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Badeverbot an diesen beliebten Harzer Seen: Diese Regeln sollten Sie kennen

Harz – Mitten im Hochsommer zieht es viele Menschen zu den idyllischen Seen des Harzes. Doch nicht überall darf man ins kühle Nass springen. Strenge Vorschriften, Trinkwasserschutz und zeitweilige Sperrungen sorgen dafür, dass an einigen der beliebtesten Gewässer Baden strikt untersagt ist. Wer die Regeln kennt, vermeidet nicht nur Bußgelder, sondern schützt auch Natur und Gesundheit.

Warum es Badeverbote im Harz gibt

Die Region Harz ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturfreunde, sondern auch ein wichtiges Trinkwasserreservoir. Viele der Talsperren dienen primär der Versorgung von Millionen Menschen mit sauberem Wasser. Aus diesem Grund ist das Baden an bestimmten Gewässern gesetzlich verboten. Die Betreiber, darunter die Harzwasserwerke und der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt, unterstreichen: „Trinkwasserschutz hat Vorrang vor Freizeitnutzung.“

Die gesetzlichen Grundlagen basieren auf der EU-Badegewässerrichtlinie 2006/7/EG, ergänzt durch die jeweiligen Landes-Badegewässerverordnungen. Diese regeln sowohl die dauerhafte als auch die temporäre Nutzung der Gewässer. In Schutzgebieten wie Trinkwasserzonen oder dem Nationalpark Harz sind weitere Einschränkungen in Kraft.

Seen mit dauerhaftem Badeverbot

In der folgenden Übersicht sind die wichtigsten Seen und Talsperren aufgelistet, an denen das Baden ausnahmslos verboten ist:

  • Eckertalsperre – Trinkwassertalsperre, Baden und Wassersport verboten.
  • Granetalsperre – Trinkwasserreservoir, kein öffentlicher Zugang zum Wasser.
  • Sösetalsperre – Baden und Bootfahren untersagt.
  • Rappbodetalsperre (inklusive Hassel- und Rappbodevorsperre) – umfassendes Verbot aufgrund Trinkwasserschutz.
  • Königshütte, Teufelsteich, Hochwasserschutzbecken Mandelholz – Nutzung zu Freizeitzwecken nicht erlaubt.
  • Mehrere kommunale Teiche im Raum Goslar, darunter Auerhahnteich, Neuer Grumbacher Teich, Mittlerer und Unterer Pfauenteich sowie Hirschler, Jägersbleeker und Fortuner Teich.

Besonders an Trinkwasserspeichern ist der Uferbereich oft vollständig gesperrt. Hinweisschilder machen auf das Verbot aufmerksam – und wer dagegen verstößt, muss mit Bußgeldern von bis zu 5.000 Euro rechnen.

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Freigegebene Badestellen im Harz

Dennoch gibt es im Harz viele wunderschöne Orte, an denen Baden erlaubt ist – oft mit klar definierten Zonen und saisonaler Überwachung. Dazu gehören:

  • Innerstetalsperre – Mehrere Badestellen mit teils bewachter Zone.
  • Odertalsperre – Offizielle Badestelle am südlichen Ufer, ausgewiesen im Badegewässer-Atlas.
  • Okertalsperre – Erlaubt für Baden und nicht-motorisierten Wassersport.
  • Oderteich – Baden nur in markierten Bereichen, SUP und Boote verboten.
  • Ausgewählte Oberharzer Teiche wie der Kuttelbacher Teich, Pixhaier Teich und der Obere Hausherzberger Teich, letzterer sogar mit Nichtschwimmerbereich und Sprungbrett.

Kontrolle und Sicherheit

Einige Badestellen, wie der Obere Hausherzberger Teich, sind in den Sommermonaten von Bademeistern beaufsichtigt. An anderen Orten gilt: Baden auf eigene Gefahr. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) betont, dass Ertrinkungsunfälle gerade an unbewachten Gewässern häufiger vorkommen.

Temporäre Badeverbote: Blaualgen und Co.

Neben den dauerhaften Sperrungen gibt es immer wieder zeitweise Badeverbote. Hauptursache sind sogenannte Cyanobakterien, im Volksmund Blaualgen genannt. Diese können bei Kontakt Hautreizungen, Übelkeit oder sogar Atembeschwerden verursachen. Besonders betroffen war in diesem Sommer der Juessee in Herzberg, an dem seit Juni ein striktes Badeverbot gilt – auch für Hunde.

