
Großer Knollen (Harz), 17. Juni 2025, 13:45 Uhr (CCS)
Schwerer Fahrradunfall auf dem Großen Knollen: Radfahrerin stürzt im Gipfelbereich
Am frühen Nachmittag des 17. Juni 2025 ereignete sich im Harz ein schwerer Fahrradunfall, bei dem eine Radfahrerin im Bereich des Großen Knollens, einem beliebten Ausflugsziel, schwer verletzt wurde. Die Frau stürzte auf einem schottrigen Pfad nahe des Gipfels, woraufhin sofort Rettungskräfte alarmiert wurden. Dank des schnellen Einsatzes von Notarzt, Geländerettung und ASB konnte die Verunglückte noch vor Ort erstversorgt und anschließend in ein nahegelegenes Krankenhaus transportiert werden.
Unfallhergang: Schwieriges Terrain am Großen Knollen
Der Große Knollen, ein 687 Meter hoher Berg im Südharz, ist sowohl bei Wanderern als auch bei Radfahrern sehr beliebt. Besonders das Gipfelplateau und die umliegenden Trails ziehen viele Freizeitsportler an. Doch genau hier liegt die Gefahr: Das Gelände besteht teilweise aus lockerem Schotter, ungesicherten Passagen und abrupten Steigungen. Laut ersten Erkenntnissen stürzte die Radfahrerin in einem technisch anspruchsvollen Abschnitt. Ob Geschwindigkeit, technische Defekte oder Bodenbeschaffenheit ursächlich waren, bleibt vorerst offen.
Einsatzkräfte im schwierigen Gelände
Die alarmierten Einsatzkräfte – darunter Rettungsdienst, Notarzt und Mitglieder der ehrenamtlichen Geländerettung – mussten sich zunächst durch unwegsames Gelände zum Unfallort vorkämpfen. Der Einsatz war logistisch anspruchsvoll, da keine direkte Zufahrt mit Rettungsfahrzeugen zum Unfallpunkt möglich war. Eine Tragebergung wurde eingeleitet. Der genaue Gesundheitszustand der Verunglückten ist aktuell nicht bekannt, doch laut Angaben der Rettungskräfte erlitt sie mehrere schwere Verletzungen.
Der Harz: Risiko-Region für Radfahrunfälle?
Der Harz ist für seine anspruchsvollen Radstrecken bekannt – gleichzeitig aber auch für seine Unfallhäufigkeit. Schotterpisten, enge Waldwege und steile Abfahrten erhöhen das Risiko für Alleinunfälle. Allein im Jahr 2023 zählte die Polizeiinspektion Göttingen 233 verletzte Radfahrer im Bereich des südlichen Harzes – ein Anstieg gegenüber 2022. In einem tragischen Fall starb eine Radfahrerin nach einem Zusammenstoß mit einem Bus.
Typische Unfallursachen im Harz
- Unangepasste Geschwindigkeit auf Schotter- und Waldwegen
- Wurzeln, Steine und Geröll als häufige Sturzursachen
- Fehlende oder unzureichende Schutzausrüstung
- Mangelnde Kenntnis über technische Anforderungen bestimmter Routen
Diese Faktoren sind bei vielen Unfällen maßgeblich beteiligt – ob im Einzelfall, wie beim Sturz am Großen Knollen, oder in Verbindung mit anderen Verkehrsteilnehmern.
Schutz durch Helme und Ausrüstung
Fahrradhelme können laut aktuellen Studien bis zu 80 % der schweren Kopfverletzungen bei Unfällen verhindern. Dennoch liegt die Helmtragequote in Deutschland bei durchschnittlich nur 44 %. Bei Pedelec- und E-Bike-Fahrern ist sie mit 65 % zwar höher, dennoch verzichten viele auf weiteren Schutz.
Empfohlene Schutzausrüstung für Harz-Trails
Schutzausrüstung | Empfehlung |
---|---|
Helm | Unbedingt erforderlich, idealerweise ein Geländehelm mit Nackenschutz |
Handschuhe | Schutz bei Stürzen, verbessern den Halt am Lenker |
Rückenprotektor | Besonders bei Abfahrten und hohem Tempo empfohlen |
Knieschoner | Bei technischen Trails sinnvoll |
Viele Unfälle verlaufen glimpflicher, wenn die Ausrüstung dem Gelände angepasst ist. Experten raten dazu, bei Touren im Harz auf vollständigen Schutz zu setzen – gerade bei Passagen wie dem Großen Knollen.
Polizeiliche Ermittlungen und weitere Maßnahmen
Bei schweren Unfällen auf öffentlichen Wegen oder touristischen Routen leitet die Polizei in der Regel Ermittlungen ein. Auch im Fall des Sturzes am Großen Knollen ist davon auszugehen, dass eine Unfallaufnahme und Zeugenbefragungen erfolgt sind. Ob Fremdeinwirkung ausgeschlossen werden kann oder ob weitere Personen involviert waren, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt offen.
„Wir prüfen grundsätzlich alle Unfallumstände sorgfältig – auch bei Alleinunfällen im Gelände“.
Bislang gibt es keine offiziellen Hinweise auf Fremdverschulden oder technische Defekte am Fahrrad. Eine abschließende Bewertung bleibt abzuwarten.
Trail-Management und Sicherheitsdebatten
Nach mehreren Unfällen in den letzten Monaten wächst in der Harz-Community die Forderung nach besserer Infrastruktur und Risikoprävention. Gerade auf beliebten Routen fehlen häufig:
- deutlich sichtbare Warnschilder an gefährlichen Passagen
- regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Trails
- Informationstafeln über Schwierigkeitsgrade und Ausrüstungsempfehlungen
Insbesondere das Fehlen offizieller Warnhinweise am Großen Knollen wird in Biker-Foren kritisiert. Dort sprechen sich viele erfahrene Fahrer für eine standardisierte Gefahrenmarkierung aus – ähnlich wie in Bikeparks oder auf offiziellen Wanderwegen.
Gefährdung durch E-Bikes und Pedelecs
Ein weiterer Aspekt, der in der Sicherheitsdiskussion zunehmend Gewicht bekommt, ist der Boom von E-Mountainbikes. Diese bringen durch höhere Geschwindigkeiten und größeres Gewicht neue Risiken mit sich. In Kombination mit unbefestigtem Gelände kann die Kontrolle bei Bremsmanövern oder Kurvenfahrten schneller verloren gehen.
Experten fordern deshalb gezielte Schulungen für E-Biker und eine Kennzeichnung besonders ungeeigneter Strecken für motorisierte Räder.
Fazit: Ein Unfall mit Signalwirkung
Der schwere Unfall einer Radfahrerin am Großen Knollen zeigt einmal mehr die unterschätzten Gefahren in touristisch beliebten Mittelgebirgen wie dem Harz. Trotz des gut ausgebauten Wegenetzes sind bestimmte Pfade – vor allem in Gipfelnähe – technisch anspruchsvoll und bergen hohe Sturzrisiken. Die Kombination aus Gelände, fehlender Absicherung und unzureichender Ausrüstung kann dabei fatale Folgen haben.
Der Fall wirft wichtige Fragen zur Prävention, zum Zustand der Trails und zur Verantwortung von Nutzern und Betreibern auf. Ob der Vorfall am Großen Knollen zu strukturellen Änderungen oder verbesserten Sicherheitskonzepten führt, bleibt abzuwarten.
Für viele Freizeitsportler dürfte der Unfall jedoch ein Anlass sein, die eigene Routenplanung, Ausrüstung und Fahrweise zu hinterfragen – bevor aus einem schönen Ausflug ein medizinischer Notfall wird.