
Goslar. Am 6. September 2025 verwandelt sich die Kaiserstadt im Harz erneut in ein buntes Zentrum der Vielfalt: Der fünfte Christopher Street Day (CSD) Goslar steht an. Unter dem Motto „5 Jahre Vielfalt – Goslar schimmert bunt!“ zieht die Parade durch die historische Altstadt und setzt ein starkes Zeichen für Toleranz, Gleichberechtigung und Sichtbarkeit.
Ein Jubiläum mit Bedeutung für den Harz
Zum fünften Mal lädt der CSD Goslar in die malerische Harzer Altstadt ein. Was vor einigen Jahren klein begann, hat sich inzwischen zu einer festen Größe im regionalen Veranstaltungskalender entwickelt. Erwartet werden rund 1.000 Teilnehmende, die gemeinsam für Akzeptanz und Sichtbarkeit einstehen. Die Mischung aus politischer Demonstration und kulturellem Festival spiegelt wider, dass der Harz nicht nur landschaftlich reich ist, sondern auch gesellschaftlich bunt schimmert.
Wann startet der CSD Goslar 2025 und wo ist der Treffpunkt?
Die Demonstration beginnt am Samstag, den 6. September 2025. Der Treffpunkt ist der Parkplatz an der Postbank in der Klubgartenstraße 10, nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt. Ab 13:00 Uhr versammeln sich die Teilnehmenden, um ab 13:30 Uhr die rund 4,5 Kilometer lange Route durch die historische Innenstadt anzutreten. Ziel ist der Jakobikirchhof, wo das Programm fortgesetzt wird. Dieser Ort im Herzen des Harzes wurde bewusst gewählt: zentral, offen und traditionsreich.
Das Motto: „5 Jahre Vielfalt – Goslar schimmert bunt!“
Schon im Vorfeld wurde das diesjährige Motto über die sozialen Medien verbreitet. Auf Instagram hieß es dazu begeistert: „Wir freuen uns sehr, endlich unser diesjähriges Motto mit euch teilen zu können: 5 Jahre Vielfalt – Goslar schimmert bunt!“ Dieses Motto ist mehr als nur ein Slogan. Es ist Ausdruck dafür, dass der CSD Goslar inzwischen Teil der kulturellen Identität der Stadt und der gesamten Region Harz geworden ist.
Die Route durch die Altstadt
Die 4,5 Kilometer lange Parade führt durch die Straßen der historischen Altstadt. Mit dabei sind bunte Wagen, Musik und unzählige Regenbogenfahnen, die zwischen den Fachwerkhäusern wehen werden. Für viele Menschen aus dem Harz bietet sich damit die seltene Gelegenheit, Vielfalt sichtbar zu erleben und Teil einer großen, fröhlichen Bewegung zu sein. Diese Route ist nicht nur symbolisch, sondern auch ein wichtiger Schritt, um queeres Leben in ländlichen Regionen wie dem Harz sichtbar zu machen.
Bühnenprogramm mit regionalem und überregionalem Flair
Ab 15:00 Uhr beginnt auf dem Jakobikirchhof das Bühnenprogramm. Besucherinnen und Besucher können sich auf ein abwechslungsreiches Line-up freuen:
- Kevin Paukstadt – Singer-Songwriter aus Braunschweig, der eigene Songs und bekannte Covers präsentiert.
- Die Pizzafresser – eine Pop-Punk-Band mit energiegeladenen Interpretationen von Green Day bis Die Ärzte.
- Robyn Foster und Tiffany D. Sin – Drag-Performerinnen, die mit Glitzer, Humor und gesellschaftskritischen Botschaften das Publikum begeistern.
Dazu kommen Redebeiträge von Initiativen, Vereinen und politischen Gruppen, die ihre Botschaften für Gleichberechtigung und Respekt in den Harz tragen. Für die kulinarische Versorgung sorgt das Restaurant Ribpublik, das neben klassischen Speisen auch vegetarische und vegane Gerichte sowie Getränke anbietet.
Wer tritt beim CSD Goslar 2025 auf und was bietet das Bühnenprogramm?
Die Frage nach dem Bühnenprogramm gehört zu den am häufigsten gestellten. Die Antwort: Es ist vielfältig, inklusiv und bunt. Neben den Musik-Acts und Drag-Shows bietet die Bühne Platz für Stimmen aus der Community. Damit wird der CSD Goslar nicht nur zu einem Ort der Unterhaltung, sondern auch zu einem Forum für politische und gesellschaftliche Themen, die im Harz oft weniger sichtbar sind.
Sicherheit und gesellschaftlicher Kontext
Während große Städte wie Köln mit dem ColognePride über eine Million Besucher anziehen, stehen kleinere Veranstaltungen wie in Goslar vor besonderen Herausforderungen. Deutschlandweit ist die Zahl homophober Angriffe zuletzt gestiegen: Bereits 30 Vorfälle wurden 2025 gemeldet. Deshalb wird das Thema Sicherheit auch in Goslar ernst genommen. Ein von Menschenrechtsorganisationen eingerichteter Sicherheitsfonds soll lokale CSDs unterstützen. Die Veranstalter im Harz setzen zudem auf enge Kooperation mit Polizei und Stadtverwaltung, um eine friedliche Feier zu ermöglichen.
