Goslar

Aktionstag in Goslar: Aidshilfe rückt sexuelle Gesundheit in den Fokus

Goslar. Mit einem großen Aktionstag am 4. September 2025 setzt die Aidshilfe Goslar ein starkes Zeichen für Aufklärung, Prävention und Selbstbestimmung. Der Welttag der sexuellen Gesundheit wird in der Harzstadt genutzt, um die Bedeutung sexueller Gesundheit sichtbar zu machen und ein breites Publikum anzusprechen. Neben Politik und Fachleuten sind auch Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich zu informieren, mitzudiskutieren und Angebote vor Ort wahrzunehmen.

Ein Tag mit zwei Schwerpunkten

Der Aktionstag in Goslar ist klar strukturiert und umfasst zwei zentrale Programmpunkte. Am Vormittag findet zwischen 10:00 und 12:00 Uhr ein parlamentarisches Frühstück statt, bei dem Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung ins Gespräch mit der Aidshilfe treten. Dabei geht es um Herausforderungen, die Arbeit der Beratungsstellen und die gesellschaftliche Bedeutung sexueller Gesundheit im Harz. Anschließend öffnet die Beratungsstelle in der Breiten Straße 18 ab 12:00 Uhr ihre Türen für alle Interessierten. Bis 18:00 Uhr gibt es dort vielfältige Angebote: Von anonymen HIV-Tests ohne Anmeldung über Beratungen bis hin zu Spielen, Mitmachaktionen und Kaffee und Kuchen.

Warum der Welttag der sexuellen Gesundheit wichtig ist

Sexuelle Gesundheit ist weit mehr als nur der Schutz vor Infektionen oder Fragen der Verhütung. Sie umfasst die Möglichkeit, Sexualität selbstbestimmt, frei von Zwang und in einem sicheren Umfeld zu leben. Der Welttag der sexuellen Gesundheit, der jedes Jahr am 4. September begangen wird, betont diese Rechte weltweit. Für den Harz bedeutet der Aktionstag in Goslar auch, dass Themen, die sonst häufig tabuisiert werden, offen angesprochen werden können. Damit trägt die Aidshilfe dazu bei, dass sexuelle Gesundheit als selbstverständlicher Teil des Wohlbefindens wahrgenommen wird.

Fragen aus der Bevölkerung

Viele Menschen fragen sich in diesem Zusammenhang: „Was bedeutet Welttag der sexuellen Gesundheit?“ Die Antwort ist eindeutig: Es geht darum, das Thema ins Bewusstsein zu rücken, gesellschaftliche Diskussionen anzuregen und klarzustellen, dass sexuelle Gesundheit ein Menschenrecht ist. Diese Botschaft macht auch in einer Region wie dem Harz nicht Halt, sondern soll gerade hier zur Normalisierung und Enttabuisierung beitragen.

Statistiken verdeutlichen den Handlungsbedarf

Eine nationale Dunkelfeldstudie hat jüngst gezeigt, wie groß der Bedarf an Aufklärung und Prävention ist. Laut den Daten haben rund 12,7 Prozent der Befragten in Deutschland sexualisierte Gewalt im Kindes- oder Jugendalter erlebt. Bei Frauen liegt dieser Anteil sogar bei über 20 Prozent, bei den jungen Frauen zwischen 18 und 29 Jahren noch höher. Alarmierend ist zudem, dass fast 40 Prozent der Betroffenen bislang nie über ihre Erfahrungen gesprochen haben. Dies zeigt, wie wichtig niedrigschwellige Angebote auch in Regionen wie dem Harz sind.

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Besonders kritisch ist der Aspekt der digitalen Kanäle: In fast einem Drittel der Fälle spielte das Internet eine Rolle – sei es durch unerwünschte Nachrichten, Zusendung pornografischer Inhalte oder Druck zur Verbreitung privater Bilder. Prävention und Beratung müssen also auch digitale Räume im Blick behalten, was die Aidshilfe Goslar in ihrer Arbeit zunehmend berücksichtigt.

