Wernigerode

Einbruch in Wernigerode: Spielautomaten in Gaststätte „Grüne Gurke“ geplündert

Symbolbild / exemplarisch

Wernigerode – In der Nacht zum 17. Juli 2025 ist es erneut zu einem dreisten Einbruch in der Harzregion gekommen. Unbekannte Täter drangen in die beliebte Gaststätte „Grüne Gurke“ ein und knackten zwei Spielautomaten. Die Polizei geht von einem gezielten Vorgehen aus – doch der Fall wirft weitere Fragen auf: Wie sicher sind Gastronomiebetriebe im Harz und was lässt sich aus ähnlichen Taten ableiten?

Der aktuelle Fall: Was in der „Grünen Gurke“ geschah

Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Einbruch in den frühen Morgenstunden des 17. Juli. Die Täter verschafften sich über ein Fenster Zutritt zu dem Lokal nahe dem Veckenstedter Weg. Dort gingen sie gezielt auf die beiden Spielautomaten los, hebelten sie gewaltsam auf und entwendeten das Bargeld. Trotz installierter Alarmanlage konnten die Täter unbemerkt fliehen. Der Schaden beläuft sich auf rund 3.000 Euro – zusammengesetzt aus der Beute und den Sachschäden an den Automaten sowie am Fenster.

Die Polizeiinspektion Harz bittet um Hinweise und hat ein Ermittlungsverfahren wegen schweren Diebstahls eingeleitet. Es wird geprüft, ob der Vorfall Teil einer Einbruchserie ist, die derzeit besonders Gastronomiebetriebe im Harz betrifft.

Wie häufig kommt es zu Einbrüchen in Gaststätten mit Spielautomaten?

Ein Blick auf die polizeilichen Kriminalstatistiken und regionale Medienberichte zeigt: Automaten-Einbrüche in Gaststätten sind keine Seltenheit – im Gegenteil. Gerade ländliche Regionen wie der Harz, aber auch Städte wie Göttingen oder Braunschweig melden regelmäßig Vorfälle dieser Art. Besonders betroffen sind Betriebe mit langen Schließzeiten, abgeschiedener Lage oder schwacher Beleuchtung im Außenbereich.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2024 dokumentiert eine signifikante Zunahme solcher Einbrüche. Bundesweit werden jedes Jahr hunderte Fälle gemeldet, bei denen Bargeld aus Spielautomaten entwendet wird. Meist ereignen sie sich zwischen 1 Uhr und 6 Uhr morgens – oft am Wochenende, wenn Lokale geschlossen sind und die Täter unbeobachtet vorgehen können.

Wer steckt hinter solchen Einbrüchen?

„Wir gehen in derartigen Fällen meist von gewohnheitsmäßigen Einbrechern oder Kleingruppen aus“, so ein Polizeisprecher des Harzer Reviers. Auch organisierte Tätergruppen sind nicht auszuschließen. Einige Gruppen spezialisieren sich sogar auf Einbruchserien in Spielhallen oder Gaststätten mit Spielautomaten. Die Täter spionieren ihre Ziele zuvor aus, kennen die Schließzeiten und Sicherheitsmaßnahmen der Objekte – und schlagen gezielt zu.

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In Regionen wie dem Harz, wo viele gastronomische Betriebe familiär geführt werden, sind solche Vorfälle besonders gravierend. Neben dem finanziellen Schaden entsteht oft auch ein Gefühl der Unsicherheit bei den Betroffenen. Wie ein Lokalbesitzer berichtet, würden viele Betreiber kleinere Vorfälle gar nicht mehr melden – aus Frust über ausbleibende Fahndungserfolge oder weil sie selbst keine Konsequenzen mehr fürchten.

Warum sind Spielautomaten so beliebte Ziele?

Die Antwort ist einfach: Spielautomaten bieten direkten Zugang zu Bargeld. Zwar sind die Summen in der Regel begrenzt – oft zwischen 500 und 1.500 Euro pro Gerät –, aber für Diebe ist das ein lohnender Ertrag. Hinzu kommt, dass die Geräte zwar meist gesichert, aber nicht unüberwindbar sind. Viele Automaten lassen sich mit geeignetem Werkzeug in wenigen Minuten aufbrechen.

Ein weiterer Aspekt: In Deutschland sind neben den legalen, registrierten Automaten viele Geräte illegal im Umlauf. Schätzungen gehen von bis zu 40.000 nicht genehmigten Spielautomaten aus. Diese werden nicht regelmäßig gewartet und sind häufig schlechter gesichert. Auch sie werden zur Zielscheibe für Einbrecher, die gezielt nach solchen Standorten suchen.

Wie hoch ist der durchschnittliche Schaden bei Automaten-Einbrüchen?

