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Zwei Männer unter Drogeneinfluss gestoppt Goslar: Polizei stoppt zwei E-Scooter-Fahrer unter Drogeneinfluss

Goslar. Zwei E-Scooter-Fahrer wurden am Montag in der Goslarer Innenstadt unter Drogeneinfluss gestoppt. Beide Männer mussten sich einer Blutprobe unterziehen und erwarten nun strafrechtliche Konsequenzen. Die Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf ein wachsendes Verkehrsproblem im Harz – den Missbrauch von E-Scootern unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.

Gefährliche Fahrten mitten in Goslar

Zwei Vorfälle in kurzer Zeit

Innerhalb weniger Stunden kontrollierten Polizeibeamte in Goslar zwei E-Scooter-Fahrer, die beide unter Drogeneinfluss standen. Der erste Vorfall ereignete sich gegen Mittag auf der Hildesheimer Straße. Ein 39-jähriger Goslarer fiel durch seine unsichere Fahrweise auf. Ein Drogenschnelltest bestätigte den Verdacht auf Cannabiskonsum. Nur zwei Stunden später stoppten Beamte in der Mauerstraße einen 36-jährigen Mann aus dem Landkreis Wolfenbüttel, der während der Fahrt einen Joint rauchte. Beide Fahrer mussten eine Blutprobe abgeben, ihre Weiterfahrt wurde untersagt. Die Polizei leitete Strafverfahren ein.

Polizeiliche Maßnahmen im Harz intensiviert

Wie die Polizeiinspektion Goslar mitteilte, sind diese Fälle keine Einzelfälle. Im gesamten Harz wurden in den vergangenen Monaten vermehrt Verkehrskontrollen durchgeführt, insbesondere in urbanen Bereichen wie Goslar, Bad Harzburg und Seesen. Ziel sei es, Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung frühzeitig zu erkennen und Unfälle zu verhindern. Der Konsum von Drogen oder Alkohol am E-Scooter-Lenker stelle laut Polizei ein „erhebliches Risiko für alle Verkehrsteilnehmer“ dar.

Statistischer Hintergrund: Zunahme von E-Scooter-Unfällen in Deutschland

Bundesweite Zahlen zeigen deutliche Steigerung

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden 2023 bundesweit auf über 9.400 Fälle angestiegen – ein Plus von über 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In mehr als 15 Prozent der Fälle war Alkohol im Spiel. Auch im Harz registrieren Polizei und Rettungsdienste eine ähnliche Entwicklung. Besonders in den Sommermonaten kommt es vermehrt zu Unfällen mit E-Scootern, häufig verursacht durch Leichtsinn, Ablenkung oder Drogenkonsum.

Häufigste Ursachen und Fehlverhalten

Fehlverhalten Prozentualer Anteil
Falsche Nutzung der Fahrbahn 19,4 %
Alkoholeinfluss 15,1 %
Überhöhte Geschwindigkeit 12,8 %
Drogenkonsum 8,5 %
Sonstiges (z. B. Handybenutzung) 44,2 %

Ein Problem, das den Harz nicht verschont

Auch wenn der Harz als ruhige Region gilt, nimmt die Zahl der gemeldeten E-Scooter-Verstöße zu. Bereits im Frühjahr hatte die Polizei mehrere Schwerpunktkontrollen durchgeführt, bei denen auffällig viele Verstöße festgestellt wurden – von Fahren ohne Versicherungsschutz bis hin zu Drogenfahrten. Die jüngsten Fälle in Goslar bestätigen diesen Trend. Ein Polizeisprecher betonte, dass man „gerade in touristisch stark frequentierten Städten des Harzes besonders aufmerksam sei“.

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Hintergrundwissen: Drogenkonsum und Verkehrstüchtigkeit

Was Studien belegen

Eine aktuelle Studie der Rechtsmedizin Würzburg untersuchte E-Scooter-Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere Cannabis-Konsum deutliche Einschränkungen der Reaktionsfähigkeit und des Gleichgewichts verursacht. Auffällig ist laut Studie, dass überwiegend junge, männliche Fahrer betroffen sind. Die Forscher sprechen von einem „verkehrsmedizinisch relevanten Problem“, das künftig stärker kontrolliert und sanktioniert werden müsse.

