
Bild nachempfunden: Die über 500 Jahre alte Hohne-Eiche auf der Hohnewiese bei Drei Annen Hohne beeindruckt mit mächtigem Stamm und ausladender Krone. Sie ist nun offiziell Nationalerbe-Baum. (Symbolbild – exemplarisch)
Drei Annen Hohne – Eine der ältesten Eichen Deutschlands erhält eine besondere Ehrung: Die Hohne-Eiche im Nationalpark Harz wird am 15. August 2025 offiziell zum Nationalerbe-Baum erklärt. Die mehr als 500 Jahre alte Traubeneiche steht nicht nur für ökologische Vielfalt, sondern auch für eine faszinierende Zeitgeschichte. Ihre Auszeichnung rückt ein Naturdenkmal ins Licht, das für viele bislang ein Geheimtipp war.
Ein Baum mit Geschichte: Die Hohne-Eiche bei Drei Annen Hohne
Wer den Harz besucht und sich auf eine Wanderung durch die Wälder rund um Drei Annen Hohne begibt, wird auf der Hohnewiese einem einzigartigen Naturdenkmal begegnen: der Hohne-Eiche. Rund 500 Meter oberhalb des Bahnhofs gelegen, markiert sie nicht nur einen reizvollen Punkt auf der Wanderkarte, sondern ist zugleich ein lebendiges Zeugnis der Vergangenheit. Mit einem geschätzten Alter von über 500 Jahren und einem Stammumfang von nahezu fünf Metern erfüllt sie sämtliche Kriterien, um als Nationalerbe-Baum ausgezeichnet zu werden.
Wo genau steht die Hohne-Eiche und wie kommt man hin?
Die Hohne-Eiche befindet sich in direkter Nähe zur Hohnewiese im Nationalpark Harz. Der nächstgelegene Anlaufpunkt ist der Bahnhof Drei Annen Hohne. Von dort aus führt ein Wanderweg in etwa 15 Minuten direkt zum Baum. Die gut ausgeschilderte Route macht die Eiche für Besucher, Naturfreunde und Wandergruppen problemlos zugänglich. Die Lage mitten im Nationalpark unterstreicht ihren Status als geschützter Ort.
Die Auszeichnung zum Nationalerbe-Baum: Ein bedeutender Schritt
Am 15. August 2025 wird die Hohne-Eiche offiziell in die Liste der Nationalerbe-Bäume aufgenommen. Diese Auszeichnung wird von der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft (DDG) in Kooperation mit der Eva Mayr-Stihl Stiftung verliehen. Ziel ist es, insgesamt 100 besonders alte, ökologisch wertvolle Bäume in Deutschland zu schützen und langfristig zu erhalten.
Die Hohne-Eiche reiht sich damit in eine exklusive Liste von Naturmonumenten ein, zu denen bereits die Riesenlinde von Heede oder die Methusalem-Eiche von Ivenack gehören. Diese Bäume sind nicht nur eindrucksvolle Naturerscheinungen, sondern auch kulturelle Zeitzeugen mit oft jahrhundertealten Geschichten.
Warum wird die Hohne-Eiche als Nationalerbe-Baum ausgezeichnet?
Die Kriterien zur Aufnahme in das Nationalerbe-Baum-Programm sind klar definiert: Der Baum muss mindestens 400 Jahre alt sein und einen Stammumfang von über vier Metern aufweisen. Die Hohne-Eiche erfüllt diese Anforderungen deutlich. Darüber hinaus ist sie ein ökologisches Juwel und weist typische Merkmale alter Eichen auf, wie Höhlungen, Totholzstrukturen und eine ausladende Krone, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet.
Eine ökologische Schatzkammer auf Wurzeln aus dem 16. Jahrhundert
Alte Bäume wie die Hohne-Eiche sind weit mehr als nur Überbleibsel vergangener Zeiten. Sie sind Lebensräume und Biodiversitätszentren. Mit ihren tiefreichenden Wurzeln, ihrer ausgeprägten Rinde und den zahlreichen Mikrohabitaten bieten sie einer Vielzahl von Arten Schutz und Nahrung.
Welche Arten profitieren von alten Eichen wie der Hohne-Eiche?
Folgende Tier- und Pflanzenarten nutzen alte Eichen als Lebensraum:
- Spechte und Eulen (Brutplätze in Höhlungen)
- Fledermäuse (Unterschlupf in Spalten)
- Käfer wie der Eremit (entwickeln sich in Totholz)
- Flechten, Moose und Pilze (besiedeln die Rinde)
Die ökologische Bedeutung solcher Bäume ist enorm – sie dienen als sogenannte Hotspots der Artenvielfalt und sind damit zentrale Elemente im Natur- und Artenschutz.
