
Die Sanierung der K35 bei Wolfshagen schreitet voran: Frisch asphaltierte Fahrbahn, Baustellenfahrzeug und Sperrung prägen das Bild. (Symbolbild – exemplarisch)
Wolfshagen im Harz – Seit Juni 2025 ist die Kreisstraße 35 (K35) rund um Wolfshagen erneut Schauplatz umfassender Sanierungsmaßnahmen. Nach dem erfolgreichen Abschluss erster Arbeiten geht das Projekt nun in die nächste Bauphase über. Die örtliche Bevölkerung, Pendler und Touristen stehen damit vor neuen Herausforderungen, aber auch vor klaren Verbesserungen der Verkehrssicherheit.
Ein Projekt mit Struktur: Bauabschnitte und Zeitplan im Überblick
Die Sanierung der K35 ist in insgesamt drei aufeinanderfolgende Bauabschnitte gegliedert, die innerhalb der Sommermonate 2025 abgearbeitet werden. Ziel ist es, die Belastung für Anwohner, Gewerbetreibende und den touristischen Verkehr möglichst gering zu halten – auch wenn dies durch temporäre Vollsperrungen nicht gänzlich vermeidbar ist.
Start im Juni: Der erste Abschnitt ist abgeschlossen
Begonnen hatte die Maßnahme Mitte Juni mit der Erneuerung der Fahrbahn im Bereich zwischen der Schäderbaude und der Ortsgrenze Wolfshagen. Auch der innerörtliche Abschnitt zwischen Kreuzallee und der Straße „Die Meine“ wurde bereits erfolgreich saniert. In dieser Phase wurde unter anderem eine neue Tragschicht von rund acht Zentimetern sowie eine vier Zentimeter starke Deckschicht aufgebracht.
21. Juli 2025: Der zweite Bauabschnitt beginnt
Ab dem 21. Juli tritt der nächste Abschnitt in Kraft. Er betrifft den Straßenverlauf zwischen „Knokewiese“ und „Die Meine“ und bringt eine erneute Vollsperrung der Ortsdurchfahrt mit sich. Während der Fräsarbeiten, die etwa eine Woche andauern sollen, sowie beim anschließenden Einbau der Asphaltdecke müssen Anwohner ihre Fahrzeuge außerhalb der Baustelle abstellen.
Letzter Abschnitt bis Ende der Ferien
Der finale Bauabschnitt führt von der „Knokewiese“ bis zur Waschanlage am Pieningplatz. Geplant ist, dass die vollständige Sanierung der Ortsdurchfahrt von Wolfshagen bis zum Ende der niedersächsischen Sommerferien abgeschlossen ist. Damit liegt der Landkreis Goslar weiterhin im selbst gesetzten Zeitplan – eine Tatsache, die von offizieller Seite mehrfach betont wurde.
Was kostet die Sanierung der K35 in Wolfshagen?
Insgesamt werden für das Projekt rund 776.000 Euro aufgewendet. Diese Summe deckt sämtliche Bauabschnitte der K35 inner- und außerhalb des Ortes ab. Im Einzelnen sind rund 315.000 Euro auf die reine Ortsdurchfahrt Wolfshagen entfallen, während weitere Mittel für die Randstreifen, Gossen und Nebenarbeiten vorgesehen wurden. Die Finanzierung erfolgt aus dem Investitionsprogramm des Landkreises Goslar, der auch parallel in anderen Gemeinden – etwa in Dörnten auf der K3 – baulich aktiv ist.
Umleitungen und Verkehrskonzept während der Bauzeit
Für die Dauer der Baumaßnahmen wurden mehrere Umleitungen eingerichtet. Während überregionale Verkehre über Langelsheim und das Innerstetal nach Lautenthal geleitet werden, gibt es innerörtlich Ausweichrouten über die Heimbergstraße und die L515. Die Strecken sind beschildert – allerdings sorgte genau dieser Punkt bei vielen Anwohnern für Unmut.
Welche Umleitungen gibt es während der Bauphase?
Diese Frage beschäftigt viele Bürger. Die offizielle Umleitung erfolgt über Langelsheim und die B82, während der Nahverkehr durch innerörtliche Umleitungsstrecken abgefedert wird. Kritisiert wurde dabei mehrfach, dass die Beschilderung unzureichend sei und keine klaren Hinweise gegeben würden. Auf Social Media häuften sich entsprechende Kommentare.
„Die Umleitungen sind nicht nachvollziehbar. Viele wissen gar nicht, wie sie ihre Kinder zur Schule bringen sollen“.
