Blankenburg

Harz startet erste Wandernadel für Haustiere – neue Auszeichnung für tierische Wanderfreunde

Blankenburg im Harz – Die Harzer Wandernadel ist seit Jahren ein Besuchermagnet für Naturfreunde, Wanderlustige und Familien. Jetzt zieht ein neues Kapitel in die Wandertradition ein: Mit dem Vier-Pfoten-Wanderpass können auch Hunde ihre ganz persönliche Wandergeschichte schreiben – mit Stempelheft, Abzeichen und sogar dem Titel „Vier-Pfoten-Wanderkaiser“.

Ein Wanderpass für tierische Begleiter

Die Idee, Hunden einen eigenen Wanderpass zu geben, entstand nicht etwa im Büro einer Tourismusbehörde, sondern in der Community selbst. Über eine Instagram-Umfrage wurde das Interesse abgefragt – und die Resonanz war überwältigend. Charlotte Jacobs vom Team der Harzer Wandernadel griff das Feedback auf, und so wurde der „Vier-Pfoten-Wanderpass“ Ende April 2025 offiziell eingeführt. Er basiert auf dem gleichen Prinzip wie die klassische Harzer Wandernadel für Menschen: Wanderer (und ihre Hunde) suchen Stempelstellen auf, dokumentieren ihre Touren und erhalten für bestimmte Meilensteine kleine Auszeichnungen – bis hin zur höchsten Ehre: dem Titel des Wanderkaisers.

222 Stempelstellen für Mensch und Tier

Im gesamten Harzgebiet verteilt warten 222 Stempelstellen auf fleißige Pfoten. Genau wie bei der klassischen Variante muss man keine bestimmte Reihenfolge einhalten, sondern kann sich seine Route individuell zusammenstellen. Dabei hilft der handliche Pass, der Platz für alle Stempel bietet und zusätzlich Informationen zur Wegbeschaffenheit, Wasserquellen und Empfehlungen für hundefreundliche Routen enthält.

Wie teuer ist der Vier-Pfoten-Wanderpass im Harz?

Der Wanderpass für Hunde kostet 3 Euro. Er ist online über den offiziellen Shop oder direkt vor Ort in Tourist-Informationen, z. B. in Wolfshagen oder Blankenburg, erhältlich. Optional können zusätzlich Abzeichen erworben werden – in Bronze, Silber, Gold, König und Kaiser – die als kleine Medaillen am Halsband oder Geschirr getragen werden können. Diese kosten zwischen 4 und 4,50 Euro und erfreuen sich großer Beliebtheit unter stolzen Hundebesitzern.

Motivation und Belohnung – Abzeichen für Hunde

Der Vier-Pfoten-Wanderpass ist mehr als ein Gimmick. Er bietet eine klare Struktur und Motivation für Hundebesitzer, regelmäßig in die Natur zu gehen. Die fünf Abzeichenniveaus sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut wie bei der menschlichen Variante:

Kennst du das schon?  Unfall im Harz: Radfahrer stürzt nach Berührung mit Pkw im Kreisverkehr
Stempelanzahl Auszeichnung
11 Stempel Bronze
22 Stempel Silber
44 Stempel Gold
111 Stempel König
222 Stempel Kaiser

Einige Hunde wie „Charly“ oder „Biene“ haben diese Herausforderung bereits geschafft – mit ihren Besitzern haben sie alle 222 Stationen besucht und dürfen sich nun offiziell „Vier-Pfoten-Wanderkaiser“ nennen.

Ein Projekt mit Verantwortung

Mit dem großen Interesse kam auch die erste Kritik – ausgerechnet wegen des Designs. Auf dem ersten Cover des Wanderpasses war ein Mops zu sehen, ein Hund mit bekanntem Qualzucht-Hintergrund. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten, doch das Team um Charlotte Jacobs reagierte transparent und verantwortungsvoll: Künftig würden keine brachyzephalen Rassen mehr als Motiv verwendet. Zudem wolle man Tierschutzvereine und Tierärzt:innen in die Auswahl einbeziehen. „Der Move, wie ihr im Nachgang mit dem Thema umgeht, ist super“, schrieb ein Facebook-Nutzer – ein Satz, der die Haltung der Community gut widerspiegelt.

Gibt es ausgewiesene Strecken für Hunde?

Zwar sind alle 222 Stempelstellen prinzipiell auch für Hunde erreichbar, doch nicht alle Wege sind gleichermaßen hundefreundlich. Daher wurden 16 offizielle Hundetouren ausgearbeitet, die besonders geeignet sind: Sie führen an Wasserläufen entlang, vermeiden steile oder felsige Passagen und bieten gute Wegbeschaffenheit für empfindliche Pfoten. Im Pass selbst finden sich Tipps zu Wasserquellen, Rastplätzen und Hundeverhalten im Wald.

Müssen Hunde im Nationalpark Harz angeleint sein?

