
Osterode am Harz – Am 1. September 2025 beginnt in Osterode am Harz ein besonderes Pilotprojekt für den Klimaschutz: Der erste Klimathon der Stadt. Über 42 Tage hinweg können Bürgerinnen und Bürger in einer App wöchentliche Klimaschutz-Challenges meistern, Punkte sammeln und gemeinsam CO₂ einsparen. Die Aktion soll Bewusstsein schaffen, Motivation fördern und konkrete, messbare Ergebnisse liefern.
Ein Marathon für das Klima – digital und alltagsnah
Der Begriff „Klimathon“ lehnt sich an den klassischen Marathon mit seinen 42 Kilometern an, überträgt das Konzept jedoch in den Bereich des Klimaschutzes: 42 Tage lang setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit sechs unterschiedlichen Lebensbereichen auseinander. Jede Woche steht unter einem neuen Motto, von klimafreundlicher Mobilität über nachhaltige Ernährung bis hin zu ressourcenschonendem Konsum.
Das Projekt ist bewusst niedrigschwellig angelegt. Alles, was es braucht, ist ein Smartphone und die 2zero-App, die kostenlos im App Store und bei Google Play verfügbar ist. Dort tritt man der Community „Stadt Osterode“ bei, wählt bei Bedarf ein Team und beginnt mit den Challenges. Der Wettbewerbscharakter sorgt dafür, dass der Spaß nicht zu kurz kommt.
So funktioniert der Klimathon
Die Teilnahme ist in wenigen Schritten möglich:
- App herunterladen und der Community „Stadt Osterode“ beitreten.
- Wöchentliche Aufgaben in sechs Themenbereichen bearbeiten.
- Punkte für jede erfüllte Challenge sammeln.
- Optional: einem Team beitreten und gemeinsam im Ranking steigen.
Ein in die App integrierter CO₂-Rechner zeigt, welche Einsparungen durch die eigenen Aktionen erzielt wurden. Diese Funktion basiert auf wissenschaftlichen Daten, unter anderem vom Fraunhofer-Institut und der Universität Kassel.
Belohnungen für Engagement
Wer Punkte sammelt, wird nicht nur mit einem guten Gewissen belohnt. Im Prämiensystem der App können Klimapunkte gegen Rabatte und Gutscheine nachhaltiger Partner eingelöst werden. Mit dabei sind Marken wie benecos, etepetete oder Woodlike Ocean. Diese Anreize sollen die Motivation hochhalten und zeigen, dass nachhaltiges Handeln auch im Alltag Mehrwert schaffen kann.
Warum Klimathon? – Daten und Hintergrund
Die Idee des Klimathon ist längst nicht neu. In anderen Regionen Deutschlands hat sich das Format bereits bewährt. Der landesweite Klimathon in Schleswig-Holstein zählte 2024 über 2.100 Teilnehmende, die zusammen 72,1 Tonnen CO₂ in nur sechs Wochen eingespart haben. Im Jahr 2025 erreichte dieselbe Aktion sogar rund 1.070 Tonnen vermiedene Emissionen. Solche Zahlen verdeutlichen, welches Potenzial auch in Osterode steckt.
Die Handlungsfelder sind klar gewählt: Laut Umweltbundesamt entfallen die größten CO₂-Anteile pro Kopf auf Konsum (28 %), Wohnen (22 %), Mobilität (19 %) und Ernährung (15 %). Genau diese Bereiche deckt der Klimathon ab. Das bedeutet, dass selbst kleine Verhaltensänderungen in diesen Sektoren spürbare Effekte erzielen können.
„Mehr Klimaschutz im Alltag ist machbar“
„42 Tage – 6 Lebensbereiche – 1 Mission: Mehr Klimaschutz!“ – so wirbt die Stadt Osterode am Harz auf ihren Social-Media-Kanälen. Der Slogan fasst zusammen, worum es geht: nicht um große politische Weichenstellungen, sondern um praktikable Schritte im Alltag, die jede und jeder umsetzen kann.
Datenschutz und Sicherheit
In Zeiten wachsender Sensibilität für den Schutz persönlicher Daten spielt Transparenz eine wichtige Rolle. Die 2zero-App erfüllt die Anforderungen der DSGVO, speichert alle Daten auf Servern in der EU und erlaubt auch eine Nutzung ohne die Angabe persönlicher Daten. Die Verbraucherzentrale hat die App in einem Test zudem für ihre Benutzerfreundlichkeit und Datensparsamkeit gelobt. Funktionen wie die direkte Account-Löschung in der App unterstreichen diesen Anspruch.
