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Neustart im Südharz: Neue Buslinien stärken Walkenried und seine Ortsteile

Walkenried. Mit der Einführung neuer Busverbindungen im Südharz setzt die Gemeinde Walkenried auf bessere Mobilität, stärkeren Zusammenhalt und eine moderne Verkehrsinfrastruktur. Drei neue Linienbusse, benannt nach den Ortsteilen Walkenried, Wieda und Zorge, sollen ab Herbst 2025 das Rückgrat eines erweiterten Nahverkehrsangebots bilden. Die Initiative verbindet Tradition, regionale Identität und praktische Verbesserungen im Alltag von Einheimischen und Gästen.

Ein großer Schritt für den ÖPNV im Harz

Die feierliche Bustaufe in Walkenried

Am 22. September 2025 wird es im Kloster Walkenried festlich: Drei moderne Linienbusse werden im Rahmen einer öffentlichen Bustaufe offiziell in Betrieb genommen. Sie tragen die Namen der Ortsteile Walkenried, Wieda und Zorge. Damit soll deutlich werden, dass es nicht nur um Transport geht, sondern auch um die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Marco Tammen, Betriebsleiter der Verkehrsgesellschaft Südniedersachsen (VSN), betonte, dass der ÖPNV sichtbar zur Lebensqualität beitragen müsse. „Es ist wichtig, dass sich die Menschen mit den Bussen identifizieren. Die Namen sind ein Symbol für Verbundenheit“, erklärte Tammen bei einer vorangegangenen Taufe im Mai 2025 in Sieber.

Symbolik trifft auf praktische Verbesserungen

Die Bustaufen sind Teil einer größeren Strategie: Der Nahverkehr im Südharz soll attraktiver und verlässlicher werden. Es geht um mehr als Symbolpolitik, denn gleichzeitig wurden die Fahrpläne überarbeitet und erweitert. Seit dem 14. August 2025 gelten neue Taktungen auf den Linien 470, 471 und 472, die insbesondere für Berufspendler, Schüler und Touristen deutliche Verbesserungen bringen.

Neue Fahrpläne – mehr Takte, bessere Anschlüsse

Verbindungen im Überblick

Die neuen Linien decken die Relationen zwischen Bad Sachsa, Walkenried, Wieda, Zorge, Hohegeiß und Braunlage ab. Besonders die Linie 470 spielt dabei eine wichtige Rolle, da sie Walkenried mit zentralen Orten im Harz verbindet. Alle eingesetzten Fahrzeuge sind barrierefreie Niederflurbusse, ergänzt durch LinienTaxis auf einzelnen Streckenabschnitten.

Wie oft fährt der Bus zwischen Bad Sachsa und Walkenried?

Diese Frage stellen sich viele Anwohner. Die Antwort: Zwischen Bad Sachsa und Walkenried verkehrt werktags von etwa 6:00 bis 20:00 Uhr im Stundentakt ein Bus in beide Richtungen. Damit wird die Verbindung deutlich zuverlässiger und für Berufspendler attraktiver.

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Wochenenden mit dichterem Takt

Am Wochenende gibt es deutliche Ausweitungen: Zwischen Bad Sachsa, Walkenried, Zorge und Braunlage sowie Bad Sachsa, Walkenried, Wieda und Braunlage fahren die Busse im Zweistundentakt, teilweise sogar stündlich. Diese Verbesserung ist besonders für Touristen im Harz von Bedeutung, da sie auch ohne Auto flexibel Ausflüge planen können.

Wann ist die letzte Busverbindung nach Zorge und Wieda?

Die letzte Fahrt ab Walkenried Bahnhof nach Zorge startet gegen 19:12 Uhr, nach Wieda um etwa 20:07 Uhr. Damit endet der Linienverkehr relativ früh. Während viele diese Anbindung begrüßen, gibt es Stimmen in sozialen Medien, die sich längere Betriebszeiten am Abend wünschen, vor allem für Freizeit- und Kulturangebote im Harz.

Perspektiven und Meinungen aus der Region

Positive Resonanz in Walkenried

In sozialen Netzwerken zeigen viele Anwohner Begeisterung über die Bustaufen. Die Idee, die Busse nach den Ortsteilen zu benennen, wird als „sichtbarer Beweis“ für regionale Verbundenheit verstanden. Auch Tourismusvertreter begrüßen die Maßnahme, da sie den Harz für Besucher noch besser erschließbar macht.

Kritische Stimmen und offene Fragen

Doch es gibt auch Skepsis: In Foren und Facebook-Gruppen berichten Nutzer von Bedenken, ob die neuen Fahrpläne in der Praxis zuverlässig umgesetzt werden. Einige beschweren sich über Umleitungen während Bauarbeiten, die kurzfristig Anschlüsse beeinträchtigen. Auch die Frage nach einer besseren Abendanbindung bleibt offen.

Was bedeutet die HATIX-Schiene für Gäste?

