Am Dienstagabend, dem 6. Mai 2025, wurde in Bad Harzburg eine groß angelegte Feuerwehrübung durchgeführt, die für Aufsehen sorgte. Gegen 18 Uhr heulten die Sirenen, als die Feuerwehren aus Bad Harzburg und Goslar zu einem simulierten Kellerbrand in der Rudolf-Huch-Straße ausrückten.
Das Übungsszenario sah vor, dass ein Feuer im Keller eines Mehrfamilienhauses ausgebrochen war und mehrere Personen als vermisst galten. Um die Situation möglichst realistisch zu gestalten, wurde künstlicher Rauch eingesetzt. Insgesamt waren rund 60 Einsatzkräfte beteiligt, die unter anderem mit Atemschutzgeräten und einer Drehleiter arbeiteten, um die “eingeschlossenen” Personen zu retten.
Die Übung diente dazu, die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren zu stärken und die Abläufe bei einem echten Brandfall zu optimieren. Ein Sprecher der Feuerwehr betonte die Bedeutung solcher Übungen: „Nur durch regelmäßiges Training können wir im Ernstfall schnell und effektiv handeln.“
Die Anwohner wurden im Vorfeld über die Übung informiert, dennoch sorgten die Sirenen und das Aufgebot an Einsatzfahrzeugen für Aufmerksamkeit in der Nachbarschaft. Die Feuerwehr zeigte sich mit dem Verlauf der Übung zufrieden und plant, solche realitätsnahen Trainings auch in Zukunft fortzusetzen.
Realitätsnähe als zentrales Übungsziel
Ein besonderes Augenmerk lag bei der Übung auf der realitätsnahen Darstellung eines Brandeinsatzes. Hierzu wurde nicht nur künstlicher Rauch verwendet, sondern auch die Kommunikation per Funk und die Einsatzleitung vor Ort exakt so durchgeführt, wie im tatsächlichen Ernstfall. Die Beteiligten mussten unter erschwerten Bedingungen agieren – dazu zählte auch das Vorgehen in komplett verrauchten Räumen mit nahezu null Sicht. Diese Faktoren stellten eine enorme psychische und körperliche Belastung für die Einsatzkräfte dar, was laut Einsatzleitung genau dem Ziel der Übung entsprach: das Handeln unter realen Stressbedingungen zu trainieren.
Positive Bilanz und Ausblick auf zukünftige Übungen
Nach Abschluss der Übung zogen die Verantwortlichen eine durchweg positive Bilanz. Die gesetzten Ziele konnten erreicht werden, insbesondere die Abstimmung zwischen den verschiedenen Feuerwehrgruppen funktionierte reibungslos. Auch das Zusammenspiel mit der fiktiven Rettungsleitstelle und der Einsatzleitung vor Ort wurde im Nachgang als „vorbildlich“ bewertet. In den kommenden Monaten sollen weitere Übungen folgen, darunter Szenarien mit Verkehrsunfällen, Gefahrgut-Einsätzen und Großbränden. Dabei sollen auch andere Hilfsorganisationen wie das Technische Hilfswerk (THW) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) stärker eingebunden werden.
Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement
Besonders hervorgehoben wurde bei der Abschlussbesprechung das hohe ehrenamtliche Engagement der Beteiligten. Viele der Feuerwehrleute opferten ihren Feierabend, um an der Übung teilzunehmen und ihre Fähigkeiten zu verbessern. „Diese Männer und Frauen leisten Erstaunliches – nicht nur im Einsatz, sondern auch in der Vorbereitung und Weiterbildung“, so ein Mitglied der Stadtverwaltung. Die Stadt Bad Harzburg plant, das Engagement der Ehrenamtlichen künftig noch stärker zu würdigen, unter anderem durch öffentliche Anerkennungen und finanzielle Zuschüsse für Ausrüstung und Fortbildungen.