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Die Polizei ist im gesamten Harzgebiet in Alarmbereitschaft: Im Rahmen der europaweiten Speedweek vom 4. bis 10. August 2025 wird das Tempolimit in zahlreichen Orten konsequent kontrolliert. Wer sich heute hinter das Steuer setzt, sollte genau wissen, wo im Harz geblitzt wird – und was bei Tempoverstößen droht.
Eine Woche voller Radarfallen: Was ist die Speedweek überhaupt?
Die sogenannte Speedweek ist eine europaweit koordinierte Aktion der Polizei, die im Sommer 2025 zwischen dem 4. und 10. August stattfindet. Ziel ist es, mit gezielten Tempokontrollen die Verkehrssicherheit zu erhöhen, vor allem an Gefahrenstellen wie Schulzonen, Altenheimen, Baustellen oder bekannten Unfallschwerpunkten. Anders als beim Frühjahrsmarathon im April, bei dem ein einzelner Tag im Fokus steht, zieht sich die Sommeraktion über eine komplette Woche. Der Dienstag, 5. August 2025, gilt dabei als interner Schwerpunkttag mit besonders hoher Kontrolldichte.
Insbesondere in der Ferienzeit, wenn sich auch viele Touristen in der Harzregion aufhalten, steigt das Verkehrsaufkommen deutlich – und mit ihm auch das Risiko für Unfälle. Die Polizei reagiert daher mit verstärkten Maßnahmen, um gerade in dieser Phase die Einhaltung der Geschwindigkeitsregeln durchzusetzen.
Wo wird im Harz geblitzt?
Der Harz, als eine der beliebtesten Urlaubsregionen Mitteldeutschlands, ist in diesen Tagen nicht nur von Wanderern und Radfahrern frequentiert – auch Polizei und Ordnungsbehörden zeigen verstärkte Präsenz. Besonders betroffen sind laut aktuellen Informationen folgende Orte im Alt-Kreis Osterode, einem Teil des südwestlichen Harzes:
- Hattorf am Harz
- Herzberg am Harz
- Osterode am Harz
- Bad Lauterberg
- Bad Sachsa
Diese Orte waren bereits vom 28. Juli bis 1. August 2025 mit mobilen Blitzern ausgestattet – und laut Polizeistrategie ist davon auszugehen, dass die Maßnahmen während der offiziellen Speedweek fortgesetzt werden. Die Kontrollen erfolgen dabei flexibel: Einsatz von Enforcement-Trailern, Laser-Handmessgeräten, mobilen wie stationären Radarfallen – vor allem in der Nähe von Schulen, Altenheimen, Baustellen und auf Zubringerstraßen zu touristischen Hotspots wie dem Brocken oder den Rappbodetalsperren.
Was kostet ein Tempoverstoß während der Speedweek?
Die Frage „Welche Bußgelder drohen bei Geschwindigkeitsverstößen während der Speedweek?“ stellen sich viele Autofahrer – und das zurecht. Denn selbst kleine Verstöße können teuer werden. Eine Übersicht:
Verstoß | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Bis 10 km/h zu schnell | 30 € | – | – |
11–20 km/h | 50–70 € | 1 | – |
21–40 km/h | 115–180 € | 1–2 | 1 Monat |
Über 41 km/h | 240–800 € | 2 | 1–3 Monate |
Hinzu kommen Verwaltungsgebühren (ca. 28,50 €) und bei Mietfahrzeugen oftmals zusätzliche Bearbeitungsentgelte durch den Anbieter.
Wie effektiv sind Blitzermarathons wirklich?
Die Frage „Wie effektiv ist der Blitzermarathon langfristig?“ wird regelmäßig kontrovers diskutiert. Studien zeigen, dass Geschwindigkeitskontrollen in Aktionswochen zu einer kurzfristigen Senkung der durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit um etwa 2 bis 3 km/h führen. Besonders an neuralgischen Punkten wie vor Schulen oder in Tempo-30-Zonen zeigt sich ein positiver Effekt. Ein Rückgang der Unfallzahlen um bis zu 7 % wurde im Rahmen vergangener Kampagnen dokumentiert.
Doch der Lerneffekt bleibt oft auf kurze Sicht begrenzt. Verkehrspsychologen bemängeln, dass viele Autofahrende ihr Verhalten nur während solcher Wochen anpassen, danach aber in alte Muster zurückfallen. Aus diesem Grund fordern einige Experten eine stärkere Integration der Kontrollen in den Alltag – ohne Vorankündigung und mit wechselnden Kontrollzeiten.
Kontroversen und Kritik: Was sagen Bürger und Fachleute?
Ein Blick in die sozialen Medien und Foren zeigt ein geteiltes Meinungsbild. Während einige Bürger den Blitzermarathon als notwendige Maßnahme zur Unfallprävention begrüßen, äußern andere deutliche Kritik:
„Mir wäre lieber, man kündigt diese Blitzermarathons erst gar nicht an, sondern macht es einfach.“
„Dann habt ihr jetzt wenigstens einen Grund, um Kasse zu machen.“
Auch im Reddit-Forum r/germany schildern Nutzer eigene Erfahrungen mit Blitzern, berichten von hohen Bußgeldern – selbst bei moderaten Überschreitungen – und bemängeln teils intransparente Abzüge beim Messwert.
