
Goslar, 17. Dezember 2025 – Noch liegt Dunkelheit über der Innenstadt, als Sirenen die Ruhe zerreißen. Rauch zieht durch die engen Straßen nahe des Claustorwalls, Blaulicht spiegelt sich an Fachwerkfassaden. Ein Wohnhaus steht in Flammen, Bewohner müssen ihre Wohnungen hastig verlassen.
Ein Wohnhausbrand hat am frühen Mittwochmorgen einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst in der Goslarer Innenstadt ausgelöst. In einem Mehrfamilienhaus am Claustorwall kam es zu starker Rauchentwicklung, die eine Evakuierung aller Bewohner erforderlich machte. Nach Angaben der Polizei wurde mindestens eine Person mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung medizinisch versorgt. Weitere Verletzte wurden nach dem derzeitigen Kenntnisstand nicht gemeldet.
Alarmierung kurz nach fünf Uhr
Gegen 05:15 Uhr gingen bei der Leitstelle mehrere Notrufe ein. Zeugen meldeten Flammen und dichten Rauch aus einem Wohngebäude in zentraler Lage. Wenige Minuten später trafen die ersten Einsatzfahrzeuge ein. Bereits beim Eintreffen der Feuerwehr war der Brand in den oberen Etagen deutlich sichtbar.
Die Polizeiinspektion Goslar bestätigte, dass es sich um ein Wohnhaus mit mehreren Parteien handelt. Aufgrund der Rauchentwicklung entschieden die Einsatzkräfte, das Gebäude vollständig zu räumen. Die Evakuierung verlief geordnet, Bewohner wurden von Feuerwehrleuten und Rettungskräften aus dem Haus begleitet.
Räumung des Gebäudes und Absicherung
Parallel zur Evakuierung wurde der Bereich rund um den Claustorwall weiträumig abgesperrt. Mehrere Straßen im unmittelbaren Umfeld waren zeitweise nicht passierbar. Betroffen waren unter anderem die Kreuzungen Astfelder Straße und Klubgartenstraße sowie Bäringerstraße und Vititorwall. Ziel war es, den Einsatzkräften ausreichend Platz zu verschaffen und die Sicherheit von Anwohnern und Passanten zu gewährleisten.
Der Wohnhausbrand führte dadurch auch zu kurzfristigen Verkehrsbehinderungen im morgendlichen Berufsverkehr. Autofahrer wurden gebeten, den Innenstadtbereich zu meiden und Umleitungen zu nutzen.
Brandbekämpfung unter schwierigen Bedingungen
Die Feuerwehr Goslar war mit zahlreichen Kräften im Einsatz. Atemschutztrupps drangen in das Gebäude vor, während über eine Drehleiter von außen gelöscht wurde. Dichter Rauch erschwerte die Sicht, zudem sorgten winterliche Temperaturen für erschwerte Einsatzbedingungen. Gefrorene Schläuche und rutschige Untergründe verlangten den Einsatzkräften zusätzliche Vorsicht ab.
Unterstützt wurde die Feuerwehr Goslar von benachbarten Ortsfeuerwehren. Die genaue Anzahl der eingesetzten Kräfte wurde nicht beziffert, vor Ort waren jedoch mehrere Löschfahrzeuge, Rettungswagen und Polizeistreifen zu sehen. Ziel der Maßnahmen war es, den Brand rasch unter Kontrolle zu bringen und eine Ausbreitung auf angrenzende Gebäude zu verhindern.
Medizinische Versorgung vor Ort
Nach Angaben der Polizei erlitt mindestens eine Person eine Rauchgasvergiftung. Solche Verletzungen entstehen häufig bei Wohnhausbränden, da giftige Gase schon in geringer Konzentration gefährlich sein können. Die betroffene Person wurde noch am Einsatzort medizinisch versorgt. Ob ein Transport in ein Krankenhaus notwendig war, blieb zunächst offen.
Weitere Bewohner wurden vorsorglich vom Rettungsdienst untersucht. Hinweise auf schwerere Verletzungen lagen am Morgen nicht vor.
Lage der Bewohner und erste Einschätzungen
Alle Bewohner des betroffenen Hauses konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Ob und in welchem Umfang Wohnungen durch Feuer, Rauch oder Löschwasser beschädigt wurden, war zunächst unklar. Auch ob Teile des Hauses vorübergehend unbewohnbar sind, ließ sich am Morgen noch nicht abschließend beurteilen.
An der Absperrung sammelten sich Nachbarn und Angehörige. Viele verfolgten den Einsatz schweigend, während Rauch weiterhin aus dem Gebäude aufstieg. Für Betroffene standen Ansprechpartner bereit, um Informationen zum weiteren Vorgehen zu geben.
Unklare Brandursache
Zur Ursache des Wohnhausbrandes in Goslar liegen derzeit keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die Polizei kündigte an, nach Abschluss der Löscharbeiten mit den Ermittlungen zu beginnen. Brandursachenermittler sollen die betroffenen Räume untersuchen, sobald das Gebäude freigegeben ist.
Solche Untersuchungen nehmen in der Regel einige Zeit in Anspruch, da Spuren durch Hitze und Löschwasser beeinträchtigt sein können. Erst nach Abschluss dieser Arbeiten wird sich klären lassen, wie es zu dem Feuer kommen konnte.
Koordination zwischen Stadt und Einsatzkräften
Während des Einsatzes arbeiteten Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst eng zusammen. Auch Vertreter der Stadt Goslar waren in die Lageeinschätzung eingebunden. Die Sperrungen sollten so schnell wie möglich aufgehoben werden, sobald dies aus einsatztaktischer Sicht vertretbar ist.
Die Einsatzkräfte baten die Bevölkerung, den betroffenen Bereich zu meiden und Rettungsfahrzeuge nicht zu behindern. Informationen zum weiteren Verlauf sollten im Laufe des Tages bekanntgegeben werden.
Mögliche Unterstützung für Betroffene
- Unterbringung: Sollte sich herausstellen, dass Wohnungen nicht bewohnbar sind, werden vorübergehende Unterkünfte organisiert.
- Betreuung: Betroffene erhalten bei Bedarf psychosoziale Unterstützung.
- Information: Polizei und Stadt stellen Anlaufstellen für Fragen von Bewohnern und Angehörigen bereit.
Ein Morgen, der nachwirkt
Der Wohnhausbrand in Goslar hat die Stadt an einem frühen Wintermorgen erschüttert. Mitten in der historischen Altstadt wurde sichtbar, wie schnell alltägliche Sicherheit ins Wanken geraten kann. Während die Feuerwehr noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt ist und Ermittler die Ursache des Feuers klären werden, bleibt für die betroffenen Bewohner vor allem die Frage, wann und unter welchen Bedingungen sie zurückkehren können. Der Einsatz zeigt zugleich die Bedeutung eines schnellen und koordinierten Handelns – und hinterlässt ein Bild von Rauch, Blaulicht und einer Stadt, die für einige Stunden den Atem anhielt.







