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25 Jahre Lerchenfest: Stolberg (Harz) feiert seine Wurst-Tradition mit einem großen Jubiläumsprogramm

Stolberg (Harz) – Am zweiten Augustwochenende verwandelt sich die historische Fachwerkstadt Stolberg wieder in ein Festareal voller Musik, Handwerk, Geschichte und regionaler Kulinarik. Anlass ist das 25. Jubiläum des Stolberger Lerchenfests, das am 9. und 10. August 2025 Tausende Besucher erwartet. Die traditionsreiche Veranstaltung rückt die berühmte Stolberger Lerche ins Zentrum – eine regionale Spezialität mit Geschichte und Geschmack. Das Stadtfest verbindet dabei Heimatpflege, Tourismus und Familienfreundlichkeit auf besondere Weise.

Ein Fest mit Geschichte: Die Entstehung des Lerchenfests

Was vor einem Vierteljahrhundert als kleines Stadtfest rund um die regionale Wurstspezialität begann, ist heute ein Aushängeschild des kulturellen Lebens in Stolberg (Harz). Die „Stolberger Lerche“ – eine würzige Mettwurst, die beim Braten ein zirpendes Geräusch macht – wurde zum Namensgeber und Mittelpunkt des Festes. Die Kombination aus kulinarischer Identität, historischer Kulisse und ehrenamtlichem Engagement macht das Lerchenfest so besonders.

Veranstalter ist auch in diesem Jahr die Werbe- und Verkehrsgemeinschaft Stolberg e. V., unterstützt von Stadtverwaltung, lokalen Unternehmen und vielen Freiwilligen. Mit dem 25. Jubiläum feiert das Fest nicht nur sich selbst, sondern auch das Engagement einer Stadt, die ihre Traditionen lebendig hält.

Termin, Ort und Eintritt: Das sollten Besucher wissen

Das 25. Lerchenfest findet am Samstag, 9. August und Sonntag, 10. August 2025 statt. Die Veranstaltungszeiten sind an beiden Tagen von 10:00 bis 18:00 Uhr. Veranstaltungsort ist die historische Altstadt von Stolberg (Harz), insbesondere der Bereich um Markt und Rittergasse.

Ein sogenannter Wegezoll in Höhe von 3 € pro Person wird am Eingang erhoben – Kinder und Jugendliche haben freien Zutritt. Die Rittergasse ist an den Festtagen für den Autoverkehr gesperrt, es wird eine innerörtliche Umleitung über Hainfeld eingerichtet. Parkplätze stehen u. a. am Bahnhof, Rittertor, im Kalten Tal und beim Freizeitbad zur Verfügung.

Programmhöhepunkte an beiden Tagen

Ein vielfältiges Bühnen- und Rahmenprogramm sorgt für Unterhaltung aller Altersklassen. DJ Lutz eröffnet beide Festtage musikalisch ab 10:00 Uhr mit einem Mix aus Wunschmusik und Schlager. Am Samstag folgen Auftritte von lokalen Gruppen wie der Jagdhornbläsergruppe, der Kindertanzgruppe, den Auerbergsängern sowie dem Sänger Patrick Duda. Die Eröffnung durch Bürgermeister und Moderatorin Elke findet um 11:00 Uhr statt.

Besonderes Flair erzeugen die Auftritte historischer Figuren, darunter der Fleischermeister Mansfeld, Juliana, Graf Botho und der Münzmeister. Am Samstagabend ab 18:30 Uhr gibt es eine Tanzveranstaltung unter freiem Himmel – ein fester Bestandteil des Festes.

Der Sonntag mit Frühschoppen und Blasmusik

Am Sonntag startet das Fest erneut um 10:00 Uhr. Der Vormittag steht im Zeichen des Frühschoppens mit zünftiger Blasmusik vom Klostermansfelder Musikverein. Ab 14:00 Uhr werden die Ergebnisse des beliebten Blumenwettbewerbs bekannt gegeben. Im Anschluss folgen volkstümliche Musikbeiträge des Harzer Jodlermeisters Andreas Knopf und des Musikduos „Die Salzataler“ aus Thüringen.

Warum heißt die Wurst eigentlich „Stolberger Lerche“?

Diese Frage beschäftigt viele Besucher. Der Begriff „Lerche“ bezieht sich nicht auf den Vogel, sondern auf das Geräusch, das die Wurst beim Braten macht – ein leises Zwitschern, das an das Gezwitscher einer Lerche erinnert. Über Generationen wurde diese Bezeichnung überliefert und hat sich als regionaler Markenzeichenbegriff etabliert.

Familien willkommen: Angebote für Groß und Klein

Das Lerchenfest ist nicht nur ein Volksfest, sondern auch ein Familienfest. Neben dem Bühnenprogramm gibt es zahlreiche Angebote für Kinder: eine eigene Kindertanzgruppe tritt auf, historische Figuren erzählen auf unterhaltsame Weise aus dem Stadtleben vergangener Jahrhunderte, und das Museum „Alte Münze“ öffnet mit einem Schauprägen, bei dem Kinder Silbermedaillen selbst prägen können.

