
Magdeburg. Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt hat sich beim „Gender Award – Kommune mit Zukunft 2025“ gegen starke Konkurrenz durchgesetzt und den ersten Preis in der Kategorie Großstadt gewonnen. Diese Auszeichnung würdigt die strategische und umfassende Gleichstellungsarbeit, die Magdeburg in den letzten Jahren geleistet hat. Der Preis zeigt, dass Gleichstellungspolitik nicht nur ein theoretisches Ziel ist, sondern in Sachsen-Anhalt praktisch gelebt werden kann – mit Maßnahmen, die Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft gleichermaßen betreffen. Die Auszeichnung rückt Magdeburg bundesweit ins Rampenlicht und sendet ein klares Signal, dass Gleichstellung auch unter schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich gestaltet werden kann.
Ein Preis mit Bedeutung für Sachsen-Anhalt
Der Gender Award wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen vergeben und ist seit 2016 ein wichtiges Instrument, um herausragende Gleichstellungsarbeit in Kommunen sichtbar zu machen. 2025 wurde er erneut vergeben, und in der Kategorie „Großstadt“ konnte Magdeburg den ersten Platz erzielen. Damit setzte sich die Stadt gegen andere Bewerber wie Münster, Lübeck oder Braunschweig durch.
Für Sachsen-Anhalt bedeutet dieser Sieg mehr als nur eine Auszeichnung. Er zeigt, dass die Landeshauptstadt eine Vorreiterrolle im Bereich Gleichstellungspolitik übernommen hat. Gerade in einer Region, die häufig mit Strukturwandel, Abwanderung oder ökonomischen Herausforderungen in Verbindung gebracht wird, ist diese Anerkennung ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit des Landes.
Warum hat Magdeburg den Gender Award 2025 gewonnen?
Eine der häufigsten Fragen lautet: „Warum hat Magdeburg den Gender Award – Kommune mit Zukunft 2025 gewonnen?“ Die Antwort ist eindeutig: Die Stadt überzeugte die Jury mit einer strategischen, umfassenden und gut verankerten Gleichstellungsarbeit. Dabei geht es nicht nur um symbolische Aktionen, sondern um messbare, konkrete Schritte. Magdeburg hat Gender Mainstreaming konsequent umgesetzt, Gender Budgeting eingeführt und verfolgt klare Zielzahlen, zum Beispiel in der Kinder- und Jugendhilfeplanung oder im Anteil von Frauen in Führungspositionen.
Hinzu kommt, dass die Verwaltung und die politische Spitze Gleichstellung nicht nur als Aufgabe der Gleichstellungsbeauftragten betrachten, sondern als gesamtstädtisches Ziel. Diese breite Unterstützung macht Magdeburgs Gleichstellungsarbeit besonders nachhaltig.
Strategische Planung als Schlüssel zum Erfolg
Ein entscheidender Grund für den Erfolg Magdeburgs war die langfristige Planung. Bereits 2015 trat die Stadt der Europäischen Charta für Gleichstellung bei. Auf dieser Grundlage entwickelte Magdeburg konkrete Pläne, die inzwischen für die Jahre 2024–2026 fortgeschrieben wurden. Darin werden Indikatoren und Zielgrößen festgelegt, die überprüfbar sind. So lässt sich genau nachvollziehen, wie Gleichstellung in den Bereichen Beruf, Familie, Teilhabe oder Verwaltung vorangebracht wird.
Besonders wichtig: Gleichstellung wird nicht als isoliertes Thema betrachtet, sondern durchdringt alle Politikfelder. Von der sozialen Absicherung über den Arbeitsmarkt bis hin zur Gesundheitsversorgung – die Stadt stellt sicher, dass die Lebensrealitäten von Frauen, Männern und Diversen berücksichtigt werden.
Vielfalt der Lebenswirklichkeiten im Blick
Die Jury hob hervor, dass Magdeburg die verschiedenen Lebenswirklichkeiten von Frauen in ihre Arbeit einbezieht. Das bedeutet, dass nicht nur allgemein von „Frauen“ gesprochen wird, sondern dass gezielt auf unterschiedliche Gruppen eingegangen wird. Dazu gehören:
- Alleinerziehende Frauen
- Frauen, die in der DDR geschieden wurden
- Frauen mit Behinderungen
- Geflüchtete Frauen
Diese Differenzierung zeigt, dass Gleichstellung in Sachsen-Anhalt nicht abstrakt gedacht, sondern konkret umgesetzt wird. Jede Gruppe hat ihre eigenen Herausforderungen, die in Verwaltungsentscheidungen, Förderprogrammen und gesellschaftlichen Projekten berücksichtigt werden.
Partizipation und gesellschaftliches Engagement
Ein weiterer Erfolgsfaktor war die Aktivierung der Stadtgesellschaft. Gleichstellung ist in Magdeburg keine reine Verwaltungsaufgabe, sondern wird in Netzwerken, Runden Tischen und zivilgesellschaftlichen Initiativen gelebt. Der „Politische Runde Tisch der Frauen“ ist ein Beispiel für Partizipation, bei dem Frauen aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden.
Symbolische Maßnahmen verstärken die Sichtbarkeit: Eltern-Kind-Zimmer bei Ratssitzungen, die Möglichkeit, Kinderbetreuung während politischer Gremiensitzungen zu nutzen, oder die bewusste Benennung von Straßen nach Frauen sind Beispiele, wie Gleichstellung in den Alltag integriert wird.
