
Harz. Im traditionsreichen Kalirevier im Südharz rückt ein Unternehmen zunehmend in den Fokus: South Harz Potash. Insiderkäufe im Wert von mehr als 817.000 Australischen Dollar haben zuletzt für Aufsehen gesorgt. Doch was steckt hinter diesen Investments und welche Rolle spielt der Harz für die künftige Versorgung Europas mit dem wichtigen Rohstoff Kaliumchlorid?
Ein Blick auf South Harz Potash und seine Projekte
South Harz Potash Limited (ASX: SHP) ist ein australisches Unternehmen mit Sitz in Perth, das sich ganz auf die Entwicklung von Kaliprojekten im Harz spezialisiert hat. Besonders im Fokus steht das sogenannte Ohmgebirge-Projekt in Thüringen. Der Harz ist seit Jahrhunderten als Rohstoffregion bekannt, und gerade der Südharz hat eine lange Tradition im Kalibergbau. Heute soll hier eine neue Ära beginnen, die mit moderner Technologie, Nachhaltigkeit und internationalem Kapital ausgestattet ist.
Das Unternehmen kontrolliert im Harz mehrere bedeutende Lagerstätten. Allein das Ohmgebirge verfügt über eine Ressource von rund 286 Millionen Tonnen Sylvinite mit einem durchschnittlichen Kaliumoxid-Gehalt von 13,1 Prozent. Davon sind 258 Millionen Tonnen bereits als „Indicated“ eingestuft, also nach internationalen Standards weitgehend gesichert. Die Reserven liegen bei über 83 Millionen Tonnen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Harz in Zukunft wieder eine zentrale Rolle für die europäische Düngemittelversorgung spielen könnte.
Warum Insider massiv investieren
Im Dezember 2024 und im Mai 2025 kam es zu auffälligen Insiderkäufen. Leonard Jubber, Vorstandsvorsitzender von South Harz Potash, investierte rund 193.000 Australische Dollar, während Aufsichtsrat Rory Luff etwa 176.000 Australische Dollar einbrachte. Auch Reinout Koopmans beteiligte sich mit über 80.000 Australischen Dollar. Zusammengerechnet summierten sich die Käufe auf über 817.000 Australische Dollar. Solche Transaktionen sind in der Finanzwelt oft ein Indikator für Vertrauen in die eigene Unternehmensstrategie.
Gerade weil der Aktienkurs im vergangenen Jahr um mehr als 70 Prozent gefallen war, werten Beobachter die Insiderkäufe als klares Signal: Die Verantwortlichen glauben an das Potenzial des Harzes und setzen auf eine langfristige Entwicklung. Trotz hoher Volatilität von über 40 Prozent pro Woche, die weit über dem Branchenschnitt liegt, unterstreichen die Investments den Optimismus für die Zukunft.
Wirtschaftliche Kennzahlen und Perspektiven
Ein Pre-Feasibility-Study (PFS) für das Ohmgebirge zeigt, dass das Projekt im Harz wirtschaftlich tragfähig sein könnte. Die wichtigsten Kennzahlen lauten:
Kennzahl | Wert |
---|---|
NPV (Vor Steuern) | ca. 1,03 Mrd. US-Dollar |
Interne Verzinsung (IRR) | 17,8 % |
Kapitalaufwand (Capex) | 1,15 Mrd. US-Dollar |
Minenlaufzeit | 19 Jahre |
Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Harz nicht nur geologisch interessant ist, sondern auch ökonomisch Potenzial bietet. Die Nähe zu bestehenden Schächten wie in Sollstedt reduziert den Kapitalbedarf, da vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann. Zudem punktet das Projekt mit einem umweltfreundlichen Ansatz: unterirdische Verarbeitung, vollständige Rückfüllung und keine Ableitung von Salzabwässern an die Oberfläche.
Der Harz als geopolitischer Faktor
Europa ist zunehmend von Importen aus Russland und Belarus abhängig, wenn es um Kalidünger geht. Diese Abhängigkeit birgt Risiken, gerade vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen. Hier könnte der Harz zum strategischen Vorteil werden: eine sichere, lokale und nachhaltige Quelle für Kaliumchlorid, die Europa unabhängiger macht. South Harz Potash verfolgt daher eine klare Positionierung als „geopolitisch sichere Alternative“ im Herzen Europas.