Auch das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz ist mit einem interaktiven Stand vertreten und erklärt spielerisch den Zusammenhang zwischen Natur und Regionalität. Für Eltern mit Kindern bietet das Fest also viele Möglichkeiten, gemeinsam einen abwechslungsreichen Tag zu verbringen.

Was erwartet Familien konkret?

  • Kinder-Mitmachaktionen im Museum „Alte Münze“
  • Tanz- und Gesangseinlagen von Kindergruppen
  • Geschichtenerzähler in historischen Gewändern
  • Kindgerechtes Essensangebot mit regionalen Speisen

Regionale Identität und wirtschaftlicher Nutzen

Das Lerchenfest ist mehr als ein Traditionsfest – es ist ein Spiegelbild des regionalen Selbstbewusstseins. Die Händler auf dem Markt kommen größtenteils aus dem Umland, viele davon sind Kleinbetriebe oder Familienunternehmen. Angeboten werden Produkte von Kräuterlikören über Töpferwaren bis zu selbstgemachter Marmelade und Wurstwaren.

„Man merkt, dass die Leute hier mit Herzblut verkaufen – keine Massenware, sondern mit Liebe Handgemachtes“, äußerte sich eine Besucherin im Forum TripAdvisor. Diese Nähe zwischen Anbieter und Gast schafft Vertrauen – und sorgt für Wiederkehrer.

Wie viele Besucher werden 2025 erwartet?

Genaue Zahlen gibt es nicht, doch Beobachtungen der Vorjahre und das Jubiläumsjahr lassen auf eine steigende Tendenz schließen. Bei gutem Wetter werden mehrere Tausend Besucher über beide Tage erwartet. Unterstützt wird der Besucherstrom durch gezielte Social-Media-Aktivitäten – besonders über Facebook und Instagram. Dort wurde das Fest bereits Monate zuvor mit dem Slogan „Wir feiern Jubiläum!“ beworben.

Einfluss auf den Harz-Tourismus

Der Harz als Ferienregion verzeichnete 2023 über 8 Millionen Übernachtungen und fast 40 Millionen Tagesgäste. Das Lerchenfest profitiert von dieser Popularität. Viele Touristen verbinden ihren Urlaub mit einem Abstecher in die Fachwerkstadt. Das stärkt nicht nur den Einzelhandel, sondern auch Hotels, Ferienwohnungen und die Gastronomie vor Ort.

Was macht das Lerchenfest so besonders?

Es ist die Kombination aus regionaler Authentizität, historischem Ambiente und echtem Engagement. Wo andere Stadtfeste von Eventagenturen durchgeplant sind, lebt das Lerchenfest vom Einsatz der Bürger Stolbergs. Der Verein, die Geschäfte, die Musikgruppen – alle arbeiten zusammen. Und das spüren auch die Gäste.

„Ich komme seit über zehn Jahren zum Lerchenfest. Es ist wie ein Wiedersehen mit alten Freunden“, schreibt ein Nutzer im Kommentarbereich der Veranstaltungsseite auf Facebook. Diese emotionale Bindung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger lokaler Pflege.

Tipps für den Besuch: Anreise, Parken, Orientierung

Die Altstadt Stolbergs ist kompakt und fußläufig gut zu erkunden. Wer mit dem Auto anreist, sollte die ausgeschilderten Parkplätze nutzen und etwas Fußweg einplanen. Der Festbereich ist barrierearm, aber durch das Kopfsteinpflaster an einigen Stellen schwer zugänglich für Rollstühle oder Kinderwagen. Hunde sind grundsätzlich erlaubt, sollten aber aufgrund des hohen Besucheraufkommens an der Leine geführt werden.

Parkmöglichkeiten im Überblick:

ParkplatzEntfernung zum FestBesonderheit
Bahnhofca. 600 mViele Stellplätze
Rittertorca. 300 mNähe zum Haupteingang
Kalten Talca. 800 mSchattenplätze vorhanden
Freizeitbadca. 1 kmAuch für Busse geeignet

Stolberg zeigt, wie Heimatpflege lebendig bleiben kann

Während vielerorts der Eindruck entsteht, dass regionale Feste zunehmend von Professionalität verdrängt werden, hält Stolberg (Harz) mit seinem Lerchenfest dagegen. Hier stehen keine internationalen Stars auf der Bühne, sondern Menschen aus dem Ort. Es geht nicht um Eventisierung, sondern um ein gemeinsames Feiern – mit gutem Essen, Musik und Geschichte.

Der Erfolg des Lerchenfests zeigt: Heimat ist dann besonders wertvoll, wenn sie geteilt wird. Wer das Fest besucht, nimmt nicht nur eine leckere Wurst mit, sondern auch ein Stück Stolberger Identität – und vielleicht die Vorfreude auf das 26. Lerchenfest im kommenden Jahr.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.