
Goslar, 3. November 2025. Morgens um neun, die Sonne spiegelt sich auf der Glasfront an der Hildesheimer Straße. Der Duft von frisch gebackenem Brot zieht über den Parkplatz, Bauarbeiter schieben letzte Paletten zur Seite – ein Hauch von Aufbruch liegt über der Stadt. Bald soll hier, mitten im Harz, eines der modernsten Edeka-Center Norddeutschlands eröffnen.
Ein neues Kapitel für den Handel im Harz
Mit dem neuen Edeka-Center in Goslar entsteht auf einer Fläche von rund 3.600 Quadratmetern ein Einkaufserlebnis, das weit über den Alltag hinausgeht. Wo früher ein Kaufland seinen Platz hatte, wird nun ein hochmodernes Handelskonzept umgesetzt – offen, hell, digital und regional zugleich. Das Projekt steht sinnbildlich für den Wandel der Nahversorgung in der Harzregion: weniger anonyme Großmärkte, mehr regionale Qualität und Service.
„Wir möchten, dass unsere Kundinnen und Kunden nicht einfach nur einkaufen, sondern sich hier wohlfühlen“, sagt ein Sprecher von Edeka Minden-Hannover. Der neue Markt setzt auf ein Konzept aus moderner Technik und emotionalem Einkaufserlebnis. Statt sterilem Supermarktgefühl erwartet die Besucher ein Ort, an dem Regionalität, Nachhaltigkeit und Innovation zusammenfinden.
Standort mit Geschichte – und Zukunft
Die Immobilie an der Hildesheimer Straße war lange ein zentraler Handelsstandort in Goslar. Schon vor Jahrzehnten lockte hier ein Marktkauf zahlreiche Besucher an, ehe Kaufland einzog. Nun hat Edeka die Fläche übernommen und mit dem Vermieter HIH Invest Real Estate einen langfristigen Vertrag geschlossen. Der bisherige Edeka-Markt auf der gegenüberliegenden Straßenseite, geführt vom selbstständigen Kaufmann Tim Plöger, wird im Zuge der Neueröffnung schließen – ein Schritt, der nach Angaben des Unternehmens „strategisch und wirtschaftlich sinnvoll“ sei.
Geplant ist, dass der neue Markt Ende November 2025 seine Türen öffnet – rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft. Laut Edeka sollen dann auch doppelt so viele Mitarbeitende beschäftigt sein wie bisher: rund 60 Personen aus Goslar und der umliegenden Harzregion. Das stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern schafft auch neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze vor Ort.
Regionalität trifft Technik – ein Markt der neuen Generation
Wer den neuen Edeka betritt, wird schnell merken, dass hier vieles anders ist als gewohnt. Neben sechs klassischen Kassen gibt es vier Self-Scanning-Stationen sowie das „Scan & Go“-System für mobile Geräte. Kundinnen und Kunden können ihre Einkäufe per Smartphone scannen und bargeldlos bezahlen. Diese Technik ist nicht nur bequem, sondern soll Wartezeiten deutlich reduzieren – ein wichtiger Punkt, gerade in touristisch stark frequentierten Regionen wie dem Harz.
Doch Digitalisierung ist nur ein Teil des Konzeptes. Ebenso wichtig ist die Rückbesinnung auf regionale Produkte. Über 40 Lieferanten aus der Harzregion und Niedersachsen liefern frische Ware – von Harzer Käse über Wildfleisch bis zu handgemachter Marmelade. Damit setzt Edeka bewusst ein Zeichen gegen die Austauschbarkeit vieler Märkte. Nachhaltigkeit spielt dabei eine zentrale Rolle: Kühlanlagen arbeiten mit CO₂ als Kältemittel, die Heiztechnik basiert auf Wärmerückgewinnung und Wärmepumpen.
Ein Treffpunkt für die ganze Stadt
Im Vorkassenbereich entsteht ein gemütliches Café mit rund 20 Sitzplätzen. Hier sollen Menschen nicht nur auf den nächsten Bus warten oder einen schnellen Kaffee trinken, sondern ins Gespräch kommen. „Wir möchten Begegnung fördern – ein bisschen Stadtleben inmitten des Einkaufstrubels“, erklärt eine Mitarbeiterin aus dem zukünftigen Team. Mit diesem Ansatz wird das Edeka-Center auch zu einem sozialen Treffpunkt für Goslar und umliegende Harzer Orte.
Die Architektur des neuen Centers ist offen gestaltet, mit großen Glasflächen und klaren Linien. Das sorgt nicht nur für Tageslicht im Innenraum, sondern vermittelt Transparenz und Nähe – Werte, die in der heutigen Handelslandschaft zunehmend gefragt sind. Rund 200 Parkplätze, darunter vier mit E-Ladesäulen, sollen den Besuch zusätzlich erleichtern.
Wirtschaftliche Bedeutung für die Region
Nach Angaben des Edeka-Verbunds investiert die Gruppe jährlich über 2,8 Milliarden Euro in neue und modernisierte Standorte. Das Projekt in Goslar ist Teil dieser Strategie, die auf Effizienz, Energieeinsparung und Kundenerlebnis setzt. Branchenexperten schätzen die Flächenproduktivität eines Edeka-Centers auf durchschnittlich über 5.000 Euro pro Quadratmeter – eine Zahl, die die Bedeutung solcher Großmärkte für regionale Wirtschaftskreisläufe unterstreicht.
