
Halberstadt. Am 2. November 2025 wird es in Sachsen-Anhalt tierisch spannend: Erstmals findet der „Landeszootag“ statt – ein gemeinsamer Aktionstag, der alle zoologischen Einrichtungen des Landes vereint. Auch der Tiergarten Halberstadt beteiligt sich aktiv an dieser Premiere, die Artenschutz, Bildung und Familienerlebnis in den Mittelpunkt stellt. Der Tag soll ein Symbol für Zusammenhalt und nachhaltige Umweltbildung werden – auch weit über den Harz hinaus.
Ein historischer Tag für Tierfreunde in Sachsen-Anhalt
Mit dem 1. Landeszootag wird eine neue Ära eingeläutet. Der Landeszooverband Sachsen-Anhalt e. V., dem derzeit 20 Mitgliedseinrichtungen angehören, möchte die Bedeutung der zoologischen Gärten als Orte des Lernens, des Schutzes und des Miteinanders hervorheben. Die Initiative wurde gemeinsam mit Zoos, Tiergärten und Tierparks im ganzen Land entwickelt, um Besucher für Themen wie Biodiversität, nachhaltige Tierhaltung und Umweltbewusstsein zu sensibilisieren.
Die Idee entstand aus dem wachsenden Bedürfnis, den Menschen in einer zunehmend digitalen Welt wieder reale Naturerlebnisse zu bieten. Dabei soll der Harz als Herzregion Sachsen-Anhalts eine zentrale Rolle spielen, denn hier treffen Natur, Bildung und Freizeit auf einzigartige Weise zusammen.
Freier Eintritt für Jahreskarten-Inhaber – ein Anreiz für Zoovielfalt
Ein besonderes Highlight des Landeszootags ist die länderweite Eintrittsregelung: Jahreskarten-Inhaber eines Mitgliedszoos dürfen am Aktionstag kostenlos alle anderen teilnehmenden Zoos besuchen. Dieses Konzept des sogenannten „Cross-Visiting“ wurde erstmals eingeführt und soll Gäste dazu ermutigen, neue Tiergärten zu entdecken – etwa den Zoo Magdeburg, den Tiergarten Halberstadt oder den Zoo Aschersleben.
„Wir wollen die Vielfalt unserer Zoos zeigen und Familien motivieren, auch andere Einrichtungen kennenzulernen“, erklärt ein Sprecher des Landeszooverbands. Für viele Besucher im Harz dürfte das Angebot ein Grund sein, einen Ausflug über die gewohnten Grenzen hinaus zu planen.
Artenschutz und Bildung im Mittelpunkt
Der Landeszootag ist weit mehr als ein klassischer Aktionstag. Hinter den Kulissen der teilnehmenden Zoos arbeiten zahlreiche Fachleute an Forschungs- und Zuchtprogrammen, die bedrohten Arten das Überleben sichern. Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) bezeichnet Zoos inzwischen als „verlässliche Partner im Artenschutz“. Diese Einschätzung deckt sich mit den Zielen des WWF, der Zoos als Orte wissenschaftlicher Dokumentation und Bewusstseinsbildung hervorhebt.
Besucher können sich am 2. November auf viele Mitmach-Aktionen freuen: Von Fütterungszeiten über Tierpflege-Workshops bis hin zu Ausstellungen über illegale Souvenirs aus Wildtieren wird ein breites Informationsspektrum geboten. Auch im Harz setzen Tierpfleger und Zoopädagogen auf Dialog: Kinder sollen Fragen stellen, beobachten und lernen dürfen, warum Tier- und Naturschutz immer Hand in Hand gehen.
Die häufigsten Fragen rund um den Landeszootag
- Was genau ist der Landeszootag? – Ein gemeinsamer Aktionstag aller 20 Mitgliedszoos Sachsen-Anhalts, bei dem Artenschutz und Umweltbildung im Vordergrund stehen.
- Wann findet der Landeszootag statt? – Am Sonntag, den 2. November 2025, von den regulären Öffnungszeiten bis zum späten Nachmittag.
- Muss man sich vorher anmelden? – Nein, eine Voranmeldung ist in der Regel nicht nötig. Für spezielle Führungen kann es jedoch begrenzte Plätze geben.
- Welche Zoos sind beteiligt? – Unter anderem Magdeburg, Halberstadt, Aschersleben, Stendal, Köthen und Weißenfels.
- Gilt der freie Eintritt auch für Kinder? – Kinder bis 12 Jahre erhalten vielerorts ohnehin freien Eintritt; zusätzlich profitieren Familien mit Jahreskarten am meisten.
Der Harz als Symbolregion für Umweltbewusstsein
Der Harz steht traditionell für gelebte Naturverbundenheit. Wälder, Tiere und kulturelle Orte wie der Brocken machen ihn zu einer idealen Region, um das Anliegen des Landeszootags sichtbar zu machen. Der Tiergarten Halberstadt – idyllisch am Stadtrand gelegen – dient dabei als Bindeglied zwischen urbaner Bildung und naturnahen Erlebnissen.
Die Stadt Halberstadt betont, dass der Tag auch touristische Chancen bietet: „Viele Gäste verbinden ihren Zoobesuch mit einem Kurzurlaub im Harz. Das stärkt lokale Gastronomie und Hotellerie und fördert gleichzeitig Umweltbildung auf sympathische Weise“, heißt es aus dem Rathaus.
