Blankenburg

Drehort-Sensation im Harz Die geheimnisvollen Sandsteinhöhlen werden zur magischen Kulisse für „Woodwalkers”

Blankenburg (Harz) – Zwischen mystischen Felsen, rauschenden Kiefern und weichem Sand entstehen derzeit atemberaubende Filmszenen für das Fantasy-Abenteuer „Woodwalkers“. Die Sandsteinhöhlen im Heers bei Blankenburg sind zum Mittelpunkt einer großen Filmproduktion geworden, die den Harz auf die internationale Kinokarte bringt. Fans der erfolgreichen Buchreihe von Katja Brandis erleben hier einen Drehort, der Natur, Magie und Filmkunst vereint.

Ein magischer Drehort mitten im Harz

Die Sandsteinhöhlen unterhalb des Regensteins gehören zu den eindrucksvollsten Naturphänomenen im Harz. In diesem Sommer verwandelte sich das Areal in eine spektakuläre Filmkulisse für die „Woodwalkers“-Reihe – ein Großprojekt, das als deutsch-österreichisch-italienische Koproduktion unter Regie von Sven Unterwaldt entsteht. Die Produktion von Studiocanal und Blue Eyes Fiction nutzt die geheimnisvolle Atmosphäre der Höhlen, um die Welt der Gestaltwandler authentisch zum Leben zu erwecken. Zwischen den Felsen trainieren die Schüler der fiktiven Clearwater High ihre Tierverwandlungen – eine Idee, die perfekt zur wilden Landschaft des Harz passt.

Die Sandsteinhöhlen bei Blankenburg – Entstehung und Bedeutung

Die Sandsteinhöhlen sind keine vollständig natürlichen Höhlen, sondern das Ergebnis jahrhundertelangen Sandabbaus. Bereits in der Oberkreidezeit bildete sich der helle Sandstein, der später als sogenannter Scheuersand genutzt wurde. Heute sind die Höhlen ein beliebtes Ausflugsziel und gelten als Symbol für die Verbindung von Natur und Geschichte im Harz. Der feine Sandboden, die geschwungenen Felswände und die offene Struktur machen sie zur idealen Kulisse für einen Film, der zwischen Mensch und Tier, Realität und Fantasie spielt.

Warum gerade der Harz als Drehort gewählt wurde

Der Harz bietet eine einzigartige Mischung aus unberührter Natur, mystischer Atmosphäre und guter Erreichbarkeit. Für Filmproduktionen ist die Region längst kein Geheimtipp mehr – schon zuvor nutzten nationale und internationale Teams die Wälder und Felsen rund um Blankenburg, Ilsenburg und Thale als Kulisse. Die Produzenten von „Woodwalkers“ entschieden sich bewusst für den Harz, um der Geschichte einen authentischen und märchenhaften Rahmen zu geben. Neben den Sandsteinhöhlen fanden auch in der Goethe-Sekundarschule Ilsenburg und der Harzlandhalle Dreharbeiten statt – der Harz wurde so zum Herzstück des Films.

Wie alt sind die Sandsteinhöhlen wirklich?

Viele Besucher fragen sich: Wie alt sind die Sandsteinhöhlen im Harz? Der Ursprung des Sandsteins reicht etwa 80 Millionen Jahre zurück, doch die eigentlichen Hohlräume entstanden durch menschliche Arbeit. Über Generationen hinweg wurde hier Quarzsand abgetragen, wodurch das heutige labyrinthartige System aus Kammern und Durchgängen entstand. Diese Kombination aus natürlicher und menschlicher Formung verleiht dem Ort eine fast mythische Tiefe – perfekt für die Welt der „Woodwalkers“.

Die Dreharbeiten: Von Pumas, Stille und perfekter Illusion

Während der Dreharbeiten verwandelte sich der Wald bei Blankenburg in eine Bühne für Mensch und Tier. Autorin Katja Brandis selbst berichtete auf ihrem Blog über eine Szene, bei der ein echter Puma im Einsatz war. „Ganz still stehen bleiben“, lautete die Anweisung an das Team, während das Tier durch die Lichtung schritt. Diese Authentizität ist selten in deutschen Produktionen – und sie zeigt, wie ernsthaft das Filmteam die Verbindung zur Natur des Harz inszeniert.