Ja – im gesamten Nationalpark Harz gilt ganzjährig Leinenpflicht. Besonders während der Brut- und Setzzeit (April bis Juli) kontrollieren Ranger verstärkt, ob sich Hundebesitzer an die Vorschriften halten. Verstöße können mit Bußgeldern geahndet werden. Wer sich an die Regeln hält, leistet damit auch einen Beitrag zum Naturschutz und zur Akzeptanz von Vierbeinern auf den Wegen.

Kennst du das schon?  Unfall im Harz: Radfahrer stürzt nach Berührung mit Pkw im Kreisverkehr

Touristischer Mehrwert für die Region

Der Harz profitiert erheblich vom Wandertourismus – jährlich werden über 100.000 klassische Wanderpässe verkauft, tausende Menschen versuchen sich an der Kaiser-Challenge. Der Vier-Pfoten-Wanderpass ergänzt das Angebot auf kluge Weise: Er spricht gezielt Hundebesitzer an, die oft in kleinen Gruppen, dafür aber regelmäßig reisen. Die Kombination aus emotionalem Erlebnis, Zielorientierung und Erinnerung in Form eines Abzeichens sorgt für hohe Identifikation und Wiederkehrraten.

Wo kann ich den Vier-Pfoten-Wanderpass kaufen?

Touristen können den Pass in vielen Tourist-Informationen und Wanderbüros im Harz erwerben. Zusätzlich bietet der Harzer-Wandernadel-Shop den Pass online an – inklusive der Begleithefte und Abzeichen. Auf Social-Media-Kanälen wie Instagram (@harzerwandernadel_official) wird der Pass regelmäßig vorgestellt und mit realen Bildern von Wanderteams ergänzt.

Erfahrungen aus der Community

In sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook finden sich zahlreiche Fotos von Hunden mit ihren Pässen. Besonders beliebt: Reels mit dem Slogan „Meine schönste Wanderung im Harz – die musst du dir abspeichern!“. Nutzer teilen dort ihre Lieblingsrouten, Stempelmomente und Anekdoten. Auch hundespezifische Tipps – wie Pfotenschutz, Wassertränken oder passende Routen für ältere Hunde – werden rege diskutiert.

Wie viele Abzeichen gibt es beim Vier‑Pfoten‑Wanderpass?

Insgesamt fünf – Bronze, Silber, Gold, König und Kaiser. Diese sind an bestimmte Stempelzahlen gebunden und fördern den spielerischen Ehrgeiz. Sie können als kleine Anhänger am Halsband oder am Geschirr getragen werden und sind liebevoll gestaltet. Viele Besitzer posten stolz Fotos mit den Auszeichnungen ihrer Tiere – auch das stärkt die emotionale Bindung zum Projekt.

Offizielle Präsenz auf Instagram

Mit über 28.000 Followern ist der Account @harzerwandernadel_official einer der wichtigsten Kommunikationskanäle des Projekts. Dort erscheinen regelmäßig neue Beiträge, z. B. von den ersten Hunden, die den Kaiser-Titel erreicht haben. Auch Tipps zur Navigation, Sicherheit und Ausrüstung werden geteilt. Die starke Online-Präsenz zeigt: Die Harzer Wandernadel ist in der digitalen Welt angekommen – und öffnet sich bewusst neuen Zielgruppen.

Kennst du das schon?  Unfall im Harz: Radfahrer stürzt nach Berührung mit Pkw im Kreisverkehr

Ein Projekt mit Potenzial für ganz Deutschland?

Die Verbindung aus Bewegung, Natur und Tierliebe ist nicht nur im Harz attraktiv. Es wäre denkbar, dass ähnliche Modelle auch in anderen Regionen Schule machen. Der Vier-Pfoten-Wanderpass zeigt eindrucksvoll, wie sanfter Tourismus, Tierfreundlichkeit und Regionalförderung miteinander verschmelzen können – ohne kommerzielle Übertreibung, dafür mit viel Herz und Identifikation.

Ein kleiner Pass mit großer Wirkung

Wer mit seinem Hund gerne wandert, findet im Vier-Pfoten-Wanderpass ein ideales Mittel, die Natur zu entdecken und zugleich gemeinsame Erlebnisse festzuhalten. Die Idee, ausgerechnet Hunden eine so strukturierte Möglichkeit zur Teilnahme am Wandersystem zu geben, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen – doch sie trifft einen Nerv. Die Mischung aus Aktivität, Belohnung, Nachhaltigkeit und digitaler Sichtbarkeit macht den Pass zu einem echten Erfolgsmodell.

Und wer weiß – vielleicht wird in einigen Jahren der Satz „Mein Hund ist Wanderkaiser im Harz“ ebenso selbstverständlich sein wie ein Wanderorden für Zweibeiner. Der Anfang ist gemacht. Die Pfoten sind unterwegs.

Weiteres aus der Rubrik
Über den Autor

Berichte und Artikel

Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.