Halberstadt

Bundesweiter Aktionstag der Offenen Kinder- und Jugendarbeit macht Halt in Halberstadt

Halberstadt. Am 23. September 2025 wird die Hochschule Harz zum Treffpunkt für eine bundesweite Bewegung: Der Tag der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) macht Station in der Domstadt. Bereits im Vorfeld sorgt die geplante Veranstaltung für Aufmerksamkeit in der Region, denn sie rückt die Bedeutung von Jugendtreffs, offenen Angeboten und Beteiligungskultur in den Mittelpunkt.

Ein bundesweiter Aktionstag mit regionaler Bedeutung

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit hat in Deutschland eine lange Tradition. Mit dem bundesweiten Aktionstag will die Bundesarbeitsgemeinschaft OKJA zeigen, dass offene Treffs, Jugendzentren und mobile Angebote mehr sind als Freizeitgestaltung: Sie sind Orte der Begegnung, Teilhabe und Demokratiebildung. Der zentrale Termin fällt in diesem Jahr auf den 26. September 2025, eingebettet in eine Aktionswoche vom 22. bis 28. September. In dieser Woche werden im ganzen Land hunderte Veranstaltungen organisiert – von Hamburg bis München, von Köln bis in den Harz.

Halberstadt ist in diesem Jahr ein besonders sichtbarer Ort im Harz. Die Hochschule Harz öffnet am 23. September ihre Türen für eine Veranstaltung, die Fachkräfte, Jugendliche, Politik und Verwaltung zusammenbringt. Hier sollen Ideen ausgetauscht, Projekte vorgestellt und die Leistungen der offenen Jugendarbeit sichtbar gemacht werden. Für Halberstadt bedeutet dies, dass die lokale Kinder- und Jugendarbeit in den bundesweiten Fokus rückt.

Warum der Tag der OKJA wichtig ist

„Offene Kinder- und Jugendarbeit ist kein Nice-to-have, sondern ein zentraler Bestandteil einer funktionierenden Demokratie“, betont Volker Rohde, Geschäftsführer der BAG OKJA. Mit diesen Worten unterstreicht er, was viele Fachkräfte seit Jahren fordern: mehr Sichtbarkeit, mehr Anerkennung und stabile Rahmenbedingungen. Denn während Schulen verpflichtend sind, lebt die offene Jugendarbeit von Freiwilligkeit, Engagement und Vertrauen – Faktoren, die gerade in einer demokratischen Gesellschaft unverzichtbar sind.

Die Rolle der offenen Jugendarbeit wird auch in Halberstadt deutlich. Einrichtungen wie das Jugendtreff Nordring der AWZ gGmbH sind wichtige Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche. Sie bieten Räume zum Spielen, Reden, Ausprobieren und Mitgestalten. Diese Arbeit wird am Aktionstag sichtbar gemacht – nicht nur durch klassische Informationsveranstaltungen, sondern durch Mitmachaktionen, Gespräche und kreative Formate.

Was sind typische Aktionen beim Tag der Offenen Kinder- und Jugendarbeit?

Überall in Deutschland werden an diesem Tag bunte, offene und niedrigschwellige Aktionen organisiert. Dazu gehören:

  • Offene Türen in Jugendzentren und Treffs
  • Mobile Angebote auf Plätzen und in Stadtteilen
  • Kreative Aktionen wie Graffiti-Workshops oder Theateraufführungen
  • Diskussionsrunden mit Politikerinnen und Politikern
  • Social-Media-Kampagnen unter dem Hashtag #tagderokja
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Auch in Halberstadt sind diese Formate denkbar. Die Hochschule Harz schafft den Rahmen für Austausch und Sichtbarkeit. Ziel ist es, zu zeigen, dass Kinder- und Jugendarbeit mitten im Harz nicht im Abseits, sondern im Herzen der Gesellschaft steht.