Politische Unterstützung und gesellschaftliche Bedeutung
Auch die Landesregierung erkennt die Signalwirkung der Veranstaltung. Wirtschaftsminister Sven Schulze kündigte ein Grußwort an, um den Tag offiziell einzuleiten. Die Politik sieht im Landeszootag ein Instrument, um Familienkultur, Bildung und nachhaltigen Tourismus zu vereinen. Gerade für Regionen wie den Harz ist dies von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz.
In Zeiten, in denen Naturbezug bei Kindern zunehmend verloren geht, sehen Zoos ihre Aufgabe nicht mehr nur in der Tierhaltung, sondern in der Wissensvermittlung. Laut Studien besuchen jährlich über 1,2 Millionen Menschen die zoologischen Einrichtungen Sachsen-Anhalts – ein enormes Potenzial, um Umweltbewusstsein langfristig zu fördern.
Zoos als Bildungspartner der Zukunft
Der Landeszootag bietet auch Anlass, über die Rolle moderner Zoos nachzudenken. Nach Einschätzung des WWF und anderer Organisationen sind Zoos keine bloßen Freizeiteinrichtungen, sondern Bildungsorte mit wissenschaftlicher und ethischer Verantwortung. Programme wie „Zootierpflege als Beruf“, „Lernen durch Beobachtung“ oder „Artenschutz vor der Haustür“ zeigen, wie Wissen interaktiv vermittelt werden kann.
Im Harz engagieren sich mehrere Einrichtungen für Schulprojekte, Exkursionen und Workshops. Ziel ist es, Kinder schon früh an Themen wie Nachhaltigkeit und Biodiversität heranzuführen. Der Landeszootag bietet den idealen Rahmen, um diese Angebote zu bündeln und öffentlich sichtbar zu machen.
Stimmen aus der Bevölkerung und den sozialen Medien
In sozialen Netzwerken wird der Aktionstag lebhaft diskutiert. Auf Instagram wirbt der Zoo Magdeburg mit einem emotionalen Reel unter dem Motto „tierisch gut – gemeinsam entdecken“. Die Kommentare zeigen Begeisterung, aber auch Neugier: Viele Familien fragen nach Führungen, Tierfütterungen und speziellen Kinderprogrammen.
Der Tiergarten Halberstadt wiederum nutzt Social Media, um Familien direkt anzusprechen: Mit dem Hashtag #Landeszootag2025 laden sie Besucher dazu ein, den Tag mit Fotos zu begleiten. Die Resonanz ist positiv – Nutzer loben die Idee, dass Jahreskartenbesitzer nun landesweit profitieren können.
In lokalen Facebook-Gruppen wie „Halberstadt & Umgebung“ werden jedoch auch kritische Stimmen laut. Ein Nutzer fragte: „Was passiert, wenn ein Zoo wegen Vogelgrippe schließen muss?“ Diese berechtigte Frage verweist auf ein Thema, das Veranstalter künftig stärker kommunizieren sollten – die Planungssicherheit bei Tierseuchen oder Wetterrisiken.
Artenvielfalt im Fokus – Beispiele aus den Zoos
Am Landeszootag soll jedes Haus eigene Schwerpunkte setzen. Der Zoo Magdeburg widmet sich der Zucht gefährdeter Primatenarten, während Halberstadt ein Programm rund um heimische Tierarten im Harz anbietet – etwa Luchse, Eulen und Wildkatzen. So können Besucher nicht nur exotische Tiere, sondern auch die Fauna ihrer eigenen Region besser kennenlernen.
| Zoo / Tiergarten | Schwerpunkt am Landeszootag |
|---|---|
| Zoo Magdeburg | Artenschutz & Bildung, Fokus auf internationale Schutzprojekte |
| Tiergarten Halberstadt | Heimische Tierwelt des Harz und Umweltbildung für Familien |
| Zoo Aschersleben | Interaktive Führungen und Lernstationen für Kinder |
| Tierpark Köthen | Fütterungen und Tierpflege-Vorführungen |
| Tiergarten Weißenfels | Biodiversität und nachhaltige Zoogestaltung |
Langfristige Vision: Ein jährliches Ereignis mit Signalwirkung
Der Landeszootag ist nicht als einmalige Aktion gedacht. Ziel des Landeszooverbands ist es, ihn zu einem festen Bestandteil im Veranstaltungskalender zu machen. Mit der Premiere 2025 will man Erfahrungen sammeln, um den Tag ab 2026 jährlich zu wiederholen – eventuell auch mit wechselnden thematischen Schwerpunkten.
Langfristig könnte der Landeszootag auch in anderen Bundesländern Schule machen. Sachsen-Anhalt wäre damit Vorreiter eines Formats, das Bildung, Artenschutz und Freizeitgestaltung in einem Konzept vereint. Besonders für den Harz bedeutet das eine neue Plattform, um seine Rolle als Naturregion weiter zu stärken.
Fazit: Der Harz wird zum Symboltier für gelebten Artenschutz
Mit dem 1. Landeszootag Sachsen-Anhalt entsteht ein landesweites Ereignis, das weit über einen klassischen Zoobesuch hinausgeht. Die Kombination aus freiem Eintritt, familienfreundlichen Aktionen und gelebtem Umweltbewusstsein schafft eine Atmosphäre, die Lernen und Erleben vereint.
Für den Harz ist dieser Tag eine besondere Chance: Er bringt Menschen zusammen, fördert regionale Identität und macht deutlich, dass nachhaltige Tierhaltung, Bildung und Tourismus keine Gegensätze sind. Der Landeszootag 2025 in Halberstadt und darüber hinaus zeigt, dass Tiergärten mehr sind als Ausflugsziele – sie sind Lernorte, Botschafter des Artenschutzes und Brückenbauer zwischen Mensch und Natur.







