Oberharz

Musikalische Begegnung im Harz Italienische Klänge in Beneckenstein: Wreckmeister begeistert in der Laurentiuskirche

Benneckenstein. Die traditionsreiche Laurentiuskirche im Oberharz wird im Oktober erneut zur Bühne für ein außergewöhnliches kulturelles Ereignis. Mit dem Konzert „Werckmeister trifft Italien“ setzt das Werckmeister-Festival seine erfolgreiche Reihe fort und verbindet Harzer Musiktradition mit mediterranem Esprit. Musikliebhaber aus der Region und darüber hinaus dürfen sich auf ein Konzert freuen, das Geschichte, Klang und Emotion in einem einzigartigen Zusammenspiel vereint.

Ein kulturelles Highlight für den Harz

Im Zentrum des musikalischen Geschehens steht das Werckmeister-Festival, das seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens im Harz ist. Benneckenstein, ein kleiner Ort am Brockenrand, feiert damit nicht nur die Musik, sondern auch einen seiner berühmtesten Söhne: Andreas Werckmeister. Der im Jahr 1645 in Benneckenstein geborene Komponist, Organist und Musiktheoretiker prägte mit seinen Werckmeister-Stimmungen die musikalische Welt weit über die Grenzen des Harzes hinaus. Sein Name steht heute für Harmonie, Innovation und den Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst – ein Anspruch, den auch das Festival in sich trägt.

Wer war Andreas Werckmeister?

Werckmeister gilt als einer der bedeutendsten Musiktheoretiker der Barockzeit. Seine Schriften zur musikalischen Temperatur – darunter die „Musicalische Temperatur“ – legten den Grundstein für das, was später Johann Sebastian Bach in seinem „Wohltemperierten Klavier“ zur Vollendung brachte. Seine sogenannte Werckmeister-Stimmung ermöglichte es erstmals, in verschiedenen Tonarten zu spielen, ohne dass die Harmonie verloren ging. Diese Idee der klanglichen Balance spiegelt sich auch im Leitgedanken des Festivals wider, das stets den Dialog zwischen Stilen und Epochen sucht.

Die St. Laurentius-Kirche als Klangraum im Herzen des Harz

Der Veranstaltungsort, die St. Laurentius-Kirche in Benneckenstein, ist nicht nur architektonisch ein Schmuckstück, sondern auch akustisch ein Glücksfall. Erbaut im Jahr 1852, beeindruckt sie mit einer harmonischen Verbindung von Fachwerkarchitektur und neogotischen Stilelementen. Der Turm, ein Überbleibsel aus dem 17. Jahrhundert, wurde ungewöhnlicherweise in den neuen Kirchenbau integriert – eine architektonische Besonderheit, die der Kirche einen unverwechselbaren Charakter verleiht.

Der Innenraum bietet durch seine Emporen und hohen Decken ideale Voraussetzungen für Konzerte. Besonders hervorzuheben ist die Orgel, die im Jahr der Erbauung installiert und später im neobarocken Stil überarbeitet wurde. Diese Verbindung von Geschichte und Klang macht die Laurentiuskirche zu einem der beliebtesten Konzertorte im Harz.

Kennst du das schon?  Torfhaus: Sauna-Brand im Vereinsheim löst Schock im Oberharz aus

Eintritt frei – Kultur für alle im Harz

Ein wesentlicher Bestandteil der Festivalphilosophie ist die offene Zugänglichkeit. Auch das Konzert „Werckmeister trifft Italien“ kann ohne Eintritt besucht werden, stattdessen wird um Spenden gebeten. Diese Praxis soll es allen Menschen ermöglichen, unabhängig von ihrer finanziellen Situation an Kultur teilzuhaben – ein Anliegen, das in der Harzer Kulturlandschaft besonderen Wert besitzt.