Finanzielle Dimensionen der Jugendhilfe

Die Bedeutung der Jugendarbeit lässt sich auch in Zahlen fassen. Allein 2023 gaben Bund, Länder und Gemeinden rund 71,9 Milliarden Euro für Kinder- und Jugendhilfe aus. Zwar fließt nicht alles direkt in die offene Arbeit, doch zeigt die Summe die Dimension des Handlungsfeldes. Gerade in strukturschwächeren Regionen wie Teilen des Harzes ist dieses Engagement von zentraler Bedeutung. Hier schaffen offene Einrichtungen Orte der Begegnung, die nicht an Leistungsdruck oder finanzielle Voraussetzungen gebunden sind.

Herausforderungen im Alltag der offenen Jugendarbeit

Eine bundesweite Befragung des Deutschen Jugendinstituts hat bereits 2017/18 gezeigt, mit welchen Hürden Jugendzentren zu kämpfen haben: Personalmangel, unsichere Finanzierung und der Anspruch, möglichst viele Jugendliche einzubinden – von Geflüchteten bis hin zu jungen Menschen mit Behinderungen. Diese Probleme sind bis heute aktuell. Besonders im ländlichen Raum, etwa im Harz, kommt noch die Herausforderung hinzu, Jugendliche aus verstreuten Ortsteilen zu erreichen. Mobile Angebote und Kooperationen mit Schulen sind daher zentrale Bausteine.

Statistik aus NRW als Beispiel

Wie groß die Resonanz sein kann, zeigt die Strukturdatenerhebung aus Nordrhein-Westfalen: Dort werden über 144.000 regelmäßige Besucherinnen und Besucher in der offenen Jugendarbeit gezählt. Viele Einrichtungen arbeiten eng mit Schulen zusammen und bieten ergänzende Programme. Diese Zahlen lassen sich zwar nicht eins zu eins auf den Harz übertragen, doch sie verdeutlichen, wie breit die Zielgruppe ist.

Demokratie braucht Räume

Das Motto „Demokratie braucht Räume“ ist nicht zufällig gewählt. Offene Jugendarbeit ist nicht an Leistung, Herkunft oder Religion gebunden. Sie bietet Jugendlichen Freiräume, in denen sie sich ausprobieren können. Studien wie das Projekt „OPEN – Offene Jugendarbeit und politische Jugendbildung“ zeigen, dass gerade in Jugendzentren politische Bildung lebensnah vermittelt werden kann. Hier wird über Themen gesprochen, die Jugendliche tatsächlich bewegen: von Rassismus über Klimaschutz bis hin zu Fragen der sozialen Gerechtigkeit.

Wer kann sich am Tag der OKJA beteiligen?

Grundsätzlich sind alle eingeladen: Jugendzentren, Vereine, kommunale Einrichtungen, aber auch freie Träger, Schulen oder Kirchengemeinden. In Halberstadt sind es vor allem die lokalen Netzwerke wie der Kreis-Kinder- und Jugendring Harz e.V., die den Aktionstag vorbereiten. Bereits im August 2025 trafen sich verschiedene Partner in Halberstadt, um die Aktionen zu koordinieren. Diese Zusammenarbeit zeigt, dass offene Jugendarbeit nicht isoliert agiert, sondern tief in der Zivilgesellschaft des Harzes verwurzelt ist.

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Wie können Aktionen dokumentiert werden?

Die BAG OKJA stellt dafür eigene Tools bereit. Einrichtungen können ihre Aktivitäten melden, Pressevorlagen nutzen und über Social Media Sichtbarkeit schaffen. Gerade für kleinere Städte im Harz ist das eine Chance, bundesweit wahrgenommen zu werden. Die Dokumentation ist wichtig, um die Vielfalt und die Wirkung der Aktionen sichtbar zu machen – sowohl für Politik als auch für Förderinstitutionen.

Welche Themen stehen 2025 im Fokus?

In diesem Jahr werden drei Aspekte besonders hervorgehoben:

  1. Vielfalt – Jugendarbeit soll offen für alle sein, unabhängig von Herkunft oder Status.
  2. Solidarität – Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung stehen im Zentrum.
  3. Klare Kante gegen Rechts – Offene Jugendarbeit setzt ein deutliches Zeichen für Demokratie und gegen Extremismus.

