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„Let’s Dance“-Feeling Comeback der Kult-Disco in Bad Sachsa

Bad Sachsa, 9. Juni 2025. Musik, Lichter und ein Gefühl von gestern – auf dem Schützenplatz in Bad Sachsa hallen in dieser Nacht wieder die Bässe jener Zeit, als die „Arena“ noch das Epizentrum des Nachtlebens im Harz war. Was einst als legendäre Disco zwischen 1996 und 2007 Generationen von Feiernden vereinte, feiert nun ein rauschendes Comeback – und zieht weit über die Stadtgrenzen hinaus Fans an, die das „Let’s Dance“-Feeling von damals noch einmal erleben wollen.

Ein Stück Nachtleben-Geschichte kehrt zurück

Mehr als ein Jahrzehnt nach ihrer Schließung erlebt die ehemalige Kult-Disco „Arena“ in Bad Sachsa ein spektakuläres Revival. Unter dem Motto „The Last Dance“ wurde am 7. Juni 2025 auf dem Gelände der Schützengesellschaft von 1814 Bad Sachsa e.V. in einem riesigen Eventzelt gefeiert. Veranstalter war die MEC GmbH aus Braunschweig, die mit aufwendiger Lichttechnik, zwei Dancefloors und einer großen Lounge für echtes Clubflair sorgte.

Schon Wochen zuvor hatte die Ankündigung für Aufsehen gesorgt: Innerhalb von nur fünf Stunden war das erste Ticketkontingent restlos ausverkauft. Nach dem großen Ansturm wurden zwar noch 300 zusätzliche Karten freigegeben, doch auch diese waren schnell vergriffen. Der Erfolg unterstreicht, wie tief die Arena im kollektiven Gedächtnis vieler Harzerinnen und Harzer verankert ist.

Erinnerungen an eine Ära der Nächte

Zwischen 1996 und 2007 war die Arena ein Synonym für durchtanzte Nächte, Schaumpartys und legendäre Silvesterfeiern. Schätzungsweise 1,5 Millionen Besucher sollen in diesen Jahren an den Wochenenden die Tanzflächen gefüllt haben. DJs wie Rouven 54, Ferry Ultra, Mario S und Stefan V prägten den unverwechselbaren Sound der Ära – sie alle standen auch beim Revival wieder hinter den Turntables. Gespielt wurden Klassiker aus den 1990er- und frühen 2000er-Jahren, begleitet von einer Lichtshow, die an die großen Clubnächte von einst erinnerte.

Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen. Auf Social Media schrieb ein Nutzer: „Endlich wieder Arena-Feeling – das ist ein Stück Jugend, das wir nie vergessen werden.“ In der Facebook-Gruppe „Musik Arena Bad Sachsa“ teilten ehemalige Stammgäste Fotos und Geschichten aus jener Zeit. Viele von ihnen – inzwischen zwischen 35 und 50 Jahre alt – organisierten eigens Kinderbetreuung oder reisten aus Thüringen und Niedersachsen an, um das Event nicht zu verpassen.

Von der Nostalgie zur Eventstrategie

Dass Bad Sachsa Schauplatz dieser Rückkehr wurde, ist kein Zufall. Die Stadt mit rund 7.400 Einwohnern hat sich in den letzten Jahren touristisch neu positioniert. Neben dem klassischen Kurbetrieb spielt der Eventtourismus eine immer wichtigere Rolle. Laut offiziellen Statistiken verzeichnete Bad Sachsa 2023 rund 317.790 Übernachtungen – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Solche Großveranstaltungen fügen sich in die Strategie ein, neue Zielgruppen anzusprechen und die Aufenthaltsdauer von Gästen zu verlängern.

Eine Studie der Leuphana Universität Lüneburg zur Nachhaltigkeit im Tourismus betont, dass gerade kleinere Regionen von emotional aufgeladenen Events profitieren können. Veranstaltungen wie das Arena-Revival schaffen Identität, fördern die lokale Wirtschaft und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Risiken wie Lärmbelastung oder Verkehrsaufkommen werden laut Stadtverwaltung durch klare Auflagen und Sicherheitskonzepte abgefedert.

Organisation, Anreise und Atmosphäre

Der Einlass begann um 21 Uhr, gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden. Für Besucher, die mit dem Auto anreisten, standen Parkflächen rund um den Veranstaltungsort bereit; andere nutzten Shuttles oder Fahrgemeinschaften, die über soziale Medien koordiniert wurden. Die Atmosphäre war ausgelassen, die Musik laut – doch es war nicht einfach eine Party. Viele empfanden die Nacht als „letzte große Chance“, das Gefühl von damals noch einmal aufleben zu lassen.

Ein strenger Dresscode wurde nicht verlangt, doch zahlreiche Gäste entschieden sich für Outfits im Stil der späten 90er: Jeansjacken, Neonfarben, Glitzertops. Auf Instagram kursierten hunderte Fotos und Reels – etwa vom Fotografen „nb_photography_de“ –, die das Event mit professionellen Lichtstimmungen dokumentierten. Sie zeigen, dass das Revival nicht nur ein Rückblick war, sondern auch ein modernes, medienwirksames Ereignis.

Antworten auf häufige Fragen der Besucher

  • Tickets: Es gab keine Abendkasse. Der Vorverkauf lief ausschließlich online, und die Karten waren in kürzester Zeit vergriffen.
  • Musik: Auf zwei Dancefloors legten die bekannten DJs der damaligen Zeit auf – von House bis Eurodance, gemischt mit Clubklassikern der 2000er.
  • Dauer: Das Event startete um 21 Uhr und endete gegen 4 Uhr morgens.
  • Zielgruppe: Vor allem Besucher der Generation Ü30/Ü40, viele von ihnen ehemalige Stammgäste.

Mehr als ein Revival – ein Symbol für Gemeinschaft und Erinnerung

Die „Arena Revival Party“ in Bad Sachsa war mehr als eine nostalgische Rückschau. Sie zeigte, wie stark Orte und Musik Erinnerungen prägen können – und wie groß der Wunsch vieler ist, dieses Lebensgefühl noch einmal zu erleben. Für Bad Sachsa war der Abend nicht nur ein emotionaler Höhepunkt, sondern auch ein wirtschaftlicher Impuls. Hotels und Pensionen meldeten volle Belegung, Restaurants und Bars profitierten vom Besucheransturm.

Ob es eine Fortsetzung geben wird, bleibt offen. Der Veranstalter sprach von „einem Abend für die Ewigkeit“. Sicher ist: Dieses Comeback hat bewiesen, dass selbst ein längst geschlossener Club noch immer Menschen verbinden kann – über Generationen hinweg, im Takt der Musik und mit einem Hauch von Glitzer aus vergangenen Nächten.

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Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.