Der finanzielle Schaden variiert je nach Ausmaß des Einbruchs. Im Fall der „Grünen Gurke“ wird er auf etwa 3.000 Euro beziffert – eine Summe, die aus der Bargeldbeute und den erheblichen Sachschäden zusammengesetzt ist. Durchschnittlich liegt der Schaden bei Automaten-Einbrüchen bundesweit zwischen 2.000 und 5.000 Euro. Besonders teuer wird es, wenn Fenster oder Türen zusätzlich beschädigt wurden und Reparaturen notwendig sind.

Sicherheitslage im Harz: Ein wachsendes Problem?

Wernigerode ist nicht der einzige Ort im Harz, der in jüngster Zeit von solchen Taten betroffen ist. Auch in Braunlage, Quedlinburg und Blankenburg kam es in den letzten Monaten vermehrt zu Einbrüchen in Gaststätten, Kioske und Imbisse. Die Muster ähneln sich: nachts, schnelle Beute, keine Zeugen.

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Die Polizei spricht bereits von einer potenziellen Serie und hat die Streifen in betroffenen Gebieten verstärkt. Dennoch bleibt der Schutz in erster Linie Sache der Betreiber. Präventionsinitiativen wie „K-Einbruch“ oder das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt raten zu technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen, um das Risiko zu minimieren.

Welche Sicherheitsmaßnahmen helfen gegen Automaten-Einbrüche?

Es gibt kein Allheilmittel, doch eine Kombination verschiedener Maßnahmen zeigt in der Praxis gute Wirkung. Dazu zählen:

  • Mechanische Sicherung: Fenstergitter, verstärkte Türen, einbruchhemmende Schlösser
  • Technische Maßnahmen: Alarmanlagen mit direkter Aufschaltung, Bewegungsmelder, Videoüberwachung
  • Organisatorische Maßnahmen: Kein Bargeld über Nacht im Gerät lassen, Automatenöffnung regelmäßig dokumentieren, Personal schulen
  • Kooperation mit Nachbarn: Vernetzung im Gewerbegebiet, gegenseitige Kontrolle außerhalb der Geschäftszeiten

Laut einer Studie des Bundeskriminalamts scheitern über 40 Prozent aller Einbruchsversuche an professionellen Sicherungen – ein deutlicher Hinweis auf die Wirksamkeit vorbeugender Maßnahmen.

Sicherheits-Checkliste für Gaststätten mit Automaten

Maßnahme Empfohlene Umsetzung
Alarmanlage Direkte Aufschaltung auf Wachdienst oder Polizei
Außenbeleuchtung Bewegungsgesteuert, flächendeckend rund ums Gebäude
Fenster/Türen Einbruchhemmende Rahmen & abschließbare Riegel
Bargeld Nachtentleerung der Automaten, Tresor mit Zeitverzögerung
Dokumentation Digitale Öffnungsprotokolle, regelmäßige Kontrolle

Wie gehen andere Betriebe mit dem Risiko um?

Einige Betreiber in der Harzregion setzen inzwischen auf eine Mischung aus Technik und Gemeinschaft. In Bad Lauterberg wurde beispielsweise eine WhatsApp-Gruppe gegründet, in der sich Gastronomen über verdächtige Beobachtungen austauschen. In Wernigerode wiederum setzen mehrere Betriebe auf sichtbare Videokameras als Abschreckung – ob mit echtem Signal oder als Attrappe.

Ein Wirt aus Quedlinburg bringt es auf den Punkt: „Wir können uns nicht vollständig schützen, aber wir können es den Tätern so schwer wie möglich machen.“

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Wie kann die Polizei in solchen Fällen helfen?

Die Polizei setzt auf eine Kombination aus sichtbarer Präsenz und gezielter Ermittlungsarbeit. Dazu gehören nächtliche Kontrollfahrten, Fahndungen nach bekannten Tätern, die Auswertung von Videoaufnahmen und die Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen. Dennoch betonen die Behörden, dass der beste Schutz in der Prävention liegt.

Zeugenhinweise sind dabei oft entscheidend. Auch wenn nur verdächtige Fahrzeuge oder Personen beobachtet wurden, können diese Hinweise zur Ermittlung beitragen. Im Fall der „Grünen Gurke“ sucht die Polizei weiterhin nach Zeugenaussagen und Hinweisen auf mögliche Fluchtfahrzeuge.

Schlussgedanken

Der Einbruch in die „Grüne Gurke“ ist mehr als ein lokales Delikt – er ist Symptom eines breiteren Problems, das viele Betriebe im ländlichen Raum betrifft. Spielautomaten sind attraktive Ziele, die Täter sind oft professionell organisiert, und die Prävention bleibt weitgehend in der Verantwortung der Betreiber. Doch mit der richtigen Kombination aus Technik, Organisation und Gemeinschaftssinn lässt sich das Risiko spürbar senken.

Für Wernigerode und andere Städte im Harz bleibt zu hoffen, dass Polizei, Betriebe und Öffentlichkeit gemeinsam aufmerksamer werden – um solchen Taten künftig nicht nur hinterherzusehen, sondern sie im besten Fall ganz zu verhindern.

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Über den Autor

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Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.