
Osterwieck, 20. November 2025 – In der klaren Novemberluft liegt ein Hauch von Aufbruch. Zwischen Fachwerkgassen und den sanften Hügeln des Harzgebiets spürt man, dass sich in dieser kleinen Stadt etwas bewegt. Der Gewinn des Klimaschutzpreises schafft eine besondere Stimmung: eine Mischung aus Stolz, Erwartung und der ruhigen Überzeugung, dass Wandel möglich ist.
Mit dem Projekt „StadtGrün hoch drei“ hat die Stadt Osterwieck im Wettbewerb KlimaContestKommunal 2025 den ersten Platz belegt und ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro erhalten. Der entscheidende Fokus: die Umgestaltung stark versiegelter, ungepflegter Flächen in eine lebendige, nachhaltig gestaltete Grünzone. Damit geht Osterwieck einen wichtigen Schritt im kommunalen Klimaschutz – und reiht sich ein in die Städte Sachsen-Anhalts, die bereits ambitionierte Klimastrategien verfolgen.
Ein Projekt, das über reine Begrünung hinausgeht
Im Mittelpunkt des prämierten Vorhabens steht eine städtebauliche Veränderung, die symbolischen und praktischen Wert vereint. Der ehemalige Busbahnhof sowie angrenzende Bereiche sollen von einer „ungepflegten und zugepflasterten Fläche“ in eine grüne Oase verwandelt werden. Dies wurde sowohl von regionalen Medien als auch vom Land mehrfach hervorgehoben. Umweltminister Dr. Armin Willingmann überreichte persönlich den Preis an die Stadt und würdigte das Konzept, das nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und funktional gedacht ist.
Zum Projekt gehören außerdem neue Mobilitätsbausteine: Car-Sharing-Modelle und zusätzliche Ladepunkte für E-Autos sollen eingeführt werden. Dieser Ansatz zeigt, dass Osterwieck Klimaschutz nicht als Einzeldisziplin begreift, sondern als Zusammenspiel aus Begrünung, Mobilität und moderner Stadtentwicklung.
Ein klarer Impuls durch das Land Sachsen-Anhalt
Der Klimaschutzwettbewerb, der alle zwei Jahre vom Umweltministerium des Landes vergeben wird, ist Teil einer übergeordneten Strategie. Seit 2019 zeichnet das Land Kommunen aus, die besonders wirksame und innovative Klimaprojekte vorlegen. Unterstützt wird der Wettbewerb durch die Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA). Für Osterwieck ist der diesjährige Sieg ein Meilenstein, der zeigt, wie gezielte Förderung kommunalen Klimaschutz beschleunigen kann.
Hintergrund: Osterwieck arbeitet seit Jahren an Klimaschutzkonzepten
Der nun ausgezeichnete Erfolg baut auf langfristige Strategien auf. Die Stadt erhielt bereits eine Förderung in Höhe von 170.786 Euro zur Einrichtung eines Klimaschutzmanagements und zur Erstellung eines kommunalen Klimaschutzkonzepts. Dieses Konzept, dem der Stadtrat am 26. September 2024 zugestimmt hat, bildet den fachlichen Rahmen für zahlreiche Maßnahmen, darunter:
- Analyse des Energieverbrauchs im Stadtgebiet
- Erstellung einer umfassenden Treibhausgasbilanz
- Identifikation von Einspar- und Effizienzpotenzialen
- Einbindung von Bürgerinnen, Bürgern und örtlichen Unternehmen
- Entwicklung konkreter Strategien für klimaneutrale Zukunftsbereiche
Die Stadt betont selbst, dass der Fokus künftig „auf der Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen, der Verstetigung der Klimaschutzaktivitäten und der Sicherstellung einer dauerhaften Finanzierung“ liegen wird. Damit fügt sich das Projekt „StadtGrün hoch drei“ nahtlos in eine langfristige planerische Linie ein.
Bürgerbeteiligung und regionale Netzwerkstrukturen
Ein weiterer Aspekt aus den Recherchen: Osterwieck arbeitet aktiv daran, Bürgerinnen und Bürger in die Klimaplanung einzubeziehen. Dies zeigt sich nicht nur im Beteiligungsportal, sondern auch in begleitenden Projekten wie einem kommunalen Logo-Wettbewerb, bei dem Schulen eingebunden wurden. Parallel dazu vernetzt die Stadt lokale Klimaschutzmanagerinnen und -manager im Landkreis Harz, um Maßnahmen regional abzustimmen und Doppelstrukturen zu vermeiden.