Verkehrsstrategen und europäische Sicherheitskommissionen betonen dagegen die präventive Wirkung solcher Kampagnen. Insbesondere im Kontext der EU-weiten Verkehrstoten-Reduktion gelten Speedweek-Aktionen als Bestandteil einer langfristigen Road-Safety-Strategie.
Was müssen Touristen im Harz jetzt beachten?
Gerade in der Hauptsaison ist der Harz ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge und Urlaubsreisen. Viele Autofahrer aus dem In- und Ausland sind in der Region unterwegs – oft ohne die lokalen Tempolimits genau zu kennen. Die Frage „Wann gab es im Harz bereits mobile Geschwindigkeitskontrollen?“ ist daher für Ortsfremde besonders wichtig.
Bereits in der Woche vor der Speedweek – vom 28. Juli bis 1. August – fanden im Alt-Kreis Osterode intensive mobile Messungen statt. Auch heute, am 5. August, muss mit flächendeckenden Kontrollen gerechnet werden – insbesondere rund um beliebte Wanderziele, Ferienunterkünfte und Bundesstraßen.
Darf man Blitzer-Apps nutzen?
Viele Autofahrer stellen sich die Frage: „Sind Blitzerwarner oder Apps während des Blitzermarathons erlaubt?“ Die Antwort ist eindeutig: In Deutschland ist der Einsatz von aktiven Blitzerwarnern grundsätzlich verboten. Auch das Smartphone darf nicht mit einer App betrieben werden, die gezielt vor Tempokontrollen warnt. Zwar sind Navigations-Apps erlaubt, die vor allgemeinen Gefahrenstellen warnen – doch sobald ein konkreter Blitzer angekündigt wird, droht ein Bußgeld.
Was rät die Polizei?
Die Behörden appellieren an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer. Es geht laut offiziellen Statements nicht um Abzocke oder Strafen, sondern um die Sicherheit aller. Besonders im Harz, wo viele Fußgänger, Wanderer und Radfahrer unterwegs sind, ist angepasstes Fahren entscheidend. Das gilt vor allem für Straßen, die durch Wohngebiete, Kurven oder enge Ortsdurchfahrten führen – etwa in Sankt Andreasberg, Elend oder Hohegeiß.
Ein Sprecher der Polizei Sachsen-Anhalt erklärt: „Wir wollen keine hohen Bußgelder eintreiben, sondern Leben schützen. Wer sich an die Regeln hält, hat nichts zu befürchten.“
Wie reagieren Autovermieter und Urlauber?
Eine bisher wenig beachtete Folge betrifft Mietwagenfahrer. Denn bei einem Blitzerfoto werden nicht nur die Bußgelder fällig – Autovermieter schlagen oft auch Bearbeitungsgebühren von bis zu 40 Euro obendrauf. Gerade Touristen sollten sich deshalb vor Fahrtantritt über die geltenden Tempolimits informieren und besonders wachsam sein.
„Ich habe bei 18 km/h zu viel auf der Autobahn 90 Euro zahlen müssen – plus 35 Euro Bearbeitungsgebühr vom Vermieter“, berichtet ein Nutzer in einem Autoforum. Diese Zusatzkosten können den Urlaub schnell teurer machen als gedacht.
Ein Blick nach Europa: Was bringen solche Aktionen wirklich?
Auf EU-Ebene gelten Speedweek-Kampagnen als fester Bestandteil der Verkehrssicherheitsstrategie. Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten europaweit deutlich zu senken. Länder wie Schweden und die Niederlande integrieren regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen bereits langfristig in ihre Verkehrspolitik – mit messbarem Erfolg.
Deutschland hingegen setzt nach wie vor stark auf vereinzelte Kampagnen. Ob das genügt, um nachhaltig für mehr Sicherheit zu sorgen, bleibt umstritten. Fakt ist: Temporäre Blitzaktionen können Aufmerksamkeit schaffen – doch der echte Fortschritt liegt in langfristiger Aufklärung, Technikinnovation und konsequenter Durchsetzung der Verkehrsregeln.
Ein letzter Hinweis für Autofahrer im Harz
Wer heute im Harz unterwegs ist, sollte nicht nur aus Angst vor Strafen den Fuß vom Gas nehmen, sondern vor allem aus Rücksicht. Denn viele Kontrollen finden bewusst dort statt, wo schwächere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind – Kinder auf dem Schulweg, Senioren beim Einkaufen oder Touristen beim Überqueren der Straße.
Die Speedweek ist also nicht bloß eine Polizeikampagne, sondern eine Erinnerung: Rücksicht kostet nichts – Unachtsamkeit hingegen kann teuer werden. Und manchmal sogar Leben kosten.