Blankenburg

Tierpark-Premiere Thale: Bärennachwuchs im Tierpark Hexentanzplatz

Thale, 14. November 2025 – In den kühlen Morgenstunden über dem Bodetal liegt ein leises Rascheln, das aus dem weitläufigen Außengehege des Tierparks Hexentanzplatz dringt. Zwischen Felsen, Stämmen und Herbstlaub zeigen sich zwei tapsige Fellknäuel, die erstmals selbstbewusst ihre neugierigen Schnauzen aus dem Familienversteck schieben. Besucher bleiben stehen, halten inne, greifen zu ihren Smartphones – der erste Bärennachwuchs von Idun und Moritz Bernd ist zu sehen und sorgt für staunende Blicke.

Zum ersten Mal seit Bestehen der aktuellen Bärenhaltung im Tierpark Hexentanzplatz gibt es Zuwachs: Die Braunbärenmutter Idun brachte im Januar 2025 zwei Jungtiere zur Welt – ein Weibchen und ein Männchen. Der Bärennachwuchs, der mittlerweile mehrere Monate alt ist, wurde bei einer feierlichen Zeremonie offiziell vorgestellt und getauft. Die Namen der Tiere stehen inzwischen fest: Das Bärenmädchen heißt Asta Petra, der Jungbär trägt den Namen Felix Kenai, dessen zweiter Name eine Anspielung auf den Disney-Film „Bärenbrüder“ darstellt. Diese Kombination aus emotionaler Nähe, zoologischer Bedeutung und regionaler Begeisterung macht den Nachwuchs zu einem herausragenden Ereignis für den Harz.

Die erste Geburt des Bärenpaares – ein Meilenstein für den Tierpark

Bärengeburten sind in Zoos und Tierparks keine Selbstverständlichkeit, denn die Aufzucht erfordert nicht nur artgerechte Bedingungen, sondern auch ein harmonisches Sozialgefüge. Idun und Moritz Bernd sind beide rund sechs Jahre alt und bringen mit ihrem ersten Nachwuchs nun frisches Leben in die Anlage. Die Jungtiere gelten laut Parkpersonal als „tollpatschig-süß“ und werden von Besuchern bereits intensiv beobachtet.

Eine zentrale Frage vieler Gäste lautet: Wie viele Jungtiere wurden geboren? Nach Parkangaben sind es zwei – ein Männchen und ein Weibchen. Damit ist das Paar für den Tierpark besonders wertvoll, da sie eine stabile Zuchtbasis darstellen. Ebenso relevant ist die Frage nach der pflegerischen Situation: Leben beide Eltern mit dem Nachwuchs zusammen? Die Antwort lautet: nein. Der Vater Moritz Bernd lebt getrennt im Nachbarbereich, da männliche Braunbären naturgemäß ein Risiko für Jungtiere darstellen können. Tierparks orientieren sich hier klar am Verhalten in freier Wildbahn – denn auch dort verteidigt die Mutter ihre Jungen gegen mögliche Gefahren.

Januargeburt unter geschützten Bedingungen

Die Geburt im Januar passt in das typische Muster europäischer Braunbären. Während der Winterruhe ziehen sich Bärinnen in geschützte Höhlen zurück, wo der Nachwuchs zur Welt kommt. Dass Idun ihren Wurf behütet großzieht und die Jungtiere heute gesund und munter sind, zeigt, dass die Bedingungen im Tierpark den natürlichen Abläufen sehr nahekommen. Studien zur Braunbärenaufzucht bestätigen, dass besonders die ersten Monate entscheidend sind – Jungtiere sind blind, völlig abhängig und benötigen konstante Nähe zur Mutter.

