
Goslar. Der Landkreis Goslar investiert in die Zukunft seiner Jugend und setzt mit dem Bildungsprojekt SEE Future ein starkes Zeichen für Unternehmergeist im Harz. Schüler:innen sollen nicht nur lernen, Geschäftsideen zu entwickeln, sondern auch, wie man aus einer Idee ein tragfähiges Projekt macht. Mit gezielten Förderungen und der Einbindung mehrerer Schulen will die Region junge Menschen fit für eine sich wandelnde Arbeitswelt machen.
Ein Projekt mit großer Reichweite
Das Projekt SEE Future ist ein mehrjähriges Bildungsprogramm, das von der PHS Göttingen
initiiert wurde und im Zeitraum von Januar 2026 bis Dezember 2028 umgesetzt wird.
Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab den Klassen 8 und 9 in verschiedenen
Schulformen und soll insgesamt rund 3.000 Jugendliche ansprechen.
Im Landkreis Goslar sind etwa 600 Jugendliche aus vier bis fünf Schulen beteiligt.
Ziel des Projekts ist es, grundlegende unternehmerische Fähigkeiten zu vermitteln.
Dazu gehören die Entwicklung von Ideen, die Ausarbeitung von Geschäftsmodellen,
der Bau von Prototypen, die Erstellung von Pitch-Videos und sogar die Vorbereitung
auf Crowdfunding-Kampagnen. Damit soll ein Bewusstsein geschaffen werden, dass
Unternehmertum nicht nur ein Weg zur Selbstständigkeit, sondern auch eine
Haltung gegenüber Herausforderungen ist.
Finanzierung und Kosten
Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 518.480 Euro.
Finanziert wird es aus verschiedenen Quellen:
- Fördermittel des Programms „Zukunftsregionen in Niedersachsen“ (ca. 208.000 Euro)
- Kofinanzierung durch Projektpartner (ca. 311.000 Euro)
- Beiträge der beteiligten Kommunen (ca. 150.000 Euro über die Laufzeit)
- Sachmittel im Umfang von ca. 61.150 Euro
Der Landkreis Goslar selbst bringt sich mit einem Zuschuss von bis zu 30.000 Euro ein.
Sollte eine beantragte Kofinanzierungshilfe für finanzschwache Kommunen bewilligt werden,
könnte der Eigenanteil auf 7.500 Euro sinken. Diese Zahlen zeigen, dass das Projekt
auf einem breiten finanziellen Fundament steht und dass der Harz hier
auf Nachhaltigkeit setzt.
Beteiligte Schulen im Harz
Zu den beteiligten Schulen zählen unter anderem die Vicco-von-Bülow-Oberschule Vienenburg,
die Realschule Goldene Aue, die Berufsbildenden Schulen am Stadtgarten sowie die BBS Baßgeige.
Auch das Gymnasium Bad Harzburg und die Robert-Koch-Schule in Clausthal-Zellerfeld
haben Interesse signalisiert. Diese Bandbreite verdeutlicht, dass das Projekt
schulformübergreifend wirkt und sowohl Haupt-, Real-, Berufs- als auch Gymnasialschüler:innen
im Harz einbezieht.
Warum Unternehmergeist im Harz fördern?
Die Region Harz steht, wie viele ländliche Räume, vor strukturellen Herausforderungen.
Der demografische Wandel und die Abwanderung junger Menschen in größere Städte sind
reale Probleme. Mit Programmen wie SEE Future versucht man, dem entgegenzuwirken,
indem die nächste Generation befähigt wird, eigene Unternehmen zu gründen und
innovative Projekte im Harz selbst umzusetzen.
Eine häufig gestellte Frage lautet: „Welche Ziele verfolgt Entrepreneurship Education in Niedersachsen?“
Die Antwort ist klar: Es geht darum, Kreativität, Innovationsfähigkeit,
Eigenverantwortung und Mut zum Handeln zu fördern. Schülerinnen und Schüler sollen
nicht nur theoretisches Wissen über Unternehmensgründung erwerben,
sondern auch praktische Erfahrungen sammeln und Selbstwirksamkeit spüren.
Wissenschaftliche Perspektiven
Studien belegen die Wirksamkeit von Programmen wie SEE Future.
Der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) zeigt, dass in Deutschland
junge Menschen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren überdurchschnittlich häufig
in der Gründungsphase sind. Rund 11 Prozent dieser Altersgruppe haben
konkrete Gründungsaktivitäten begonnen. Bildungsprojekte im Harz können
diesen Trend verstärken, indem sie schon früh den Grundstein für
Unternehmertum legen.
Eine weitere Studie verdeutlicht: Der Bildungsstand ist ein entscheidender Faktor.
Drei Viertel junger Gründer verfügen über einen Sekundarabschluss.
Programme wie SEE Future setzen hier an, indem sie Schüler:innen aller Schulformen
einbeziehen und damit die Einstiegshürden senken.
