
Feuerwehrtechnik bei strahlendem Wetter: Eine tragbare Pumpe, Schläuche und ein Einsatzfahrzeug stehen einsatzbereit auf einer Wiese. (Symbolbild – exemplarisch)
Rübeland. Es ist ein historischer Moment für den Landkreis Harz: Zum ersten Mal in der Geschichte tritt eine Mannschaft aus der Region bei der Deutschen Feuerwehr-Meisterschaft im Feuerwehrsport an. Die Freiwillige Feuerwehr Rübeland wird den Harz auf nationaler Ebene vertreten – mit viel Herzblut, harter Vorbereitung und großem Rückhalt aus der Bevölkerung.
Ein historischer Startschuss für den Landkreis Harz
Die Freiwillige Feuerwehr Rübeland schreibt Geschichte: Als erstes Team aus dem Landkreis Harz qualifizierten sich die Kameraden für die Deutsche Feuerwehr-Meisterschaft 2025. Austragungsort des Wettbewerbs ist die sächsische Stadt Torgau, wo vom 30. Juli bis zum 3. August 2025 die besten Feuerwehrsportmannschaften Deutschlands gegeneinander antreten. Der Start des Harzer Teams wird nicht nur sportlich, sondern auch symbolisch wahrgenommen – als sichtbares Zeichen für den wachsenden Stellenwert des Feuerwehrsports in der Region.
Wie qualifiziert man sich für die Deutsche Feuerwehr-Meisterschaft?
Der Weg zur Deutschen Meisterschaft ist kein einfacher. Die Mannschaft aus Rübeland musste sich über regionale Vorentscheide wie den Harzer TGL-Cup durchsetzen. Dort brillierten sie insbesondere in der Disziplin „Löschangriff nass“, bei der sie mit einer beeindruckenden Zeit von 21,84 Sekunden gewannen. Diese Leistung ermöglichte ihnen den Einzug in das nationale Teilnehmerfeld.
„Dass wir uns als erstes Team aus dem Harz qualifiziert haben, erfüllt uns mit Stolz“, so ein Sprecher der Mannschaft. „Wir haben hart trainiert, besonders in der Koordination und Technik. Jeder Handgriff muss sitzen.“
Was genau ist Feuerwehrsport?
Feuerwehrsport ist eine Mischung aus Athletik, Technik und Teamarbeit. Er geht über klassische Einsatzübungen hinaus und entwickelt sich seit Jahrzehnten zu einer sportlichen Disziplin mit festen Regeln und Strukturen. Ursprünglich in der Sowjetunion etabliert, wurde der Feuerwehrsport ab den 1950er-Jahren auch in der DDR systematisch gefördert. Seit 1973 gibt es offizielle internationale Meisterschaften unter der Leitung des CTIF (Weltfeuerwehrverband).
Die Disziplinen im Überblick
- Löschangriff nass
- 100-Meter-Hindernislauf
- 4×100-Meter-Feuerwehrstafette
- Hakenleitersteigen
In diesen Disziplinen messen sich die Teams in Schnelligkeit, Präzision und Effizienz – Aspekte, die auch im Einsatzleben von zentraler Bedeutung sind.
Rübeland: Feuerwehr mit Tradition
Die Freiwillige Feuerwehr Rübeland wurde im Jahr 1876 gegründet und blickt auf eine fast 150-jährige Geschichte zurück. In dieser Zeit hat sich nicht nur das Einsatzspektrum, sondern auch das Selbstverständnis der Feuerwehrleute gewandelt. Der heutige Feuerwehrsport ist Ausdruck dieser Entwicklung und ein Mittel, die körperliche Fitness sowie den Teamgeist auf hohem Niveau zu trainieren.
„Unsere Feuerwehr lebt vom Zusammenhalt. Egal ob bei Bränden, Verkehrsunfällen oder jetzt bei der Meisterschaft – wir arbeiten als Einheit“, heißt es aus dem Kameradenkreis.
Jugendarbeit als Erfolgsfaktor
Ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor: die Nachwuchsarbeit. Auch die Jugendmannschaft aus Rübeland konnte sich 2025 den Kreismeistertitel sichern – ein Beweis für die nachhaltige Ausbildungsqualität in der Region. Durch kontinuierliches Training, Teamgeist und frühzeitige Einbindung in den Feuerwehralltag entstehen hier Strukturen, die langfristig tragen.
Diese Entwicklung stellt sich auch in Nutzerfragen, wie: „Gibt es in der Region Harz auch Jugend-Feuerwehren mit Wettkampferfolgen?“ Die Antwort lautet eindeutig: Ja – und Rübeland ist ein Paradebeispiel.
Starke Unterstützung aus der Region
Ein solches Projekt benötigt Rückhalt – und den erhält die Feuerwehr Rübeland in großem Umfang. Die Wohnungsbaugesellschaft Elbingerode (WGE) unterstützte die Mannschaft mit einer Spende in Höhe von 500 Euro, um Trainingsfahrten und Ausrüstungskosten zu decken. Darüber hinaus gibt es tatkräftige Unterstützung aus Nachbargemeinden wie Tanne, Hasselfelde und Elbingerode, wo Feuerwehren regelmäßig Trainingsflächen bereitstellen oder personell aushelfen.
