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Goslarer Hundehalter vor höheren Kosten Hundesteuer soll ab 2026 steigen: Stadt Goslar plant deutliche Anpassungen

Goslar, 03. Dezember 2025 – Zwischen Fachwerkfassaden, schmalen Gassen und frühem Winterlicht entfaltet sich in Goslar eine Diskussion, die viele Menschen unmittelbar betrifft. Die Stadt bereitet eine umfassende Anpassung der Hundesteuer vor – ein Schritt, der tief in den Alltag zahlreicher Haushalte eingreifen wird. Die Debatte berührt nicht nur Fragen der kommunalen Finanzen, sondern auch das Verhältnis zwischen Stadtverwaltung und Tierhaltern.

Was die Stadt konkret plant

Die Hundesteuer in Goslar soll zum 1. Januar 2026 spürbar steigen. Der Vorschlag der Stadtverwaltung liegt bereits vor, der Rat wird Mitte Dezember darüber entscheiden. In mehreren Ausschüssen laufen derzeit die Beratungen, die als Grundlage für die endgültige Beschlussfassung dienen. Die geplante Erhöhung ist Teil einer breiteren Strategie, mit der die Stadt auf finanzielle Engpässe reagiert und zusätzliche Einnahmen generieren möchte.

Die vorgesehenen Steuersätze im Überblick

Die Anpassungen betreffen sämtliche Kategorien der Hundehaltung. Während sich die Beträge für normale Haushunde moderat erhöhen, fällt die Steigerung für als gefährlich eingestufte Hunde besonders deutlich aus.

Hundeart Derzeitiger Satz (pro Jahr) Geplanter Satz ab 2026 Mehrbelastung (€)
Erster Hund 108 € 132 € + 24 €
Zweiter Hund 156 € 192 € + 36 €
Jeder weitere Hund 174 € 216 € + 42 €
Kampfhund / „gefährlicher Hund“ 846 € 960 € + 114 €

Die Stadt reagiert damit auf strukturelle Herausforderungen in ihrem Haushalt. Die Hundesteuer stellt seit Jahren eine stabile Einnahmequelle dar, doch angesichts steigender Ausgaben reicht diese Basis nicht mehr aus. Laut Verwaltung könnten die neuen Sätze jährlich rund 80.100 Euro zusätzlich einbringen – eine Summe, die den Haushalt zumindest in kleinen Teilen entlasten kann.

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Warum Goslar die Hundesteuer anhebt

Goslar steht finanziell unter Druck. Wie viele Kommunen kämpft die Stadt mit wachsenden Kosten etwa im Bereich Infrastruktur, Verwaltung oder sozialer Leistungen. Die Hundesteuer ist eine der wenigen Einnahmequellen, die die Kommune selbst gestalten kann. Entsprechend wird sie regelmäßig überprüft und angepasst, um Entwicklungen im Haushalt abzufangen.

Bereits Ende 2023 waren in Goslar 3.351 Hunde registriert – eine Zahl, die über die Jahre kontinuierlich gestiegen ist. Damit steigen auch Verwaltungsaufwand und Kosten, etwa in Zusammenhang mit öffentlichen Flächen, Hundekotentsorgung oder Präventionsmaßnahmen. Die geplante Erhöhung ist daher nicht nur ein fiskalischer Schritt, sondern wird auch mit steigenden städtischen Aufgaben begründet.

Wer besonders betroffen wäre

Die Erhöhung trifft praktisch alle Halterinnen und Halter. Ein-Hund-Haushalte müssen künftig ebenso mit höheren Kosten rechnen wie Menschen mit mehreren Tieren. Besonders spürbar fällt die Anpassung für Besitzer sogenannter gefährlicher Hunde aus. Diese Einstufung basiert auf der lokalen Hundesteuersatzung, die bestimmte Rassen oder Tiere mit auffälligem Verhalten höher besteuert.