Einordnung: Warum gerade dieses Projekt überzeugte
Die Jury würdigte insbesondere die Verbindung aus städtebaulicher Erneuerung, nachhaltiger Mobilität und Energieeffizienz. Die Kombination aus Entsiegelung, Begrünung und Mobilitätswende gilt bundesweit als zentrale Strategie, um Innenstädte resilienter und lebenswerter zu machen.
Ein Zitat aus dem Bericht, das die öffentliche Wirkung unterstreicht:
„Osterwieck im Landkreis Harz ist Sachsen-Anhalts neuer Klimaschutz-Meister!“
Dieser Beitrag aus den sozialen Medien reflektiert die regionale Wahrnehmung des Projekts und verdeutlicht, wie stark die Auszeichnung in der Bevölkerung aufgegriffen wurde.
Fragen aus der Bevölkerung: Was interessiert die Menschen?
In der Recherche zu häufig gestellten Nutzerfragen zeigt sich, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger für Details interessieren: Was genau umfasst das Projekt? Wie wird das Preisgeld eingesetzt? Welche Emissionsbereiche sind besonders relevant? Und wie können Einwohnerinnen und Einwohner mitwirken?
Die Stadt liefert auf diese Fragen klare Antworten: „StadtGrün hoch drei“ beinhaltet konkret die Umgestaltung des ehemaligen Busbahnhofs, neue Mobilitätsangebote und die Aufwertung von bislang unattraktiven Flächen. Die Bedürfnisse der Bevölkerung wurden frühzeitig eingebunden – etwa über das Beteiligungsportal, das vorschlägt, eigene Maßnahmenideen einzureichen. Eine zentrale Frage, wie stark private Haushalte zu den Emissionen beitragen, wird im Klimakonzept ebenfalls beantwortet, da etwa Energieverbrauch und Verkehr hohe Anteile ausmachen.
Ein Blick über Osterwieck hinaus
Obwohl Osterwieck den Wettbewerb gewann, zeigt der Vergleich mit anderen Kommunen, dass das Land insgesamt ambitionierte Ziele verfolgt. Bad Lauchstädt erhielt beispielsweise 20.000 Euro für ein Photovoltaik-Netzwerk auf kommunalen Dächern. Haldensleben wurde ebenfalls ausgezeichnet. Diese Vielfalt zeigt: Sachsen-Anhalt fördert nicht nur Begrünung, sondern auch Energie-Infrastruktur, Digitalisierung und nachhaltige Wärmeplanung.
Die Bedeutung für die Region „Rund um den Huy“
Osterwieck liegt in einer Region, die seit Jahren im Fokus nachhaltiger Forschung steht. In der „Regenerativen Modellregion Harz“ wurden bereits früh Potenziale für erneuerbare Energien untersucht. Das neue Preisprojekt knüpft damit an bestehende Innovationsräume an – und stärkt zugleich die stadtnahe Lebensqualität.
Ausblick: Wie geht es weiter?
Für Osterwieck wird der Gewinn des Klimaschutzpreises vor allem als Startsignal verstanden. Das Preisgeld bildet nur einen Baustein auf einem Weg, der eine langfristige Transformation zum Ziel hat. Die Stadt plant, ihre Klimaschutzmaßnahmen kontinuierlich auszubauen – organisatorisch, finanziell und planerisch.
Wie die bisherigen Planungen zeigen, ist der Weg zu einer nachhaltigeren Kommune kein punktuelles Projekt, sondern eine Bewegung, die Verwaltung, Politik und Bevölkerung gleichermaßen einbezieht.
Ein Schritt, der Wirkung zeigt
Mit „StadtGrün hoch drei“ setzt Osterwieck ein klares Zeichen: Kommunaler Klimaschutz kann konkret, sichtbar und strategisch zugleich sein. Die Umgestaltung innerstädtischer Bereiche, gekoppelt mit klimafreundlicher Mobilität, ist ein Modell, das weit über den Harz hinaus Beachtung findet. Der Klimaschutzpreis unterstreicht diese Bedeutung – und macht die Stadt zu einem wichtigen Beispiel dafür, wie lokales Engagement zur gesamtgesellschaftlichen Transformation beiträgt.