Die sogenannte HATIX-Schiene ist ein entscheidender Vorteil für Touristen. Mit dem Harzer Urlaubs-Ticket (HATIX) können Übernachtungsgäste im Harz den Nahverkehr kostenfrei nutzen. Das gilt auch in Walkenried und macht die Region für Urlauber noch attraktiver. Viele Unterkünfte werben inzwischen mit diesem Service, da Gäste so spontan zwischen Ausflugszielen pendeln können.

Einordnung im größeren Kontext

Der ÖPNV im Harz im Vergleich

Der Südharz steht mit seinen neuen Busangeboten nicht allein. Deutschlandweit steigt die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie wieder an. Laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nutzten 2023 rund 9,4 Milliarden Fahrgäste den öffentlichen Nahverkehr, davon etwa 25 Milliarden Personenkilometer per Bus. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Nachfrage nach zuverlässigen Busangeboten steigt – auch im ländlichen Raum wie im Harz.

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Warum Investitionen in den Harz-Busverkehr wichtig sind

  • Tourismus: Der Harz lebt stark vom Tourismus. Gute Busverbindungen ermöglichen Gästen den Zugang zu Natur, Kultur und Veranstaltungen.
  • Lebensqualität: Für Bewohner in Wieda, Zorge und Walkenried sind häufige Fahrten ein Stück Lebensqualität, besonders für Menschen ohne Auto.
  • Umwelt: Jeder zusätzliche Busfahrgast bedeutet weniger Pkw-Verkehr und damit Entlastung für Straßen und Natur.

Wie komme ich am besten ohne Auto zur Harzstraße in Walkenried?

Auch solche Detailfragen zeigen die Bedeutung des Themas: Über die Linien 470 und 472 erreicht man Haltestellen wie „Vor der Aue“ oder „Klostertor“. Von dort sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zur Harzstraße. Damit bleibt die Erreichbarkeit auch für Menschen ohne eigenes Fahrzeug gesichert.

Herausforderungen und Chancen für die Zukunft

Reaktionen aus Bevölkerung und Politik

Die politische Diskussion um den Ausbau des Busverkehrs im Harz dreht sich vor allem um Finanzierung und Nachhaltigkeit. Der Zweckverband Südniedersachsen sieht in den erweiterten Linien ein Mittel, um langfristig mehr Fahrgäste zu gewinnen und den ländlichen Raum zu stärken. Bürger äußern in sozialen Medien vor allem den Wunsch nach Spätverbindungen am Freitag und Samstag – ein Hinweis, dass die aktuelle Taktung noch nicht alle Bedürfnisse abdeckt.

Statistik als Grundlage für Planung

Rund 50 Abfahrten werktags und bis zu 26 Fahrten samstags verdeutlichen den Umfang der neuen Angebote. Im Vergleich zu früher ist das eine deutliche Steigerung. Mit Blick auf touristische Nachfrage im Harz wird erwartet, dass die Busse künftig stärker ausgelastet sind, vor allem in Ferienzeiten.

Erfahrungen anderer Regionen

Vergleiche mit ähnlichen Projekten zeigen, dass die Kombination aus neuen Bussen, attraktiven Fahrplänen und kostenfreien Angeboten für Gäste (wie HATIX) eine erfolgreiche Strategie sein kann. Der Harz könnte hier Modellcharakter entwickeln, um auch andere ländliche Regionen zu inspirieren.

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Welche Verdichtungen gibt es für Wieda und Zorge?

Im Schulverkehr sind zusätzliche Fahrten vorgesehen, um Schüler zuverlässig zu ihren Bildungseinrichtungen zu bringen. Außerhalb dieser Zeiten verkehren die Busse im Zweistundentakt. Damit bleibt eine Grundversorgung gewährleistet, ohne den Betrieb unnötig zu belasten.

Ausblick: Mehr Mobilität für eine Region im Aufbruch

Ein Fazit zur Zukunft des Nahverkehrs im Harz

Der Neustart im Südharz ist mehr als nur eine Bustaufe – er ist ein Signal für eine Region, die Mobilität als Grundlage für Lebensqualität und Tourismus begreift. Mit drei neuen Linienbussen, erweiterten Fahrplänen und der Integration in das HATIX-System wird der ÖPNV sichtbarer und attraktiver. Walkenried und seine Ortsteile profitieren von besserer Erreichbarkeit, während Gäste den Harz flexibler entdecken können. Trotz offener Fragen zu Abendverbindungen und langfristiger Finanzierung ist der Schritt in Richtung moderner Nahverkehr eindeutig.

Für die Menschen im Harz bedeutet das: ein Stück neue Freiheit. Ob für den Weg zur Schule, den Ausflug ins Kloster oder die Fahrt zum Bergpanorama – die Busse schaffen Verbindung und stärken Identität. Der Harz zeigt damit, dass auch ländliche Regionen durch kluge Planung und sichtbare Symbole zukunftsfähig bleiben können.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.