Internationale Erfahrungen
Auch ein Blick ins Ausland zeigt die Bedeutung solcher Programme.
In Australien führte ein speziell auf Mädchen zugeschnittenes Programm
zu einer messbaren Erhöhung der unternehmerischen Absichten bei den Teilnehmerinnen.
Peer-Learning, Vorbilder und kreative Freiräume erwiesen sich als zentrale Faktoren.
Überträgt man diese Erfahrungen auf den Harz, so wird deutlich,
dass der regionale Kontext entscheidend für den Erfolg ist.
Unterstützung durch lokale Unternehmen und Institutionen kann den Unterschied machen.
Förderung durch regionale Institutionen
Neben SEE Future existieren im Landkreis Goslar weitere Programme
zur Förderung von Gründer:innen. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WiReGo
bietet stille Beteiligungen bis zu 30.000 Euro für tragfähige Geschäftsideen
sowie Beratungsfonds mit Zuschüssen bis 1.000 Euro.
Das Gründungszentrum in Clausthal-Zellerfeld stellt Co-Working-Räume, Werkstätten
und ein starkes Netzwerk bereit. Damit ergänzt die Infrastruktur das schulische Angebot.
Eine relevante Nutzerfrage lautet: „Wie können Lehrkräfte in Niedersachsen Entrepreneurship Education in ihre Schule bringen?“
Lehrkräfte können an speziellen Fortbildungen teilnehmen, die sie befähigen,
unternehmerische Module in den Unterricht zu integrieren.
In Niedersachsen gibt es Programme, die als „Botschafter für Entrepreneurship Education“
Lehrkräfte weiterbilden und ihnen Werkzeuge an die Hand geben.
Praktische Erfahrungen an Schulen
Schulen im Harz zeigen schon jetzt, dass projektbasiertes Lernen funktioniert.
So dokumentieren Berufsschulen in Goslar bereits innovative Projekte
aus dem Bereich Nachhaltigkeit. Diese Erfahrung legt nahe,
dass die Integration von Entrepreneurship Education auf fruchtbaren Boden fällt.
Lehrerinnen und Lehrer berichten, dass Schülerinnen und Schüler durch solche Projekte
motivierter und kreativer arbeiten.
Herausforderungen und offene Fragen
Natürlich birgt ein Projekt dieser Größe auch Herausforderungen.
Eine häufige Nutzerfrage lautet: „Welche Herausforderungen kann das SEE Future-Projekt haben?“
Dazu gehören die Finanzierung der laufenden Kosten, die Motivation
und zeitlichen Ressourcen der Lehrkräfte, die Ausstattung für
praxisnahe Umsetzungen und die langfristige Verankerung in der Schulstruktur.
Auch gilt es, die Balance zwischen kreativen Ideen und realistischen
Geschäftsmodellen zu halten.
Meinungen und regionale Resonanz
In sozialen Medien wie Instagram und LinkedIn zeigen sich bereits positive Reaktionen.
Das Gründungszentrum in Clausthal-Zellerfeld berichtet über gut besuchte
Workshops und Netzwerkevents, während Initiativen wie Niedersachsen.next Startup
betonen, dass Entrepreneurship Education entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit
der Region ist. Auch Schüler:innen im Harz äußern in Foren Interesse daran,
eigene Ideen umzusetzen und dabei Unterstützung zu erhalten.
Statistiken im Überblick
Kategorie | Zahl |
---|---|
Gesamtkosten SEE Future | 518.480 Euro |
Förderung „Zukunftsregionen Niedersachsen“ | ca. 208.000 Euro |
Kofinanzierung durch Partner | ca. 311.000 Euro |
Beiträge der Kommunen | ca. 150.000 Euro |
Geplante Schüler:innen gesamt | ca. 3.000 |
Teilnehmer im Harz | ca. 600 |
Ausblick für den Harz
Der Harz setzt mit SEE Future ein klares Zeichen: Junge Menschen
sollen nicht nur Konsumenten, sondern Gestalter der Zukunft sein.
Indem sie bereits in der Schule lernen, wie man Ideen entwickelt,
Projekte umsetzt und unternehmerisch denkt, stärkt die Region ihre
Wettbewerbsfähigkeit. Die enge Verzahnung von Schulen, Förderprogrammen,
Wirtschaft und regionalen Netzwerken kann langfristig den Weg zu
neuen Unternehmen im Harz ebnen.
Die nächsten Jahre werden zeigen, wie nachhaltig das Programm wirkt.
Entscheidend wird sein, ob die Jugendlichen nach Projektende weiterhin
motiviert sind, eigene Wege zu gehen – sei es durch Start-ups,
soziale Projekte oder neue Unternehmensideen. Klar ist jedoch schon jetzt:
Der Landkreis Goslar setzt ein wichtiges Signal für die Zukunftsfähigkeit
des Harzes und für eine Generation, die bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.