
Altenau/Torfhaus (Harz). Nach acht Jahren Sperrung ist der traditionsreiche Magdeburger Weg, ein zentraler Abschnitt des Harzer Hexenstiegs, wieder für Wanderer freigegeben. Die Wiederöffnung bedeutet nicht nur eine touristische Attraktion für den Harz, sondern auch ein Symbol für die Widerstandskraft der Region gegen Stürme, Totholz und Naturgefahren. Wanderfreunde aus ganz Deutschland und darüber hinaus können nun den Hexenstieg wieder in seiner kompletten Originalroute erleben.
Ein traditionsreicher Wanderweg im Harz
Der Harzer Hexenstieg ist einer der bekanntesten Fernwanderwege Deutschlands. Er führt auf rund 100 Kilometern, mit Varianten sogar bis zu 152 Kilometern, von Osterode im Westen über den Brocken bis nach Thale im Osten. Dabei quert er den gesamten Harz, verbindet niedersächsische und sachsen-anhaltische Gebiete und bietet Wanderern ein eindrucksvolles Panorama von Landschaft, Natur und Kulturgeschichte.
Ein zentraler Bestandteil des Weges ist der Magdeburger Weg. Er wurde bereits 1893 vom Harzklub-Zweigverein Magdeburg angelegt und führt zwischen Altenau und Torfhaus durch eine markante Schlucht entlang der sogenannten „Steilen Wand“. Seine enge, naturnahe Wegführung macht ihn zu einem der schönsten, aber auch technisch anspruchsvolleren Abschnitte des Harzes.
Warum war der Magdeburger Weg so lange gesperrt?
Viele Wandernde stellen sich die Frage: Warum war der Magdeburger Weg acht Jahre lang gesperrt? Die Antwort liegt in den dramatischen Veränderungen der Harzer Wälder in den letzten Jahren. Stürme, Borkenkäferbefall und das Absterben großer Fichtenbestände führten zu einer gefährlichen Situation: instabiles Totholz, umgestürzte Bäume und brüchige Wurzelteller machten das Betreten unmöglich. Auch für Forstarbeiter war die Räumung über lange Zeit lebensgefährlich, sodass der Weg seit 2017 unpassierbar blieb.
Die Nationalparkverwaltung entschied sich damals, den Abschnitt komplett zu sperren. Stattdessen wurde eine Umleitung eingerichtet, die sogenannte „Blochschleife“ beziehungsweise der Weg über den Buttersteig zur Wolfswarte. Diese Alternative hielt den Hexenstieg zwar für Wanderer begehbar, doch viele sahen darin nur eine Notlösung – die Originalroute blieb das Ziel.
Die Wiederöffnung 2025 – ein starkes Signal für den Harz
Am 30. August 2025 war es endlich so weit: Der Magdeburger Weg wurde offiziell wieder eröffnet. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer und der Leiter des Nationalparks Harz, Dr. Roland Pietsch, gaben den Abschnitt frei und begingen ihn gemeinsam mit Wandernden. Meyer betonte: „Mit dieser Freigabe kehrt ein Stück Harzer Wandertradition zurück. Der über 100 Jahre alte Pfad zwischen Altenau und Torfhaus ist ein kulturhistorisches und touristisches Juwel.“
Die Wiederöffnung wird im Harz auch als Symbol verstanden: Trotz Naturgewalten und Klimawandel gelingt es, zentrale Wege zu sichern und zu erhalten. Tourismusverbände erhoffen sich davon einen spürbaren Aufschwung für die Region, denn der Hexenstieg gehört zu den am stärksten frequentierten Wanderwegen Deutschlands.
Technische Details zum Hexenstieg
Der Harzer Hexenstieg ist mehr als nur ein Weg – er ist ein Gesamterlebnis. Wandernde durchqueren nicht nur Wälder, Moore und Felslandschaften, sondern auch kulturhistorische Orte wie Bergwerksanlagen, Wassergräben und Köhlereien. Als Qualitätswanderweg zertifiziert, bietet er eine dichte Infrastruktur mit Stempelstationen der „Harzer Wandernadel“ – insgesamt 28 allein entlang der Hauptstrecke.
Etappe | Start – Ziel | Streckenlänge | Besonderheiten |
---|---|---|---|
1 | Osterode – Buntenbock | 14 km | Einstieg in den Harz, erste Wassergräben |
2 | Buntenbock – Altenau | 18 km | Seen und Gräben, Übergang zum Oberharz |
3 | Altenau – Torfhaus (über Magdeburger Weg) | ca. 10 km | Steile Wand, Wolfswarte, anspruchsvoller Pfad |
4 | Torfhaus – Brocken | 8 km | Brockenanstieg, höchster Punkt im Harz |
5 | Brocken – Thale | 47 km | Bodetal, Hexentanzplatz, kulturhistorische Highlights |
Wie anspruchsvoll ist der wiedereröffnete Magdeburger Weg?