Kapitalstruktur und Aktionärszustimmung
Um das ambitionierte Projekt im Harz zu finanzieren, hat South Harz Potash in den vergangenen Monaten wichtige Schritte unternommen. Im August 2025 wurde eine Kapitalstruktur-Konsolidierung abgeschlossen. Zudem gab das Unternehmen über 446 Millionen neue Aktien zu einem Preis von 0,003 Australischen Dollar aus. Auf der Hauptversammlung Mitte August 2025 stimmten die Aktionäre sämtlichen Beschlüssen zu – von der Ratifizierung früherer Aktienausgaben bis hin zur Freigabe neuer Optionen. Dies unterstreicht, dass die Investoren trotz Verwässerung Vertrauen in den langfristigen Erfolg haben.
Häufig gestellte Fragen rund um South Harz Potash
What is the current share price of South Harz Potash?
Der aktuelle Aktienkurs von South Harz Potash liegt bei etwa 0,036 Australischen Dollar. In den letzten Tagen schwankte er zwischen 0,034 und 0,036. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 19 Millionen Australische Dollar.
Does South Harz Potash pay dividends?
Aktuell zahlt South Harz Potash keine Dividenden. Anleger müssen daher auf Kurssteigerungen setzen, um von der Aktie zu profitieren.
How big is the resource of South Harz Potash?
Die Ressource im Harz umfasst über 286 Millionen Tonnen Sylvinite mit einem Kaliumoxid-Gehalt von 13,1 Prozent. Davon sind mehr als 83 Millionen Tonnen bereits als Reserve klassifiziert.
What is South Harz Potash’s sustainability policy?
Das Unternehmen setzt auf ein modernes Nachhaltigkeitskonzept. Dazu gehören keine Abraumhalden an der Oberfläche, kein Einleiten von salzhaltigen Abwässern in Flüsse und der Einsatz erneuerbarer Energien sowie Schienenlogistik für den Transport.
When was South Harz Potash founded?
South Harz Potash wurde im Jahr 2015 gegründet und ist seither auf die Entwicklung von Projekten im Harz spezialisiert.
Stimmen aus sozialen Medien
Auch in Foren und sozialen Netzwerken wird über South Harz Potash diskutiert. In einem Reddit-Thread verwies ein Nutzer auf das weltweit steigende Interesse an Kalidüngern: „Potash annual demand predicted to increase by 20 mt · Inherited US$ 500 m worth of drilled holes · 4 mines worth a total of US$ 1.3 b.“ Solche Diskussionen verdeutlichen, dass Investoren und Beobachter das Potenzial des Harzes nicht nur lokal, sondern auch global einordnen.
Der Harz als Chance für Europa
Die Region Harz steht damit an einem spannenden Punkt: Zwischen Tradition und Zukunft, zwischen lokaler Verwurzelung und globaler Bedeutung. Mit den aktuellen Entwicklungen könnte der Harz wieder auf die Weltkarte der Rohstoffregionen rücken. Die Kombination aus großen Ressourcen, einer strategisch wichtigen Lage und nachhaltigen Konzepten schafft Voraussetzungen für eine neue Phase des Kalibergbaus. Wenn die ambitionierten Pläne umgesetzt werden, könnte der Harz nicht nur zur Versorgung Europas beitragen, sondern auch zum Symbol für einen modernen und umweltbewussten Bergbau werden.
Schlussgedanken
South Harz Potash hat im vergangenen Jahr trotz Kursverlusten und hoher Volatilität wichtige Weichen gestellt. Die Insiderkäufe im Umfang von über 817.000 Australischen Dollar zeigen Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens und des Harzes. Mit der Zustimmung der Aktionäre, den jüngsten Kapitalmaßnahmen und einer klaren Nachhaltigkeitsstrategie könnte das Unternehmen den Harz in eine neue Ära führen. Während Europa nach sicheren und nachhaltigen Rohstoffquellen sucht, hat der Harz das Potenzial, zu einer tragenden Säule der Versorgung mit Kalidünger zu werden. Damit geht es nicht nur um Zahlen, Aktienkurse oder Ressourcen – sondern um die Rückkehr des Harzes als bedeutende Rohstoffregion mit internationaler Strahlkraft.