Reaktionen der Bevölkerung: Zwischen Verständnis und Verärgerung
Auch wenn viele Bewohner die Notwendigkeit der Baumaßnahme nachvollziehen können, herrscht vor allem hinsichtlich der Kommunikation Unzufriedenheit. Wiederholt wurde von „unzureichender Information“ gesprochen. Besonders ältere Mitbürger fühlten sich durch fehlende schriftliche Hinweise oder unklare Ansprachen im Unklaren über die Baufortschritte.
Beeinträchtigt die Baustelle Geschäfte und Anwohner?
Diese berechtigte Frage lässt sich mit einem differenzierten „Ja“ beantworten. Während im ersten Bauabschnitt der Zugang zu Apotheke, Arztpraxis, Bäcker und Nahkauf sichergestellt wurde, müssen Anwohner in den folgenden Abschnitten mit Einschränkungen rechnen. Insbesondere das Parken im Baustellenbereich ist verboten, wodurch Alternativen in angrenzenden Straßen gesucht werden müssen.
Sanierung mit Geschichte: Probleme bei der K35 schon 2023
Die jetzige Maßnahme ist nicht die erste Eingriffsserie an der K35. Bereits im Frühjahr 2023 kam es zu erheblichen Verzögerungen im Bereich der Ortseinfahrt. Ursache war damals ein Engpass bei der Lieferung von Stützmauersteinen, der zu einer längeren Vollsperrung führte. Diese Erfahrungen fließen heute in eine verbesserte logistische Planung ein.
Gab es vorher schon Probleme bei der K35-Sanierung?
Ja, insbesondere bei der Stützmauer westlich des Ortseingangs kam es zu Materialproblemen. Das führte zu einer teilweisen Aufhebung der Vollsperrung durch ein halbseitiges Befahren – ein Provisorium, das viele Pendler verärgerte. Die aktuelle Maßnahme geht daher mit verbesserten Material- und Zeitplanungen einher.
Touristische und sportliche Relevanz der Strecke
Die K35 ist nicht nur eine innerörtliche Verbindung, sondern auch eine bedeutende Verkehrsachse für Tourismus und Freizeitsport. Sie erschließt Ausflugsziele im Harz, dient Wanderern und Mountainbikern als Zubringer und wird insbesondere von Radsportlern geschätzt. Der Südaufstieg mit etwa 5 % Steigung über knapp 1,7 Kilometer gilt als Trainingsstrecke.
Wird die Straße auch für Radfahrer erneuert?
Offiziell ist keine separate Sanierung von Radwegen angekündigt. Allerdings sorgt die neue Asphaltdecke für ein deutlich komfortableres Fahrerlebnis – auch auf zwei Rädern. In einschlägigen Fahrradforen wird die Strecke als „anspruchsvoll, aber lohnend“ beschrieben. Eine Erweiterung um markierte Fahrradstreifen wäre für viele wünschenswert, steht aber derzeit nicht zur Debatte.
Verkehrspolitischer Kontext: K35 als Teil der Harz-Infrastruktur
Die K35 verbindet Wolfshagen direkt mit der Bundesstraße 82, einer der wichtigsten Ost-West-Achsen des nördlichen Harzraums. Diese wiederum ist eine Verbindung zwischen Seesen und Goslar. Angesichts steigender Pendlerzahlen aus dem Umland und der wachsenden touristischen Bedeutung des Harzes spielt die K35 eine infrastrukturell bedeutsame Rolle. Die Investition in deren Erhalt ist daher Teil einer übergeordneten Entwicklungsstrategie des Landkreises.
Wie lange dauert die Sanierung der K35 in Wolfshagen?
Die Gesamtmaßnahme erstreckt sich von Mitte Juni bis Ende August 2025. Damit konzentriert sich die Baulast auf die Zeit der Sommerferien, um Schulbusverkehre möglichst wenig zu belasten. Der nächste Abschnitt startet am 21. Juli und wird je nach Wetterlage etwa zwei Wochen beanspruchen, gefolgt vom letzten Segment bis zum Ferienende.
Ein Projekt mit Schatten und Licht
Die Sanierung der K35 ist ein komplexes Vorhaben, das mit großem personellem und finanziellem Aufwand vorangetrieben wird. Es zeigt die typischen Konfliktlinien kommunaler Infrastrukturprojekte: zwischen Fortschritt und Einschränkungen, zwischen Planung und öffentlicher Wahrnehmung, zwischen Tourismusförderung und Bürgerbelastung. Was bleibt, ist die Hoffnung auf eine zukunftsfähige und langfristig sichere Straßenverbindung für alle Beteiligten – ob mit vier oder zwei Rädern.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die positive Prognose des Landkreises aufgeht. Anwohner und Besucher sind gut beraten, sich regelmäßig über den Baufortschritt zu informieren – denn Transparenz und Information sind die Schlüssel, um Baustellenfrust in Akzeptanz zu verwandeln.







