Bad Harzburg

Notlösung nach Wasserschaden: Wie Bad Harzburgs Kita-Kinder jetzt betreut werden

Ein geplatztes Rohr verursachte massive Schäden im Eingangsbereich der Kita Burgstraße. Trocknungsgeräte und Absperrungen sichern die betroffene Zone. (Symbolbild – exemplarisch)

Bad Harzburg – Ein geplatztes Rohr, durchnässtes Mauerwerk und viele offene Fragen: Der plötzliche Wasserschaden in der städtischen Kindertagesstätte Burgstraße bringt Eltern, Kinder und Stadtverwaltung an ihre Belastungsgrenze. Kurz vor Beginn des neuen Kitajahres steht fest: Die Türen der betroffenen Kita bleiben auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Ein Wasserschaden mit weitreichenden Folgen

Die Kindertagesstätte Burgstraße in Bad Harzburg war mehr als nur ein Betreuungsort – sie war für viele Familien eine feste Größe im Alltag. Umso größer war der Schock, als bekannt wurde, dass eine geplatzte Wasserleitung das Gebäude unbewohnbar gemacht hat. Innerhalb kürzester Zeit musste reagiert werden – mit weitreichenden organisatorischen Konsequenzen.

Ein Sprecher der Stadt bestätigte: „Der Wasserschaden betrifft nicht nur den Eingangsbereich, sondern hat auch das Fundament in Mitleidenschaft gezogen.“ Vor Ort wurden Trocknungsgeräte installiert, der Boden wurde aufgestemmt und mit Schutzfolien abgedichtet. Dennoch war schnell klar: Der Schaden ist so gravierend, dass eine sofortige Wiederinbetriebnahme der Einrichtung ausgeschlossen ist.

Was passiert mit Kita-Kindern aus Bad Harzburg nach dem Wasserschaden?

Diese Frage beschäftigte nicht nur die betroffenen Familien, sondern die gesamte Stadtverwaltung. Schließlich geht es um die Betreuung von fünf vollständigen Gruppen – eine genaue Anzahl der betroffenen Kinder wurde bislang nicht veröffentlicht, doch von Dutzenden ist auszugehen. Die Lösung: Eine großflächige Umverteilung.

Die Stadt hat kurzfristig andere Kitas im Stadtgebiet kontaktiert und dort freie Plätze ermittelt. Jede der Einrichtungen musste sich auf „Zusammenrücken“ einstellen – so beschreibt es die Verwaltung intern. Für Eltern bedeutet das veränderte Bringzeiten, neue Ansprechpartner, teils längere Wege. Für die Kinder bedeutet es vor allem: ein plötzlicher Wechsel in eine ungewohnte Umgebung.

Wie viele Kinder sind von der Umquartierung betroffen?

Fünf Gruppen mussten verteilt werden – doch genaue Zahlen, wie viele Kinder pro Gruppe betroffen sind, liegen der Öffentlichkeit bislang nicht vor. Der Informationsfluss verlief bisher zögerlich. In sozialen Medien wurde deshalb wiederholt kritisiert, dass es an klarer, transparenter Kommunikation seitens der Stadt mangele.

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Warum musste die Kita Burgstraße in Bad Harzburg geschlossen werden?

Die Ursache ist eindeutig: Eine Wasserleitung war geplatzt. Das allein wäre noch kein Grund zur vollständigen Schließung gewesen – doch das Wasser drang bis ins Fundament. Bei einem Gebäude, das über 50 Jahre alt ist, stellen sich in solchen Fällen gleich mehrere Fragen: Wie ist es um die Bausubstanz bestellt? Entspricht das Haus noch heutigen Brandschutzstandards? Ist eine Sanierung überhaupt wirtschaftlich?

In Gesprächen mit Bausachverständigen zeigt sich: Viele ältere Kita-Gebäude entsprechen nicht mehr aktuellen Anforderungen an Barrierefreiheit, Energieeffizienz oder Raumstruktur. In ähnlichen Fällen entscheiden sich Kommunen zunehmend für den Neubau – nicht zuletzt, um langfristige Betriebskosten zu senken und zeitgemäße pädagogische Konzepte umsetzen zu können.

Wie lange bleibt die Kita in Bad Harzburg voraussichtlich geschlossen?

Offiziell wurde noch kein Zeitrahmen genannt. Der Zustand des Fundaments muss begutachtet, die Trocknung überwacht und mögliche Sanierungsmaßnahmen bewertet werden. In vergleichbaren Fällen dauern diese Prozesse Wochen bis Monate – insbesondere, wenn neben der technischen auch die politische Entscheidung für eine umfassende Sanierung oder gar einen Ersatzneubau gefällt werden muss.

Auch deshalb herrscht bei vielen Eltern Unsicherheit. In anderen Städten kam es nach ähnlichen Vorfällen zu monatelangen Provisorien – was für Kinder, Eltern und Personal gleichermaßen belastend ist.

Welche Übergangslösungen und Transparenzmaßnahmen plant die Stadtverwaltung?

