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Sommerwetter im Harz: Bleibt die Hitze oder kehrt der Regen zurück?

Wernigerode – Die Temperaturen im Harz haben sich in den letzten Tagen sommerlich präsentiert. Doch wie lange kann sich die Region auf Sonne, Wärme und klare Nächte verlassen? Viele Urlauber und Einheimische fragen sich: Hält der Sommer an – oder droht ein früher Wetterumschwung?

Stabile Sommerlage – zumindest vorerst

Die aktuelle Wetterlage zeigt: Der Sommer ist im Harz angekommen. In Orten wie Herzberg, Osterode oder Wernigerode klettern die Temperaturen derzeit regelmäßig über die 25-Grad-Marke. Selbst für mittlere Höhenlagen werden Werte zwischen 23 und 28 Grad erwartet. Laut 16-Tage-Prognosen bleibt es bis mindestens Mitte August angenehm warm, mit einem Wechselspiel aus Sonne, vereinzelten Wolken und kaum nennenswertem Regen.

„Mit Regen ist dort zu jeder Jahreszeit zu rechnen, mal weniger von Juni bis August, mal mehr im Frühjahr“, schreibt ein Nutzer in einem bekannten Motorrad-Forum. Dieses Zitat bringt die Unsicherheit vieler Harz-Besucher auf den Punkt. Doch im Sommer 2025 zeigt sich das Wetter bisher erstaunlich konstant.

Wie lange bleibt es im Harz im August sommerlich warm?

Nach aktueller Prognose wird die Warmphase noch mindestens bis zum 13. August anhalten. Danach sind kleinere Schwankungen möglich, doch ein markanter Wetterumschwung mit dauerhafter Abkühlung ist bislang nicht in Sicht. Besonders die Tage zwischen dem 8. und 11. August sollen mit viel Sonne und bis zu 28 Grad die bisher heißesten des Monats werden.

Der Harz – eine Klimaregion mit starken Kontrasten

Die sommerliche Wetterlage im Harz zeigt deutliche regionale Unterschiede. Während im Unterharz – etwa in Quedlinburg oder Blankenburg – tagsüber Temperaturen bis 30 Grad erreicht werden können, bleibt es in höheren Lagen wie Braunlage oder Schierke häufig um 5–8 Grad kühler. Auf dem Brocken, der höchsten Erhebung Norddeutschlands, herrscht ohnehin ein raues Hochgebirgsklima.

Gibt es im Harz in Höhenlagen wie dem Brocken auch im Sommer kühlere Temperaturen?

Ja, und zwar deutlich. Der Brocken weist eine durchschnittliche Jahrestemperatur von nur rund 3 Grad auf. Selbst in den Sommermonaten Juli und August liegen die Tageshöchstwerte oft nicht über 15 Grad, begleitet von starkem Wind und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Kluft zwischen Tal und Gipfel kann an einem Sommertag durchaus zehn Grad betragen.

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Rückblick auf die Sommermonate – ist August der wärmste Monat?

Statistisch gesehen ist der Juli der wärmste Monat im Harz, dicht gefolgt vom August. Doch im Jahr 2025 zeigt sich ein anderes Bild. Die Juli-Durchschnittstemperaturen lagen in vielen Orten unter dem langjährigen Mittel. Dafür startet der August mit einer ausgeprägten Hochdruckphase und überdurchschnittlich warmen Tagen.

Ist der August im Harz oft wärmer als der Juli?

In diesem Jahr deutet vieles darauf hin. Nach eher wechselhaftem Juliwetter mit mehreren Regentagen und kühlen Nächten erlebt der August bislang eine stabile Hochdrucklage mit täglich zunehmender Wärme. Einige Wetterstationen im Südharz haben bereits Werte von über 30 Grad gemessen – ungewöhnlich, aber nicht beispiellos.

Der Sommer im Wandel – langfristige Veränderungen sichtbar

Die Frage, ob der Sommer bleibt, lässt sich nicht nur aus der kurzfristigen Wetterlage beantworten. Klimaforscher sehen im Harz – wie in ganz Deutschland – deutliche Zeichen einer langfristigen Erwärmung. Die Zahl der Sommertage (Tage mit mehr als 25 °C) steigt kontinuierlich. Im niedersächsischen Teil des Harzes werden laut Prognosen bis Ende des Jahrhunderts bis zu 64 zusätzliche Sommertage erwartet – ein drastischer Zuwachs im Vergleich zur Vergangenheit.

