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Jugendparlament in Seesen nimmt Fahrt auf Beo DigitalPlus bringt frischen Schwung in die Beteiligungskultur im Harz

Seesen. In der Harzstadt Seesen wächst ein neues Projekt heran, das junge Menschen zur aktiven Mitgestaltung ihrer Heimat einlädt. Eine Projektgruppe unter dem Dach von Beo DigitalPlus hat den Startschuss für ein Jugendparlament gegeben. Damit öffnet sich die Stadt einer modernen Form der Beteiligung, die Jugendlichen mehr Mitsprache und Verantwortung in der Kommunalpolitik ermöglicht.

Ein neuer Impuls für die Jugend im Harz

In Seesen, am nordwestlichen Rand des Harzes, entsteht derzeit ein spannendes Demokratieprojekt: Das Jugendparlament. Ziel ist es, junge Menschen zu ermutigen, ihre Meinung einzubringen und die Zukunft ihrer Stadt aktiv mitzugestalten. Hinter dem Projekt steht die Initiative Beo DigitalPlus, ein Teil des Seesener Beobachters, die in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und lokalen Akteuren die Idee in die Tat umsetzt. Unterstützt wird das Ganze auch von der Sparkassenstiftung, die finanzielle Mittel bereitstellt, um jugendpolitische Beteiligung nachhaltig zu fördern.

„Wir wollen Jugendlichen eine Stimme geben – und das nicht nur symbolisch, sondern mit echten Mitbestimmungsmöglichkeiten“, heißt es von Seiten der Projektgruppe. Der Ansatz spiegelt einen Trend wider, der sich auch in anderen Harz-Kommunen zeigt: Mehr Beteiligung, mehr Verantwortung, mehr demokratische Bildung.

Demokratie zum Mitmachen – ein Konzept mit Zukunft

Das Motto „Demokratie zum Mitmachen“ ist keine leere Phrase. Im Rahmen des Jugendparlaments sollen Jugendliche Themen identifizieren, die sie wirklich bewegen – etwa bessere Freizeitangebote, sichere Schulwege oder nachhaltige Stadtentwicklung im Harz. Die Treffen finden regelmäßig in der sogenannten Plan.Bar statt, einem offenen Begegnungsraum, der Jugendlichen als Treffpunkt und Ideenwerkstatt dient. Kaffee, Softdrinks und eine offene Atmosphäre sollen Hemmschwellen abbauen und Lust auf Engagement machen.

Auf die Frage „Wie kann ich am Jugendparlament in Seesen teilnehmen?“ lautet die Antwort simpel: Jeder interessierte Jugendliche kann vorbeikommen, mitreden oder sich sogar zur Wahl stellen, sobald das Gremium offiziell konstituiert ist. Diese Offenheit ist Kern des Projekts und soll sicherstellen, dass wirklich jede Stimme zählt.

Rechtlicher Rahmen und kommunale Verantwortung

Die Initiative baut auf dem niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz (§36 NKomVG) auf, das eine angemessene Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei kommunalen Planungen vorsieht. Für viele Städte im Harz war das bislang eine Herausforderung – in Seesen wird sie jetzt aktiv umgesetzt. Das Jugendparlament soll als beratendes Gremium fungieren, dessen Vorschläge von Verwaltung und Politik ernst genommen werden.

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Typische Themen eines Jugendparlaments

  • Freizeitgestaltung und Jugendräume
  • Öffentlicher Nahverkehr im Harz
  • Nachhaltigkeit und Umweltprojekte
  • Schul- und Bildungspolitik
  • Digitale Teilhabe und Medienkompetenz

Solche Themen sollen künftig nicht nur diskutiert, sondern auch konkret in Anträge an Verwaltungsausschüsse eingebracht werden. Damit setzt Seesen ein starkes Zeichen: Jugendbeteiligung ist kein dekoratives Beiwerk, sondern Teil ernstzunehmender kommunaler Entscheidungsprozesse.

Hintergrund: Jugendbeteiligung im Wandel

Die bundesweit geltenden Qualitätsstandards für Kinder- und Jugendbeteiligung betonen Verlässlichkeit, Transparenz und Rückmeldung als Schlüsselfaktoren. Jugendliche wollen wissen, was mit ihren Ideen passiert – und erwarten Feedback. Das neue Jugendparlament in Seesen orientiert sich an diesen Standards: Jede Sitzung soll dokumentiert, Ergebnisse veröffentlicht und Entscheidungen nachverfolgt werden.

Die Shell-Jugendstudie zeigt, dass das politische Interesse junger Menschen im Harz wie auch bundesweit groß ist, wenn sie die Möglichkeit zur Mitwirkung sehen. Über 60 % der Befragten äußern den Wunsch, sich stärker lokal einzubringen. Der Ansatz in Seesen passt somit ideal in den gesellschaftlichen Trend hin zu einer aktiveren Jugendkultur.

Wie oft trifft sich das Jugendparlament?

Geplant sind regelmäßige Treffen – voraussichtlich einmal im Monat in der Plan.Bar. Die Dauer der Sitzungen soll zwischen einer und zwei Stunden liegen, je nach Themenlage. Diese Struktur ermöglicht Kontinuität, ohne übermäßige Belastung für Schüler:innen. Damit unterscheidet sich das Projekt deutlich von vielen kurzfristigen Workshops: Es ist auf Dauer angelegt.

