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Harz: Geopark und Schulwald-Projekte als Vorbilder für nachhaltige Bildung ausgezeichnet

Harz. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist längst mehr als ein pädagogisches Schlagwort. Im Harz wurden gleich zwei herausragende Initiativen ausgezeichnet: Der UNESCO Global Geopark Harz • Braunschweiger Land • Ostfalen sowie Schulwald-Projekte in der Region. Sie zeigen, wie Naturerleben, regionale Identität und die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen miteinander verbunden werden können.

Ein Preis für Nachhaltigkeit und Bildung im Harz

Am 8. November 2023 wurde dem UNESCO Global Geopark Harz • Braunschweiger Land • Ostfalen die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verliehen. Damit wird er als Modellregion hervorgehoben, die in Deutschland Maßstäbe für Umweltbildung und nachhaltige Regionalentwicklung setzt. Die Auszeichnung würdigte vor allem das Zusammenspiel aus geowissenschaftlichem Erbe, pädagogischen Konzepten und der Verankerung der globalen Nachhaltigkeitsziele in lokalen Projekten.

Doch nicht nur der Geopark wurde gewürdigt: Auch die Schulwald-Projekte in Osterode und anderen Orten des Harzes haben in den vergangenen Jahren ein hohes Ansehen gewonnen. Kinder und Jugendliche erleben hier, wie praktisches Handeln im Wald mit Unterrichtsinhalten verknüpft werden kann.

Was bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung im Geopark Harz?

Die Frage „Was bedeutet Bildung für nachhaltige Entwicklung im Geopark Harz?“ stellen sich viele Besucher, Lehrkräfte und Eltern. Im Kern geht es darum, Kindern und Jugendlichen Handlungskompetenz für die Zukunft zu vermitteln. Der Geopark schafft Lernangebote, die weit über Geologie hinausreichen. Neben der Vermittlung von Wissen über Böden, Gesteine und Landschaftsformen wird auch der Bezug zu Klimaschutz, Ressourcenschonung und nachhaltiger Lebensweise hergestellt.

Ein UNESCO Global Geopark wie der Harz erfüllt damit mehrere Funktionen: Er ist Forschungsraum, Tourismusziel, Kulturträger und Bildungsnetzwerk zugleich. Diese Vielfalt macht ihn zu einem einzigartigen Beispiel dafür, wie eine Region auf ganzheitliche Weise zukunftsfähig gestaltet werden kann.

Der Geopark als Netzwerk

Der UNESCO Geopark Harz ist Teil eines weltweiten Netzwerkes, das mittlerweile mehr als 195 Geoparks umfasst. In Deutschland gibt es derzeit acht solcher Geoparks, und der Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen ist mit rund 9.650 Quadratkilometern der größte. Durch den Austausch mit anderen UNESCO-Initiativen wie Welterbestätten oder Projektschulen entsteht eine Plattform, die sowohl regionale als auch globale Herausforderungen miteinander verknüpft.

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Die Auszeichnung des Geoparks im Harz zeigt, dass die Region nicht nur auf ihre geologische Vielfalt setzt, sondern auch auf Kooperation. Workshops, Öffentlichkeitsarbeit und Fachveranstaltungen ergänzen die pädagogischen Angebote. Damit wird ein Bildungsnetzwerk geschaffen, das weit über die Grenzen des Harzes hinaus wirkt.

Schulwald-Projekte im Harz: Lernen mit allen Sinnen

Ein besonderes Beispiel für BNE im Harz sind die Schulwälder. In Osterode entstand in der Stadtforst ein Schulwald, der im Rahmen des Projektes LeKoKli umgesetzt wurde. Ziel ist es, Kindern nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern ihnen einen Raum zu geben, in dem sie Natur unmittelbar erfahren. Hier wird gepflanzt, gepflegt und beobachtet. Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung für „ihren“ Wald und erkennen, wie wichtig nachhaltiges Handeln ist.

Doch Schulwälder sind mehr als nur Waldstücke: Sie sind Lernorte, in denen ökologische Zusammenhänge erlebt werden. Ein Wald wird zu einem lebendigen Klassenzimmer, das Unterrichtsinhalte aus Biologie, Geografie und sogar Politik erlebbar macht.

Historische Wurzeln: Die Rucksackschule im Harz

Die Idee, mit Kindern raus in die Natur zu gehen und dort Lernprozesse zu initiieren, hat im Harz Tradition. Bereits in den 1980er-Jahren entstand die „Rucksackschule“. Sie war eines der ersten Projekte, das die Natur als ganzheitlichen Lernort verstand. Mit einfachen Materialien im Rucksack – Lupen, Hörrohren oder Legekarten – konnten Schüler die Landschaft erkunden. Auch wenn die ursprüngliche Rucksackschule nicht mehr in der alten Form existiert, lebt ihr Gedanke in heutigen BNE-Projekten fort.