Spuren der Geschichte: Als der Baum Feuer fing
Die Hohne-Eiche ist nicht nur ein Natur-, sondern auch ein Geschichtsdenkmal. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in unmittelbarer Nähe ein Tiger-Panzer der Wehrmacht gesprengt. Die Explosion verursachte Brandspuren an der Eiche, die bis heute sichtbar sind. Es sind stille Narben der Vergangenheit, die dem Baum seine charakteristische Form verleihen.
Welche historischen Spuren sind an der Hohne-Eiche sichtbar?
Die auffälligsten Merkmale sind verkohlte Stellen am Stamm und eine deutlich sichtbare Wölbung an der Südseite. Baumfreunde und Historiker sehen darin einen einzigartigen Zeitzeugen. Solche Details werden in offiziellen Schilderungen oft übersehen, doch in Foren wie baumkunde.de sind sie ein häufig diskutiertes Thema.
„Der mächtige Eichenstamm zeigt auf einer Seite Brandspuren, die am Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden, als ein unter dem Baum stehender Tigerpanzer gesprengt wurde.“ – Nutzer im Forum baumkunde.de
Ein lebendiges Element der Umweltbildung
Die Hohne-Eiche wird nicht nur geschützt, sondern auch genutzt – im besten Sinne. Sie ist Teil des Löwenzahn-Entdeckerpfades des Nationalparks Harz. In diesem Projekt werden Kinder und Jugendliche spielerisch an Themen wie Biodiversität, Klimaschutz und ökologisches Gleichgewicht herangeführt. Teile der Eiche, die durch natürliche Bruchstellen entstanden, wurden bereits für Ausstellungs- und Lernmodule aufbereitet.
Gibt es Bildungs- oder Erlebnisangebote rund um die Hohne-Eiche?
Ja, das Umweltbildungsprogramm des Nationalparks bindet die Hohne-Eiche aktiv ein. Führungen, Lehrmaterialien und Erlebnisstationen machen den Baum auch für Schulklassen und Familien zugänglich. Ein besonderes Modul erklärt, wie alte Bäume Lebensgemeinschaften fördern und warum ihr Schutz so wichtig ist.
Emotionale Verbundenheit und lokale Wertschätzung
In Foren und sozialen Medien berichten zahlreiche Nutzer von ihrer Begegnung mit der Hohne-Eiche. Neben der beeindruckenden Erscheinung wird häufig die emotionale Wirkung des Baums hervorgehoben. Viele empfinden beim Besuch Ehrfurcht, Ruhe und eine tiefe Verbundenheit mit der Natur.
Was sagen Besucher über die Hohne-Eiche?
- „Ein Ort, der still macht.“
- „So einen Baum sieht man nicht alle Tage – es war wie eine Zeitreise.“
- „Ich wusste nicht, dass Geschichte so lebendig sein kann.“
Solche Stimmen zeigen: Die Hohne-Eiche ist mehr als ein biologisches Kuriosum – sie ist ein Ort der Begegnung zwischen Mensch und Natur.
Ein Blick auf das Nationalerbe-Baum-Programm
Die Hohne-Eiche ist der 51. Baum, der im Rahmen des Nationalerbe-Baum-Programms ausgezeichnet wird. Die Initiative wurde 2019 von der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft ins Leben gerufen. Sie verfolgt das Ziel, mindestens 100 besonders alte und beeindruckende Bäume dauerhaft zu erhalten und öffentlich sichtbar zu machen.
Welche weiteren Bäume wurden bereits ausgezeichnet?
Name | Ort | Alter (geschätzt) | Stammumfang |
---|---|---|---|
Methusalem-Eiche | Ivenack (Mecklenburg) | 850 Jahre | 11,5 m |
Riesenlinde | Heede (Niedersachsen) | 600–800 Jahre | 15,4 m |
St.-Wolfgangs-Eiche | Regensburg | 800 Jahre | 10,2 m |
Esskastanie Westhof | Aachen | 450 Jahre | 6,3 m |
Diese Liste zeigt die Vielfalt und den Wert alter Bäume in Deutschland. Die Hohne-Eiche ergänzt dieses Naturerbe auf würdige Weise.
Schlussgedanken: Ein Denkmal, das weiterlebt
Mit der offiziellen Auszeichnung als Nationalerbe-Baum rückt die Hohne-Eiche endgültig ins Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung. Was bislang ein Geheimtipp für Wanderer und Naturfreunde war, wird nun zum Symbol für den verantwortungsvollen Umgang mit Natur, Geschichte und Biodiversität.
Alte Bäume wie die Hohne-Eiche erinnern uns daran, dass Zeit nicht nur vergeht, sondern auch wächst. Dass Geschichte nicht nur in Büchern steht, sondern manchmal mitten im Wald – knorrig, rau, lebendig. Und dass unsere Verantwortung darin liegt, diese lebendigen Denkmäler nicht nur zu bestaunen, sondern zu schützen.