Politische Unterstützung aus der Region

Auch die Junge Union Seesen hat sich für das Jugendparlament starkgemacht. In einem Antrag während der Haushaltsberatungen forderte sie, Jugendliche stärker einzubinden und ein festes Mitspracherecht zu schaffen. Diese parteiübergreifende Unterstützung zeigt: Jugendbeteiligung wird im Harz als gemeinsames Anliegen verstanden, nicht als parteipolitisches Projekt.

Ein Mitglied der CDU/FDP-Gruppe betonte: „Wenn wir wollen, dass junge Menschen später Verantwortung übernehmen, müssen wir ihnen heute die Möglichkeit geben, Erfahrungen zu sammeln.“ Das Jugendparlament könne dabei ein Lernfeld demokratischer Kultur sein – praxisnah und greifbar.

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Strukturen, Altersgrenzen und Einflussmöglichkeiten

Wer kann mitmachen?

Die Altersgrenzen liegen – wie bei vielen Jugendparlamenten – zwischen 12 und 18 Jahren. In Ausnahmefällen können auch junge Erwachsene bis 21 teilnehmen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Altersgruppe, die von kommunalen Jugendthemen am meisten betroffen ist, auch tatsächlich die Entscheidungen mitträgt.

Budget und Mitspracherecht

Ob das Jugendparlament in Seesen ein eigenes Budget erhält, wird derzeit noch diskutiert. In vergleichbaren Städten im Harz verfügen Jugendgremien über Budgets zwischen 2.000 € und 10.000 € pro Jahr. Dieses Geld dient der Finanzierung kleiner Projekte oder Veranstaltungen, über die die Jugendlichen selbst entscheiden. Der Gedanke dahinter: Mitverantwortung stärkt die Glaubwürdigkeit.

Die häufig gestellte Frage „Hat das Jugendparlament in Seesen echtes Mitspracherecht?“ lässt sich mit einem vorsichtigen „Ja, zunehmend“ beantworten. Zwar sind Entscheidungen rechtlich meist nur beratend, doch durch die enge Zusammenarbeit mit Verwaltung und Rat entsteht ein echter Einfluss auf lokale Themen.

Beo DigitalPlus als Motor für regionale Entwicklung

Das Medienprojekt Beo DigitalPlus versteht sich als Plattform, die nicht nur über lokale Themen berichtet, sondern sie auch mitgestaltet. Das Jugendparlament ist ein Paradebeispiel für diese Philosophie: Journalismus, Bürgerbeteiligung und Jugendarbeit greifen ineinander. So entsteht ein neuer Kommunikationsraum zwischen Presse, Politik und Bevölkerung – mitten im Harz.

Auch online wird das Projekt lebendig: In sozialen Medien wie Facebook und Instagram wurden erste Treffen beworben. Die Resonanz war positiv – insbesondere, weil die Treffen offen und niederschwellig sind. „Jede Meinung zählt“, lautete der Tenor der Posts. Der Ton: freundlich, motivierend, aber realistisch.

Erste Eindrücke aus der Plan.Bar

Die Plan.Bar ist kein Sitzungssaal im klassischen Sinne, sondern ein Ort, der zum Mitmachen einlädt. Große Fenster, Sitzgruppen, Snacks und Musik schaffen eine lockere Atmosphäre. Ein Instagram-Post mit dem Titel „Politik? Langweiliger Zeitvertreib…“ zeigte ein Treffen, bei dem Jugendliche, Stadtmitarbeitende und Lokalpolitiker gemeinsam über erste Themen diskutierten. Der ironische Ton des Posts verdeutlichte: Politik kann auch Spaß machen – wenn sie erlebbar wird.

Offene Fragen und nächste Schritte

Wie das Jugendparlament konkret in die kommunalen Entscheidungsprozesse eingebunden wird, ist noch offen. Geplant sind regelmäßige Berichte an den Verwaltungsausschuss und die Möglichkeit, Anträge einzureichen. Auch eine Wahl der Sprecher:innen steht bevor. Damit wird der organisatorische Rahmen geschaffen, der für Verlässlichkeit sorgt.

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Geplante Etappen für 2025

Monat Schritt
November Offizielles Treffen in der Plan.Bar
Dezember Wahlvorbereitung & Vorstellung Kandidat:innen
Januar Konstituierende Sitzung des Jugendparlaments
Februar Start erster Projekte und Öffentlichkeitsarbeit

Das Jugendparlament als Vorbild für den gesamten Harz

Seesen ist mit diesem Modell nicht allein. Auch in anderen Harzstädten wie Goslar oder Osterode wird über ähnliche Beteiligungsformen diskutiert. Der Erfolg in Seesen könnte daher Vorbildcharakter haben und langfristig Impulse für den gesamten Harz setzen. Ein funktionierendes Jugendparlament stärkt nicht nur das lokale Engagement, sondern auch das Vertrauen in demokratische Institutionen.

Fazit: Ein neues Kapitel für Beteiligung im Harz

Mit der Gründung des Jugendparlaments in Seesen beginnt im Harz ein neues Kapitel kommunaler Demokratie. Es zeigt sich, dass junge Menschen nicht nur reden, sondern gestalten wollen – wenn man sie lässt. Die offene Struktur, die Unterstützung durch Beo DigitalPlus, Verwaltung und Politik sowie die positive Resonanz aus der Bevölkerung bilden ein starkes Fundament für die Zukunft.

Langfristig könnte das Jugendparlament zu einem festen Bestandteil der politischen Landschaft im Harz werden – als Sprachrohr der Jugend, als Ideenschmiede und als Brücke zwischen Generationen. Seesen macht damit vor, wie Engagement, Vertrauen und Verantwortung zusammenfinden können – ganz im Sinne einer lebendigen Demokratie.

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Über den Autor

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Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.