
Goslar, 26. November 2025 – Zwischen Fachwerkfassaden und kopfsteingepflasterten Gassen hat die Adventszeit begonnen: Warme Lichter legen einen goldenen Schimmer über die UNESCO-Welterbestadt, erste Besucher drängen sich an den Ständen, und der Duft von Gewürzen, Mandeln und frischem Gebäck zieht durch die Altstadt. Der Weihnachtsmarkt in Goslar hat eröffnet – und mit ihm eine Saison, die Tradition und Atmosphäre sichtbar in den Mittelpunkt stellt.
Der Weihnachtsmarkt und der angrenzende Weihnachtswald zählen in diesem Jahr offiziell zu den schönsten Weihnachtsmärkten Europas. Das verliehene Qualitätssiegel bestätigt, was viele Besucher seit Jahren schätzen: ein Markt, der die historische Kulisse der Stadt nutzt, ohne sie zu überladen. Rund 70 Stände auf Marktplatz, Marktkirchhof, Marktstraße und Schuhhof bieten eine Mischung aus Kunsthandwerk, regionalen Spezialitäten und winterlichen Klassikern von Glühwein bis Lebkuchen. Alles wirkt sorgfältig zusammengesetzt, handwerklich geprägt und doch zeitgemäß arrangiert.
Festlicher Auftakt mit Vielfalt und Atmosphäre
Bereits am Eröffnungsabend wurde deutlich, wie stark der Weihnachtsmarkt in Goslar überregionale Anziehungskraft besitzt. Besucher aus Niedersachsen, dem Bundesgebiet und zunehmend aus dem Ausland strömten in die Altstadt. Der Weihnachtswald entfaltete dabei seine besondere Wirkung: Etwa 60 Nadelbäume, geschmückt mit rund 160.000 Lichtern, schaffen ein Ensemble, das an einen verwunschenen Winterpfad erinnert. Die Lichtinstallation sorgt für eine stille, fast märchenhafte Stimmung, die sich deutlich von den lauten, stark kommerzialisierten Märkten mancher Großstädte abhebt.
Die Stände decken eine breite Palette an weihnachtlichen Angeboten ab. Neben klassischen Süßwaren und herzhaften Speisen finden Besucher handgefertigten Schmuck, Seifenmanufakturen, Holzspielzeug und kunstvolle Weihnachtsdekoration. Besonders gefragt sind Produkte mit regionalem Bezug, die handwerkliche Qualität mit lokaler Identität verbinden. Die Aussteller setzen dabei weitgehend auf nachhaltige Materialien und kurze Lieferwege – ein Aspekt, der im Rahmen des Qualitätssiegels ausdrücklich gewürdigt wurde.
Ein Programm, das Generationen verbindet
Der Weihnachtsmarkt bietet ein bewusst vielfältiges Rahmenprogramm, das Familien, Kinder und Erwachsene gleichermaßen anspricht. Eine Kindereisenbahn und kleinere Fahrgeschäfte schaffen klassische Jahrmarktstimmung, während die Weihnachtswerkstatt im MachMit-Haus am Marktplatz kreative Angebote bereithält. An den Adventswochenenden entstehen dort Weihnachtskarten, kleine Holzfiguren und Bastelarbeiten. Lesungen und Puppenspiele ergänzen das Angebot.
Traditionelle Höhepunkte wie der Besuch des Nikolaus am 6. Dezember oder der Familiennachmittag am 10. Dezember, an dem Fahrgeschäfte kostenfrei genutzt werden können, gehören fest zum Ablauf. Dadurch entsteht ein Markt, der nicht nur Kulinarik und Einkaufserlebnisse, sondern auch Begegnung und gemeinsames Erleben fördert – ein Anspruch, der in vielen Programmpunkten sichtbar wird.
Auch musikalisch möchte der Weihnachtsmarkt in Goslar stimmungsvolle Akzente setzen. Chöre, Bläsergruppen und regionale Musiker gestalten an verschiedenen Tagen kurze Konzerte, die sich harmonisch in die Geräuschkulisse des Marktes einfügen. Die Veranstalter betonen, dass die musikalischen Beiträge bewusst dezent gehalten werden, um die akustische Balance der Altstadt zu wahren.
Öffnungszeiten, Organisation und bewusste Gestaltung
Der Weihnachtsmarkt läuft bis zum 30. Dezember und ist täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Der Weihnachtswald schließt erst um 22 Uhr, wodurch sich vor allem in den Abendstunden ein Besuch lohnt – dann entfalten die Lichter ihre volle Wirkung. An Heiligabend ist der Markt bis 14 Uhr geöffnet, an den beiden Weihnachtsfeiertagen jeweils ab 12 Uhr. Der Abschluss am 30. Dezember erfolgt bereits um 18 Uhr.
Die Auszeichnung als ausgezeichneter europäischer Weihnachtsmarkt würdigt auch das organisatorische Konzept. Dazu gehören der Fokus auf regionale Anbieter, eine bewusst reduzierte, aber hochwertige Beleuchtung sowie ein Sicherheitskonzept, das den Besucherfluss strukturiert und gleichzeitig eine entspannte Atmosphäre ermöglicht. Die Stadt betont, dass die historischen Räume der Altstadt maßgeblich für den Charakter des Marktes seien und deshalb behutsam bespielt würden.
Ein Markt der besonderen Momente
Wer durch die Gassen des Weihnachtsmarktes schlendert, erlebt, wofür Goslar in der Adventszeit bekannt ist: ein Zusammenspiel aus Geschichte, Handwerk und Licht. Viele Besucher sprechen von einer wohltuenden Ruhe, die trotz der vollen Straßen spürbar bleibt. Der Weihnachtswald wirkt wie ein natürlicher Treffpunkt – ein Ort für Gespräche, kurze Pausen und Erinnerungsfotos unter funkelnden Lichtern.
Für Einheimische wie für Touristen zeigt sich der Markt als ein Mittelpunkt der winterlichen Saison. Viele kommen jedes Jahr wieder, manche gezielt wegen des besonderen Ambientes. Die Veranstalter verweisen darauf, dass genau diese Aufgabe im Zentrum steht: nicht nur ein Weihnachtsmarkt zu sein, sondern ein saisonaler Begegnungsort mit kultureller Bedeutung.
Ein Blick nach vorn: Tradition als Stärke
Der Weihnachtsmarkt in Goslar beweist, dass ein traditioneller Ansatz nicht im Widerspruch zur Modernität stehen muss. Die Kombination aus historischem Stadtbild, regionalem Handwerk und stimmungsvoller Beleuchtung zeigt, wie sorgfältige Gestaltung den Charakter eines Marktes prägen kann. In einer Zeit, in der viele Städte ihr Profil schärfen und sich im Wettbewerb der Weihnachtsmärkte behaupten wollen, setzt Goslar auf Authentizität und Qualität.
Der Andrang und die internationale Aufmerksamkeit bestätigen diesen Weg. Und so wird der Weihnachtsmarkt auch in den kommenden Wochen ein Ort bleiben, an dem sich Menschen begegnen, Geschichten teilen und ein Stück weihnachtliche Ruhe finden – mitten in einer Stadt, die ihren eigenen Zauber ernst nimmt.