Was wurde in den Sandsteinhöhlen gedreht?

In den Sandsteinhöhlen selbst entstanden unter anderem Trainings- und Verwandlungsszenen der Schüler von Clearwater High. Durch geschickte Lichtführung, Nebeleffekte und CGI wurde der Ort in eine magische Arena verwandelt. Besonders beeindruckend: Die natürlichen Sandfarben der Wände reflektieren das Licht so weich, dass viele Szenen ohne aufwendige Studiobeleuchtung gedreht werden konnten. So bleibt der Charakter des Harz im Film deutlich spürbar.

Schutzmaßnahmen und Zusammenarbeit mit der Stadt

Die Stadt Blankenburg begleitete die Dreharbeiten eng. Da die Sandsteinhöhlen unter Naturschutz stehen, waren umfangreiche Abstimmungen nötig. Temporäre Sperrungen wurden klar kommuniziert, und alle Veränderungen vor Ort sind reversibel. Nach Abschluss der Dreharbeiten wird das Gelände vollständig wiederhergestellt. Diese sorgfältige Abstimmung zwischen Filmteam, Stadtverwaltung und Eigentümern zeigt, wie verantwortungsvoll im Harz mit Naturkulissen umgegangen wird.

Wie reagiert die Bevölkerung im Harz auf die Filmproduktion?

Viele Anwohner und Touristen begrüßten die Dreharbeiten mit Begeisterung. Fans reisten sogar gezielt an, um einen Blick auf das Set zu werfen. In sozialen Medien teilten Besucher ihre Eindrücke, und in der Region herrschte spürbarer Stolz. Der Harz steht damit nicht nur im Mittelpunkt einer Filmproduktion, sondern wird zum Symbol für deutsche Fantasy-Kultur. Besonders beliebt ist die Ankündigung, dass über die „Set-Caching“-App bald ein interaktives Erlebnis für Besucher verfügbar sein wird. Dort können Fans auf den Spuren der „Woodwalkers“ durch den Harz wandern und Original-Drehorte digital entdecken.

Der wirtschaftliche und touristische Effekt für die Region

Filmdrehs dieser Größenordnung wirken sich auch ökonomisch positiv auf die Region aus. Laut aktuellen Tourismusstatistiken verzeichnete der Harz 2024 rund 575.000 Übernachtungen allein in den ersten beiden Monaten – Tendenz steigend. Der „Woodwalkers“-Dreh bringt zusätzliche Aufmerksamkeit und dürfte den Trend weiter verstärken. Für Gastronomie, Hotellerie und Freizeitangebote bedeutet das eine spürbare Belebung, insbesondere außerhalb der klassischen Ferienzeiten.

Tourismusfaktor Harz – aktuelle Zahlen im Überblick

Kennzahl Wert (2024)
Fläche ca. 2.794 km²
Einwohner rund 242.000
Tourismusintensität 15.727 Übernachtungen pro 1.000 Einwohner
Übernachtungen Jan–Feb 2024 ca. 575.000

Filmförderung und regionale Unterstützung

Die Mitteldeutsche Medienförderung und die nordmedia bestätigten, dass Dreharbeiten für „Woodwalkers“ insgesamt neun Tage in Sachsen-Anhalt stattfanden – unter anderem in Blankenburg. Diese Förderung stärkt den Harz als Filmstandort langfristig. Regionale Netzwerke zwischen Filmteams, Tourismus und Kulturinitiativen entstehen und fördern nachhaltige Kooperationen. Schon jetzt planen lokale Anbieter spezielle Führungen zu den Drehorten der Sandsteinhöhlen.