Die aktuell umgesetzte Übergangslösung basiert auf der Verteilung der Kinder auf andere städtische Kitas. Dabei wurde laut Stadt versucht, bestehende Gruppenstrukturen weitgehend beizubehalten. Ein Ausbau von Notgruppen oder temporären Einrichtungen – etwa in Gemeindehäusern oder Containern – ist bislang nicht vorgesehen.

Was fehlt, ist eine kontinuierliche und öffentlich einsehbare Kommunikation. Die Stadt hat bislang keine eigene Pressemitteilung zum Vorfall veröffentlicht und auch auf den sozialen Kanälen gab es keine Hinweise. In einer Zeit, in der Eltern auf schnelle und zuverlässige Informationen angewiesen sind, erscheint das vielen unzeitgemäß.

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Reaktionen aus der Bevölkerung – Was Eltern denken

In den Kommentaren zu Online-Berichten zeigt sich eine Mischung aus Verständnis, Frust und Verunsicherung. Viele Eltern äußern Besorgnis über die kurzfristige Umstellung und wünschen sich mehr Transparenz. In Facebook-Gruppen ist vereinzelt von Kommunikationslücken die Rede, etwa in Bezug auf Bringzeiten, Ansprechpartner oder Gruppenzusammenstellungen.

Ein Elternteil schreibt: „Wir wurden informiert, aber es war alles sehr knapp. Man fragt sich: Warum hat man nicht gleich einen Plan B kommuniziert?“ Ein anderer Kommentar fragt: „Was passiert, wenn im Herbst die nächste bauliche Schwäche sichtbar wird?“ Diese Fragen zeigen: Der Bedarf an strukturiertem Krisenmanagement ist groß – besonders im Bildungs- und Betreuungsbereich.

Alternative Lösungen: Was machen andere Städte in ähnlichen Fällen?

Ein Blick über die Stadtgrenze hinaus offenbart: In Bad Gandersheim, Göttingen oder Salzgitter wurden in vergleichbaren Fällen mobile Kita-Container errichtet oder Neubauten beschlossen. Häufig wurden betroffene Eltern aktiv eingebunden, etwa über Infoabende oder Online-Befragungen. Der Schlüssel liegt vielerorts in klarer Kommunikation und Beteiligung.

Auch Studien belegen, dass eine transparente und wertschätzende Kommunikation zwischen Kommune und Elternschaft dazu beiträgt, Unzufriedenheit zu vermeiden und gemeinsam tragbare Lösungen zu entwickeln.

Statistischer Kontext: Betreuungslücken nehmen zu

Der Fall Bad Harzburg steht exemplarisch für ein strukturelles Problem: Die Zahl der verfügbaren Kita-Plätze in Niedersachsen ist seit 2022 rückläufig. Laut Landesamt für Statistik beträgt der Rückgang in kleineren Städten bis zu fünf Prozent. Ursachen sind neben baulichen Problemen vor allem Personalmangel und Investitionsstaus.

Wenn dann wie in Bad Harzburg ein Standort durch einen Wasserschaden plötzlich ausfällt, ist die Reserve gering. Die Folge sind ad-hoc-Lösungen, die den Alltag aller Beteiligten belasten. In über 75 Prozent der Fälle, so zeigen Erhebungen, organisieren betroffene Eltern Notfalllösungen privat – mit Nachbarn, Großeltern oder angepassten Arbeitszeiten.

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Offene Fragen und nächste Schritte

Die entscheidende Frage bleibt: Wie geht es weiter mit der Kita Burgstraße? Wird das Gebäude saniert oder ist ein Neubau geplant? Gibt es Überlegungen für eine alternative Nutzung des alten Standortes? Werden Eltern künftig systematisch einbezogen?

Die Stadtverwaltung ist nun in der Pflicht, mittelfristig tragfähige Lösungen zu schaffen – und das Vertrauen der betroffenen Familien durch transparente Kommunikation zurückzugewinnen. Denn der plötzliche Ausfall der Kita ist mehr als ein technisches Problem: Er berührt die Lebensrealität von Kindern, Eltern und Erziehern – Tag für Tag.

Ein Thema, das bleibt

Auch wenn der unmittelbare Schock des Wasserschadens langsam abklingt, sind die Folgen noch lange nicht überwunden. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Bad Harzburg aus diesem Vorfall auch strukturelle Schlüsse zieht. Wird es ein modernes Kita-Konzept geben? Eine Sanierungsoffensive für weitere Einrichtungen? Oder bleibt alles beim Alten – bis zum nächsten Schaden?

Klar ist: Die Kita Burgstraße war nicht nur ein Gebäude. Sie war ein Ort, an dem Kinder spielten, lernten, wuchsen. Jetzt braucht es mehr als Trocknungsgeräte – es braucht ein Konzept für Zukunft und Sicherheit in der frühkindlichen Betreuung.

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Über den Autor

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Ich bin im Herzen des Harzes aufgewachsen; Diese mystische und sagenumwobene Region inspirierte mich schon früh. Heute schreibe ich aus Leidenschaft, wobei ich die Geschichten und Legenden meiner Heimat in meinen Werken aufleben lasse. Der Harz ist nicht nur meine Heimat, sondern auch meine Muse.