Wernigerode. Der November bringt den Bewohnerinnen und Bewohnern des Harzes ein außergewöhnliches Ereignis am Nachthimmel: den Supermond. Wenn der Vollmond am 5. November 2025 besonders nah an der Erde steht, erscheint er heller und größer als gewöhnlich. Für viele gilt dieser Moment als eines der eindrucksvollsten Naturphänomene des Jahres – vorausgesetzt, das Wetter im Harz spielt mit.
Der Supermond: Wenn der Himmel über dem Harz erstrahlt
Ein Supermond entsteht, wenn der Mond seine elliptische Umlaufbahn an der erdnächsten Stelle – dem sogenannten Perigäum – erreicht und gleichzeitig Vollmond ist. In dieser Position beträgt die Entfernung zur Erde rund 356.980 Kilometer, etwa 26.000 Kilometer weniger als im Durchschnitt. Dadurch wirkt der Mond bis zu 14 Prozent größer und rund 30 Prozent heller als gewöhnlich. Am 5. November 2025 wird dieses seltene Zusammenspiel erneut zu beobachten sein – auch im Harz, sofern die Wetterlage klare Sicht gewährt.
Wann kann man den Supermond im November 2025 im Harz sehen?
Der Höhepunkt des Supermonds fällt auf den Nachmittag des 5. November 2025. Um exakt 14:19 Uhr MEZ erreicht der Mond seine Vollmondphase. Sichtbar wird er für Beobachterinnen und Beobachter im Harz jedoch erst mit dem Mondaufgang zwischen 16 und 17 Uhr. Zu dieser Zeit erhebt sich der Mond über den Horizont – ein perfekter Moment für alle, die den Aufgang an einem Ort mit freier Sichtlinie genießen wollen.
Die besondere Atmosphäre im Harz
Der Harz bietet mit seinen klaren Nächten, sanften Höhenzügen und niedriger Lichtverschmutzung ideale Bedingungen für Himmelsbeobachtungen. Orte wie der Brocken, der Wurmberg oder offene Täler rund um Osterode und Schierke bieten eindrucksvolle Panoramen. Dennoch ist das Wetter im November ein entscheidender Faktor: Im Spätherbst herrschen oft Nebel, Wind und dichte Bewölkung. Statistisch gesehen sind rund 80 Prozent der Tage im November im Harz wolkenverhangen. Wer den Supermond sehen will, sollte daher kurzfristig auf lokale Wetterberichte achten und sich gegebenenfalls in niedrigere Lagen begeben.
Hintergründe und wissenschaftliche Fakten
Was ist eigentlich ein Supermond?
Der Begriff „Supermond“ wurde ursprünglich von einem Astrologen in den 1970er-Jahren geprägt, hat aber längst seinen Platz in der astronomischen Alltagskultur gefunden. Die NASA beschreibt ihn als Vollmond, der sich innerhalb von 90 Prozent seiner erdnächsten Umlaufbahn befindet. Dadurch entsteht der Eindruck, der Mond „wachse“ am Himmel. In Wirklichkeit verändert sich seine Größe jedoch nur geringfügig – das menschliche Auge reagiert sensibel auf kleine Unterschiede in Entfernung und Lichtintensität.
Die Mondtäuschung: Warum der Supermond größer wirkt
Viele Beobachter berichten, der Mond scheine besonders riesig, wenn er nahe am Horizont steht. Dieses Phänomen ist als „Moon-Illusion“ bekannt. Es handelt sich dabei nicht um eine physikalische Veränderung, sondern um eine optische Täuschung: Vergleichsobjekte wie Bäume, Häuser oder Berge lassen den Mond größer erscheinen, als er tatsächlich ist. Beim Supermond verstärkt sich dieser Effekt – eine Kombination aus realer Nähe und psychologischer Wahrnehmung.
Wie groß und hell erscheint der Supermond im Vergleich zu einem normalen Vollmond?
Im Durchschnitt ist der Supermond um etwa 14 Prozent größer und bis zu 30 Prozent heller als ein normaler Vollmond. Diese Zahlen basieren auf der geringen Variation der Mondentfernung: zwischen etwa 356.000 und 406.000 Kilometern. Für das bloße Auge ist der Unterschied jedoch subtil – spektakulärer wirkt das Lichtspiel am Himmel, wenn Wolken kurz aufreißen und der Mond seine volle Strahlkraft entfaltet.
Beobachtungstipps für den Supermond im Harz
Die besten Orte zum Beobachten
- Brockenplateau: Der höchste Punkt des Harzes bietet bei klarer Sicht eine weite Perspektive auf den Nachthimmel. Nachteil: hohe Nebelwahrscheinlichkeit im November.
- Rappbodetalsperre: Mit ruhigem Wasser als Spiegel kann sich der Mond doppelt eindrucksvoll präsentieren.
- Osterode und Herzberg: In den tieferen Regionen ist die Wahrscheinlichkeit auf wolkenfreie Sicht etwas größer.