Der Harz als Bühne für moderne Fantasy

Mit „Woodwalkers“ gelingt es, den Harz filmisch neu zu interpretieren. Statt nur als Wanderregion aufzutreten, wird er hier zum Symbol für Naturverbundenheit, Transformation und Identität – Themen, die sowohl Kinder als auch Erwachsene ansprechen. Der Film zeigt, dass deutsche Landschaften nicht hinter internationalen Kulissen zurückstehen müssen. Die Kombination aus realer Umgebung und digitaler Nachbearbeitung (z. B. VFX, Lichtgestaltung) erschafft ein modernes Fantasy-Erlebnis, das authentisch im Harz verwurzelt bleibt.

Wie werden die verschiedenen Drehorte im Film kombiniert?

Die Community im Fandom-Forum fand heraus, dass das „Blu Hotel Senales“ in Südtirol als Außenansicht der Clearwater High dient. Innenräume und Außenlandschaften – etwa der Harz mit seinen Sandsteinhöhlen – wurden digital verbunden. Durch gezielte VFX-Anpassungen verschmelzen die Schauplätze zu einer einheitlichen Welt. Das Zusammenspiel von realem Harz-Wald und alpiner Architektur verleiht dem Film seine charakteristische Tiefe.

Ein Blick auf die Zukunft: Teil zwei und drei bereits in Planung

Der erste „Woodwalkers“-Film kam im Herbst 2024 in die Kinos, der zweite Teil ist für Oktober 2025 vorgesehen. Damit etabliert sich der Harz als wiederkehrender Schauplatz einer Trilogie, die international Beachtung findet. Drehorte wie Blankenburg, Ilsenburg und die Sandsteinhöhlen werden so dauerhaft Teil einer Filmwelt, die Millionen Zuschauer begeistert.

Fragen der Fans – und ihre Antworten

  • Sind die Sandsteinhöhlen im Harz öffentlich zugänglich?
    Ja, sie liegen auf gut ausgeschilderten Wanderwegen und sind grundsätzlich frei begehbar. Nur während Dreharbeiten gab es kurzzeitige Sperrungen.
  • Welche Maßnahmen schützen die Höhlen während eines Filmdrehs?
    Sämtliche Veränderungen sind temporär, und das Gelände wird vollständig wiederhergestellt.
  • Wie reagieren Fans auf den Drehort?
    Besucher und Social-Media-Nutzer zeigen große Begeisterung. Viele reisen gezielt an, um die Kulisse zu erleben oder an Fanaktionen teilzunehmen.

Die emotionale Wirkung – warum der Harz perfekt zu „Woodwalkers“ passt

Der Harz war schon immer ein Ort der Sagen, Geistergeschichten und Naturmystik. Ob Brocken, Teufelsmauer oder Bodetal – überall finden sich Legenden, die von Verwandlungen und übernatürlichen Kräften erzählen. Genau dieses Flair spiegelt der Film wider. „Woodwalkers“ nutzt die landschaftliche Vielfalt des Harz, um eine Brücke zwischen Mythos und moderner Fantasy zu schlagen. Für Regisseur Sven Unterwaldt ist es „die ideale Verbindung von Landschaft und Emotion“.

Fazit: Der Harz erfindet sich als Filmkulisse neu

Mit den „Woodwalkers“-Dreharbeiten hat der Harz mehr gewonnen als nur einen prominenten Filmtitel. Er präsentiert sich als vielseitige, naturverbundene und filmisch faszinierende Region, die Deutschland auf der Kinoleinwand neu positioniert. Die Sandsteinhöhlen bei Blankenburg stehen sinnbildlich für diesen Wandel – sie zeigen, dass auch lokale Schauplätze internationale Magie entfalten können. Der Harz hat mit diesem Filmprojekt bewiesen, dass er weit mehr ist als ein Wanderparadies: Er ist ein Ort, an dem Fantasie, Natur und Kunst in einzigartiger Weise verschmelzen. Und genau das macht ihn zum Herzstück eines der spannendsten deutschen Filmprojekte der letzten Jahre.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.