
QUEDLINBURG – Das Harztheater sucht Statistinnen und Statisten für seine neue, spartenübergreifende Inszenierung der legendären „Dreigroschenoper“. Wer schon immer einmal Bühnenluft schnuppern wollte, hat jetzt die Gelegenheit, Teil einer der bedeutendsten Produktionen der kommenden Spielzeit zu werden. Die Premiere ist für März 2026 geplant, Probenbeginn ist im Januar.
Ein kulturelles Großprojekt im Herzen des Harz
Das Harztheater in Quedlinburg ist längst mehr als nur eine Bühne für klassische Inszenierungen – es ist ein kultureller Treffpunkt für Menschen aus der ganzen Region. Mit der neuen Produktion von Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ setzt das Ensemble erneut ein deutliches Zeichen für künstlerische Vielfalt und gesellschaftliche Relevanz. Das Theater sucht aktuell engagierte Statistinnen und Statisten, um das Stück zu einem echten Gemeinschaftsprojekt zu machen.
Die Dreigroschenoper – Ein Stück mit Geschichte und Botschaft
Die „Dreigroschenoper“ wurde 1928 uraufgeführt und zählt zu den bekanntesten Werken von Bertolt Brecht und Kurt Weill. Sie erzählt die Geschichte des charmanten Gangsters Mackie Messer, der im Londoner Unterweltmilieu zwischen Moral, Geld und Macht agiert. Brecht verband darin Musik, Gesellschaftskritik und eine scharfe Kapitalismusparodie. Stücke wie der berühmte Song „What Keeps Mankind Alive?“ zeigen, wie aktuell die Themen bis heute geblieben sind: soziale Ungleichheit, Armut und das Ringen um Menschlichkeit im kapitalistischen System.
Statisten gesucht – Mitmachen im Harztheater
Das Harztheater sucht „Menschen jeden Alters“ für verschiedene Nebenrollen – darunter Bettlerinnen, Bettler, Huren und andere typische Figuren aus der Welt Brechts. Besonders gefragt sind Menschen mit „Charakter“, also Gesichter, die im Ensemble visuell auffallen oder Authentizität mitbringen. Das Casting findet am 20. Oktober 2025 um 16 Uhr an der Neuen Bühne Quedlinburg statt.
Interessierte benötigen keine professionelle Schauspielerfahrung. Laut Theaterleitung zählen vor allem Verlässlichkeit, Freude an der Zusammenarbeit und Lust auf die Bühne. Bewerbungen sind auch per E-Mail möglich – mit einem Foto, Kontaktdaten und, falls vorhanden, kurzen Angaben zur bisherigen Bühnenerfahrung.
Wie kann ich mich als Statist bewerben?
Wer dabei sein möchte, meldet sich per E-Mail bei k.hahne@harztheater.de oder telefonisch unter 03941 / 696546. Alternativ ist eine Bewerbung über bewerbung@harztheater.de möglich. Ein kurzer Text zur Motivation reicht aus. Das Theater betont, dass die Statisterie offen für alle ist – ganz gleich, ob jung, alt, erfahren oder Neuling.
Probenzeit und Premiere im Frühjahr 2026
Die Proben für das große Projekt beginnen am 26. Januar 2026. Die Premiere ist für den 14. März 2026 angesetzt. Damit bleibt genügend Zeit, die Szenen einzustudieren und das Zusammenspiel zwischen Ensemble, Chor und Statisterie zu perfektionieren.
Die Produktion ist bewusst spartenübergreifend angelegt – Musiktheater und Schauspiel arbeiten Hand in Hand. Damit verbindet das Harztheater die Disziplinen zu einem intensiven Erlebnis, das sowohl für Mitwirkende als auch für das Publikum eine außergewöhnliche Qualität verspricht.
Hintergrund: Das Harztheater als Ort kultureller Beteiligung
In einer Zeit, in der Kulturförderung vielerorts stagniert, geht das Harztheater mit seiner Statisteninitiative einen wichtigen Weg: Es öffnet sich der Bevölkerung und lädt ein, selbst aktiv Teil des kulturellen Lebens zu werden.
Laut einer Studie des Deutschen Bühnenvereins besuchten im Jahr 2013/14 rund 35,5 Millionen Menschen Theateraufführungen in Deutschland. Gleichzeitig wächst der Anteil der sogenannten „Fast-Besucherinnen und -Besucher“ – also jener, die nur selten ins Theater gehen. Genau hier setzt das Harztheater an: Statt Zuschauer nur auf den Rängen zu lassen, holt es sie auf die Bühne.
Warum Statisterie wichtig ist
Statisten sind das Rückgrat vieler Theaterproduktionen. Sie verleihen Szenen Glaubwürdigkeit, beleben die Bühnenräume und schaffen den Eindruck einer echten Welt. Gleichzeitig entsteht durch die gemeinsame Arbeit eine emotionale Bindung zum Theater und zur Region. Im Harz, wo gemeinschaftliche Kulturarbeit eine lange Tradition hat, wird dieses Prinzip besonders lebendig.
Was erwartet die Mitwirkenden?
Statistinnen und Statisten erleben hautnah, wie eine professionelle Theaterproduktion entsteht. Vom Kostüm über Lichtproben bis hin zur Generalprobe sind sie Teil des künstlerischen Prozesses. Wer sich engagiert, erlebt nicht nur die Atmosphäre hinter den Kulissen, sondern sammelt wertvolle Erfahrungen im Team – oft mit lebenslangen Erinnerungen.