Auch die Harzregion profitiert davon: Sie wird zunehmend zum attraktiven Standort für moderne Handels- und Dienstleistungsprojekte. Während viele Innenstädte im ländlichen Raum um Frequenz kämpfen, zeigen Märkte wie dieser, dass eine Kombination aus Innovation, Regionalität und Komfort durchaus Zukunft hat.
Statistische Einordnung
| Kennzahl | Wert | 
|---|---|
| Verkaufsfläche | 3.600 m² | 
| Artikelanzahl | ca. 36.000 | 
| Mitarbeiterzahl | 60 (geplant) | 
| Parkplätze | 200 inkl. 4 E-Ladepunkte | 
| Eröffnung | Ende November 2025 | 
Nachhaltigkeit und Bewusstsein im Fokus
Ein moderner Markt im Harz kann heute nicht mehr nur durch Sortiment oder Preis überzeugen. Immer mehr Kundinnen und Kunden fragen nach Herkunft, Umweltbilanz und sozialer Verantwortung. Das neue Edeka-Center reagiert darauf: Regionale Lieferketten, energiesparende LED-Beleuchtung und Recycling-Konzepte gehören ebenso zum Standard wie der bewusste Umgang mit Lebensmitteln. Überschüsse sollen an lokale Tafeln und soziale Einrichtungen gespendet werden.
„Wir wollen zeigen, dass Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sind“, betont ein Vertreter der Bauleitung. Die Entscheidung, CO₂-Kälteanlagen zu nutzen, senkt den Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent – ein Faktor, der in Zeiten steigender Strompreise besonders relevant ist.
Stimmen aus den sozialen Medien
Schon vor der Eröffnung sorgt das Projekt in Goslar für Diskussionen. Auf Facebook und Instagram kommentieren zahlreiche Einwohner die Baufortschritte. Viele freuen sich auf mehr Auswahl und moderne Technik, einige äußern Bedenken über mögliche Verkehrsprobleme an der Hildesheimer Straße. Ein Nutzer schreibt: „Endlich passiert mal was in Goslar! Das wird ein echter Gewinn für die Stadt.“ Andere betonen die Hoffnung, dass das neue Center auch regionale Produzenten stärker einbindet.
Die Reaktionen zeigen, dass der Markt weit mehr ist als nur ein Supermarkt – er ist ein Symbol für die Entwicklung einer ganzen Region. Der Harz, oft als ruhige Tourismusregion beschrieben, erlebt in vielen Städten wie Goslar, Wernigerode oder Bad Harzburg eine neue Dynamik. Moderne Infrastrukturprojekte wie dieses schaffen Arbeitsplätze, ziehen jüngere Zielgruppen an und stärken das urbane Lebensgefühl.
Ein Markt, der verbindet
Warum wechselt Edeka überhaupt den Standort? Die Antwort ist pragmatisch: Die alte Fläche bot keine ausreichenden Erweiterungsmöglichkeiten, und die Immobilie auf der gegenüberliegenden Straßenseite erfüllt moderne Anforderungen an Energieeffizienz und Logistik deutlich besser. Zudem lassen sich mit 3.600 Quadratmetern Verkaufsfläche neue Sortimente und Gastronomiebereiche integrieren – vom regionalen Wein bis zum Sushi-Counter.
Auch die Nähe zu wichtigen Verkehrsachsen ist ein Pluspunkt. Durch die Lage im südlichen Stadtgebiet profitieren nicht nur Goslarer, sondern auch Pendler und Ausflügler aus der Harzregion. Touristen, die den Harz besuchen, werden den neuen Markt wahrscheinlich ebenso nutzen – sei es für Reiseproviant oder regionale Spezialitäten als Mitbringsel.
Ausblick: Mehr als nur ein Supermarkt
Wenn sich Ende November die Türen des neuen Edeka-Centers öffnen, wird das nicht nur ein weiterer Markt sein, sondern ein Beispiel für die Zukunft des Einkaufens im ländlichen Raum. Moderne Architektur, digitale Innovationen und ein klares Bekenntnis zur Region – das ist das Fundament, auf dem der neue Edeka in Goslar steht.
Die Menschen im Harz erleben derzeit, wie sich ihre Städte wandeln: neue Gastronomie, sanierte Altbauten, nachhaltige Mobilitätsprojekte. Der Edeka-Neubau fügt sich in dieses Bild ein und zeigt, dass Fortschritt und Heimatgefühl Hand in Hand gehen können. Vielleicht wird das Café am Eingang bald ein Ort, an dem man sich nicht nur trifft, um einzukaufen, sondern um zu reden, zu lachen und das Leben im Harz neu zu entdecken.
So endet eine Bauphase – und beginnt ein Stück neue Handelsgeschichte. Mit 3.600 Quadratmetern Vision, 60 engagierten Menschen und einer Stadt, die stolz ist, wieder ein Stück moderner zu werden.