Werckmeister trifft Italien – ein musikalischer Brückenschlag

Der Titel „Werckmeister trifft Italien“ steht sinnbildlich für das Konzept des Festivals, das seit Jahren musikalische Begegnungen ins Zentrum stellt. Jedes Konzert steht unter einem Motto, das zwei musikalische Welten miteinander verbindet. In den vergangenen Jahren traf Werckmeister etwa auf die „Forellen“ – ein Hinweis auf Schuberts berühmtes Quintett. In diesem Jahr richtet sich der Fokus nach Süden: Italien als Wiege der europäischen Musikgeschichte, als Land von Vivaldi, Monteverdi und Verdi, trifft auf die barocke Rationalität des Harz-Sohnes Werckmeister.

Was erwartet die Besucher?

Auch wenn das detaillierte Programm noch nicht veröffentlicht wurde, lassen der Titel und die Festivaltradition auf eine Mischung aus barocker und klassischer Musik mit italienischem Flair schließen. Frühere Veranstaltungen zeigten, dass das Festival stets Wert auf eine abwechslungsreiche Programmgestaltung legt – von Kammermusik über Orgelwerke bis hin zu modernen Arrangements.

Die Kombination aus italienischer Leidenschaft und harzer Musikkultur verspricht ein Konzertabend, der sowohl für Musikliebhaber als auch für Neugierige zu einem Erlebnis wird. „Unvergessliche Konzerte mit fantastischen Künstlern“ – so beschreibt der Veranstalter Kulturrevier Harz e.V. die Serie, die den Harz kulturell bereichert.

Der Veranstalter Kulturrevier Harz e.V.

Hinter dem Festival steht der Kulturrevier Harz e.V., ein Verein, der sich seit seiner Gründung 2013 dem Ziel verschrieben hat, die kulturelle Identität des Harzes zu stärken. Mit Veranstaltungen wie den Werckmeister-Konzerten schafft er Räume, in denen Kunst, Geschichte und Gemeinschaft aufeinandertreffen. Der Verein arbeitet eng mit Künstlern, Musikern und regionalen Institutionen zusammen, um den Harz als Kulturregion überregional sichtbar zu machen.

Musik und Gemeinschaft – der soziale Aspekt des Festivals

Die Werckmeister-Konzerte sind mehr als ein musikalisches Ereignis: Sie sind ein soziales Erlebnis. Menschen aus der Region, Besucher aus anderen Städten und Touristen, die den Harz besuchen, kommen zusammen, um gemeinsam Musik zu genießen. Dieses Gemeinschaftserlebnis ist ein wesentlicher Bestandteil der regionalen Identität – gerade in einer Region, in der Kultur oft durch ehrenamtliches Engagement getragen wird.

Kennst du das schon?  Torfhaus: Sauna-Brand im Vereinsheim löst Schock im Oberharz aus

Wie gelange ich zur Laurentiuskirche in Benneckenstein?

Die Laurentiuskirche befindet sich in der Klippe, 38877 Benneckenstein, im Herzen des Harzes. Besucher können bequem mit dem Auto anreisen; Parkmöglichkeiten sind in der Umgebung vorhanden. Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich – Busse verbinden Benneckenstein mit Wernigerode, Elend und Braunlage. Aufgrund der zu erwartenden Besucherzahlen empfiehlt sich eine frühzeitige Ankunft.

Musikalische Vielfalt und künstlerische Qualität

In der Vergangenheit traten beim Werckmeister-Festival namhafte Künstler auf, darunter das Brandenburgische Klaviertrio und das Baumbach-Duo. Letzteres war 2025 Teil der Konzertreihe und trug mit klassischer Kammermusik zur Vielseitigkeit des Programms bei. Solche Kooperationen zeigen, wie eng die Harzer Musikszene mit Künstlern aus ganz Deutschland vernetzt ist.