Wetterbedingungen und Vorbereitung
Das Harzer Klima ist im November wechselhaft. Durchschnittlich fallen über 70 Millimeter Niederschlag, häufig in Form von Nebel oder Nieselregen. Wer den Supermond beobachten möchte, sollte sich kurzfristig informieren und warme Kleidung einplanen. Ferngläser oder Teleskope sind nicht zwingend erforderlich, können aber helfen, Krater und Strukturen auf der Mondoberfläche deutlicher zu erkennen.
Brauche ich eine spezielle Ausrüstung, um den Supermond im Harz gut beobachten zu können?
Nein, eine besondere Ausrüstung ist nicht nötig. Entscheidend ist ein Standort mit freier Sicht auf den östlichen Himmel und möglichst wenig künstlichem Licht. Für Fotografen lohnt sich allerdings die richtige Vorbereitung: Die Mondoberfläche ist heller, als viele denken. Die Community auf Reddit empfiehlt beispielsweise, „den Mond bei Blende F8 und 1/200 Sekunde zu fotografieren“, da längere Belichtungen zur Überbelichtung führen. Eine stabile Kamera und ein Stativ helfen, die feinen Strukturen festzuhalten.
Astrofotografie-Tipps aus der Community
Erfahrene Hobbyfotografen raten, mehrere kurze Aufnahmen zu machen und diese später zu „stacken“, also zu kombinieren. Dadurch entsteht ein schärferes Bild. Auch die Nachbearbeitung spielt eine Rolle: Kontrast und Schärfe lassen sich durch digitale Filter verbessern. Besonders im Harz mit seiner geringen Lichtverschmutzung sind so beeindruckende Aufnahmen möglich – sofern Nebel und Wind die Sicht nicht trüben.
Einfluss des Wetters auf die Sichtbarkeit
Wie schon erwähnt, ist der November im Harz einer der wolkenreichsten Monate. Mit nur rund 1 Stunde und 38 Minuten Sonne pro Tag sind klare Nächte selten. Deshalb kann sich der Blick Richtung Süden oder Westen lohnen, wo sich häufig Wolkenlücken bilden. Auch Täler oder Hochebenen mit freiem Blick auf den Horizont erhöhen die Chance auf freie Sicht. Geduld lohnt sich – denn selbst ein kurzer Moment klaren Himmels kann ein unvergessliches Schauspiel bieten.
Faszination und Mythen rund um den Supermond
Hat der Supermond besondere Auswirkungen auf Mensch oder Natur?
Viele Menschen schreiben dem Supermond besondere Kräfte zu – von Schlafstörungen bis zu emotionalen Veränderungen. Wissenschaftlich lässt sich das jedoch nicht belegen. Zwar führt die größere Nähe des Mondes zur Erde zu leicht stärkeren Gezeiten, sogenannte „Springtiden“, doch diese sind kaum spürbar. Die NASA betont, dass der Supermond zwar visuell faszinierend, aber physikalisch harmlos ist. Das einzige, was wirklich wächst, ist die Begeisterung der Beobachterinnen und Beobachter.
Warum der Supermond im Harz ein besonderes Erlebnis ist
Der Harz hat als Mittelgebirge eine einzigartige Topografie: Täler, Hochebenen und offene Landschaften bilden perfekte Kulissen für astronomische Ereignisse. Während in Großstädten die Lichtverschmutzung oft das Beobachten erschwert, können im Harz sogar Laien den Sternenhimmel in seiner natürlichen Pracht erleben. Der Supermond spiegelt sich über Seen, taucht Täler in silbernes Licht und lässt bekannte Orte in neuem Glanz erscheinen.
Beispielhafte Beobachtungszeiten am 5. November 2025 (Harzregion)
| Ort | Mondaufgang | Sichtbarkeit optimal ab |
|---|---|---|
| Wernigerode | 16:23 Uhr | ab 17:00 Uhr |
| Brocken | 16:17 Uhr | ab 17:15 Uhr |
| Osterode | 16:30 Uhr | ab 17:10 Uhr |
| Bad Harzburg | 16:25 Uhr | ab 17:00 Uhr |
Der emotionale Moment: Wenn der Mond aufgeht
Viele, die einen Supermond erlebt haben, berichten von einem besonderen Gefühl der Ruhe und Erhabenheit. Besonders über dem Harz, wo Wälder, Felsen und Seen eine natürliche Bühne bilden, entsteht eine fast magische Stimmung. Schon ein kurzer Blick genügt, um zu verstehen, warum dieses Himmelsereignis seit Jahrhunderten die Menschen fasziniert. Der Vollmond wird seit jeher mit Geschichten, Mythen und Emotionen verbunden – vom „Bibermond“ bis zum Symbol für Wandel und Erneuerung.
Fazit: Ein Novemberabend, den man nicht verpassen sollte
Am 5. November 2025 wird der Himmel über dem Harz in silbernem Licht erstrahlen. Der Supermond ist nicht nur ein astronomisches Highlight, sondern auch ein Anlass, innezuhalten und den Blick nach oben zu richten. Wer Glück mit dem Wetter hat, erlebt ein seltenes Schauspiel, das den Harz in eine ganz eigene Stimmung taucht – ruhig, klar und überwältigend schön. Mit der richtigen Vorbereitung, einem geeigneten Standort und vielleicht einer Kamera wird dieser Abend zu einem unvergesslichen Moment unter dem hellsten Mond des Jahres.