Jugendliche und ihre Risiken

Ein weiterer Aspekt betrifft Jugendliche im Harz wie auch bundesweit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2024 berichtet, dass der Kondomgebrauch bei jungen Menschen in Europa seit 2014 deutlich zurückgegangen ist. Das bedeutet ein erhöhtes Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten und ungewollte Schwangerschaften. Ursachen liegen häufig in unzureichender Sexualaufklärung oder im eingeschränkten Zugang zu Verhütungsmitteln. Genau an dieser Stelle setzt der Aktionstag an: Aufklärung, Informationen und die Möglichkeit, Fragen in einem geschützten Rahmen zu stellen, sind für Jugendliche besonders wertvoll.

Einwohnerinnen und Einwohner fragen nach

Immer wieder taucht die Frage auf: „Gibt es in Goslar HIV-Tests ohne Anmeldung?“ Ja, genau diese Möglichkeit bietet die Aidshilfe beim Tag der offenen Tür. Wer möchte, kann anonym und unkompliziert einen Test durchführen lassen. Das Angebot richtet sich nicht nur an junge Menschen, sondern an alle Altersgruppen – von Studierenden über Berufstätige bis hin zu älteren Bürgerinnen und Bürgern aus dem Harz.

Die GeSiD-Studie als Grundlage

Die sogenannte GeSiD-Studie, eine groß angelegte Untersuchung zur sexuellen Gesundheit in Deutschland, liefert wichtige Daten für Politik und Praxis. Sie zeigt, dass Fragen der sexuellen Gesundheit nicht am Stadtrand aufhören, sondern in allen Lebenswelten relevant sind – vom urbanen Zentrum bis zur ländlichen Region im Harz. Mit repräsentativen Daten von rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat die Studie das Bewusstsein für Prävention, Beratung und Versorgung deutlich geschärft. Auch die Aidshilfe Goslar nutzt diese Erkenntnisse, um ihre Arbeit an die tatsächlichen Bedürfnisse der Bevölkerung anzupassen.

Politische Perspektive: Das Frühstück mit Verantwortungsträgern

Ein besonderer Bestandteil des Aktionstags ist das parlamentarische Frühstück am Vormittag. Hier treffen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung auf die Fachkräfte der Aidshilfe. Ziel ist es, nicht nur aktuelle Projekte vorzustellen, sondern auch langfristige Unterstützung zu sichern. Die Themen reichen von Finanzierung und strukturellen Fragen bis zu gesellschaftlichen Entwicklungen wie der Zunahme digitaler Risiken. Für die Region Harz ist dieser Dialog besonders wichtig, weil er die Brücke zwischen lokaler Realität und politischer Verantwortung schlägt.

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Ein Blick in die Vergangenheit

Der Aktionstag 2025 in Goslar ist nicht die erste Initiative dieser Art. Schon 2017 gab es in der Region eine gemeinschaftliche Aktion mehrerer Aidshilfen, die damals zahlreiche Besucherinnen und Besucher anlockte. Solche historischen Bezüge zeigen, dass die Aidshilfe im Harz seit Jahren auf Netzwerke und Kooperation setzt. Diese Kontinuität ist entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und neue Zielgruppen zu erreichen.

Digitale Beteiligung und Social Media

Auch wenn die Aidshilfe Goslar selbst nur begrenzt Inhalte auf Social Media teilt, so wird die Botschaft doch durch den Landesverband weitergetragen. Die Aidshilfe Niedersachsen etwa verknüpft den Welttag der sexuellen Gesundheit mit einem Aufruf, sich stärker für demokratische Grundrechte einzusetzen. Damit wird klar: Sexuelle Gesundheit ist nicht nur ein individuelles Thema, sondern eng verbunden mit gesellschaftlichen Fragen von Freiheit, Demokratie und Teilhabe. Im Harz bedeutet das auch, neue Kanäle zu erschließen und Menschen dort zu erreichen, wo sie sich informieren – sei es online oder vor Ort in der Beratungsstelle.

