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Mitten im Harz: Panzerfahren als außergewöhnliches Freizeit-Abenteuer

Benneckenstein, 13. Juni 2025, 07:00 Uhr

Der Harz ist für seine dichten Wälder, malerischen Wanderwege und geschichtsträchtigen Städte bekannt. Doch in Benneckenstein, einem kleinen Ort im Südharz, wartet ein Erlebnis der besonderen Art auf Adrenalinjunkies, Technikbegeisterte und Neugierige: Panzerfahren auf echtem Militärgelände. Ob als Fahrer oder Mitfahrer – hier ist der Weg durch Schlamm, Hügel und Wald das Ziel.

Ein Erlebnis mit Stahl, Schlamm und Geschichte

Auf einem 30.000 Quadratmeter großen Offroad-Parcours bietet sich Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, verschiedenste militärische Fahrzeuge selbst zu steuern oder als Beifahrer durch anspruchsvolles Gelände zu navigieren. Das Angebot reicht von sowjetischen Kettenpanzern über Radpanzer bis hin zu historischen Militär-Lastwagen und Geländewagen. Die Veranstalter in Benneckenstein setzen dabei auf Authentizität und Sicherheit – mit professioneller Einweisung, Betreuung und einem Gelände, das Herausforderungen und Fahrspaß zugleich bietet.

Das Gelände: Offroad-Paradies im Grünen

Das Fahrgelände im Naturpark Südharz ist mehr als ein gewöhnlicher Feldweg. Hier warten schlammige Senken, enge Waldpassagen, tiefe Wassergräben und steile Hügel. Es ist speziell dafür ausgelegt, die Fähigkeiten von Ketten- und Radfahrzeugen auf die Probe zu stellen – und bietet genau das, was sich Abenteuerlustige wünschen.

„Schon nach den ersten Metern spürt man die rohe Kraft unter sich. Der Panzer frisst sich mühelos durch den Matsch, während ringsum der Wald vibriert“, berichtet ein Teilnehmer nach seiner Fahrt im BMP-1.

Fahrzeugvielfalt: Vom Schützenpanzer bis zum UAZ-Jeep

In Benneckenstein stehen zahlreiche Militärfahrzeuge für verschiedene Fahr- und Mitfahroptionen bereit. Die wichtigsten Modelle im Überblick:

Fahrzeugtyp Bezeichnung Merkmale
Schützenpanzer BMP-1 / SP2 / OT90 73 mm Grom-Kanone, Kettenantrieb, 8 Personen Mitfahrmöglichkeit
Kampfpanzer T-55 Typischer Panzer der Sowjetarmee, hohe Leistung im Gelände
Bergepanzer MT-LB Robustes Kettenfahrzeug mit hoher Zugkraft
Radpanzer SPW-40 Bis 100 km/h schnell, vielseitig im unwegsamen Gelände
Militär-LKW ZiL-131 / Tatra 813 Historische Transportfahrzeuge aus Ostblock-Zeiten
Geländewagen UAZ Für Erkundungstouren im Wald geeignet
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Der Ablauf: Einweisung, Action, Erinnerung

Das gesamte Erlebnis ist gut durchstrukturiert und dauert in der Regel rund eine Stunde. Zu Beginn steht eine etwa zehnminütige technische und sicherheitsrelevante Einweisung. Danach folgt die eigentliche Fahrzeit – bei Selbstfahrten rund 25 bis 30 Minuten, bei Mitfahrten meist 15 Minuten.

Im Anschluss bleibt Zeit für Fotos mit dem Fahrzeug und eine kleine Nachbesprechung. Für viele ist der Moment, das Fahrzeug nach der Fahrt in voller Pracht und mit frischem Schlamm bedeckt zu betrachten, der krönende Abschluss des Abenteuers.

Wer darf fahren – und wer nicht?

Auch wenn das Erlebnis martialisch wirkt – die Sicherheit steht stets im Vordergrund. Die Veranstalter haben klare Teilnahmebedingungen formuliert:

Für Selbstfahrer

  • Mindestalter: 18 Jahre
  • Maximalalter: 70 Jahre
  • Pkw-Führerschein erforderlich
  • Körpergröße unter 1,95 m empfohlen
  • Taillenumfang unter 130 cm empfohlen (Platz im Innenraum begrenzt)

Für Mitfahrer

  • Bereits ab 6 Jahren möglich
  • Kein Führerschein nötig
  • Einweisung durch das Personal inklusive

Preise und Buchungsoptionen

Die Preise variieren je nach Fahrzeug und Art des Erlebnisses. Für Einzelpersonen ist die Fahrt in einem BMP-1 (inkl. Einweisung) ab ca. 199 € buchbar. Der Fahrer kann bis zu acht Mitfahrerinnen und Mitfahrer mitbringen. Wer nur als Mitfahrer teilnehmen möchte, zahlt zwischen 25 und 30 € je nach Fahrzeugtyp und Dauer.

Weitere Fahrzeug-Optionen im Überblick:

  • Panzer T‑55 (Selbstfahrt): ab 299 €
  • Radpanzer SPW‑40: ab 79 €
  • UAZ Offroad-Tour: ab 49 € pro Person

Die Saison geht von April bis Oktober. Da viele Termine lange im Voraus ausgebucht sind, empfiehlt sich eine Buchung mindestens zwei bis drei Monate im Voraus.

Technikmuseum und Erlebnisgeschenke

Das Fahrangebot ist eng verknüpft mit einem kleinen Technikmuseum in Benneckenstein. Besucher können dort historische Militärfahrzeuge, alte Funktechnik, einen original Mitropa-Speisewagen und weitere Relikte der DDR-Zeit besichtigen. Das macht das Erlebnis auch für Familien und Technikinteressierte lohnenswert, selbst wenn sie nicht selbst fahren möchten.

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Als Geschenk eignet sich die Panzerfahrt ideal. Veranstalter bieten Gutscheine in ansprechenden Premiumboxen mit Extras wie Gehörschutz, Sturmhaube oder einem Panzer-Quartett an – ideal für Geburtstage, Firmenanlässe oder als besondere Überraschung.

Alternative für Umweltbewusste: Elektro-Offroad

Wer den Reiz des Offroadfahrens ohne fossile Antriebe sucht, findet mit dem Anbieter CRUDE in der Region ebenfalls eine spannende Option. Dort kann man elektrisch betriebene Fahrzeuge wie den Ziesel oder den Swincar fahren – leise, emissionsfrei und dennoch mit hohem Spaßfaktor. Diese Angebote richten sich besonders an Familien, Senioren und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.

Abenteuer mit Verantwortung und Geschichte

Das Panzerfahren in Benneckenstein ist weit mehr als ein Militärerlebnis – es ist ein spannender, historisch geprägter Ausflug in eine Welt aus Stahl, Natur und Technik. Wer sich auf das Abenteuer einlässt, wird mit einem einzigartigen Erlebnis belohnt, das sich deutlich von herkömmlichen Freizeitaktivitäten abhebt.

Ob allein, als Gruppe oder mit der Familie – der Harz bietet hier ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Und wer nach dem Schlamm noch nicht genug hat, findet im angrenzenden Technikmuseum oder bei einer e-Offroad-Tour eine passende Ergänzung für einen actiongeladenen Tag inmitten der Natur.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.