
Goslar, 22. November 2025 – In der trüben Spätherbstluft staut sich der Verkehr auf der Bundesstraße 6. Ein Moment der Unachtsamkeit genügt – dann das Quietschen von Reifen, ein dumpfer Aufprall. Rettungskräfte eilen heran, Blaulichter flackern durch das aufziehende Dämmerlicht. Zwei Menschen werden verletzt, der Sachschaden ist erheblich.
Was geschah auf der B6 bei Sudmerberg?
Am Freitagnachmittag ereignete sich auf der Bundesstraße 6 in Fahrtrichtung Salzgitter ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen verletzt wurden. Laut offiziellen Angaben der Polizeiinspektion Goslar befuhr eine 22-jährige Autofahrerin gegen 14:30 Uhr den Streckenabschnitt kurz vor Sudmerberg, als der vor ihr fahrende Wagen aufgrund des stockenden Verkehrs bremsen musste. Die junge Frau bemerkte das Bremsmanöver zu spät und fuhr ungebremst auf.
Beide Fahrzeugführer – sowohl die Unfallverursacherin als auch der Fahrer des vorausfahrenden Pkw – wurden bei dem Zusammenstoß verletzt. Sie wurden zur weiteren medizinischen Versorgung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Über die Schwere der Verletzungen liegen derzeit keine weiteren Details vor. Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach Einschätzung der Polizei auf etwa 25.000 Euro.
Der Unfall hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen für die Beteiligten, sondern auch eine juristische Folge: Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet, da erste Hinweise darauf hindeuten, dass die Unfallverursacherin den Unfallort zunächst verlassen haben könnte, ohne ihren Pflichten nachzukommen. In der offiziellen Mitteilung heißt es dazu: „Es wurde ein Verfahren wegen Unfallflucht eingeleitet“.
Unfallschwerpunkt Sudmerberg – Ein gefährlicher Abschnitt der B6?
In sozialen Netzwerken und regionalen Foren mehren sich die Hinweise darauf, dass die betroffene Stelle auf der B6 in der Vergangenheit bereits mehrfach in Unfälle verwickelt war. Besonders in den Kommentaren auf Facebook und im Forum „Goslarer Geschichten“ äußern sich zahlreiche Anwohner kritisch über die Straßenführung und die Verkehrssituation.
So beschreibt ein Nutzer die Stelle als „optisch tückisch, weil die Fahrbahn plötzlich leicht kurvig wird und sich der Verkehr in Stoßzeiten staut“. Ein anderer kommentierte: „Vor Sudmerberg wird’s oft eng, wenn der Lkw abbremst – da muss man volle Konzentration haben.“ Die Sichtverhältnisse gelten dort vielen zufolge als unübersichtlich, was das Unfallrisiko zusätzlich erhöht.
Wie häufig sind Auffahrunfälle in Deutschland?
Statistisch gesehen zählen Auffahrunfälle zu den häufigsten Verkehrsunfällen auf deutschen Straßen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) wurden im August 2025 insgesamt 198.800 Unfälle registriert. Zwar liegt diese Zahl rund drei Prozent unter dem Vorjahreswert, doch der Anteil an Auffahrunfällen bleibt hoch.
Eine Untersuchung des Portals Verkehrsrundschau in Kooperation mit Allianz Direct identifiziert den ungenügenden Sicherheitsabstand als eine der Top-Unfallursachen. Im Jahr 2023 wurden allein 44.154 Unfälle durch zu geringen Abstand verursacht. Auch menschliches Fehlverhalten spielt eine tragende Rolle: In über 92 Prozent der Fälle mit Personenschaden liegt die Ursache bei Fahrfehlern oder Unachtsamkeit.
Verursacherprofil: Junge Fahrende überdurchschnittlich oft beteiligt
Besonders junge Erwachsene sind laut Destatis überdurchschnittlich häufig an Unfällen beteiligt. Im Jahr 2022 waren 70,8 Prozent der 18- bis 20-jährigen Pkw-Fahrenden Hauptverursachende bei Unfällen mit Personenschaden. Die Altersgruppe der 21- bis 24-Jährigen fällt zwar leicht ab, bleibt aber über dem Durchschnitt. Im vorliegenden Fall ist die Verursacherin 22 Jahre alt – sie zählt damit zur statistisch auffälligen Risikogruppe.