Die offizielle Wiederöffnung bedeutet nicht, dass der Weg leicht begehbar wäre. Im Gegenteil: Der Abschnitt gilt nach wie vor als anspruchsvoll. Enge Passagen, steile Wände, wurzelige und felsige Pfade erfordern Trittsicherheit und Konzentration. Besonders bei Nässe oder Eis kann es rutschig werden. Die Frage vieler Wanderer – Wie anspruchsvoll ist der wiedereröffnete Magdeburger Weg? – lässt sich klar beantworten: Er ist einer der reizvollsten, aber auch schwierigeren Abschnitte des Harzer Hexenstiegs.
Tipps für die Begehung
- Festes Schuhwerk mit gutem Profil ist unverzichtbar.
- Bei Schnee oder Eis sollte der Weg nur von Geübten begangen werden.
- Im Sommer 2025 ist der Weg sehr sonnig, da durch das Baumsterben viele Schattenbereiche fehlen – Sonnenschutz und Wasser mitnehmen.
- Ausreichend Zeit einplanen: Rund 10 km mit 300 Höhenmetern sind zu bewältigen.
Welche Ausblicke bietet der Magdeburger Weg?
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Landschaft. Die Frage Welche Ausblicke bietet der Magdeburger Weg? beantworten Wandernde mit Begeisterung: Tiefe Blicke ins Tal bei Torfhaus, wildromantische Pfade entlang der Steilen Wand und spektakuläre Ausblicke von der Wolfswarte machen den Abschnitt einzigartig. Gerade dieser landschaftliche Reiz war es, der viele Wanderfreunde hoffen ließ, dass der Weg eines Tages zurückkehrt.
Touristische Bedeutung für den Harz
Der Harz lebt vom Tourismus – neben Wintersport, historischen Städten und Kulturdenkmälern ist das Wandern eine der wichtigsten Säulen. Der Harzer Hexenstieg zieht jedes Jahr zehntausende Besucher an, die in Gasthäusern, Pensionen und Hotels der Region übernachten. Mit der Wiedereröffnung des Magdeburger Wegs wird die Attraktivität weiter gesteigert. Altenau, Torfhaus und umliegende Orte erhoffen sich eine stärkere Frequentierung und damit wirtschaftliche Impulse.
Die Stimmen der Wandernden
In sozialen Netzwerken und Foren äußerten sich viele Menschen erfreut über die Wiederöffnung. Ein Nutzer schrieb in einem Outdoor-Forum: „Endlich wieder die Originalroute! Die Umleitungen waren okay, aber der Magdeburger Weg ist einfach der schönste Abschnitt.“ Auch auf Facebook-Videos zur Eröffnung zeigten sich Wanderer begeistert, dass der Weg nach acht Jahren wieder zugänglich ist. Diese Stimmen verdeutlichen, dass der Hexenstieg weit mehr ist als nur ein Wanderweg – er ist Teil der emotionalen Identität des Harzes.
Lohnt sich der Weg nach der Wiederöffnung?
Viele stellen die Frage: Lohnt sich der Weg nach so vielen Jahren Öffnung? Die Antwort lautet eindeutig: Ja. Wer den Harz in seiner Ursprünglichkeit erleben möchte, kommt um den Magdeburger Weg nicht herum. Trotz der Herausforderungen gilt er als Höhepunkt jeder Hexenstieg-Wanderung. Die Kombination aus Geschichte, Natur und sportlichem Anspruch macht ihn zu einem besonderen Erlebnis.
Der Harz im Wandel – Natur und Klimafolgen sichtbar
Die Sperrung und Wiederöffnung machen auch deutlich, wie stark der Harz im Wandel ist. Absterbende Fichtenwälder, Sturmschäden und der Klimawandel haben Spuren hinterlassen. Wandernde erleben heute eine ganz andere Landschaft als vor zehn Jahren: offene Flächen, junge Laubbäume und weite Blicke prägen das Bild. Der Magdeburger Weg ist damit nicht nur ein Stück Wandertradition, sondern auch ein Beispiel für den Wandel der Natur im Harz.
Mit der Wiederöffnung des Magdeburger Wegs ist der Harzer Hexenstieg wieder in seiner ganzen Länge erlebbar. Für den Harz bedeutet dies nicht nur eine Stärkung des Tourismus, sondern auch eine Rückkehr zu einem wichtigen Teil seiner Wanderkultur. Die Freude in der Bevölkerung und bei Wanderfreunden zeigt, dass der Hexenstieg weit mehr ist als ein Fernwanderweg – er ist ein Symbol für Beständigkeit, Identität und die Faszination einer einzigartigen Mittelgebirgslandschaft. Wer den Harz in seiner Vielfalt entdecken möchte, sollte sich diesen Weg nicht entgehen lassen.