Quedlinburg

Metall macht Mut Wie Quedlinburgs Kronkorken Familien krebskranker Kinder unterstützen

Quedlinburg, 7. November 2025 – In Quedlinburg werden seit Monaten Kronkorken gesammelt, um Familien mit krebskranken Kindern in Magdeburg zu helfen. Die Initiative verbindet soziales Engagement mit Umweltschutz und Recycling. Alle Erlöse aus dem gesammelten Metall gehen an den Magdeburger Förderkreis krebskranker Kinder e.V., der betroffene Familien unterstützt.

Lokales Engagement mit großer Wirkung

Die Kronkorken-Sammelaktion in Quedlinburg ist Teil einer überregionalen Initiative, die bereits in mehreren Städten Sachsen-Anhalts und Thüringens erfolgreich läuft. Laut einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung vom 3. November 2025 wurden allein im ersten Dreivierteljahr 2025 in der Löwen-Apotheke in Westerhausen bei Quedlinburg rund 227.000 Kronkorken abgegeben – das entspricht einem Gewicht von etwa einer halben Tonne. Jeder Kronkorken wiegt im Durchschnitt rund zwei Gramm, was die beachtliche Menge der gesammelten Metallverschlüsse verdeutlicht.

Die Abgabe der gesammelten Kronkorken erfolgt zentral über den Recyclingpartner Fegert Recycling GmbH in Magdeburg. Dort werden die Metallverschlüsse verwertet, und der Erlös kommt direkt dem Förderkreis krebskranker Kinder e.V. zugute. Diese Organisation betreibt unter anderem ein Elternhaus in Magdeburg, in dem Familien übernachten können, während ihre Kinder stationär im Krankenhaus behandelt werden. Der gesamte Erlös der Kronkorkenaktion fließt ohne Verwaltungsabzug in diese Hilfsprojekte ein.

Das Prinzip: Metall macht Mut

Unter dem Motto „Metall macht Mut“ wird die Aktion seit mehreren Jahren in verschiedenen Regionen fortgeführt. Ziel ist es, über kleine Recyclingbeiträge große Unterstützung zu ermöglichen. Dabei stehen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung im Mittelpunkt. Der Magdeburger Förderkreis krebskranker Kinder e.V. betont auf seiner Website, dass jede abgegebene Menge zählt – vom privaten Haushalt bis zu großen Sammlungen durch Vereine und Betriebe.

Die Fegert Recycling GmbH nimmt Kronkorken ganzjährig entgegen. Die Abgabestellen sind werktags von 7 bis 16 Uhr geöffnet. Viele Bürgerinnen und Bürger aus dem Harz und Umgebung bringen regelmäßig ihre gesammelten Mengen dorthin. Dadurch entsteht eine kontinuierliche Unterstützung, die über das reine Sammeln hinausgeht: Sie fördert ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln und gemeinschaftliches Engagement.

Vergleichbare Aktionen in anderen Regionen

Auch außerhalb von Quedlinburg hat sich das Sammeln von Kronkorken für den guten Zweck etabliert. Eine ähnliche Initiative aus dem Schwarzwald, die 2021 gestartet wurde, konnte laut der Stuttgarter Zeitung seit 2024 über 37,5 Millionen Kronkorken – rund 143 Tonnen Metall – sammeln. Der Erlös von über 60.000 Euro ging dort an den Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V. Diese Zahlen zeigen, dass sich das Modell auch in anderen Regionen bewährt hat und eine hohe Spendenwirkung erzielt.

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In Schönebeck, einer weiteren Stadt Sachsen-Anhalts, wurden laut einem Bericht der Volksstimme über 48 Tonnen Kronkorken gesammelt. Diese Menge brachte fast 20.000 Euro Spenden ein, ebenfalls zugunsten des Förderkreises in Magdeburg. Damit gehört die Region zu den aktivsten Unterstützern dieser bundesweiten Initiative.

Recycling, Spenden und Umweltschutz im Zusammenspiel

Die Aktion vereint mehrere Ziele: Sie trägt zur Vermeidung von Abfall bei, sensibilisiert für den Wert von Metall als Rohstoff und unterstützt zugleich Familien in schwierigen Lebenssituationen. Kronkorken bestehen aus Weißblech und Kunststoff und sind vollständig recycelbar. Werden sie im Restmüll entsorgt, gehen wertvolle Ressourcen verloren. Durch die getrennte Sammlung können sie wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden – beispielsweise für die Herstellung neuer Metallprodukte.

Laut der Umweltinitiative „BlechWech Foundation“ wurden seit 2020 deutschlandweit mehr als 124.000 Kilogramm Kronkorken gesammelt und zu Spendenaktionen weiterverarbeitet. Diese Zahlen unterstreichen, dass Kronkorken-Sammlungen inzwischen zu einem festen Bestandteil vieler lokaler Nachhaltigkeitsprojekte geworden sind. Auch der Verein „Kronkorken ohne Grenzen“ und verschiedene Bürgerstiftungen, etwa in Weimar, führen ähnliche Aktionen durch, um lokale Kinderkrebsinitiativen zu unterstützen.

Wie viele Kronkorken ergeben eine nennenswerte Spende?

