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Entscheidung rückt näher Kommt das Karls Erlebnis-Dorf tatsächlich in den Harz?

Wernigerode / Harz, 01.12.2025 – Morgendunst über den Harzer Höhen, leere Straßen, die nach Winter riechen – und doch liegt Spannung in der Luft. Die Freizeitpark-Kette Karls rückt mit ihrer Standortsuche voran. Ein neues Erlebnis-Dorf im Harz könnte kurz vor der offiziellen Ankündigung stehen – ein Schritt, der die Region nachhaltig verändern dürfte.

Ein wachsendes Freizeitprojekt mit klarer Vision

Karls Erlebnis-Dorf hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der sichtbarsten familienorientierten Freizeitprojekte in Deutschland entwickelt. Das Unternehmen verfolgt ein Ziel, das Geschäftsführer Robert Dahl immer wieder betont: Niemand im Land soll länger als eine Stunde Fahrzeit bis zum nächsten Erlebnis-Dorf benötigen. Der Harz, touristisch etabliert, infrastrukturell erreichbar und wirtschaftlich ambitioniert, gilt dabei als strategische Lücke in diesem Netz.

Der jüngste Standort im niedersächsischen Loxstedt, eröffnet im Frühjahr 2025, zeigt, wie konsequent Karls seine Expansion vorantreibt. Sieben Standorte existieren bereits, weitere sind in Vorbereitung. Der Harz, ebenso wie Teile Thüringens, wird seit längerem auf seine Eignung geprüft. Kommunen wie Ilsenburg und Wernigerode hatten bereits Interesse signalisiert, und mehrere Gespräche sollen stattgefunden haben.

Warum der Harz als Standort so attraktiv ist

Der Harz ist eine Region mit hoher touristischer Grundfrequenz, starken saisonalen Schwankungen und einem stetigen Strom an Familienurlaubern. Für Karls bietet das gleich mehrere Vorteile: ein breites Einzugsgebiet, vielfältige Zielgruppen und Potenzial zur ganzjährigen Auslastung. Gleichzeitig gilt die Region als wirtschaftlich ausbaufähig, weshalb neue Arbeitsplätze und zusätzliche touristische Anziehungspunkte vielerorts willkommen wären.

Allerdings spielt die Standortwahl für Karls eine zentrale Rolle. Nach Unternehmensangaben schaffen es nur etwa zehn Prozent der geprüften Flächen in die engere Auswahl. Kriterien sind unter anderem:

  • Gute Anbindung an regionale und überregionale Verkehrswege
  • Touristische Ausrichtung und bestehende Besucherströme
  • Ausreichende Flächengröße für Attraktionen, Gastronomie und Manufakturen
  • Kommunale Bereitschaft und wirtschaftliche Perspektive
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Was bestehende Projekte über einen Harz-Standort verraten

Um die Dimension eines möglichen Projekts besser einschätzen zu können, lohnt sich der Blick auf den jüngsten Ausbau. In Loxstedt entstand auf rund vier Hektar ein vielseitiges Freizeitgelände mit Manufakturen-Markt, mehreren Fahrgeschäften, Spielplätzen, Gastronomie und einer angekündigten neuen Attraktion, die es in dieser Form noch in keinem anderen der Erlebnis-Dörfer gegeben hat.

Die Investitionssummen für neue Standorte bewegen sich in der Regel zwischen 25 und 30 Millionen Euro. Dazu kommen aufwendige Bauvorbereitungen, Pfahlgründungen, Statikprüfungen und die Errichtung mehrerer Themengebäude. Karls agiert dabei zunehmend präziser, weil das Unternehmen in den vergangenen Jahren umfangreiche Erfahrungen gesammelt hat.

Mögliche Eckpunkte für ein Erdbeerdorf im Harz

Obwohl der konkrete Standort weiterhin nicht benannt wurde, lassen sich aus bisherigen Projekten typische Elemente ableiten:

  • Freizeitbereich mit familienfreundlichen Attraktionen und Fahrgeschäften
  • Offene Manufakturen mit Einblick in die Produktion von Marmelade, Süßigkeiten oder Eis
  • Gastronomie mit regionalem Bezug und thematischen Speisen
  • Ein Hofladen mit Fokus auf Erdbeeren und hausgemachten Produkten
  • Einbindung lokaler Dienstleister und potenzielle Schaffung hunderter Arbeitsplätze

Gerade aufgrund dieser Struktur gilt Karls als attraktiver Partner für Gemeinden, die touristische Impulse setzen oder ihr regionales Profil modernisieren möchten. Zugleich trägt ein solcher Standort zur Stärkung der Freizeitwirtschaft bei, einer Branche, die besonders im ländlichen Raum neue Dynamik schaffen kann.

Offene Fragen – und die Bedeutung für den Harz

Trotz zunehmender Hinweise auf einen baldigen Entscheidungsprozess bleiben zentrale Fragen unbeantwortet. Weder Karls noch betroffene Kommunen äußern sich derzeit öffentlich, und auch ein Zeitplan wurde bislang nicht bestätigt. Fest steht jedoch, dass eine Entscheidung wohl nicht mehr lange auf sich warten lässt.

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Während viele Anwohnerinnen und Anwohner auf neue Impulse hoffen, gibt es auch kritische Stimmen, die zu einer sorgfältigen Abwägung mahnen. Verkehrsbelastung, Flächenverbrauch und Eingriffe in gewachsene Landschaftsstrukturen zählen zu den Themen, die bei größeren Freizeitprojekten regelmäßig diskutiert werden. Der Harz mit seiner besonderen Naturlandschaft stellt hierbei eine sensible Kulisse dar.

Was auf die Region zukommen könnte

Ein Karls Erlebnis-Dorf im Harz würde zweifellos neue Besucherströme anziehen. Es könnte die touristische Wettbewerbsfähigkeit der Region stärken und zu einer spürbaren wirtschaftlichen Belebung beitragen. Besonders Städte wie Wernigerode oder Ilsenburg, die bereits über etablierte touristische Strukturen verfügen, könnten davon profitieren.

Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie die Balance zwischen regionaler Identität und modernem Freizeitangebot ausgestaltet wird – eine Herausforderung, die viele Regionen in Deutschland derzeit beschäftigt. Denn während neue Attraktionen Chancen bieten, verändern sie zugleich die Wahrnehmung einer Region und greifen in bestehende Lebensräume ein.

Ein mögliches Projekt mit weitreichender Wirkung

Die Entscheidung über das neue Erdbeerdorf dürfte mehr sein als eine reine Standortfrage. Sie steht symbolisch für die Entwicklung ländlicher Räume, für die Zukunft des Familientourismus und für die Frage, wie Regionen wie der Harz ihr Profil schärfen, ohne ihre Charaktermerkmale zu verlieren. Sobald Karls die Pläne offiziell vorstellt, wird sich zeigen, wie groß die Veränderungen ausfallen – und welche Dynamik sie für Bevölkerung, Wirtschaft und Tourismus entfalten.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.