Lokaler Kontext und Anknüpfungspunkte
Osterode hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass die Bevölkerung für klimafreundliche Aktionen mobilisierbar ist. So brachte die Teilnahme an der Aktion STADTRADELN 2025 beachtliche 54.451,7 Kilometer zusammen – was einer Einsparung von knapp 8,93 Tonnen CO₂ entspricht. Klimaschutzmanager Matthias Kratzer sieht den Klimathon als nächste große Chance, das Engagement zu verstetigen.
Der Zeitraum des Klimathon fällt zudem in eine Phase, in der in Osterode weitere themenverwandte Veranstaltungen stattfinden, wie der „Infotag Heizung – Effizienter heizen leicht gemacht“ am 20. September 2025. Solche Begleitveranstaltungen bieten zusätzliche Berührungspunkte und vertiefen den Wissenstransfer.
Fragen, die viele Bürger bewegen
Was ist der Klimathon in Osterode am Harz und wann startet er?
Der erste Klimathon in Osterode am Harz ist eine 42-tägige Klimaschutz-Challenge, die am 1. September 2025 startet und bis zum 12. Oktober 2025 läuft. Ziel ist es, in verschiedenen Lebensbereichen klimafreundliche Aktionen umzusetzen und so CO₂-Emissionen zu verringern.
Wie kann man am Klimathon in Osterode teilnehmen?
Die Teilnahme erfolgt über die kostenlose 2zero-App. Nach der Installation wählt man die Community „Stadt Osterode“ aus und kann sofort mit den wöchentlichen Aufgaben beginnen. Man kann alleine oder im Team antreten.
Welche Belohnungen gibt es im Klimathon?
Teilnehmende sammeln Klimapunkte, die gegen Gutscheine und Rabatte bei nachhaltigen Unternehmen eingelöst werden können. Dies erhöht den Anreiz, möglichst viele Challenges zu meistern.
Ist der Klimathon in Osterode datenschutzkonform und sicher?
Ja, die App speichert Daten ausschließlich auf EU-Servern, arbeitet DSGVO-konform und kann anonym genutzt werden. Eine Account-Löschung ist jederzeit möglich.
Welche Themen werden im Klimathon behandelt – was sind die Aufgaben?
Der Klimathon deckt sechs Lebensbereiche ab: Wohnen, Ernährung, Mobilität, Konsum, Freizeit und Digitales Leben. Jede Woche gibt es konkrete Aufgaben, die leicht in den Alltag integriert werden können.
Wissenschaftlicher Hintergrund: Gamification und Nudging
Studien belegen, dass Gamification und spielerische Anreize einen positiven Effekt auf nachhaltiges Verhalten haben können. Das Umweltbundesamt sieht in solchen Formaten ein Potenzial, Menschen dauerhaft für Klimaschutzthemen zu sensibilisieren. Auch Nudging – also das gezielte Anstoßen bestimmter Verhaltensweisen – hat sich als wirksam erwiesen, etwa bei der Reduktion des Heizenergieverbrauchs um bis zu 9 % in Pilotprojekten. Allerdings hängt der Erfolg stark von der Qualität des App-Designs und der Einbettung in den Alltag ab.
Erwartungen und Ziele für Osterode
Die Stadt hat zwar noch keine offiziellen Zielzahlen für die Teilnahme oder die erwartete CO₂-Einsparung veröffentlicht, doch die Erfahrungen aus anderen Kommunen lassen hoffen. Selbst bei einer Teilnahmequote im niedrigen dreistelligen Bereich könnten spürbare Effekte erzielt werden. Gleichzeitig ist der Klimathon eine Gelegenheit, Netzwerke zwischen Bürgern, Schulen, Vereinen und Unternehmen zu stärken.
Potenzielle Synergien
- Bildungseinrichtungen: Schulen können Challenges in den Unterricht integrieren.
- Vereine: Sport- und Kulturvereine bieten Plattformen, um Teams zu bilden.
- Lokale Wirtschaft: Einzelhändler und Gastronomie können Rabatte für Teilnehmende anbieten.
Ausblick
Mit dem ersten Klimathon betritt Osterode am Harz Neuland – und zwar in einer Form, die nicht nur symbolisch, sondern auch messbar wirken kann. Das Projekt verknüpft den Gemeinschaftsgedanken mit moderner Technologie, setzt auf wissenschaftlich fundierte Daten und adressiert die wichtigsten CO₂-Treiber im Alltag. Ob sich der Erfolg anderer Regionen wiederholen lässt, hängt nun vor allem von der Beteiligung der Bevölkerung ab.
Die kommenden 42 Tage ab dem 1. September 2025 werden zeigen, wie groß das Potenzial dieser Form der Klimaschutzarbeit in einer mittelgroßen Stadt ist. Klar ist schon jetzt: Wer mitmacht, kann nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch erleben, wie gemeinsames Handeln neue Energie freisetzt.