damit soll der Park keine isolierte Tourismusinsel werden, sondern ein integrativer Bestandteil des Südharzes.
Vorteile für die Region im Überblick
- Stärkung lokaler Betriebe durch touristische Nachfrage
- Neuer Lebenszyklus für ehemals vernachlässigte Grundstücke
- Einbindung in regionale Tourismusstrategie
- Förderung des ländlichen Raums
Kritik und mögliche Herausforderungen
Auch wenn es bislang keine konkreten Einwände gibt, zeigen andere Harz-Projekte, dass Naturschutzthemen wie Fledermausbestände oder Wasserschutz später zu Verzögerungen führen können. Eine kontinuierliche Umweltbeobachtung wird daher empfohlen.
Auch die Infrastruktur muss Schritt halten: Straßen, ÖPNV und digitale Erreichbarkeit sind ausbaufähig. Hier bleibt zu hoffen, dass die öffentliche Hand parallel investiert.
Ausblick: Ein Modell für andere Orte?
Der elsPARC Zorge ist mehr als ein neues Feriendorf. Er steht exemplarisch für eine neue Tourismusgeneration: ökologisch, digital, sozial eingebunden. Wenn das Konzept aufgeht, könnte es zum Vorbild für andere ländliche Orte in Deutschland werden, die neue Perspektiven suchen – ohne ihre Identität zu verlieren.
Die ersten Feriengäste können sich ab Juli 2025 selbst ein Bild machen. Dann öffnen die ersten zehn Häuser. Die übrigen Einheiten folgen sukzessive – eingebettet in eine Landschaft, die Erholung, Arbeit und Zukunft vereinen will.