Medizinische und juristische Einordnung

Auch wenn E-Scooter oft als Freizeitgeräte wahrgenommen werden, gelten sie juristisch als Kraftfahrzeuge. Damit greifen dieselben Regelungen wie beim Autofahren. Wer unter Drogeneinfluss fährt, riskiert nicht nur Bußgelder, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen – bis hin zum Entzug der Fahrerlaubnis. Selbst wer keinen Pkw-Führerschein besitzt, kann Probleme bekommen: Behörden können die Eignung zum Führen von Fahrzeugen generell infrage stellen.

Häufige Fragen rund um E-Scooter und Drogen im Straßenverkehr

Wie hoch ist das Bußgeld, wenn man mit dem E-Scooter unter Drogeneinfluss erwischt wird?

Für Ersttäter liegt das Bußgeld bei etwa 500 Euro, dazu kommen zwei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot. Wiederholungstäter müssen mit bis zu 1.500 Euro, drei Monaten Fahrverbot und möglicherweise sogar einer MPU rechnen. Im Harz berichten Anwälte immer wieder von Fällen, in denen die Fahrer die rechtliche Tragweite unterschätzen.

Ab welchem THC-Wert gilt E-Scooter-Fahren als Straftat?

Bei Alkohol liegt die Grenze für die absolute Fahruntüchtigkeit bei 1,1 Promille. Für THC gibt es keine feste Grenze – entscheidend sind Ausfallerscheinungen wie unsichere Fahrweise oder verlangsamte Reaktionen. Zeigen sich solche Anzeichen, kann bereits eine geringe THC-Konzentration zur Strafbarkeit führen.

Kann der Führerschein entzogen werden?

Ja. Selbst wenn die Fahrt „nur“ auf einem E-Scooter stattfand, kann die Fahrerlaubnis entzogen werden. Gerichte bewerten Drogendelikte mit Fahrzeugen grundsätzlich als Hinweis auf mangelnde Fahreignung. In vielen Fällen wird eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) angeordnet.

Welche Promillegrenze gilt im Harz für E-Scooter-Fahrer?

Im gesamten Harz und deutschlandweit gelten dieselben Grenzen: 0,5 Promille als Ordnungswidrigkeit, 1,1 Promille als Straftat. Fahranfänger und Fahrer unter 21 Jahren dürfen überhaupt keinen Alkohol im Blut haben. Die Polizei weist regelmäßig darauf hin, dass sich viele dieser Regelung nicht bewusst sind.

Erfahrungen aus sozialen Medien

Diskussionen und Irrtümer im Netz

In sozialen Netzwerken wie Reddit und Facebook berichten zahlreiche Nutzer von eigenen Erfahrungen mit E-Scooter-Kontrollen. Viele schildern, dass sie sich der rechtlichen Konsequenzen nicht bewusst waren. „Ich wusste nicht, dass E-Scooter wie Autos behandelt werden“, schreibt ein Nutzer aus Niedersachsen. Andere berichten von Geldstrafen und Fahrverboten nach einem positiven Drogentest. Die Diskussionen zeigen, dass Aufklärung nach wie vor dringend nötig ist.

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Wahrnehmung in der Bevölkerung

Unter einem Facebook-Post der Polizei Goslar zum aktuellen Vorfall wurde hitzig diskutiert. Einige Nutzer fordern strengere Kontrollen, andere sehen E-Scooter als „harmloses Spaßgerät“. Die Polizei betont jedoch, dass E-Scooter Teil des regulären Straßenverkehrs sind und dieselben Sicherheitsanforderungen erfüllen müssen. „Wer sich unter Drogen oder Alkohol auf den Scooter setzt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere“, heißt es vonseiten der Beamten.

Lokale Präventionsmaßnahmen im Harz

Mehr Aufklärung und Kontrollen

Die Polizei im Harz plant, ihre Aufklärungsarbeit zu verstärken. Dazu gehören Informationskampagnen an Schulen und in Jugendzentren sowie verstärkte Präsenz in der Innenstadt. Zudem sollen Kooperationen mit E-Scooter-Verleihern geprüft werden, um Hinweise in den Apps zu platzieren, die über die rechtlichen Konsequenzen informieren.