Die hohe Steuerlast für diese Tiere führt seit Jahren zu Diskussionen – zwischen Sicherheitsbedenken einerseits und Tierschutzargumenten andererseits. Die nun geplanten Erhöhungen verschärfen diese Debatte erneut.

Goslar im regionalen Vergleich

Im Vergleich mit anderen Städten liegt Goslar bereits heute im oberen Bereich der Hundesteuersätze. Während die Steuer für den ersten Hund in vielen umliegenden Kommunen niedriger angesetzt ist, bewegt sich Goslar an der regionalen Spitze. Besonders bei den steuerlich höher eingestuften Hunden setzt die Stadt seit Langem auf hohe Beträge – ein Ansatz, den sie nun weiter ausbaut.

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Die kommunale Freiheit bei der Gestaltung der Hundesteuer führt dazu, dass die Sätze deutschlandweit stark variieren. Manche Städte bieten Vergünstigungen für Tierheimhunde, andere verzichten auf Erhöhungen, um Tierhalter nicht zu belasten. Goslar geht den Weg der Anhebung – mit der Begründung, dass die städtische Haushaltslage dies erforderlich mache.

Reaktionen aus der Bürgerschaft

Unter Hundebesitzern sorgt die angekündigte Erhöhung für Unruhe. Viele äußern die Sorge, dass die steigende Hundesteuer zusätzliche Belastungen zu ohnehin wachsenden Kosten im Alltag darstelle. Denn Tierhaltung wird generell teurer: Futterpreise, Versicherungen und Tierarztkosten steigen stetig an. In Kombination mit höheren Steuersätzen sorgt das für zusätzlichen Druck auf private Haushalte.

  • Mehrhundehalter trifft die Erhöhung besonders, da die zusätzlichen Hunde jeweils höheren Sätzen unterliegen.
  • Für Besitzer gefährlicher Hunde erhöht sich die ohnehin hohe finanzielle Belastung nochmals deutlich.
  • Sozialvergünstigungen bleiben weiterhin begrenzt, sie betreffen nur wenige Ausnahmefälle.

Ob und wie die Stadt auf Kritik reagiert, wird sich im weiteren Verlauf der politischen Debatte zeigen. Der Entwurf sieht bislang keine neuen Entlastungen vor.

Was Hundebesitzer jetzt beachten sollten

Wichtig bleibt die fristgerechte Anmeldung eines Hundes bei der Stadt. Sie ist verpflichtend und bildet die Grundlage für die korrekte Erhebung der Steuer. Bei einer Anpassung der Sätze werden Hundebesitzer automatisch über die neuen Beträge informiert.

Wer überlegt, sich künftig einen Hund anzuschaffen, sollte die neuen Kosten in seine Entscheidung einbeziehen. Für bestehende Halter hingegen bedeutet die Reform vor allem eines: mehr Planungssicherheit, aber auch höhere jährliche Fixkosten.

Wie es politisch weitergeht

Die politischen Beratungen befinden sich in der entscheidenden Phase. Der zuständige Ausschuss wird die Vorlage prüfen und dem Rat eine Empfehlung aussprechen. Die finale Entscheidung trifft der Stadtrat am 15. Dezember. Bis dahin dürfte der öffentliche Druck weiter steigen – insbesondere von Seiten jener, die durch die Erhöhung überproportional belastet werden.

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Ein Schritt mit Signalkraft

Die geplante Erhöhung der Hundesteuer markiert mehr als eine reine Haushaltsmaßnahme. Sie ist Ausdruck einer größeren Entwicklung, in der Kommunen zunehmend nach Möglichkeiten suchen, ihre Finanzen zu stabilisieren. Für die Halterinnen und Halter bedeutet die Entscheidung eine spürbare Mehrbelastung, die ihren Alltag verändert. Für die Stadt Goslar hingegen ist der Schritt Teil einer strategischen Neuausrichtung. Ob er Akzeptanz findet oder weitere Diskussionen auslöst, wird die Zeit zeigen.

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Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.