
Schladen-Werla, 01. Dezember 2025 – Ein vertrautes Geräusch verschwindet aus dem Straßenbild: Das leise Klimpern der Hundesteuermarken, über Jahrzehnte selbstverständlicher Begleiter am Halsband vieler Vierbeiner, gehört bald der Vergangenheit an. In Schladen-Werla im Harz vollzieht die Gemeinde einen klaren Schritt in Richtung moderne Verwaltung – und setzt künftig ausschließlich auf die digitale Identifikation per Mikrochip.
Die Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der kommunalen Tierregistrierung. Was früher durch ein physisches Metallplättchen sichtbar gemacht wurde, wandert nun vollständig in die digitale Ebene. Die Gemeinde folgt damit einem regionalen Modernisierungstrend, der bereits in mehreren Kommunen Einzug gehalten hat. Mit der Neufassung der Hundesteuersatzung verändert sich nicht nur eine Formalie, sondern ein über Jahrzehnte gewachsenes Gewohnheitsbild.
Neue Regeln für Hundehalter*innen – was sich konkret ändert
Ausgangspunkt dieser Reform ist eine aktualisierte Hundesteuersatzung, die Ende November im Gemeinderat beraten wurde und am 10. Dezember 2025 final beschlossen werden soll. Mit ihr wird die bislang verpflichtende Hundesteuermarke abgeschafft. Ein sichtbares Kennzeichen am Halsband ist künftig nicht mehr erforderlich. Stattdessen genügt die Transpondernummer des Mikrochips, den die meisten Hunde ohnehin bereits tragen.
Damit entfällt ein jahrelang etablierter Verwaltungsprozess: Bisher erhielten Hundehalter*innen nach der Anmeldung ihres Tieres eine Metallmarke, die gut sichtbar zu befestigen war. Wer den Hund abmeldete, hatte die Marke zurückzugeben. Dieses System, das Verwaltung und Bürger*innen gleichermaßen eingebunden hat, verliert durch die Digitalisierung seine Notwendigkeit.
Mit der neuen Regelung orientiert sich Schladen-Werla an zeitgemäßen Standards der Tieridentifikation. Die Chipnummer erlaubt eine eindeutige, unverwechselbare Zuordnung und dient als offizieller Nachweis der Anmeldung. Für die Verwaltung bedeutet das weniger Aufwand – für Halter*innen eine Vereinfachung im Alltag.
Warum die Hundesteuermarke ausgedient hat
Der Entschluss, die Marke abzuschaffen, steht im Kontext eines breiteren Umdenkens in der kommunalen Organisation. Bei den jüngsten Haushaltsberatungen wurde deutlich, dass Verwaltungsprozesse effizienter gestaltet und materielle Ressourcen sparsamer eingesetzt werden sollen. Die Produktion, Ausgabe, Registrierung und Rücknahme der Steuermarken verursachten bisher Aufwand, der sich mit digitalen Methoden vermeiden lässt.
Zudem zeigt der Blick in die Region, dass der Wechsel hin zu rein chipbasierter Identifikation längst praxistauglich ist. Kommunen, die zuvor umgestellt haben, berichten von reibungslosen Abläufen. Die Mikrochipnummer gilt als verlässliche Kennzeichnung, die nicht verloren gehen kann und jederzeit auslesbar ist.
Für Schladen-Werla bedeutet der Schritt: weniger Bürokratie, weniger physische Verwaltungsmittel und ein Prozess, der den tatsächlichen Bedürfnissen heutiger Hundehaltung näherkommt.
Das müssen Hundehalter*innen jetzt wissen
- Physische Hundesteuermarken werden nicht mehr ausgegeben.
- Die Anmeldung erfolgt künftig ausschließlich über die Transpondernummer des Mikrochips.
- Neuanmeldungen und Ummeldungen werden ohne Ausgabe einer sichtbaren Marke bestätigt.
- Pflichten zu Anmeldung, Abmeldung und Steuerzahlung bleiben vollständig bestehen.
Für Hundebesitzer*innen verändert sich damit vor allem der äußere Rahmen: Kein Anhänger mehr am Halsband, aber weiterhin klare Melde- und Steuerpflichten. Die technische Identifikation rückt stärker in den Mittelpunkt, während die sichtbare Kennzeichnung entfällt.
Digitalisierung im Kleinen – Symbol für einen größeren Wandel
Auch wenn die Hundeplakette auf den ersten Blick wie ein Detail des Alltags wirkt, spiegelt ihre Abschaffung einen größeren Verwaltungstrend wider. Immer mehr Prozesse verschieben sich vom Analogen ins Digitale. Die Gemeinde setzt ein Signal für pragmatische Modernisierung, die ohne große Umstellungen auskommt und dennoch Wirkung zeigt.
Für viele Hundehalter*innen wird sich der Alltag ein Stück unkomplizierter gestalten. Die Verwaltung wiederum entlastet sich von Routinetätigkeiten, die in der digitalen Infrastruktur keine Rolle mehr spielen. Die Hundesteuermarke, einst Sinnbild ordentlicher Tierhaltung, wird damit zum nostalgischen Relikt – und macht Platz für ein System, das besser zu den technischen Möglichkeiten der Gegenwart passt.
Die Umstellung zeigt, wie kommunale Strukturen sich Schritt für Schritt erneuern. Die Hundesteuermarke verschwindet, doch dahinter steht mehr als der Wegfall eines kleinen Anhängers. Es ist ein Beispiel dafür, wie Gemeinden ihr Verwaltungshandeln an moderne Standards anpassen, ohne Kernpflichten zu verändern. Für Schladen-Werla ist dieser Schritt ein pragmatisches Signal: weniger Aufwand, mehr Effizienz – und ein Verwaltungsalltag, der sich ein Stück zeitgemäßer anfühlt.







