Sachsen-Anhalt

IG Metall in Sachsen-Anhalt: Frieden als Pflicht im Sinne des Völkerrechts

Am 1. September 2025, dem traditionellen Antikriegstag, hat die IG Metall in Sachsen-Anhalt ein klares Signal gesetzt. Die Gewerkschaft sieht Frieden nicht nur als moralische Aufgabe, sondern als Verantwortung, die im Völkerrecht verankert ist. In Zeiten zahlreicher globaler Krisen und wachsender Aufrüstung mahnt sie zu Diplomatie, Dialog und sozialer Gerechtigkeit. Damit positioniert sich die IG Metall bewusst gegen eine Politik, die allein auf militärische Stärke setzt.

Der Antikriegstag 2025 in Sachsen-Anhalt

Der Antikriegstag wird in Deutschland seit den 1950er-Jahren begangen. Er erinnert an den Überfall Nazideutschlands auf Polen am 1. September 1939 und markiert den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Auch in Sachsen-Anhalt hat sich der Tag zu einem festen Datum im Kalender der Gewerkschaften und Friedensinitiativen entwickelt. In Magdeburg fand 2025 eine Gedenkveranstaltung auf dem Westfriedhof statt, die vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der IG Metall getragen wurde. Schon die Wahl des Ortes verdeutlicht die historische Dimension: Hier wird nicht nur erinnert, sondern auch der Blick nach vorn gerichtet.

Frieden als Verantwortung vor dem Völkerrecht

Die zentrale Botschaft der IG Metall Sachsen-Anhalt lautet, dass Frieden nicht verhandelbar ist. „Frieden ist Verantwortung und Pflicht vor dem Völkerrecht“, heißt es im Statement. Damit wird betont, dass internationale Regeln wie die Charta der Vereinten Nationen, das Gewaltverbot und die Prinzipien der staatlichen Souveränität mehr sind als juristische Konstrukte. Sie sind die Grundlage für eine friedliche Weltordnung. Wer sich an diese Regeln hält, trägt dazu bei, Konflikte nicht militärisch, sondern politisch zu lösen.

Kritik an der Sprache der Aufrüstung

Besondere Kritik übt die Gewerkschaft an Begriffen wie „Kriegstüchtigkeit“. Solche Schlagworte seien gefährlich, weil sie eine Militarisierung der Sprache vorantreiben und die Bevölkerung auf Rüstungskurse einstimmen sollen. „Krieg hat diese Welt noch nie verbessert“, sagte Bezirksleiter Thorsten Gröger bereits im Vorjahr. Für die IG Metall geht es darum, einen klaren Gegenpol zu setzen: statt Kriegstüchtigkeit Diplomatie, statt Aufrüstung Deeskalation, statt Angst Sprache des Friedens.

Aktuelle Konflikte im Fokus

Die IG Metall benennt in ihren Stellungnahmen auch konkrete Kriege, die derzeit die Welt beschäftigen. Dazu gehören der Angriff Russlands auf die Ukraine und die Auseinandersetzungen im Gazastreifen. Beide Konflikte werden als eindeutige Brüche des Völkerrechts bezeichnet, die unermessliches Leid verursachen. Gewerkschaften wie die IG Metall sehen ihre Aufgabe darin, hier auf Friedensbemühungen zu drängen. Waffenstillstände reichen aus ihrer Sicht nicht aus, vielmehr braucht es eine umfassende Friedenspolitik, die die Ursachen von Gewalt beseitigt.

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Soziale Gerechtigkeit als Friedensgrundlage

Ein zentraler Punkt der Debatten rund um den Antikriegstag in Sachsen-Anhalt ist die Verbindung von Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Frieden bedeutet für die Gewerkschaften nicht allein das Schweigen der Waffen. Vielmehr ist Frieden auch die Abwesenheit von Armut, Ausbeutung und Ungleichheit. Hier sieht die IG Metall eine direkte Verbindung zu ihrem eigenen Auftrag als Interessenvertretung von Beschäftigten.

Frage: Wie verknüpft IG Metall Frieden mit sozialer Gerechtigkeit?

Die Antwort fällt klar aus: Aufrüstung entzieht dem Sozialstaat dringend benötigte Mittel. Statt Milliarden in Rüstungsprojekte zu investieren, sollten Gelder in Bildung, Klimaschutz, Gesundheitsversorgung und Infrastruktur fließen. Nur so entstehe eine gerechte Gesellschaft, die langfristig Stabilität schafft. Aus Sicht der Gewerkschaft führt soziale Sicherheit zu mehr Resilienz gegenüber Konflikten, während soziale Ungleichheit Konflikte befeuert.

Forderungen an die Politik

Aus den Reden und Stellungnahmen zum Antikriegstag 2025 lassen sich klare politische Forderungen ableiten. Die IG Metall und der DGB fordern:

  • Multilaterale Konfliktlösung unter Einbindung der Vereinten Nationen
  • Strenge Kontrolle und Einschränkung von Rüstungsexporten
  • Keine Aufrüstung auf Kosten von Bildung, Gesundheit und Sozialsystemen
  • Stärkung von Diplomatie, Rüstungskontrolle und Krisenprävention
  • Eine klare Haltung gegen Nationalismus und Autokratie – im Innern wie nach außen

Die Rolle der Jugendbewegung

Bemerkenswert ist, dass sich gerade junge Menschen in Sachsen-Anhalt stark am Antikriegstag beteiligen. Aufrufe in sozialen Medien, insbesondere durch die DGB-Jugend, zeigen, dass die Veranstaltung nicht nur von älteren Gewerkschaftern getragen wird. Hashtags wie #Antikriegstag verdeutlichen, wie die Friedensbotschaft in digitale Öffentlichkeiten getragen wird. Treffpunkte in Magdeburg und anderen Städten wurden über soziale Kanäle verbreitet, um möglichst viele Jugendliche anzusprechen. Damit zeigt sich: Der Antikriegstag lebt nicht allein von der Tradition, sondern auch von moderner Mobilisierung.

