
Harz, 29. März 2024 – Am sogenannten „Carfreitag“ hat die Polizei im Harz umfangreiche Verkehrskontrollen durchgeführt, um gegen die sogenannte Tuner- und Poserszene vorzugehen. Der Karfreitag gilt in der Auto-Szene seit Jahren als inoffizieller Saisonauftakt, an dem sich zahlreiche Auto- und Motorradbegeisterte treffen. Doch nicht selten kommt es bei solchen Zusammenkünften zu Regelverstößen, Lärmbelästigungen und Verkehrsgefährdungen – ein Umstand, dem die Behörden auch in diesem Jahr mit einem verstärkten Aufgebot begegnet sind.
Schwerpunkte: Lautstärke, Umbauten, Geschwindigkeit
Laut Mitteilung der Polizeiinspektion Harz wurden im Verlauf des Tages an mehreren bekannten Treffpunkten sowie auf beliebten Ausflugsstrecken mobile Kontrollstellen eingerichtet. Einsatzkräfte überprüften insbesondere Fahrzeuge auf unerlaubte technische Veränderungen – etwa manipulierte Auspuffanlagen oder nicht eingetragene Fahrwerksmodifikationen. Auch die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen stand im Fokus.
„Unser Ziel ist nicht, Hobby-Schrauber zu kriminalisieren, sondern illegale Veränderungen zu unterbinden, die die Verkehrssicherheit oder die Umwelt gefährden“, erklärte ein Sprecher der Polizei.
Zahlreiche Verstöße festgestellt
Bis zum späten Abend wurden laut ersten Zahlen über 150 Fahrzeuge kontrolliert. In über 40 Fällen stellten die Beamten technische Mängel oder unzulässige Umbauten fest. Einige Fahrzeuge mussten noch vor Ort aus dem Verkehr gezogen werden. Auch mehrere Ordnungswidrigkeiten wegen überhöhter Geschwindigkeit und unnötigem Lärm wurden zur Anzeige gebracht.
Ein Fahrzeugführer versuchte laut Polizei, sich einer Kontrolle zu entziehen, konnte jedoch nach kurzer Flucht gestellt werden. Gegen ihn wird nun auch wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt.
Präventive Ansprache und Zusammenarbeit mit Szene
Neben repressiven Maßnahmen setzten die Einsatzkräfte auch auf Dialog. So suchten speziell geschulte Beamte vor Ort das Gespräch mit Teilnehmenden und informierten über die rechtlichen Rahmenbedingungen zulässiger Fahrzeugmodifikationen. Einige Tuningfans zeigten sich dabei einsichtig und begrüßten die Kontrollen als Beitrag zu einem fairen Miteinander im Straßenverkehr.
„Wir wissen, dass die Mehrheit der Szene sich regelkonform verhält. Unsere Maßnahmen richten sich klar gegen diejenigen, die durch riskantes Verhalten und illegale Umbauten auffallen“, so die Polizei.
Positive Bilanz, Fortsetzung geplant
Die Polizei zieht nach dem Einsatztag eine positive Bilanz. Es sei gelungen, Präsenz zu zeigen, Verstöße aufzudecken und durch gezielte Ansprache für Aufklärung zu sorgen. Ähnliche Maßnahmen seien auch für kommende Feiertage und Wochenenden im Frühling und Sommer geplant, wenn mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen ist.
Hintergrund:
Der „Carfreitag“ hat sich bundesweit als Treffpunkt für Autoliebhaber etabliert, ist aber auch regelmäßig Anlass für Polizeikontrollen. In vielen Städten und Regionen Deutschlands nutzt die Polizei den Tag, um gezielt gegen illegales Tuning, Lärmvergehen und riskantes Fahrverhalten vorzugehen.
Ergebnisse der Polizeikontrollen
- 123 Fahrzeuge wurden beanstandet.
- 119 Ordnungswidrigkeitsanzeigen wurden eingeleitet.
- Drei Strafverfahren wurden eröffnet.
- In 35 Fällen war die Betriebserlaubnis erloschen.
- 23 Fahrern wurde die Weiterfahrt untersagt.
- Zwei Personen waren ohne gültige Fahrerlaubnis unterwegs.
- Zwei Fahrzeuge waren nicht pflichtversichert.
- Ein Fahrer stand unter Alkoholeinfluss.