Solche Warnungen werden häufig zuerst über Social-Media-Kanäle der Städte und Gemeinden veröffentlicht, was den Trend unterstreicht, Besucherinformationen nicht mehr nur klassisch über Aushänge oder Flyer zu verbreiten.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Badeverbote im Harz sind nicht willkürlich. Sie stützen sich auf klare rechtliche Regelwerke:

  • EU-Badegewässerrichtlinie 2006/7/EG
  • Landes-Badegewässerverordnungen (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt)
  • Allgemeinverfügungen der Landkreise
  • Besondere Regelungen im Nationalpark Harz

Die Verordnungen regeln nicht nur die Wasserqualität, sondern auch Sicherheitsaspekte wie Unterströmungen oder steile Uferböschungen bei niedrigem Wasserstand.

Praktische Hinweise für Badegäste

Bevor es ins Wasser geht, lohnt sich ein Blick auf die offiziellen Informationsportale der Harzwasserwerke, des Talsperrenbetriebs Sachsen-Anhalt oder den Badegewässer-Atlas. Dort sind aktuelle Wasserqualitäten, temporäre Sperrungen und erlaubte Zonen verzeichnet.

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Häufig gestellte Fragen aus der Praxis

Warum ist Baden in der Grane- oder Sösespeicher im Harz verboten?

Beide Seen sind Trinkwassertalsperren. Jede Form von Baden oder Wassersport könnte die Wasserqualität beeinträchtigen, weshalb ein dauerhaftes Verbot gilt.

Welche Harzer Teiche darf man überhaupt zum Baden nutzen?

Erlaubt sind u. a. Innerstetalsperre, Odertalsperre, Okertalsperre, bestimmte Zonen am Oderteich sowie ausgewählte Oberharzer Teiche wie Kuttelbacher oder Obere Hausherzberger Teich.

Kann man mit dem Hund im Harz an Badeteiche baden?

In Trinkwasser- und Naturschutzgebieten ist dies untersagt. An freigegebenen Badestellen kann es erlaubt sein, sollte aber vorher geprüft werden.

Gibt es kontrollierte Badestellen im Oberharz-Welterbe?

Ja, zum Beispiel der Obere Hausherzberger Teich, der in den Sommermonaten überwacht wird und eine vollständige Infrastruktur für Badegäste bietet.

Sind die Badestellen im Harz bewacht oder auf eigene Gefahr?

Die meisten Badestellen sind unbewacht, wenige Ausnahmen wie der Obere Hausherzberger Teich haben saisonale Aufsicht.

Erfahrungen aus der Community

Erfahrungsberichte aus sozialen Medien liefern zusätzliche Hinweise, die in offiziellen Broschüren oft fehlen. So berichten Besucher des Oderteichs von einem enormen Besucherandrang an warmen Wochenenden. Wer Ruhe sucht, sollte früh morgens kommen. Andere warnen vor kalten Unterströmungen, die durch Zuflüsse entstehen, und empfehlen, nur die markierten Badebereiche zu nutzen.

In SUP-Foren wird die Okertalsperre als geeigneter Spot genannt, während in anderen Diskussionen auf unklare Schilder oder die Gefahr beim Springen von Brücken hingewiesen wird. Wiederum andere Beiträge thematisieren steile, rutschige Ufer bei niedrigem Wasserstand.

Bußgelder und Kontrollen

Verstöße gegen Badeverbote werden regelmäßig kontrolliert. Besonders in Sachsen-Anhalt sind gezielte Überprüfungen an den Talsperren angekündigt. Wer die Verbote ignoriert, muss mit empfindlichen Strafen rechnen: In Schutzgebieten können bis zu 2.000 Euro, bei generellem Badeverbot sogar bis zu 5.000 Euro fällig werden.

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Wasserqualität im europäischen Vergleich

Laut aktuellen Erhebungen erfüllen über 90 Prozent der deutschen Badegewässer die höchste Qualitätsstufe „ausgezeichnet“. Damit liegt Deutschland leicht über dem EU-Durchschnitt. Allerdings schneiden Binnengewässer im Schnitt etwas schlechter ab als Küstengewässer, was auch im Harz durch temporäre Sperrungen sichtbar wird.

Service: Checkliste vor dem Baden

  • Offizielle Infoseiten zur aktuellen Wasserqualität prüfen
  • Auf temporäre Sperrungen und Warnungen in sozialen Medien achten
  • Nur freigegebene Zonen nutzen
  • Hinweisschilder ernst nehmen
  • Besonderheiten wie Hunde- oder SUP-Verbote beachten

Die Seen und Teiche des Harzes bieten an heißen Tagen traumhafte Erfrischung – vorausgesetzt, man kennt die geltenden Regeln. Wer sich vorab informiert, kann unbeschwert baden, die Natur respektieren und Bußgelder vermeiden. Mit der richtigen Vorbereitung und der Wahl der passenden Badestelle wird der Sommerausflug ins Wasser nicht nur sicher, sondern auch unvergesslich.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.