CSD im ländlichen Raum: Die Rolle des Harzes
Der CSD Goslar reiht sich ein in eine Bewegung, die seit einigen Jahren zunehmend auch ländliche Regionen erreicht. Konzepte wie die „Dorfpride“ zeigen, dass queeres Leben auch jenseits der Metropolen sichtbar sein will. In Orten wie Ladenburg, Wiesloch oder Zeutern kamen zuletzt über 1.000 Menschen zusammen. Der Harz mit seiner Mischung aus Tradition und Weltoffenheit ist daher prädestiniert, eine Vorreiterrolle einzunehmen. Der CSD Goslar zeigt, dass Sichtbarkeit nicht nur in Großstädten nötig ist.
Ist der CSD Goslar barrierefrei, und worauf sollten Teilnehmende achten?
Über die sozialen Medien haben die Veranstalter klar kommuniziert: Barrieren können trotz aller Bemühungen nicht vollständig ausgeschlossen werden. Ein Facebook-Post weist darauf hin: „Barrieren auf dem CSD können wir leider nicht komplett verhindern, aber damit ihr wisst, worauf ihr euch vorbereiten solltet, hier schonmal eine Übersicht!“ Dieser offene Umgang schafft Vertrauen. Die Veranstalter arbeiten daran, möglichst viele Zugänge zu schaffen und Transparenz herzustellen, um allen Menschen im Harz die Teilnahme zu ermöglichen.
Community und Strukturen im Harz
Der CSD Goslar ist eingebettet in ein stabiles Netzwerk von Vereinen, Initiativen und Treffpunkten, die das ganze Jahr über aktiv sind. Dazu gehören die Aidshilfe Goslar e.V., die neben Beratungsangeboten auch Präventionsarbeit leistet, sowie Gruppen wie „GOslar QUEER e.V.“, „Queerer Jugendtreff“ oder „Regenbogenfrühstück“. Auch die Gruppen „SLIC – Queere Community im Oberharz“ oder „trans:connect“ unterstreichen, dass queere Strukturen im Harz längst etabliert sind. Der CSD wirkt damit wie ein Schaufenster dieser vielfältigen Arbeit.
Historische Verankerung
Der Christopher Street Day hat seine Wurzeln in den Stonewall-Aufständen von 1969 in New York. Von dort aus verbreitete sich die Bewegung weltweit und kam 1979 nach Deutschland. Städte wie Köln oder Berlin wurden zu Symbolen der Bewegung. Doch inzwischen zeigt sich, dass auch kleinere Städte und Regionen wie der Harz ihren eigenen Beitrag leisten können. Mit dem fünften Jubiläum reiht sich Goslar ein in diese historische Tradition und setzt ein klares Zeichen.
Fragen und Antworten zum CSD Goslar 2025
Frage | Antwort |
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Wann startet der CSD Goslar 2025? | Am 6. September 2025, Treffpunkt ab 13:00 Uhr an der Klubgartenstraße 10. |
Was ist das Motto? | „5 Jahre Vielfalt – Goslar schimmert bunt!“ |
Welche Acts treten auf? | Kevin Paukstadt, Die Pizzafresser, Robyn Foster, Tiffany D. Sin. |
Ist die Veranstaltung barrierefrei? | Teilweise, die Veranstalter informieren offen über mögliche Barrieren. |
Warum der Harz von diesem Event profitiert
Der CSD Goslar ist nicht nur für die queere Community wichtig, sondern auch ein bedeutender Impuls für die gesamte Region. Er stärkt das Bild des Harzes als offene, moderne und vielfältige Kulturlandschaft. Viele Gäste reisen aus anderen Städten an, verbringen das Wochenende vor Ort und entdecken die touristischen Angebote. Damit verbindet der CSD gesellschaftliches Engagement mit einer positiven Wirkung auf Gastronomie, Hotellerie und Kultur.
Ausblick
Mit seinem fünften Jubiläum ist der CSD Goslar längst mehr als eine einmalige Aktion. Er ist ein Symbol für den gesellschaftlichen Wandel, der auch im Harz spürbar ist. Unter dem Motto „Goslar schimmert bunt“ wird deutlich, dass Vielfalt, Akzeptanz und gegenseitiger Respekt kein Großstadtphänomen sind, sondern in jeder Region ihren Platz haben. Der Harz zeigt mit diesem CSD, dass Tradition und Offenheit keine Gegensätze sind, sondern gemeinsam eine starke kulturelle Identität bilden.
Wenn am 6. September die Regenbogenfahnen über den Dächern der Kaiserstadt wehen, wird dies nicht nur eine Feier sein, sondern ein sichtbares Signal. Ein Signal an die Menschen im Harz und darüber hinaus, dass Vielfalt willkommen ist, dass Unterschiede verbinden und dass auch in einer traditionsreichen Region wie dem Harz Platz für eine bunte Zukunft ist.