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Neue Mitglieder im Askanischen Hausorden: Tradition im Harz lebt weiter

Ballenstedt (Harz). In der Schlosskirche von Ballenstedt fand am vergangenen Wochenende eine feierliche Investitur des Askanischen Hausordens „Albrecht der Bär“ statt. Mit dem symbolischen Ritterschlag durch Eduard Prinz von Anhalt wurden vier neue Ritter und eine Dame in den Kreis aufgenommen. Das Ereignis zeigt, wie stark historische Traditionen im Harz bis heute gepflegt und gelebt werden.

Eine jahrhundertealte Tradition im Herzen des Harzes

Der Askanische Hausorden „Albrecht der Bär“ ist eng mit der Geschichte des Harzes verbunden. Die Askanier, ein altsächsisches Adelsgeschlecht, hatten ihre Stammburgen in Orten wie Ballenstedt, Bernburg und Aschersleben. Mit Albrecht dem Bären, der 1157 die Mark Brandenburg gründete, stellte das Haus einen der bedeutendsten Fürsten des Mittelalters. Der nach ihm benannte Orden wurde ursprünglich im Jahr 1836 von den Herzögen von Anhalt gestiftet, um Verdienste in Zivil und Militär zu ehren. Auch wenn die Monarchie 1918 endete, hat der Orden im Harz eine neue Blüte erlebt.

Die feierliche Investitur in Ballenstedt

Am Samstag versammelten sich Ordensmitglieder, Gäste und Zuschauer in der Schlosskirche Ballenstedt, um Zeugen der feierlichen Aufnahme neuer Mitglieder zu werden. Eduard Prinz von Anhalt, aktueller Großmeister, verlieh den neuen Rittern und der neuen Dame das Ordenszeichen und führte den symbolischen Ritterschlag aus. „Albrecht der Bär ist unser bedeutender Vorfahre, auf den wir stolz sein können. Er bleibt Namensgeber des heutigen Hausordens“, erklärte Prinz Eduard in seiner Ansprache. Rund 80 Mitglieder gehören derzeit dem Orden an, der seine Wurzeln in der Region Harz hat und durch solche Investituren sichtbar bleibt.

Ein Blick auf die Geschichte des Ordens

Der ursprüngliche „Herzoglich Anhaltische Hausorden Albrechts des Bären“ wurde am 18. November 1836, dem Todestag Albrechts, gestiftet. Er war in Klassen wie Großkreuz, Kommandeur und Ritter gegliedert, später kamen weitere Abstufungen hinzu. Auch Verdienstmedaillen in Gold und Silber waren Teil der Ehrungen. Die Verleihung von Schwertern kennzeichnete militärische Verdienste. Bis 1918 wurden zahlreiche Persönlichkeiten ausgezeichnet, ehe die Monarchie und damit auch die offizielle Vergabe endete.

Die Wiederbelebung des Ordens im Harz

Im Jahr 2015 initiierte Eduard Prinz von Anhalt die Neubelebung des Ordens unter dem Namen „Askanischer Hausorden Albrecht der Bär“. Organisiert wird er heute als Verein, mit klaren Strukturen wie Kanzler, Ordensmarschall oder Schatzmeister. Investituren finden regelmäßig statt, meist in der Region Harz, die den historischen Kern der Askanier markiert. Damit ist der Orden mehr als ein nostalgisches Ritual: Er verbindet Geschichte, regionale Identität und modernes Engagement.

Soziale Verantwortung und Engagement

Neu ist auch die Betonung sozialer Werte. Der Orden unterstützt Projekte wie das SOS-Kinderdorf in Bernburg. Dort steht der Gedanke im Mittelpunkt, Kindern Werte zu vermitteln und ihnen eine Heimat zu geben. Prinz Eduard, der die Schirmherrschaft übernommen hat, sieht den Orden nicht nur als Hüter historischer Traditionen, sondern auch als aktiven Mitgestalter gesellschaftlicher Verantwortung im Harz.

Fragen, die viele bewegen

Was ist der Askanische Hausorden Albrecht des Bären?

Viele Menschen fragen sich, was es mit dem Orden überhaupt auf sich hat. Es handelt sich um eine dynastische Auszeichnung, die 1836 gestiftet und 2015 in moderner Form wiederbelebt wurde. Der Orden ehrt Verdienste in Zivil, Militär und heute auch im sozialen Bereich.

Welche Ordensklassen gibt es?