Ermittlungen und Zeugenaufruf
Die Polizei Goslar bittet mögliche Zeugen des Unfalls, sich unter der Telefonnummer 05321 3390 zu melden. Der genaue Hergang sowie die Geschwindigkeit der Beteiligten zum Unfallzeitpunkt sind Teil der laufenden Ermittlungen. Auch die Frage, ob es tatsächlich zu einer unerlaubten Entfernung vom Unfallort gekommen ist, wird geprüft.
Fragen aus dem Netz – verständlich erklärt
Viele Bürgerinnen und Bürger stellen sich online die Frage: Was war die genaue Ursache für den Unfall? Nach aktuellem Kenntnisstand geschah der Auffahrunfall durch eine verspätete Reaktion der 22-jährigen Fahrerin auf ein Bremsmanöver ihres Vordermanns – vermutlich infolge fehlender Aufmerksamkeit oder zu geringen Sicherheitsabstands.
Eine weitere häufige Nachfrage betrifft den entstandenen Sachschaden. Dieser beläuft sich laut Polizeibericht auf rund 25.000 Euro – eine beachtliche Summe für einen Unfall mit lediglich zwei beteiligten Fahrzeugen, was auf schwere Karosserieschäden und mögliche Ausfallkosten hindeutet.
Auch zu den verletzten Personen besteht Informationsbedarf: Wurden Menschen verletzt? Ja – beide Beteiligten wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Ob es sich um leichte oder schwere Verletzungen handelt, wurde aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht veröffentlicht.
Schließlich fragt sich mancher: Gibt es Konsequenzen für die Unfallverursacherin? Da der Verdacht besteht, dass sie sich vom Unfallort entfernt hat, wurde ein Verfahren wegen Fahrerflucht eingeleitet. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, drohen ihr empfindliche strafrechtliche Konsequenzen.
Risikofaktor B6 – Warum gerade hier?
Der Streckenabschnitt der B6 zwischen Goslar und Salzgitter ist stark befahren – besonders zu Berufsverkehrszeiten. Die Straße verläuft an einigen Stellen leicht kurvig, mit teils begrenzter Sicht auf vorausfahrende Fahrzeuge. Die Einmündung bei Sudmerberg wird von Anwohnern als problematisch beschrieben. Das macht diesen Abschnitt zu einem potenziellen Unfallschwerpunkt – besonders bei mangelnder Aufmerksamkeit oder überhöhter Geschwindigkeit.
Hinzu kommen äußere Faktoren: unberechenbares Wetter im Harzraum, dichtes Verkehrsaufkommen durch Pendler, und laut Anwohnern auch gelegentlich plötzlich abbremsende Lkw, die den Verkehrsfluss stören. Gerade in solchen Situationen zeigt sich, wie wichtig es ist, vorausschauend zu fahren und einen sicheren Abstand zu wahren.
Der Unfall im Licht größerer Zusammenhänge
Der Auffahrunfall auf der B6 bei Goslar ist kein Einzelfall – er steht exemplarisch für eine ganze Reihe alltäglicher Verkehrsunfälle, deren Ursache in menschlicher Unachtsamkeit liegt. Trotz technischer Fahrassistenzsysteme, Verkehrskampagnen und gesetzlicher Vorschriften bleibt der Mensch das größte Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr.
Der Vorfall wirft aber auch ein Licht auf infrastrukturelle Fragen: Reichen die Sichtachsen auf der B6 aus? Sind Warnhinweise oder Temporeduzierungen an Kurven sinnvoll? Und wie kann die Verkehrserziehung – insbesondere bei jungen Erwachsenen – verbessert werden?
Die Polizei Goslar ist nun gefordert, sowohl den konkreten Fall sachlich aufzuklären als auch mögliche strukturelle Verbesserungen mit den Verkehrsbehörden zu prüfen. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht nicht nur Aufklärung, sondern auch Prävention. Denn jeder Unfall ist einer zu viel – besonders, wenn er vermeidbar gewesen wäre.