Nach Angaben aus zoologischen Fachquellen kümmern sich Bärenmütter oftmals länger um ihren Nachwuchs, als früher angenommen wurde. In Skandinavien wurde wissenschaftlich beobachtet, dass die Betreuungszeit in freier Wildbahn zunimmt, teilweise als Reaktion auf Umweltveränderungen oder Bejagung. Auch wenn diese Faktoren in Thale keine direkte Rolle spielen, ist der Hinweis wichtig: Der Tierpark berücksichtigt diese natürlichen Entwicklungen und vermeidet unnötige Störungen in der Aufzuchtphase.

Namensgebung, Patenschaften und die Rolle der Besucher

Im November kam es im Tierpark zu einem besonderen Moment: Die offizielle Taufe der Jungtiere. Paten erhielten Urkunden und Jahreskarten – ein Zeichen dafür, dass die Bindung zwischen Tierpark und regionalem Publikum stark ist. Die Namensgebung selbst erfolgte bewusst: Asta Petra und Felix Kenai wurden nicht nur aus liebevoller Tradition ausgewählt, sie tragen auch kulturelle Elemente in sich. Der Name „Kenai“ etwa geht auf eine Figur aus dem Familienfilm „Bärenbrüder“ zurück, was insbesondere bei jüngeren Besuchergruppen für Wiedererkennung sorgt.

Der Nachwuchs erfüllt zudem einen wichtigen touristischen Aspekt. Nach Monaten der Aufzucht hinter den Kulissen können Besucher die Jungbären nun im Außengehege beobachten. Das erzeugt lebendige Szenen im Park: Kinder, die auf Zehenspitzen stehen; ältere Besucher, die geduldig auf eine perfekte Sicht warten; Naturfreunde, die sich für die Entwicklung der Tiere interessieren. Ein Instagram-Post des Tierparks, in dem der Nachwuchs erstmals vorgestellt wurde, sammelte zahlreiche Reaktionen und zeigte den Stolz des Teams über das gelungene Ereignis.

Reaktionen aus sozialen Medien und Fachkreisen

In Foren wie ZooChat diskutierten Tierparkfreunde bereits früh über die Sichtungen der ersten Bärenbabys im Außengehege. Kommentare zeugen von Freude, aber auch von Fachinteresse – manche Nutzer berichteten von ihrem Besuch und beschrieben lebhaft die Verspieltheit der beiden Jungtiere. Auch Fachverbände wie ProZoo nahmen das Ereignis positiv auf und betonten, dass es sich um erfolgreichen Nachwuchs des Europäischen Braunbären handelt, einer Unterart, die in der Wildnis in vielen Regionen Europas gefährdet oder rückläufig ist.

Haltung, Sicherheit und Zukunft der Jungtiere

Viele Besucher möchten wissen: Wie lange bleiben die Jungtiere im Tierpark? Nach bisherigem Stand plant der Tierpark, Asta Petra und Felix Kenai etwa zwei Jahre zu behalten. Danach könnten sie in andere zoologische Einrichtungen überwechseln, um Platz für neue Entwicklungen im Park zu schaffen und eine artgerechte Weiterentwicklung zu ermöglichen. Diese Praxis entspricht internationalen Empfehlungen, um genetische Vielfalt zu sichern und Überpopulation zu vermeiden.

Eine weitere wichtige Frage lautet: Warum lebt der Vater nicht bei der Familie? Hier sprechen Experten eine klare Sprache: Männliche Braunbären stellen in der Natur häufig eine Gefahr für die eigenen Jungen dar, insbesondere in den ersten Monaten. Deshalb werden sie im Tierpark – wie auch woanders – räumlich getrennt gehalten. Das ist nicht nur üblich, sondern notwendig, um Konflikte zu verhindern.

Natürliches Verhalten und zoologische Erkenntnisse

Wildtierorganisationen berichten, dass Bärenmütter ihre Jungtiere nach Ende der Aufzucht intensiv vor erwachsenen Männchen schützen. Interessant ist, dass sie männliche Nachkommen später gezielt vertreiben – ein Verhalten, das Inzucht verhindert und die Selbständigkeit der jungen Bären fördert. Weibliche Jungtiere können in der Natur dagegen länger im Revier der Mutter bleiben. Diese biologischen Muster liefern wertvolle Erkenntnisse für die Planung und Gestaltung zoologischer Anlagen.