Historisch waren es die Klassen Großkreuz, Kommandeur, Ritter sowie Verdienstmedaillen. Später kamen Varianten wie Kommandeur I. Klasse, Schwerter für militärische Verdienste oder Kronen hinzu. Heute orientiert sich der Orden noch immer an dieser traditionellen Gliederung.

Wer ist aktueller Großmeister?

Großmeister ist Eduard Prinz von Anhalt, der den Orden seit 2015 neu belebt hat und die Investituren im Harz persönlich leitet.

Wann wurde der Orden gegründet?

Die offizielle Stiftung erfolgte am 18. November 1836, dem Todestag von Albrecht dem Bären. Dieses Datum ist bewusst gewählt, um die Verbindung zwischen Geschichte und Erinnerungskultur zu betonen.

Was bedeutet die Verleihung mit Schwertern?

Die Schwerter stehen symbolisch für militärische Verdienste. Seit 1864 konnten sie den verschiedenen Klassen hinzugefügt werden. Diese Symbolik wird auch heute noch als Erinnerung an den historischen Ursprung verstanden.

Gibt es heute noch Verleihungen?

Ja, regelmäßig werden im Harz neue Mitglieder aufgenommen. Die Investitur 2025 in Ballenstedt mit vier neuen Rittern und einer Dame zeigt, wie lebendig der Orden heute ist.

Wer war Albrecht der Bär?

Albrecht I., genannt „der Bär“, war ein Askanier und ab 1157 Markgraf von Brandenburg. Er gilt als Gründer der Mark und spielte eine wichtige Rolle in der Ausdehnung des Reiches. Seine Enkel gründeten Berlin, was ihn zu einer Schlüsselfigur der deutschen Geschichte macht.

Der Harz als Bühne der Geschichte

Es ist kein Zufall, dass gerade der Harz die Heimat des Ordens geblieben ist. Burgen wie Ballenstedt, Aschersleben oder Bernburg waren einst askanische Stammsitze. Die Region atmet Geschichte, und der Orden wird hier als Teil des kulturellen Erbes verstanden. Touristen erleben bei einer Investitur nicht nur ein Fest der Tradition, sondern auch lebendige Geschichte an authentischen Orten.

Resonanz in Medien und sozialen Netzwerken

Neben klassischen Medien wie überregionalen Zeitungen oder Radiosendern spielt die digitale Präsenz eine zunehmend wichtige Rolle. Auf Plattformen wie Instagram teilt der Prinz Eindrücke der Zeremonien. Die Bilder und Videos, oft untertitelt mit Schlagworten wie „Preserving heritage, dialogue & tradition“, erreichen ein internationales Publikum und sorgen dafür, dass das Thema über den Harz hinaus Beachtung findet. Lokale Medien berichten zudem von der positiven Resonanz und dem regionalen Stolz, der mit jeder Investitur einhergeht.

Einbindung der Gemeinschaft

Lokale Ankündigungen und die Teilnahme von Bürgern machen deutlich, dass der Orden im Harz nicht isoliert existiert. Er wird wahrgenommen als Ausdruck regionaler Identität, verbunden mit dem Anliegen, Menschen zu ehren, die sich für Anhalt und den Harz starkmachen. So entsteht eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Tradition und aktiver Mitgestaltung.

Tabellarische Übersicht der wichtigsten Eckdaten

JahrEreignis
1157Albrecht der Bär gründet die Mark Brandenburg
1836Stiftung des Hausordens Albrechts des Bären durch die Herzöge von Anhalt
1918Ende der Monarchie, offizielle Verleihungen eingestellt
2015Wiederbelebung als Askanischer Hausorden durch Eduard Prinz von Anhalt
2025Investitur in Ballenstedt mit fünf neuen Mitgliedern

Ein lebendiges Erbe im Harz

Der Askanische Hausorden Albrecht der Bär zeigt, wie Traditionen im Harz nicht nur bewahrt, sondern auch neu interpretiert werden können. Durch seine historische Verwurzelung, die feierlichen Investituren und das soziale Engagement verkörpert der Orden ein Stück lebendige Kultur. Er ist Teil der regionalen Identität und trägt dazu bei, dass Geschichte nicht verstaubt, sondern spürbar und erlebbar bleibt. Für den Harz bedeutet das eine Bereicherung seiner kulturellen Landschaft, die weit über die Grenzen der Region hinaus wahrgenommen wird. Wer die nächste Investitur besucht, erlebt, wie Vergangenheit und Gegenwart im Harz auf einzigartige Weise miteinander verschmelzen.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.