
Wernigerode, 16. Dezember 2025 – In Wohngebieten der Harzstadt mehren sich derzeit beunruhigende Berichte. Menschen klingeln an Haustüren, geben sich als Mitarbeitende der Stadtwerke Wernigerode aus – und verfolgen dabei offenkundig betrügerische Ziele. Der Energieversorger warnt ausdrücklich vor diesen Maschen und ruft zur Vorsicht auf.
Es sind Situationen, die zunächst harmlos wirken, dann aber schnell unangenehm werden können. Ein kurzer Blick auf eine angebliche Dienstkleidung, ein selbstsicheres Auftreten, dazu der Hinweis auf angeblich notwendige Prüfungen oder günstigere Tarife. Nach Angaben der Stadtwerke Wernigerode versuchen derzeit Betrüger, unter falschem Vorwand an sensible Kundendaten zu gelangen oder ungewollte Vertragsabschlüsse zu erzwingen. Mehrere Bürgerinnen und Bürger haben entsprechende Vorfälle gemeldet. Der kommunale Energieversorger reagierte umgehend mit einer öffentlichen Warnung.
Die Stadtwerke stellen klar: Unangekündigte Haustürbesuche, spontane Vertragsangebote oder telefonische Abfragen persönlicher Daten gehören nicht zu ihrem Geschäftsgebaren. Wer dennoch mit solchen Forderungen konfrontiert wird, sollte misstrauisch werden – und im Zweifel die Tür geschlossen halten.
Eine Masche mit vertrauter Kulisse
Die Vorgehensweise der Täter folgt einem bekannten Muster. Sie treten freundlich, oft bestimmt auf, verweisen auf angebliche interne Prüfungen oder neue gesetzliche Vorgaben und fordern Einblick in Rechnungen, Zählerstände oder Vertragsunterlagen. Nicht selten wird suggeriert, ein Anbieterwechsel sei zwingend erforderlich oder bringe unmittelbare finanzielle Vorteile.
Gerade diese Mischung aus Zeitdruck und vermeintlicher Autorität macht die Masche gefährlich. Denn wer im guten Glauben handelt, öffnet Fremden nicht nur die Tür, sondern im Zweifel auch den Zugang zu sensiblen Informationen. Die Stadtwerke Wernigerode betonen daher unmissverständlich, dass echte Mitarbeitende niemals ohne Vorankündigung erscheinen und sich jederzeit eindeutig ausweisen können.
So erkennen Betroffene den Betrugsversuch
Nach Angaben der Stadtwerke lassen sich die betrügerischen Besuche an mehreren Punkten erkennen. Typisch sind unter anderem:
- das Auftreten ohne vorherige Terminvereinbarung oder schriftliche Ankündigung,
- die Aufforderung, Rechnungen, Kundennummern oder Zählerstände vorzuzeigen,
- das Drängen auf einen sofortigen Vertragsabschluss oder eine Unterschrift,
- unklare oder ausweichende Angaben zur eigenen Identität.
Seriöse Anliegen, so der Energieversorger, werden grundsätzlich über bekannte und nachvollziehbare Kommunikationswege geregelt. Haustürgeschäfte oder spontane Vertragsänderungen gehören ausdrücklich nicht dazu.
Klare Empfehlungen für den Ernstfall
Um mögliche Schäden zu vermeiden, raten die Stadtwerke Wernigerode zu einem konsequenten Verhalten. Bürgerinnen und Bürger sollten sich nicht unter Druck setzen lassen und im Zweifel lieber eine Begegnung abbrechen. Konkret empfehlen die Stadtwerke:
- keine fremden Personen ohne eindeutigen Dienstausweis einzulassen,
- keine persönlichen oder vertragsrelevanten Daten preiszugeben,
- sich Namen, Zeitpunkt und Anlass des Besuchs zu notieren,
- verdächtige Vorfälle direkt beim Kundenservice der Stadtwerke zu melden.
Wer unsicher ist, kann jederzeit selbst Kontakt mit den Stadtwerken aufnehmen und prüfen lassen, ob ein Anliegen tatsächlich legitim ist. Diese Möglichkeit sollte konsequent genutzt werden, rät das Unternehmen.
Wenn bereits ein Vertrag abgeschlossen wurde
Besondere Aufmerksamkeit gilt jenen Fällen, in denen Betroffene bereits unterschrieben oder mündlich zugestimmt haben. Auch hier verweisen die Stadtwerke Wernigerode auf bestehende Verbraucherrechte. In vielen Fällen besteht ein gesetzliches Widerrufsrecht, das es erlaubt, einen solchen Vertrag innerhalb einer festgelegten Frist rückgängig zu machen.
Entscheidend sei, so der Versorger, möglichst schnell zu reagieren und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Je früher ein Vorfall gemeldet wird, desto größer sind die Chancen, finanzielle Nachteile zu begrenzen oder ganz zu vermeiden.
Auch die Polizei mahnt zur Zurückhaltung
Die Warnung der Stadtwerke fügt sich in ein bekanntes Bild. Immer wieder registrieren Polizeibehörden Betrugsdelikte, bei denen sich Täter als Mitarbeitende von Versorgungsunternehmen ausgeben. Ziel ist dabei fast immer der Zugriff auf persönliche Daten oder die Erschleichung von Vertragsabschlüssen.
Die Polizei rät grundsätzlich dazu, bei unangekündigten Besuchen misstrauisch zu sein und keine sensiblen Informationen weiterzugeben. Seriöse Unternehmen kündigen Termine an und können ihre Mitarbeitenden zweifelsfrei identifizieren. Im Zweifel sei es legitim, die Tür nicht zu öffnen und selbstständig Rücksprache mit dem angeblichen Auftraggeber zu halten.
Warum solche Maschen immer wieder Erfolg haben
Dass Betrugsversuche dieser Art regelmäßig auftreten, hat auch mit der aktuellen Lage auf dem Energiemarkt zu tun. Steigende Preise, Tarifwechsel und Unsicherheit bei Verbraucherinnen und Verbrauchern schaffen ein Umfeld, das Kriminelle gezielt ausnutzen. Wer ohnehin über seinen Energievertrag nachdenkt, ist empfänglicher für vermeintlich günstige Angebote oder dringende Hinweise.
Die Stadtwerke Wernigerode sehen sich deshalb in der Verantwortung, frühzeitig zu informieren und Transparenz zu schaffen. Aufklärung, so betont das Unternehmen, sei der wirksamste Schutz vor Betrug.
Wachsamkeit als gemeinsamer Schutz
Der aktuelle Warnhinweis zeigt, wie wichtig Aufmerksamkeit im Alltag bleibt. Betrug an der Haustür ist kein Randphänomen, sondern eine reale Gefahr – auch in Wernigerode. Die Stadtwerke appellieren an ihre Kundinnen und Kunden, Verdachtsfälle ernst zu nehmen und weiterzugeben.
Je schneller Informationen geteilt werden, desto besser lassen sich andere schützen. Wachsamkeit, gesunder Zweifel und ein kurzer Anruf beim bekannten Ansprechpartner können im entscheidenden Moment den Unterschied machen – und verhindern, dass aus einem kurzen Klingeln an der Tür ein langfristiges Problem wird.