Diese Schwerpunkte passen auch in die aktuelle gesellschaftliche Situation. Gerade im Harz, wo rechte Strömungen in der Vergangenheit sichtbar wurden, sind solche Positionierungen von hoher Relevanz.

Besondere Veranstaltung in Halberstadt

Am 23. September 2025 öffnet die Hochschule Harz am Domplatz ihre Türen. Im Hörsaal N113 sind Jugendliche, Fachkräfte, Politik und interessierte Bürger eingeladen. Ziel ist ein Austausch auf Augenhöhe. Halberstadt reiht sich damit in eine Reihe bundesweiter Veranstaltungen ein, hebt sich jedoch durch die Einbindung einer Hochschule hervor. Der Ort ist bewusst gewählt: Bildung, Wissenschaft und Jugendarbeit treten hier in Dialog.

Warum ist der Tag der OKJA im Harz besonders wichtig?

Der Harz ist eine Region mit besonderen Herausforderungen. Struktureller Wandel, Abwanderung und wirtschaftliche Unterschiede prägen viele Orte. Offene Kinder- und Jugendarbeit bietet hier einen Gegenpol: Sie schafft Räume, in denen Jugendliche bleiben, sich beteiligen und ihre Region aktiv mitgestalten können. Der Aktionstag macht diese Arbeit sichtbar und gibt Jugendlichen das Signal: Eure Stimme zählt, auch und gerade im Harz.

Häufig gestellte Fragen aus der Praxis

Wann findet der Tag der OKJA 2025 statt?

Der zentrale Termin ist am 26. September 2025, die Aktionswoche läuft vom 22. bis 28. September.

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Welche Themen werden in Halberstadt aufgegriffen?

Schwerpunkt sind Vielfalt, Solidarität und Demokratie. Zudem soll ein Austausch zwischen lokalen Einrichtungen, Jugendlichen und Politik stattfinden.

Wie können Jugendliche mitmachen?

Jugendliche können an Workshops, offenen Treffs und Gesprächsrunden teilnehmen, selbst Aktionen starten oder über Social Media eigene Beiträge posten.

Welche Rolle spielt die Hochschule Harz?

Die Hochschule ist Gastgeberin der zentralen Veranstaltung in Halberstadt. Sie bietet Raum für Diskussion und Austausch und unterstreicht die Verbindung von Bildung, Wissenschaft und Jugendarbeit.

Stimmen aus den Netzwerken

In sozialen Medien sind bereits Vorboten der Aktion zu sehen. Lokale Einrichtungen in Halberstadt rufen auf Facebook und Instagram zur Teilnahme auf. Unter dem Hashtag #tagderokja teilen bundesweite Akteure Materialien, Poster und Erfahrungsberichte. Dieses digitale Netzwerk sorgt dafür, dass auch kleinere Orte im Harz bundesweit sichtbar werden.

Eine Region zeigt Gesicht

Wenn sich am 23. September die Türen der Hochschule Harz öffnen, dann wird Halberstadt für einen Tag zum Schaufenster der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Hier zeigt sich, dass Demokratie, Teilhabe und Jugendförderung keine abstrakten Konzepte sind, sondern im Alltag von Kindern und Jugendlichen gelebt werden. Der Harz stellt damit klar: Die Stimme junger Menschen gehört in die Mitte der Gesellschaft.

Der bundesweite Aktionstag ist ein Impuls, doch seine Wirkung reicht weit darüber hinaus. Für Halberstadt und den gesamten Harz kann er zum Startpunkt werden, die Offene Kinder- und Jugendarbeit dauerhaft zu stärken, Netzwerke auszubauen und den Jugendlichen in der Region mehr Gehör zu verschaffen. Denn eine starke Jugendarbeit ist immer auch eine Investition in die Zukunft der gesamten Region.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.