Diese interkommunale Zusammenarbeit ist mehr als eine logistische Lösung – sie ist Ausdruck eines gelebten Feuerwehrnetzwerks im Oberharz. Eine enge Vernetzung, wie sie in Sozialen Medien mehrfach dokumentiert ist, trägt nicht nur zur Einsatzbereitschaft, sondern auch zur mentalen Stärke bei.
Wann und wo findet die Deutsche Meisterschaft statt?
Die Deutsche Feuerwehr-Meisterschaft 2025 wird vom 30. Juli bis 3. August in Torgau ausgetragen. Torgau, eine Stadt mit langer Feuerwehrtradition, wird Austragungsort für Hunderte Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland sein. Die Veranstaltung ist nicht nur sportlich relevant, sondern auch ein Publikumsmagnet. Zahlreiche Besucher, Angehörige und Medienvertreter werden erwartet, wenn sich die besten Teams des Landes messen.
Rübeland auf dem Weg zur Bestzeit
Mit ihrer Leistung von 21,84 Sekunden im Löschangriff nass zählen die Rübeländer zu den schnellsten Teams ihrer Region. Damit bewegen sie sich auch im bundesweiten Vergleich im oberen Drittel. „Wir wissen, dass wir uns steigern müssen, wenn wir national mithalten wollen“, erklärt der Trainer der Mannschaft. „Aber unser Ziel ist klar: Wir wollen zeigen, dass auch ein kleines Team aus dem Harz ganz oben mitspielen kann.“
Wie viele Feuerwehrleute sind in Deutschland aktiv?
Der Deutsche Feuerwehrverband verzeichnet derzeit rund 1,4 Millionen aktive Feuerwehrleute in Deutschland. Davon sind etwa 1 Million in Freiwilligen Feuerwehren tätig, die restlichen verteilen sich auf Berufs- und Werkfeuerwehren. Der Frauenanteil in den Freiwilligen Feuerwehren liegt bei etwa 11 Prozent – eine Zahl, die kontinuierlich steigt.
Diese Dimensionen zeigen, wie wichtig der Feuerwehrsport als verbindendes Element und Leistungsnachweis im bundesweiten Vergleich geworden ist.
Ein Blick hinter die Kulissen des Feuerwehrsports
Oft stellt sich die Frage: „Welche Disziplinen werden bei der Deutschen Feuerwehr-Meisterschaft im Feuerwehrsport Wettkämpft?“ Dabei ist besonders die Disziplin „Löschangriff nass“ beliebt. Hier wird ein kompletter Löschangriff simuliert – von der Wasserentnahme über das Verlegen von Schlauchleitungen bis zum präzisen Zielstrahl auf ein markiertes Ziel. Jede Sekunde zählt, jeder Fehler kostet wertvolle Punkte.
Hinzu kommt das Hakenleitersteigen, eine historisch gewachsene, heute jedoch durch hochmoderne Aluminiumleitern genormte Disziplin, bei der es auf Schnelligkeit, Kraft und Technik ankommt.
Typische Zeitwerte im Überblick
Disziplin | Gute Zeit (Sekunden) | Top-Leistung |
---|---|---|
Löschangriff nass | 22–24 | unter 20 |
Hakenleitersteigen | 17–19 | unter 15 |
100-m-Hindernislauf | 18–20 | unter 17 |
Was erwartet das Team in Torgau?
Die Deutsche Meisterschaft bringt nicht nur sportliche Herausforderungen mit sich, sondern auch logistische. Die Unterbringung, Verpflegung und der Transport der Ausrüstung müssen geplant sein. Gleichzeitig bedeutet die Teilnahme auch Sichtbarkeit: Medienberichte, Social Media und persönliche Kontakte sorgen dafür, dass der Name Rübeland über die Region hinaus bekannt wird.
Diese Sichtbarkeit kann langfristige Effekte haben – etwa bei der Mitgliedergewinnung, der Nachwuchsarbeit oder der Imagepflege der Feuerwehr im ländlichen Raum.
Ein starkes Signal aus dem Harz
Der Start der Feuerwehr Rübeland bei der Deutschen Meisterschaft ist weit mehr als ein sportlicher Erfolg. Er ist ein Signal – an junge Menschen, die sich für den Feuerwehrdienst interessieren, an andere Wehren, die sich im Sport engagieren wollen, und an eine Region, die ihren Zusammenhalt lebt. Die Kombination aus Tradition, Engagement, Nachwuchsförderung und sportlicher Ambition zeigt, dass der Harz mehr kann als nur schöne Landschaft.
Die Kameradinnen und Kameraden von Rübeland stehen nun stellvertretend für eine ganze Region – mit Schlauch, Pumpe und viel Herz. Ihr Weg zur Meisterschaft ist noch lange nicht zu Ende, aber der erste Schritt ist gemacht. Und dieser Schritt wird in Erinnerung bleiben.