Diese Verbindung von Tradition und Innovation ist typisch für die Bildungsarbeit im Harz: Bewährte Methoden werden weiterentwickelt, um den Anforderungen einer sich wandelnden Welt gerecht zu werden.

Welche Bildungsangebote zum Thema Nachhaltigkeit gibt es im Harz?

Eltern und Lehrkräfte fragen häufig: „Welche Bildungsangebote zum Thema Nachhaltigkeit bietet der Naturpark Harz?“ Die Liste ist vielfältig:

  • Workshops zu Klimaschutz und fairer Handel
  • Der BNE-Rucksack „Waldboden“ für Kitas und Grundschulen
  • Programme zur nachhaltigen Ernährung wie „Butter bei die Tüte – Frühstück für die Zukunft“
  • Schulungen für Multiplikatoren im Rahmen des Projekts „Wildnis macht stark“
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Alle diese Angebote haben das Ziel, Wissen erlebbar zu machen und nachhaltiges Handeln in den Alltag der Kinder und Jugendlichen zu integrieren.

Wildnispädagogik im Harz: Natur Natur sein lassen

Ein Leitmotiv, das sich durch viele Programme im Harz zieht, lautet „Natur Natur sein lassen“. Vor allem das Regionale Umweltbildungszentrum (RUZ) im Nationalpark Harz lebt dieses Motto. Hier werden Schüler nicht belehrt, sondern angeregt, selbst zu entdecken und zu beobachten. Statt Frontalunterricht geht es um selbstbestimmte Naturerfahrungen, die durch Reflexion zu nachhaltigem Handeln führen sollen.

Die Wildnispädagogik im Harz betont, dass Kinder nicht nur Konsumenten von Wissen sind, sondern eigenständige Akteure, die ihre Umwelt gestalten können. Dieser Ansatz trägt maßgeblich dazu bei, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung nicht abstrakt bleibt, sondern konkrete Verhaltensänderungen bewirkt.

Warum wurde der Geopark Harz ausgezeichnet?

Die Auszeichnung des UNESCO Global Geoparks Harz wirft die Frage auf: „Warum wurde der Geopark Harz als Modellregion für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet?“ Die Antwort liegt im umfassenden Ansatz. Der Geopark schützt geowissenschaftliches Erbe, schafft Bildungsangebote, fördert nachhaltigen Tourismus und stärkt die regionale Wirtschaft. Damit werden gleich mehrere Ziele der Agenda 2030 umgesetzt. Diese Vielschichtigkeit macht den Geopark zu einem Vorbild für andere Regionen.

Wie viele UNESCO-Geoparks gibt es in Deutschland?

Eine häufige Suchanfrage lautet: „Wie viele UNESCO-Geoparks gibt es in Deutschland und welche Rolle spielt der Harz?“ Die Antwort: Derzeit gibt es acht UNESCO Global Geoparks in Deutschland. Der Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen ist der größte und zählt mit seiner Fläche von fast 9.650 Quadratkilometern zu den bedeutendsten. Durch seine Größe und Vielfalt spielt er eine zentrale Rolle in der Bildungs- und Nachhaltigkeitsarbeit des Landes.

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Der Harz als Zukunftslabor für Nachhaltigkeit

Die zahlreichen Initiativen im Harz zeigen, wie stark die Region in Sachen Nachhaltigkeit aufgestellt ist. Ob im UNESCO Global Geopark, in Schulwäldern oder im Nationalpark – überall wird Bildung nicht als theoretisches Konstrukt verstanden, sondern als lebendige Praxis. Der Harz ist damit weit mehr als ein Natur- und Urlaubsgebiet. Er ist ein Zukunftslabor, in dem innovative Bildungsansätze erprobt werden und die Verbindung von Natur und Kultur zu einer neuen regionalen Identität beiträgt.

Ausblick: Nachhaltigkeit als gelebte Realität im Harz

Die Auszeichnungen für den Geopark und die Schulwald-Projekte sind mehr als nur eine Anerkennung vergangener Leistungen. Sie sind ein Signal dafür, dass der Harz bereit ist, weiterhin Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft zu übernehmen. Indem er Kindern und Jugendlichen konkrete Erfahrungen mit Natur, Klima und Ressourcen vermittelt, leistet er einen Beitrag, der weit über die Region hinaus Bedeutung hat.

Die Entwicklung im Harz zeigt eindrucksvoll: Nachhaltigkeit muss nicht abstrakt bleiben. Sie kann vor Ort erlebbar gemacht werden – in Wäldern, auf geologischen Wanderungen oder in kreativen Bildungsprojekten. Damit wird der Harz nicht nur als landschaftliches, sondern auch als pädagogisches Highlight in Deutschland sichtbar.

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Über den Autor

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Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.