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Wehrpflicht, Aufrüstung und soziale Debatte

In den sozialen Medien wird der Antikriegstag häufig mit Diskussionen um die Wehrpflicht verknüpft. Kritiker sehen eine Wiederbelebung der Wehrpflicht als Rückschritt, der nicht mit einer modernen Friedenspolitik vereinbar sei. Stattdessen wird betont, dass gesellschaftliche Ressourcen für zivile Aufgaben gebraucht werden. Die Kontroverse zwischen Aufrüstung und Sozialstaat macht deutlich, wie eng Friedenspolitik mit innenpolitischen Fragen verknüpft ist.

Historische Wurzeln des Antikriegstags

Der Antikriegstag hat in Deutschland eine lange Geschichte. Schon in den 1950er-Jahren führte der Deutsche Gewerkschaftsbund diesen Gedenktag ein. 1966 wurde er auf dem Bundeskongress als zentrale Aufgabe der Gewerkschaften festgeschrieben. Sein ursprüngliches Motto „Nie wieder Krieg“ ist bis heute aktuell. In Sachsen-Anhalt wird diese Tradition lebendig gehalten – in Gedenkveranstaltungen, Reden und Aktionen. Sie erinnern nicht nur an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, sondern mahnen auch für die Gegenwart.

Fragen aus der öffentlichen Diskussion

Frage: Was bedeutet „Frieden als Pflicht vor dem Völkerrecht“ im IG Metall-Antikriegstags-Statement?

Die Aussage verdeutlicht, dass Frieden auf verbindlichen internationalen Regeln beruht. Das Völkerrecht verpflichtet Staaten, Konflikte ohne Gewalt zu lösen. IG Metall macht deutlich: Frieden ist keine Option, sondern eine Pflicht.

Frage: Welche konkreten Forderungen stellt IG Metall Sachsen-Anhalt zum Antikriegstag 2025?

Die Gewerkschaft fordert eine sicherheitspolitische Strategie, die auf Völkerrecht, Transparenz und zivile Prävention setzt. Sie lehnt symbolische Rüstungsausgaben ab und drängt auf Investitionen in soziale und ökologische Zukunftsprojekte.

Frage: Warum kritisiert IG Metall Begriffe wie „Kriegstüchtigkeit“?

Solche Begriffe normalisieren militärisches Denken. Sie lenken die Debatte von diplomatischen Lösungen ab und bereiten den Boden für Aufrüstung. IG Metall widersetzt sich dieser sprachlichen Militarisierung bewusst.

Frage: In welchen Konflikten fordert IG Metall Friedensbemühungen?

Die Gewerkschaft nennt die Ukraine und den Gazastreifen als Beispiele. Beide Konflikte verletzen das Völkerrecht und verursachen große humanitäre Not. IG Metall fordert hier mehr Diplomatie und politische Lösungen.

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Statistische Einordnung: Konflikte weltweit

Der DGB verweist darauf, dass 2025 so viele bewaffnete Konflikte weltweit bestehen wie seit 1945 nicht mehr. Diese Zahl verdeutlicht die Dringlichkeit einer aktiven Friedenspolitik. Für Sachsen-Anhalt bedeutet dies, dass der Antikriegstag auch als Spiegel globaler Entwicklungen verstanden wird. Lokale Veranstaltungen bekommen durch diese Einbettung internationale Relevanz.

Zwischen Anspruch und Realität

Die Forderungen der Gewerkschaften stoßen auf eine politische Realität, die von steigenden Verteidigungsausgaben geprägt ist. Die Bundesregierung hat ein Sondervermögen für die Bundeswehr geschaffen und spricht von „Kriegstüchtigkeit“. Zwischen diesem Kurs und den gewerkschaftlichen Forderungen nach Friedensfähigkeit liegt ein Spannungsfeld, das die öffentliche Debatte prägt. Sachsen-Anhalt steht damit exemplarisch für eine größere gesellschaftliche Auseinandersetzung in Deutschland.

Der Antikriegstag 2025 in Sachsen-Anhalt hat gezeigt, dass Frieden kein abstraktes Konzept ist, sondern ein politischer Auftrag. Die IG Metall hat diesen Auftrag deutlich formuliert: Frieden ist Pflicht im Sinne des Völkerrechts. Es geht um mehr als das Ende von Gewalt – es geht um soziale Gerechtigkeit, um Bildung, um Klimaschutz und um die Würde aller Menschen. Gerade in einer Zeit, in der die Sprache des Krieges lauter wird, sind solche Stimmen notwendig. Der Antikriegstag bleibt ein Tag der Mahnung, aber auch ein Tag der Hoffnung. Denn er zeigt: Frieden ist machbar, wenn er als gemeinschaftliche Aufgabe verstanden wird – in Sachsen-Anhalt, in Deutschland und weltweit.

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Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.