Gender Budgeting: Zahlen mit Wirkung
Oft stellt sich die Frage: „Was ist Gender Budgeting und wie funktioniert es?“ Unter Gender Budgeting versteht man die geschlechtersensible Haushaltssteuerung. Das bedeutet, dass bei der Verteilung von Geldern berücksichtigt wird, wie diese unterschiedliche Gruppen beeinflussen. In Magdeburg werden konkrete Zielzahlen festgelegt, etwa in der Jugendhilfeplanung. So wird überprüft, ob Mittel gleichmäßig zugutekommen und ob Programme bestimmte Gruppen erreichen.
Damit nimmt Magdeburg eine Vorreiterrolle ein, denn Gender Budgeting ist in Deutschland noch längst nicht flächendeckend etabliert. Sachsen-Anhalt profitiert hier von einer Kommune, die Standards setzt und zeigt, wie Haushaltsplanung gerecht gestaltet werden kann.
Herausforderungen für Gleichstellungsarbeit in Sachsen-Anhalt
Doch auch in Magdeburg und Sachsen-Anhalt ist Gleichstellungsarbeit kein Selbstläufer. Viele Kommunen klagen über mangelnde Wertschätzung und begrenzte finanzielle Mittel. In manchen Regionen wird Gleichstellung sogar als nachrangig betrachtet, was Bewerbungen für den Gender Award erschwert. Auch in Magdeburg gibt es Widerstände, sei es in politischen Diskussionen oder durch skeptische Stimmen in der Bevölkerung.
Dennoch zeigt der Erfolg, dass selbst unter schwierigen Rahmenbedingungen nachhaltige Erfolge erzielt werden können. Entscheidend ist die klare Haltung der Verwaltungsspitze und das breite Netzwerk an Akteuren, die gemeinsam für Gleichstellung arbeiten.
Wer organisiert den Gender Award?
Eine weitere Frage, die häufig gestellt wird: „Wer organisiert den Gender Award – Kommune mit Zukunft und wie oft wird er vergeben?“ Hinter dem Preis steht die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG). Seit 2016 wird er etwa alle zwei Jahre vergeben. Ziel ist es, herausragende Projekte sichtbar zu machen und Kommunen bundesweit zu motivieren, Gleichstellungsarbeit zu intensivieren.
Die Nominierten 2025
Viele Leser interessiert auch: „Welche Kommunen waren neben Magdeburg für den Gender Award 2025 nominiert?“ Insgesamt bewarben sich zehn Städte, neun wurden offiziell nominiert. Dazu gehörten Braunschweig, Coburg, Kleve, Lübeck, Münster, Potsdam, Verden (Aller), Wuppertal und Magdeburg. Dass Magdeburg hier den ersten Platz belegen konnte, verdeutlicht den hohen Stellenwert der geleisteten Arbeit.
Konkrete Maßnahmen in der Verwaltung
Eine wichtige Frage lautet: „Welche konkreten Maßnahmen hat Magdeburg umgesetzt, damit Gleichstellung in der Verwaltung und Politik gestärkt wird?“ Beispiele sind:
- Ein Eltern-Kind-Zimmer im Rathaus mit Betreuungspersonal
- Ein hoher Frauenanteil in kommunalpolitischen Gremien
- Einbindung von Gender Mainstreaming in Verwaltungsprozesse
- Systematische Jugendhilfeplanung mit geschlechtergerechten Zielzahlen
Diese Maßnahmen zeigen, dass Gleichstellung in Sachsen-Anhalt nicht nur ein Leitbild, sondern praktische Realität ist.
Resonanz in sozialen Medien
Auch in sozialen Medien wurde der Sieg Magdeburgs breit kommentiert. Auf Plattformen wie LinkedIn und Instagram betonten sowohl die BAG als auch die Stadt Magdeburg selbst den Vorbildcharakter dieser Auszeichnung. Unter Hashtags wie #genderaward oder #kommune2025 finden sich zahlreiche Beiträge, die die Bedeutung des Preises hervorheben. Die Preisverleihung am 9. Mai 2025 in Berlin wurde dort mit Fotos und Statements begleitet und trug zur öffentlichen Sichtbarkeit bei.
Die Bedeutung für die Zukunft Sachsen-Anhalts
Magdeburgs Erfolg beim Gender Award hat Signalwirkung für ganz Sachsen-Anhalt. Die Stadt beweist, dass Gleichstellung mehr ist als ein politisches Schlagwort. Sie zeigt, dass durch konsequente Planung, Einbindung der Gesellschaft und klare Strukturen nachhaltige Veränderungen möglich sind. Für das Bundesland bedeutet dies, dass Gleichstellungspolitik stärker ins öffentliche Bewusstsein rückt und auch kleinere Städte motiviert werden können, ähnliche Wege einzuschlagen.
Der Gender Award bringt also nicht nur Anerkennung, sondern setzt auch Maßstäbe. Andere Kommunen in Sachsen-Anhalt können sich an Magdeburg orientieren und von den Erfahrungen profitieren. So entsteht ein langfristiger Multiplikationseffekt, der die gesamte Region stärkt.
Abschlussgedanken
Die Auszeichnung Magdeburgs mit dem Gender Award 2025 zeigt, wie moderne Gleichstellungspolitik aussehen kann: strukturiert, strategisch, konkret und inklusiv. Für Sachsen-Anhalt ist dieser Erfolg ein positives Signal in Zeiten, in denen Gleichstellung mancherorts auf Widerstände stößt. Magdeburg beweist, dass mit Engagement, Weitblick und der Einbindung vieler Akteure nachhaltige Veränderungen möglich sind. Die Stadt ist damit ein Vorbild für andere Kommunen und ein Leuchtturm für die Gleichstellungspolitik in ganz Deutschland.