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A Cappella Weekend begeistert Musikfreunde Jugendchor Wernigerode und Calmus Ensemble im Konzerthaus Liebfrauen

Wernigerode, 14. November 2025 – Es ist ein kühler Herbstabend, als sich die Türen des Konzerthauses Liebfrauen öffnen. Im Foyer mischt sich gedämpftes Stimmengewirr mit leiser Vorfreude, die Luft trägt den Geruch von frisch poliertem Holz und feinem Bühnenlicht. Wer an diesem Freitagabend nach Wernigerode gekommen ist, spürt sofort: Hier wird Musik nicht nur gehört, sondern erlebt. Das A Cappella Weekend hat begonnen – und mit ihm ein kulturelles Highlight, das die Stadt am Harz in ein Zentrum vokaler Klangkunst verwandelt.

Ein Wochenende ganz im Zeichen der Stimme

Das A Cappella Weekend in Wernigerode findet 2025 erstmals statt und wird von der Wernigerode Tourismus GmbH gemeinsam mit dem Konzerthaus Liebfrauen veranstaltet. Am 14. November um 20 Uhr steht der Auftaktabend unter dem Motto „In the beginning – at the end“. Die künstlerische Leitung liegt bei Robert Göstl, Leiter des Rundfunk-Jugendchors Wernigerode, der gemeinsam mit dem renommierten Calmus Ensemble Leipzig auftritt. Beide Ensembles verbindet eine langjährige Zusammenarbeit, geprägt von Präzision, Leidenschaft und einer tiefen Hingabe an die Kunst des A Cappella-Gesangs.

Die musikalische Idee des Abends ist klar formuliert: Musik als Brücke – zwischen Menschen, Meinungen und Perspektiven. Unter diesem Leitmotiv spannt sich das Repertoire von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Musik. Auf dem Programm stehen Werke wie William Byrds Mass for Five Voices, „Elemente des Seins“ von Harald Banter, Ēriks Ešenvalds’ „Trees“ oder Frank Tichelis „Earth Song“ – Stücke, die in ihrer Vielfalt den Facettenreichtum der Vokalmusik eindrucksvoll zeigen.

Ein hochkarätiges Aufgebot: Calmus Ensemble und Rundfunk-Jugendchor

Das Calmus Ensemble Leipzig wurde 1999 von ehemaligen Mitgliedern des Thomanerchores Leipzig gegründet. In über 25 Jahren hat sich das Quintett als eines der führenden Vokalensembles Europas etabliert. Kritiker loben ihre „reichen Klangfarben, Homogenität und Liebe zum Detail“. Ihr Repertoire reicht von barocker Polyphonie bis hin zu modernen Uraufführungen und genreübergreifenden Arrangements aus Pop, Jazz und Folk.

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Der Rundfunk-Jugendchor Wernigerode ist dagegen eine Institution der Nachwuchsförderung. Seit seiner Gründung 1951 ist er Teil des Landesgymnasiums für Musik Wernigerode und unter Leitung von Robert Göstl für seine disziplinierte Präzision und emotional dichte Klanggestaltung bekannt. Mit über 1 400 Followern auf Instagram und regelmäßigen Proben- und Konzert-Einblicken pflegt der Chor eine bemerkenswerte Nähe zum Publikum – eine Qualität, die auch in Wernigerode spürbar sein wird.

Publikum, Preise und organisatorische Fakten

Das Konzert am Freitagabend beginnt um 20:00 Uhr, der Einlass startet ab 19:00 Uhr. Die Dauer liegt bei rund 90 Minuten. Die Tickets sind ab **31 Euro** im Vorverkauf erhältlich – ein Preis, der für das dargebotene Niveau als ausgesprochen moderat gilt. Am Folgetag, dem 15. November, setzt das A Cappella Weekend mit einem weiteren Abend fort: „Alte Bekannte“, die Nachfolgeformation der bekannten Wise Guys, beschließt das Wochenende mit einem humorvollen Programm aus Pop- und Vocal-Comedyelementen.

Wernigerode, ohnehin bekannt als traditionsreicher Standort für Chormusik, bietet den idealen Rahmen für ein solches Event. Bereits seit 1999 ist die Stadt Gastgeberin des International Johannes Brahms Choir Festival and Competition, bei dem Chöre aus aller Welt auftreten. Diese musikalische Offenheit prägt auch das neue Format – und stärkt die Position der Stadt als kulturelles Zentrum der Vokalmusik im Harz.

Chormusik im Aufschwung – Zahlen und Entwicklungen

Chormusik boomt in Deutschland: Laut einer Studie existieren hierzulande über **59 000 Chöre** mit mehr als **2,3 Millionen aktiven Sängerinnen und Sängern**. Jährlich finden etwa **300 000 Konzerte** statt, an denen rund **60 Millionen Menschen** als Mitwirkende oder Zuhörer beteiligt sind. A Cappella-Veranstaltungen wie in Wernigerode bedienen also nicht nur ein Nischenpublikum, sondern eine gewachsene, engagierte Szene, die Gemeinschaft und Kulturarbeit verbindet.

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In diesem Kontext setzen Calmus Ensemble und Rundfunk-Jugendchor Wernigerode Maßstäbe. Beide Ensembles engagieren sich aktiv in der Nachwuchsförderung, bieten Workshops und treten regelmäßig als Juroren bei Wettbewerben auf. Ihre Verbindung aus Erfahrung und pädagogischem Anspruch prägt auch die aktuelle Kooperation – sie soll, so die Veranstalter, „nicht nur künstlerische Qualität zeigen, sondern auch junge Stimmen inspirieren“.

Resonanz und Bedeutung für die Region

In sozialen Medien wird das Konzert bereits mit Spannung erwartet. Auf Facebook und Instagram teilen die Ensembles Vorfreude und Eindrücke aus den Proben. Der offizielle Event-Post des Calmus Ensembles spricht von einem „Wiedersehen mit Freunden“ und zeigt Fotos des Liebfrauen-Konzerthauses im Abendlicht – ein Sinnbild für das, was die Veranstaltung sein will: Begegnung, Gemeinschaft, Musik.

Für Wernigerode ist dieses Wochenende mehr als ein Konzerttermin. Es ist ein kulturelles Signal – eines, das an alte Traditionen anknüpft und zugleich neue Impulse setzt. Sollte die Premiere gelingen, könnte sich das A Cappella Weekend dauerhaft als fester Bestandteil des regionalen Kulturkalenders etablieren – ein Gewinn für Musikfreunde, Tourismus und die Stadt gleichermaßen.

Ein Wochenende, das Klangräume öffnet

Wenn am Abend des 14. November die letzten Töne von Byrds Mass for Five Voices verhallen und das Publikum im Konzerthaus Liebfrauen in den Applaus übergeht, wird deutlich: Das A Cappella Weekend hat etwas geschaffen, das bleibt. Eine Verbindung zwischen Tradition und Gegenwart, zwischen Leipziger Perfektion und Wernigeröder Herzblut – getragen von Stimmen, die mehr erzählen als Worte allein. Für alle, die an diesem Abend dabei sind, wird Musik nicht nur gehört, sondern erlebt – und vielleicht beginnt hier tatsächlich etwas Neues, das weit über diesen einen Novemberabend hinausreicht.

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Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.