
Blankenburg (Harz) – In der sonst belebten Wohnmobil-Szene sorgt ein ungewöhnlicher Anblick für Diskussionen: leere Stellplätze mitten in der Hochsaison. Grund dafür ist eine deutliche Gebührenerhöhung, die nicht nur Camper vor Ort überrascht, sondern auch für teils hitzige Debatten in sozialen Medien und Foren sorgt. Während die Stadtverwaltung auf Verwaltungsaufwand und Einnahmesteigerung verweist, ziehen viele Reisende inzwischen Alternativen in Betracht.
Deutliche Gebührenerhöhung sorgt für Unmut
Seit dem 20. März 2025 gilt in Blankenburg eine neue Parkgebührenordnung, die die Tarife für den städtischen Wohnmobilstellplatz am Schnappelberg deutlich anhebt. Statt bisher 6 Euro pro 24 Stunden müssen Camper nun 2 Euro pro Stunde zahlen – also 20 Euro für 10 Stunden. Hinzu kommt die Kurtaxe von 2,50 Euro pro Person und Tag, sowie gegebenenfalls Stromkosten. In der Praxis bedeutet das, dass ein Paar für eine Übernachtung schnell über 50 Euro bezahlt, wenn Strom und Kurtaxe eingerechnet werden.
In Nutzerkommentaren ist von „Wucherpreisen“ die Rede, die in keinem Verhältnis zur Ausstattung stehen. Ein Camper bringt es auf den Punkt: „Wir zahlen Hotelpreise, bekommen aber nur einen Parkplatz.“
Fragen, die viele Camper derzeit bewegen
In einschlägigen Foren und Google-Suchanfragen tauchen immer wieder ähnliche Fragen auf. So möchten viele wissen: Was kostet eine Übernachtung mit dem Wohnmobil in Blankenburg im Harz? Die Antwort ist einfach, aber ernüchternd: 20 Euro für 10 Stunden plus Kurtaxe, und das ohne umfassende Ver- und Entsorgung.
Andere fragen: Kann man den Wohnmobilstellplatz in Blankenburg mit Karte bezahlen? Auch hier lautet die Antwort: nein. Die Zahlung erfolgt ausschließlich mit Münzen, sowohl für den Stellplatz selbst als auch für den Stromanschluss. Diese Münzpflicht wird in sozialen Medien besonders häufig kritisiert, da sie für spontane Reisende unpraktisch ist und als nicht mehr zeitgemäß gilt.
Ausstattung: Viel Luft nach oben
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Ausstattung des Stellplatzes. Zwar gibt es Stromsäulen (ebenfalls nur mit Münzeinwurf), aber keine vollwertige Ver- und Entsorgungsstation. Wasser ist nur nach Absprache erhältlich, die Toiletten sind gebührenpflichtig, und eine Abwasserentsorgung ist nicht standardmäßig vorhanden. WLAN via Freifunk Harz wird zwar positiv hervorgehoben, ändert aber nichts an den grundsätzlichen Defiziten.
Besonders für Durchreisende oder autarke Camper stellt sich deshalb die Frage: Hat der Wohnmobilstellplatz in Blankenburg eine Ver- und Entsorgungsstation? – die klare Antwort: nein, nicht in dem Umfang, wie es viele von anderen Plätzen gewohnt sind.
Verwirrung durch veraltete Informationen
Ein nicht zu unterschätzender Faktor für die aktuelle Unzufriedenheit ist die widersprüchliche Informationslage. Auf verschiedenen Tourismus- und Stellplatzportalen finden sich teils noch die alten Tarife von 6 Euro pro Tag. Wer sich auf diese Angaben verlässt, erlebt vor Ort eine böse Überraschung. Laut Kommentaren in Foren verstärkt diese Diskrepanz den Frust, da sie als mangelnde Transparenz wahrgenommen wird.
Vergleich zu anderen Stellplätzen in der Region
Die Harz-Region ist reich an Stellplätzen – viele davon mit deutlich attraktiverem Preis-Leistungs-Verhältnis. In Thale, Wernigerode oder Quedlinburg finden sich Angebote, die oft weniger kosten und mehr Komfort bieten. Ein Beispiel: Der private Stellplatz „Schultze & Co.“ in Blankenburg bietet Sanitäranlagen und sogar eine Sauna. In der Hauptsaison beginnt der Preis dort bei 17,50 Euro für zwei Erwachsene (zuzüglich Kurtaxe), was im Vergleich zu den städtischen Gebühren und der gebotenen Leistung deutlich günstiger erscheint.