Nach Angaben aus verschiedenen Recyclingaktionen bringt ein Kilogramm Kronkorken einen Schrottwert von etwa neun Cent. Um spürbare Spendensummen zu erreichen, sind daher Gemeinschaftsaktionen notwendig. Viele kleine Mengen summieren sich über Wochen und Monate zu beachtlichen Erträgen. In Quedlinburg zeigt sich dies eindrucksvoll: Mehr als 200.000 Kronkorken an nur einer Sammelstelle belegen, wie groß das Engagement in der Bevölkerung ist.

Abgabemöglichkeiten in Quedlinburg und Umgebung

Wer aus Quedlinburg oder dem Harzgebiet stammt, kann seine gesammelten Kronkorken direkt bei den regionalen Sammelstellen abgeben. Die Löwen-Apotheke in Westerhausen nimmt die Metallverschlüsse fortlaufend entgegen. Von dort werden sie gesammelt und nach Magdeburg weitergeleitet. Alternativ können sie auch direkt bei der Fegert Recycling GmbH in Magdeburg abgegeben werden. Diese zentrale Sammelstelle ist werktags von 7 bis 16 Uhr geöffnet. Zusätzlich beteiligen sich Vereine und Betriebe an der Logistik, indem sie größere Mengen gesammelt abliefern.

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Warum Kronkorken recyceln sinnvoll ist

Das Recycling von Kronkorken ist nicht nur ein sozialer Beitrag, sondern auch ökologisch relevant. Die Verschlüsse bestehen aus Weißblech, das in der Metallindustrie wiederverwertet werden kann. Durch die Rückführung in den Rohstoffkreislauf werden Energie und Ressourcen eingespart, die bei der Neuproduktion von Metall anfallen würden. Umweltportale wie Utopia.de weisen darauf hin, dass das Sammeln von Kronkorken eine einfache, aber wirkungsvolle Möglichkeit bietet, Abfall zu vermeiden und gleichzeitig Gutes zu tun.

Teilnahme für Vereine und Gastronomiebetriebe

Nicht nur Privatpersonen beteiligen sich an der Aktion. Auch gastronomische Betriebe und Vereine sind aufgefordert, ihre Kronkorken zu sammeln. Laut einem Bericht von MeetingPoint Magdeburg beteiligen sich Restaurants und Vereine aktiv an der Sammlung und Abgabe der Metallverschlüsse. Die Beteiligung größerer Einrichtungen erleichtert das Sammeln großer Mengen und steigert damit die Spendenerträge. Der gesamte Ablauf ist einfach: Kronkorken werden gesammelt, an den Recyclingpartner übergeben und der Erlös zu 100 Prozent an den Förderkreis weitergeleitet.

Soziale Medien und lokales Engagement

In sozialen Netzwerken wird die Aktion vielfach geteilt. Die Facebook-Gruppe „Quedlinburger Firmen & Vereins Werbung“ veröffentlicht regelmäßig Sammelaufrufe und informiert über aktuelle Sammelstände. Auch Unternehmen beteiligen sich: Die Wohnungsgenossenschaft Neues Leben eG in Magdeburg weist auf ihren Social-Media-Seiten auf die Sammelmöglichkeiten hin und motiviert Mitarbeitende zur Teilnahme. Auf Instagram hebt das regionale Telekommunikationsunternehmen MDCC die Kronkorken-Sammlung als Teil seines Nachhaltigkeitsengagements hervor und stellt damit die Verbindung von Recycling und sozialem Zweck in den Vordergrund.

Deutschlandweite Perspektive und Bedeutung

Die Kronkorken-Sammlung ist kein isoliertes Projekt, sondern Teil einer bundesweiten Bewegung, die seit Jahren wächst. Neben Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg beteiligen sich auch Initiativen in Thüringen, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Der gemeinsame Nenner: Kleine Metallverschlüsse werden zu einem Symbol praktischer Hilfe. Organisationen wie der Förderkreis krebskranker Kinder e.V. profitieren unmittelbar von den Erlösen, die durch das Recycling erzielt werden.

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Region Gesammelte Menge Spendenbetrag Empfängerorganisation
Quedlinburg (Harz) 0,5 t (≈ 227.000 Kronkorken) laufend Förderkreis krebskranker Kinder Magdeburg e.V.
Schönebeck 48,16 t ≈ 20.000 € Förderkreis krebskranker Kinder Magdeburg e.V.
Renningen (Baden-Württemberg) 143 t ≈ 60.000 € Förderverein krebskranker Kinder Tübingen e.V.

Zusammenfassung der gesellschaftlichen Bedeutung

Die Kronkorken-Aktion in Quedlinburg zeigt, wie lokale Gemeinschaften durch kleine Beiträge große Wirkung erzielen können. Die Verbindung von Umweltschutz und sozialer Hilfe hat sich als nachhaltiges Modell etabliert. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies: Hunderttausende Kronkorken, mehrere Tonnen Metall und beträchtliche Spendensummen, die direkt Familien mit krebskranken Kindern zugutekommen. Durch die Kombination von Recycling, Spendenbereitschaft und gemeinschaftlichem Engagement wird ein doppelter Nutzen geschaffen – für die Umwelt und für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Quedlinburg reiht sich damit in eine wachsende Bewegung ein, die zeigt, wie praktische Solidarität im Alltag funktionieren kann.

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Über den Autor

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Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.