Tabelle: Entwicklung der Sommertage im Harz (moderat projiziert)

Zeitraum Ø Sommertage/Jahr Bemerkung
1961–1990 17 langjähriger Vergleichswert
1991–2020 26 bereits deutlich gestiegen
Prognose 2071–2100 ca. 55–64 je nach CO₂-Ausstoßszenario

Regentage und Niederschlagsverhalten

Die andere Seite des Harzer Sommers ist der Regen. Auch wenn der Sommer 2025 bislang eher trocken erscheint, sind kurzfristige Schauerlagen typisch für das Mittelgebirge. Besonders der West- und Hochharz gehören zu den niederschlagsreichsten Regionen Deutschlands. Trotzdem verzeichnen Meteorologen eine sinkende Anzahl an Regentagen – bei gleichzeitig intensiveren Einzelereignissen.

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Wie viele Regentage sind im Juli im Harz üblich und wie sieht die Prognose aus?

Statistisch sind im Juli rund 11–12 Regentage üblich. Im bisherigen Sommer 2025 liegt die Anzahl jedoch darunter. Die Prognose für die kommenden zwei Wochen rechnet nur mit 2–3 nennenswerten Niederschlagstagen. Ein Zeichen für die zunehmende Trockenheit, unter der nicht nur die Wälder leiden.

Omegalage und ihre Rolle für den Sommerverlauf

Meteorologen beobachten derzeit eine sogenannte Omegalage über Mitteleuropa. Diese Wetterkonstellation beschreibt eine blockierende Hochdruckformation, bei der warme Luftmassen über längere Zeiträume in einer Region festgehalten werden. Eine solche Struktur kann sowohl langanhaltende Trockenheit als auch Hitzewellen begünstigen – oder umgekehrt, bei anderer Lage, Dauerregen.

Für den Harz bedeutet das derzeit: stabile, warme Tage mit hoher Sonnenscheindauer und geringen Niederschlagschancen. Gleichzeitig birgt diese Konstellation das Risiko, dass sich die Wetterlage abrupt ändern kann, sollte das Blockadehoch zusammenbrechen.

Der Sommer und seine Bedeutung für Natur und Tourismus

Der Harz lebt vom Sommer. Wanderer, Radfahrer, Familien und Tagesausflügler strömen in die Naturparks, Harzstädte und Waldregionen. Doch mit der zunehmenden Hitze steigen auch die Herausforderungen. Waldbrandgefahr, Trockenstress bei Bäumen und ausgetrocknete Quellbäche sind nur einige Folgen.

Gleichzeitig beginnt ein sichtbarer Wandel der Natur: Fichtenbestände sterben ab, Mischwälder entstehen. Der Waldumbau ist in vollem Gange. In Nationalparkflächen wie rund um den Brocken greift der Mensch kaum ein – hier darf sich die Natur selbst erholen und anpassen. In Wirtschaftswäldern wird gezielt auf klimaresistentere Arten wie Buche, Ahorn oder Lärche gesetzt.

Meteorologischer Sommer versus gefühlter Sommer

Für viele stellt sich die Frage, wann der Sommer nun eigentlich endet – rein rechnerisch oder spürbar im Alltag. Der meteorologische Sommer endet stets am 31. August. Doch die tatsächliche Witterung folgt anderen Regeln.

Wann endet der meteorologische Sommer und beeinflusst das die Wetterlage im Harz?

Während der meteorologische Sommer am 31. August endet, zeigen Ensembleprognosen für 2025, dass sich das sommerliche Wetter womöglich bis weit in den September hineinziehen könnte. Die aktuelle Omegalage und geringe Tiefdruckeinflüsse sprechen zumindest bis zur dritten Augustwoche für eine Fortdauer der sommerlichen Bedingungen.

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Ein Blick auf die kommenden Wochen

Wie es nach Mitte August weitergeht, bleibt offen. Zwar deuten viele Modelle auf ein Fortbestehen der warmen, trockenen Phase hin, doch die Erfahrung zeigt: Wetterlagen können sich im Mittelgebirge rasch ändern. Besonders bei Tiefdruckeinfluss aus dem Westen kann es schnell zu starker Abkühlung und anhaltendem Regen kommen. Dennoch ist ein frühzeitiger „Sommerausstieg“ in diesem Jahr unwahrscheinlich.

Ausklang einer warmen Wetterlage

Der Sommer 2025 hat sich im Harz von seiner stabileren Seite gezeigt. Viel Sonne, angenehme Wärme und bisher nur wenige Regenunterbrechungen bestimmen das Wetterbild. Die Prognosen deuten darauf hin, dass dieser Zustand zumindest bis Mitte August anhält. Danach sind Übergangsphasen möglich – mit allem, was ein Harzsommer zu bieten hat: Sonne, Nebel, Wind und vielleicht auch ein erster herbstlicher Hauch. Doch vorerst dürfen sich Besucher wie Einheimische noch auf sonnige Tage, klare Abende und Wanderwetter freuen – ein echter Sommer, wie ihn der Harz nicht jedes Jahr erlebt.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.