Voraussetzungen im Überblick:
- Keine Vorerfahrung nötig
- Teilnahme an Proben ab Januar 2026 erforderlich
- Verfügbarkeit zu den Aufführungsterminen (März–Juni 2026)
- Verlässlichkeit und Teamgeist
- Eigenes Foto und Kontaktdaten bei Bewerbung
Bezahlung und Rahmenbedingungen
Eine klassische Gage wird nicht gezahlt – die Statistenarbeit ist ehrenamtlich. Oft werden als Dankeschön Freikarten oder kleine Aufmerksamkeiten vergeben. Der wahre Lohn ist jedoch die Erfahrung selbst: einmal Teil einer großen Bühne im Harz zu sein. Für viele Mitwirkende ist dies der Einstieg in eine dauerhafte Verbindung mit dem Theater.
Die gesellschaftliche Bedeutung des Projekts im Harz
Mit dieser Inszenierung zum 70. Todestag von Bertolt Brecht zeigt das Harztheater, dass Kulturarbeit nicht in großen Metropolen stattfinden muss, um gesellschaftlich relevant zu sein. Brechts Stück, das Armut, Gier und Moral thematisiert, fügt sich hervorragend in die sozialen Fragestellungen unserer Zeit. Gerade im Harz, wo Gemeinschaft und Strukturwandel Hand in Hand gehen, besitzt das Thema besondere Aktualität.
Das Harztheater stärkt die regionale Kultur
Der Harz steht für mehr als Natur und Geschichte – er steht auch für kulturelles Engagement. Die Beteiligung der Bevölkerung an einem solchen Projekt zeigt, dass Theater auch heute lebendig bleibt, wenn es nah an den Menschen agiert. Die „Dreigroschenoper“ wird somit nicht nur ein Theaterereignis, sondern auch ein soziales Experiment, das die Grenzen zwischen Bühne und Publikum aufhebt.
Wie groß ist die Nachfrage nach Statisten?
Laut Social-Media-Posts des Theaters und der Stadt Quedlinburg gibt es bereits viele Rückmeldungen. Besonders auffällig: Das Theater sucht „schräge Typen“, um der Inszenierung Authentizität zu verleihen. Über Plattformen wie Facebook und Instagram wird gezielt geworben – mit Hashtags und Bildern, die zeigen, wie vielfältig die Mitwirkenden sein dürfen.
Social Media als Bühne des modernen Theaters
Mit dieser offenen Ansprache geht das Harztheater neue Wege. Während früher Statisten meist über Aushänge gesucht wurden, nutzt das Haus heute Instagram und Facebook, um die jüngere Generation zu erreichen. Das beweist: Kultur im Harz ist längst digital angekommen.
Einbindung und Wertschätzung
Die Statistinnen und Statisten sind mehr als bloße Kulisse. Regie und Ensemble sehen sie als wichtigen Bestandteil des Gesamtwerks. Ihre Anwesenheit, ihr Ausdruck und ihre Bewegung tragen entscheidend zur Atmosphäre bei. Das Theater würdigt das ausdrücklich, denn ohne die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre eine derart große Produktion kaum umsetzbar.
Fragen, die Interessierte häufig stellen
Frage | Antwort |
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Wie kann ich mich als Statist anmelden? | Per E-Mail an k.hahne@harztheater.de oder bewerbung@harztheater.de, mit Foto und Kontaktdaten. |
Wann beginnen die Proben? | Ab dem 26. Januar 2026, Premiere am 14. März 2026. |
Muss ich Vorerfahrung mitbringen? | Nein, jeder ist willkommen, unabhängig von Theatererfahrung. |
Gibt es eine Bezahlung? | Die Mitwirkung ist ehrenamtlich, häufig mit Freikarten als Dank. |
Wie alt darf ich sein? | Das Theater sucht Menschen jeden Alters, Vielfalt ist ausdrücklich erwünscht. |
Was macht diese Produktion besonders?
Diese Inszenierung ist nicht nur eine Hommage an Brecht, sondern auch ein Symbol für Zusammenarbeit im Harz. Musik, Schauspiel, Chöre und Bürgerinnen und Bürger verschmelzen zu einem Gesamtwerk. Gerade in Zeiten, in denen Kultur oft hinter wirtschaftlichen Fragen zurücktritt, sendet das Harztheater ein starkes Signal: Theater lebt von Beteiligung, Kreativität und Gemeinschaft.
Ein Blick über den Harz hinaus
Die „Dreigroschenoper“ ist nicht nur regional bedeutsam. Viele Theaterhäuser in Deutschland widmen sich 2026 Brechts Werk – als Erinnerung an seine literarische Bedeutung. Dass auch das Harztheater diesen Anlass aufgreift, zeigt seine kulturelle Ambition. Hier wird ein Klassiker neu interpretiert, mit regionalem Flair und der besonderen Note einer lebendigen Bürgerbeteiligung.
Fazit: Wenn der Harz zur Bühne wird – ein Aufruf zur Mitwirkung
Die neue „Dreigroschenoper“ im Harztheater ist weit mehr als eine Premiere. Sie ist ein Statement für Offenheit, Gemeinschaft und die Kraft der Kunst. Wer als Statist dabei ist, wird Teil eines großen Ganzen – einer Produktion, die Tradition und Gegenwart miteinander verbindet. Der Harz zeigt damit, dass Kultur lebendig bleibt, wenn sie Menschen einbezieht und begeistert.
Die Region darf stolz sein: In Quedlinburg entsteht ein Projekt, das über den Harz hinausstrahlt. Wer schon immer davon geträumt hat, auf einer Bühne zu stehen, sollte diese Gelegenheit nicht verpassen. Denn manchmal beginnt die große Theaterkarriere mit einem kleinen Auftritt – und genau solche Geschichten schreibt der Harz.