Italienische Einflüsse in der Musikgeschichte

Der Untertitel „trifft Italien“ ist mehr als nur ein geografischer Hinweis – er steht für eine musikalische Philosophie. Italien gilt als Ursprungsland der Oper und prägte die europäische Musiktradition entscheidend. Begriffe wie „Sonate“, „Concerto“ und „Aria“ stammen aus dem Italienischen, und viele Harzer Komponisten – darunter auch Werckmeister – ließen sich von italienischer Klangkunst inspirieren. Diese kulturelle Verbindung macht das Festival zu einer Hommage an die Wurzeln europäischer Musik.

Seit wann existiert das Werckmeister-Festival in Benneckenstein?

Das Werckmeister-Festival wurde vor sechs Jahren ins Leben gerufen und geht 2025 in seine sechste Saison. Es begann als kleine Konzertreihe und entwickelte sich zu einem festen Bestandteil des Harzer Kulturkalenders. Mit jeder Saison wuchs das Publikum, und auch überregionale Medien begannen, über die Konzerte zu berichten. Heute gilt es als eines der bemerkenswertesten Musikereignisse im Oberharz.

Community und Resonanz in sozialen Medien

In den sozialen Netzwerken erfreut sich das Festival wachsender Beliebtheit. Auf Plattformen wie Facebook und Instagram berichten Besucher von „bewegenden Momenten“ und „großartiger Akustik“. Kurze Videoclips zeigen die Atmosphäre in der Kirche: warmes Licht, konzentrierte Musiker und ein Publikum, das in stiller Freude lauscht. Der Hashtag #Werckmeister verbindet Musikliebhaber im Harz und darüber hinaus – ein Beispiel dafür, wie digitale Kultur und regionale Tradition miteinander verschmelzen können.

Kennst du das schon?  Torfhaus: Sauna-Brand im Vereinsheim löst Schock im Oberharz aus

Was bedeutet „Werckmeister trifft Italien“ für die Region?

Für den Harz bedeutet dieses Konzert mehr als nur einen Abend voller Musik. Es ist ein Symbol für kulturelle Offenheit und für den Willen, historische Wurzeln mit modernen Ausdrucksformen zu verbinden. Indem der Harz internationale musikalische Themen aufgreift, stärkt er seine eigene kulturelle Stimme – eine Stimme, die weit über die Region hinaus gehört wird.

Ein Blick auf den Harz als Kulturregion

Der Harz ist längst mehr als ein Ziel für Wanderer und Naturfreunde. Mit einer Vielzahl an Festivals, Kunstausstellungen und Konzerten hat sich die Region zu einem kulturellen Zentrum Mitteldeutschlands entwickelt. Orte wie Benneckenstein, Wernigerode oder Quedlinburg tragen dazu bei, dass der Harz ein lebendiger Ort der Begegnung bleibt. Das Werckmeister-Festival ist dabei ein Paradebeispiel für kulturelles Engagement, das auf Tradition aufbaut und zugleich Neues wagt.

Fazit: Musik als verbindende Kraft im Harz

Das Konzert „Werckmeister trifft Italien“ steht exemplarisch für das, was den Harz kulturell auszeichnet: die Verbindung von Geschichte, Leidenschaft und Gemeinschaft. Die Laurentiuskirche in Benneckenstein wird am 18. Oktober 2025 nicht nur ein Ort der Musik, sondern auch ein Ort der Begegnung sein. Hier treffen Vergangenheit und Gegenwart, Nord und Süd, Theorie und Emotion aufeinander – genau im Sinne von Andreas Werckmeister, der Musik einst als „Spiegel göttlicher Harmonie“ bezeichnete.

Für Besucher ist das Konzert eine Einladung, den Harz von seiner kulturellen Seite zu erleben – fernab touristischer Pfade, aber mitten im Herzen seiner musikalischen Seele. Mit solchen Veranstaltungen zeigt sich, dass der Harz nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell einer der faszinierendsten Orte Deutschlands bleibt.

Weiteres aus der Rubrik
Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.