Auf einen Blick: Wichtige Fakten zum Bärennachwuchs

Fakt Information
Geburtsmonat Januar 2025
Anzahl Jungtiere 2 (Ein Männchen, ein Weibchen)
Namen Asta Petra & Felix Kenai
Eltern Idun (Mutter), Moritz Bernd (Vater)
Sichtbar für Besucher Ja, im Außengehege
Zukünftige Unterbringung Voraussichtlich nach ca. 2 Jahren Weitergabe an andere Parks

Einblick in den Alltag der Jungbären

Wer den Tierpark besucht, erlebt eine Szenerie, die unmittelbar berührt. Die beiden jungen Braunbären springen einander an, raufen spielerisch und üben Bewegungsabläufe, die später wichtig für das Überleben wären. Diese Verhaltensweisen zeigen nicht nur, dass die Tiere gesund sind, sondern auch, dass sie in einer Umgebung aufwachsen, die natürliche Impulse fördert. Videos und Fotos von Besuchern belegen, wie die Jungbären täglich an Gewicht zulegen, selbstständiger werden und immer neugieriger mit ihrer Umgebung interagieren.

Einige Besucher möchten auch erfahren: Wie alt sind die Jungtiere aktuell? Mit Stand November 2025 sind sie etwa zehn Monate alt, wachsen zügig und wirken bereits deutlich kräftiger als noch im Frühjahr. Solche Details sind nicht nur für Tierfreunde interessant, sondern auch für die Pflegeplanung, da Wachstum und Aktivitätsverhalten eng überwacht werden.

Perspektiven für die Region und Bedeutung für den Artenschutz

Obwohl der Bärennachwuchs eine Attraktion ist, hat er auch eine weitergehende Bedeutung. Besucherzahlen könnten steigen, die Aufmerksamkeit für Tier- und Naturschutzthemen erhöht sich, und der Tierpark stärkt seine Rolle als Bildungsort. Auch wenn der Europäische Braunbär in Deutschland nicht mehr in freier Wildbahn vorkommt, sind erfolgreiche Nachzuchten ein wichtiger Beitrag, um biologische Vielfalt in kontrollierten Umgebungen zu sichern.

Die Tatsache, dass der Nachwuchs ausgerechnet im Harz geboren wurde, verleiht dem Ereignis zudem regionales Gewicht. Der Standort Hexentanzplatz ist eine der bekanntesten Ausflugsziele der Region – der Bärennachwuchs setzt dem touristisch bedeutsamen Ort nun eine weitere Facette hinzu.

Ein Blick nach vorn

Mit dem ersten Nachwuchs von Idun und Moritz Bernd beginnt für den Tierpark Hexentanzplatz ein neues Kapitel. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich Asta Petra und Felix Kenai weiterentwickeln, wie sie die Anlage erkunden und welche Rolle sie für Besucher, Patinnen und Paten spielen werden. Ihr Wachstum wird genau beobachtet, denn es liefert wichtige Einblicke in die komplexe Entwicklung junger Braunbären.

Der Tierpark selbst hat bereits angedeutet, dass die Jungtiere – so verspielt und liebenswert sie auch wirken – langfristig Teil eines größeren zoologischen Netzwerks werden könnten. Der Erfolg dieser ersten Geburt eröffnet Chancen für zukünftige Zuchtprogramme und setzt ein positives Zeichen für die Tierhaltung im Harz. Wer heute vor dem Bärengehege steht, ahnt vielleicht noch nicht, welche Bedeutung diese beiden kleinen Tiere für die Region und den Artenschutz haben könnten. Doch ihr Auftreten, ihre verspielten Bewegungen und ihre unübersehbare Präsenz lassen bereits erahnen: Der Bärennachwuchs von Thale ist mehr als eine Attraktion – er ist ein lebendiges Stück Zukunft.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.