Technische Lösungen als Zukunftsoption

Auch technische Maßnahmen könnten helfen: Einige Hersteller experimentieren bereits mit Alkohol- oder Reaktionstests in den Apps, die vor Fahrtantritt durchgeführt werden müssen. Für den Harz wären solche Systeme laut Verkehrsexperten sinnvoll, um die Sicherheit im Straßenverkehr weiter zu erhöhen.

Verkehrserziehung und regionale Besonderheiten

Die Topografie des Harzes mit seinen Steigungen, engen Altstadtstraßen und wechselnden Witterungsbedingungen macht E-Scooter-Fahrten ohnehin anspruchsvoll. Unter Drogeneinfluss verschärft sich dieses Risiko erheblich. Deshalb setzt die Polizei auf gezielte Verkehrserziehung, insbesondere für junge Menschen, die häufig zu den Nutzern von E-Scootern zählen.

Wie werden Ausfallerscheinungen bei Drogenfahrt beurteilt?

Typische Ausfallerscheinungen sind Schlangenlinien, verlangsamte Reaktionen, Gleichgewichtsprobleme oder unklare Blickführung. Diese Anzeichen werden von Polizeibeamten dokumentiert und können auch bei niedrigen THC-Werten zur Annahme einer relativen Fahruntüchtigkeit führen. Im Harz werden solche Beobachtungen regelmäßig in den Ermittlungsberichten festgehalten.

Welche Besonderheiten gelten bei Drogenkontrollen im Harz?

In der Regel führt die Polizei zunächst einen Vortest durch. Fällt dieser positiv aus, wird eine Blutprobe angeordnet. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für das weitere Verfahren. Im Harz erfolgt die Auswertung meist in Zusammenarbeit mit der Rechtsmedizin in Braunschweig, um belastbare Gutachten zu erhalten.

Lokale Stimmen zum Thema

Ein Sprecher der Polizei Goslar erklärte: „Wir wollen niemanden schikanieren, aber wir müssen deutlich machen, dass die Straßenverkehrsordnung auch für E-Scooter gilt.“ Viele Harzer Bürger begrüßen diese Haltung. In Leserkommentaren der Regionalmedien wird betont, dass E-Scooter zwar ein modernes Verkehrsmittel seien, aber nur sicher genutzt werden sollten.

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Gerichtliche Folgen für Betroffene

Betroffene Fahrer berichten aus Foren von empfindlichen Strafen: Geldstrafen in Höhe mehrerer Tagessätze, Fahrverbote und Einträge ins Führungszeugnis. Besonders ärgerlich: Selbst wenn der Führerschein nicht unmittelbar entzogen wird, kann das Verfahren langwierige Folgen haben, etwa bei Bewerbungen oder Versicherungen. Für den Harz, wo viele Berufspendler auf den Führerschein angewiesen sind, ist das ein ernstes Thema.

Gesellschaftliche Verantwortung im Harz

Die Vorfälle in Goslar zeigen, dass Verantwortung im Straßenverkehr keine Frage des Fahrzeugtyps ist. Ob Auto, Fahrrad oder E-Scooter – wer sich unter Drogen setzt, gefährdet andere. Im Harz, wo enge Straßen, Tourismusverkehr und Fußgängerzonen zusammentreffen, kann das schnell gefährlich werden. Die Polizei ruft deshalb dazu auf, die gesetzlichen Grenzen ernst zu nehmen.

Fazit: Sicherheit und Bewusstsein im Harz stärken

Die beiden Drogendelikte in Goslar sind ein Weckruf. Sie verdeutlichen, dass der Harz keine Insel der Sicherheit ist, wenn es um E-Scooter-Verstöße geht. Die Kombination aus Freizeitmobilität, jugendlicher Risikobereitschaft und fehlendem Problembewusstsein schafft eine gefährliche Mischung. Mehr Aufklärung, Prävention und Kontrollen sind notwendig, um die Straßen im Harz sicherer zu machen.

Wer glaubt, eine Fahrt mit dem E-Scooter sei harmlos, irrt. Drogen und Alkohol gehören nicht auf die Straße – auch nicht im idyllischen Harz. Der Appell der Polizei ist klar: „E-Scooter sind kein Spielzeug. Wer sie nutzt, trägt Verantwortung.“

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Über den Autor

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Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.