Kostenübersicht ausgewählter Stellplätze (Beispielpreise)
Ort / Anbieter | Preis pro Nacht (2 Pers.) | Leistungen |
---|---|---|
Blankenburg (städtischer Platz) | 20 € / 10 Std. + Kurtaxe + Strom | Stromsäulen, WLAN, keine vollständige V/E |
Blankenburg („Schultze & Co.“) | ab 17,50 € + Kurtaxe | Sanitär, Sauna, Strom, Wasser |
Thale (kommunaler Platz) | ca. 12–15 € | Strom, Wasser, V/E, zentrumsnah |
Social-Media-Stimmen: Zwischen Frust und Abwanderung
In sozialen Netzwerken und in der App Park4Night berichten Nutzer von einer deutlichen Abwanderung. Viele teilen Fotos von fast leeren Stellflächen, selbst an Wochenenden im Sommer. Kritik gibt es vor allem an der Höchstparkdauer von 10 Stunden, die offiziell am Automaten angegeben ist, sowie an der Unsicherheit, ob eine Übernachtung im eigentlichen Sinne erlaubt ist. Zwar übernachten viele trotzdem, doch die Unklarheit sorgt für Unbehagen.
Ein Camper schreibt in einem Forum: „Ich fahre lieber zehn Kilometer weiter, dort zahle ich weniger und bekomme mehr.“ Andere empfehlen direkt kostenlose Alternativen wie den Parkplatz am Kloster Michaelstein oder „Am Hasenwinkel“, wobei hier unbedingt vor Ort geprüft werden sollte, ob eine Übernachtung zulässig ist.
Warum die Preise so stark gestiegen sind
Die Stadtverwaltung verweist auf die am 20. März 2025 beschlossene Gebührenordnung. Begründet wird die Erhöhung mit einem gestiegenen Verwaltungsaufwand und dem Ziel, zusätzliche Einnahmen für die Stadtkasse zu generieren. Allerdings wirkt diese Argumentation in Anbetracht der Preisentwicklung im restlichen Deutschland überproportional: Laut ADAC und PiNCAMP liegen die durchschnittlichen Campingkosten hierzulande bei rund 40 Euro pro Nacht – und das in der Regel inklusive Strom, Wasser und Sanitäranlagen.
Diese Diskrepanz führt dazu, dass in Google-Suchanfragen oft gefragt wird: Warum sind die Wohnmobilstellplätze in Blankenburg so teuer geworden? Die Antwort: eine bewusste politische Entscheidung, die Einnahmen zu erhöhen – jedoch mit spürbaren Folgen für die Attraktivität des Angebots.
Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft
Leerstehende Stellplätze bedeuten weniger Gäste in der Stadt. Weniger Übernachtungen führen auch zu geringeren Ausgaben in Gastronomie, Einzelhandel und touristischen Einrichtungen. Gerade in einer Region wie dem Harz, die stark vom Tourismus lebt, ist dies ein relevanter Aspekt. Händler vor Ort berichten bereits, dass weniger Wohnmobilisten spontan einkaufen oder essen gehen.
Tipps für Reisende
- Vor der Anreise aktuelle Preise und Regeln prüfen, da online oft veraltete Infos stehen.
- Ausreichend Münzgeld bereithalten, wenn der städtische Platz genutzt werden soll.
- Alternativen in der Umgebung vergleichen – teils bessere Ausstattung zu günstigeren Preisen.
- Kurtaxe und mögliche Zusatzkosten (Strom, Wasser, Toiletten) in die Kalkulation einbeziehen.
Wie es weitergehen könnte
Ob die Stadt Blankenburg angesichts der Kritik ihre Gebührenpolitik überdenkt, bleibt abzuwarten. Möglich wäre, dass die anhaltend niedrige Auslastung Druck auf die Verwaltung ausübt. Auch eine Modernisierung der Zahlungsoptionen, etwa durch Kartenzahlung oder mobile Apps, könnte helfen, den Platz wieder attraktiver zu machen. Ebenso könnte die Installation einer vollwertigen Ver- und Entsorgungsstation die Wertigkeit des Angebots steigern und den hohen Preis rechtfertigen.
Ein Angebot mit Potenzial – aber unter Zugzwang
Der städtische Wohnmobilstellplatz in Blankenburg liegt eigentlich gut – nahe der Schlossgärten, mit Blick auf den Harz. Doch derzeit überwiegen die negativen Stimmen, die den hohen Preis, die Münzpflicht und die eingeschränkte Ausstattung kritisieren. Die Region hat viele Alternativen, und solange die Stadt nicht nachbessert, werden sich viele Reisende weiterhin für andere Plätze entscheiden.
Wer sich vor Ort ein Bild machen möchte, sollte nicht nur die Gebühren im Blick behalten, sondern auch die Atmosphäre: Während einige die Ruhe und den Platz schätzen, fühlen sich andere von der Leere und der fehlenden Infrastruktur abgeschreckt. Eines ist klar: Blankenburg hat das Potenzial, wieder ein beliebter Treffpunkt für Wohnmobilisten zu werden – doch dafür müssen Preis, Leistung und Service in Einklang gebracht werden.