Frage aus dem Alltag

Viele Bürgerinnen und Bürger fragen sich: „Wer kann am Aktionstag der Aidshilfe Goslar teilnehmen?“ Die Antwort ist denkbar einfach: Jede und jeder ist willkommen. Es braucht keine Anmeldung, keine besonderen Voraussetzungen. Der Tag richtet sich bewusst an die breite Öffentlichkeit und soll Hemmschwellen abbauen.

Interaktive Elemente für alle Altersgruppen

Damit der Aktionstag in Goslar nicht nur informativ, sondern auch ansprechend ist, setzt die Aidshilfe auf interaktive Angebote. Spiele, Quizfragen und Mitmachaktionen sorgen dafür, dass Informationen leicht verständlich und im Gedächtnis bleiben. Für die Bevölkerung im Harz ist dies ein niedrigschwelliger Weg, um ins Gespräch zu kommen. Die Kombination aus Information und Unterhaltung macht den Tag zu einem besonderen Erlebnis für Jung und Alt.

Die Rolle des Harz in der Gesundheitsaufklärung

Der Harz ist eine Region, die traditionell stark von Tourismus und Handwerk geprägt ist, aber auch mit Herausforderungen wie dem demografischen Wandel zu tun hat. Gesundheitsangebote müssen hier oft besonders sichtbar gemacht werden, weil Distanzen größer sind und spezialisierte Einrichtungen nicht an jeder Ecke zu finden sind. Der Aktionstag in Goslar zeigt, dass Aufklärung und Beratung auch in ländlichen Regionen nicht nur notwendig, sondern möglich und wirksam sind. Für viele Bewohnerinnen und Bewohner ist es eine Gelegenheit, Fragen zu stellen, Informationen zu erhalten und vielleicht auch Barrieren abzubauen.

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Antworten auf häufige Fragen

  • „Wann findet der Aktionstag sexuelle Gesundheit in Goslar statt?“ – Am 4. September 2025 von 10:00 bis 18:00 Uhr.
  • „Gibt es in Goslar HIV-Tests ohne Anmeldung?“ – Ja, anonym und direkt vor Ort beim Tag der offenen Tür.
  • „Was bedeutet Welttag der sexuellen Gesundheit?“ – Er macht auf das Recht aufmerksam, Sexualität gesund und selbstbestimmt zu leben.
  • „Wer kann am Aktionstag teilnehmen?“ – Alle Interessierten, unabhängig von Alter oder Herkunft.

Ein Tag mit Wirkung über den Harz hinaus

Der Aktionstag in Goslar ist mehr als nur eine lokale Veranstaltung. Er zeigt, dass auch im Harz die Themen sexuelle Gesundheit, Prävention und Aufklärung ernst genommen werden. Durch die Verbindung von politischem Austausch, niederschwelligen Angeboten und interaktiven Elementen entsteht ein Format, das Menschen erreicht und bewegt. Für die Aidshilfe ist es zugleich eine Möglichkeit, ihre Arbeit sichtbar zu machen und deutlich zu machen, dass sexuelle Gesundheit ein Thema ist, das alle betrifft.

Der 4. September 2025 wird für die Stadt Goslar und die gesamte Harz-Region ein besonderer Tag. Die Aidshilfe schafft Raum für Gespräche, für Fragen und für Begegnungen. Sie bringt Politik, Fachwelt und Bürgerinnen und Bürger zusammen und verdeutlicht, dass sexuelle Gesundheit nicht im Verborgenen bleiben darf. Mit Beratung, Tests, Spielen und Kaffee gelingt es, ernste Themen auf eine offene und zugängliche Weise zu behandeln. Damit wird der Harz einmal mehr zum Schauplatz eines wichtigen gesellschaftlichen Diskurses – und zeigt, dass auch abseits der großen Metropolen zukunftsweisende Impulse gesetzt werden können.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.