
Gardelegen – Mit einer monatlichen Unterstützung von 300 Euro will die Hansestadt Gardelegen gemeinsam mit dem Bildungsministerium Sachsen-Anhalt Lehramtsstudierende frühzeitig an die Region binden. Das „Gardelehrer“-Stipendium, das in diesem Jahr in seine achte Runde geht, gilt als erfolgreiches Modell im Kampf gegen den Lehrkräftemangel in ländlichen Regionen. Bewerbungen sind noch bis zum 15. September 2025 möglich.
Ein Erfolgsprojekt gegen den Lehrkräftemangel
Seit 2018 setzt Gardelegen auf eine gezielte Nachwuchsförderung im Bildungsbereich. Das „Gardelehrer“-Stipendium bietet angehenden Lehrkräften nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch eine enge Anbindung an die Region. Die Idee: Studierende der Lehramtsausbildung erhalten während ihres Studiums monatlich 300 Euro, verpflichten sich im Gegenzug aber, nach Abschluss in einer Schule der Einheitsgemeinde Gardelegen zu arbeiten. Damit reagiert die Stadt auf eine der größten Herausforderungen des Landes – den Mangel an qualifizierten Lehrkräften, vor allem an Sekundarschulen und in MINT-Fächern.
Wer kann sich bewerben?
Die Teilnahmebedingungen sind bewusst offen gestaltet, um möglichst viele Bewerberinnen und Bewerber anzusprechen. Bewerben können sich Lehramtsstudierende bereits ab dem ersten Semester bis hin zum Referendariat. Die Auswahl erfolgt in einem zweistufigen Verfahren: Zunächst müssen Lebenslauf, Motivationsschreiben, Immatrikulationsbescheinigung und Leistungsnachweise eingereicht werden. Anschließend folgt ein persönliches Gespräch.
Häufig gestellte Frage: Was muss man für das Gardelehrer-Stipendium erfüllen?
Voraussetzung ist ein laufendes Lehramtsstudium und die Bereitschaft, nach Studienabschluss oder Referendariat an einer Schule in Gardelegen zu unterrichten. Die Förderung ist mit einer klaren Rückbindung an die Region verknüpft, um langfristig den Bildungsstandort zu stärken.
Die Zahlen sprechen für sich
Aktuell profitieren sieben Studierende von der Förderung. Ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten unterrichten heute an verschiedenen Schulen in der Altmark, darunter die Sekundarschule „Am Drömling“ Mieste, die Wander-Grundschule und das Gymnasium Gardelegen. Das Modell hat sich etabliert: Was 2018 als Pilot begann, ist inzwischen zu einem festen Bestandteil der Nachwuchsstrategie geworden.
Hintergrund: Lehrkräftemangel in Sachsen-Anhalt
Die Situation in Sachsen-Anhalt ist angespannt. Landesweit fehlen Lehrkräfte, besonders in ländlichen Regionen wie der Altmark. Prognosen zeigen, dass der Mangel trotz sinkender Schülerzahlen in den kommenden Jahren bestehen bleibt – vor allem wegen bevorstehender Pensionierungen und eines Mangels an Fachlehrkräften. Neue Modelle wie das „Gardelehrer“-Stipendium sind daher mehr als nur eine Übergangslösung, sondern Teil einer langfristigen Strategie.
Häufig gestellte Frage: Welchen Zweck verfolgt das Gardelehrer-Stipendium?
Der Hauptzweck liegt in der frühzeitigen Bindung von Lehramtsstudierenden an eine Region, die dringend neue Lehrkräfte benötigt. Durch die finanzielle Unterstützung und die persönliche Betreuung entsteht eine Verbindung, die über das Studium hinaus wirkt.
Unterstützung vom Bildungsministerium
Das Bildungsministerium Sachsen-Anhalt sieht in dem Stipendium ein Paradebeispiel für erfolgreiche Nachwuchsgewinnung. Neben dieser Initiative unterstützt das Ministerium auch landesweite Projekte, wie etwa das „Headhunter“-Programm zur Rekrutierung internationaler Lehrkräfte. Während letzteres landesweit agiert, punktet das Gardelehrer-Programm vor allem durch seine lokale Verwurzelung.
Social-Media-Offensive
Ein besonderer Erfolgsfaktor ist die gezielte Nutzung von Social Media. Über Facebook, Instagram und sogar TikTok werden nicht nur offizielle Ausschreibungen veröffentlicht, sondern auch persönliche Geschichten erzählt. Video-Testimonials, wie das des Stipendiaten Florian Scheinert, geben authentische Einblicke in den Studienalltag und die Motivation, in Gardelegen zu lehren. Mit Slogans wie „GardeLIEBEN – GardeLEBEN – GardeLEHREN“ positioniert sich die Stadt modern und nahbar.
Alltag und Unterstützung für Stipendiaten
Neben der finanziellen Förderung profitieren Teilnehmer auch von weiteren Hilfen, etwa bei der Wohnungssuche. Die Stadt betont, dass es nicht nur um das Unterrichten geht, sondern um ein vollständiges Ankommen in der Gemeinschaft. Dieser Community-Ansatz, der in den Social-Media-Auftritten sichtbar wird, hebt das Programm von rein finanziellen Förderungen ab.
Häufig gestellte Frage: Gibt es Erfahrungsberichte von bisherigen Stipendiat:innen?
Offizielle Erfahrungsberichte sind rar, doch die Karrieren vieler Absolventinnen und Absolventen sprechen für sich. Mehrere von ihnen arbeiten heute fest im Schulsystem der Altmark und sind integraler Bestandteil der regionalen Bildungslandschaft.
Bewerbungsfristen und Ablauf
Für die achte Runde des Programms ist der Bewerbungsschluss der 15. September 2025. Bewerbungen können postalisch oder per E-Mail eingereicht werden. Nach der schriftlichen Auswahl erfolgt ein Gespräch, bei dem sowohl fachliche Eignung als auch persönliche Motivation bewertet werden.
Häufig gestellte Frage: Bis wann kann man sich bewerben?
Die Frist endet am 15. September 2025. Es empfiehlt sich jedoch, die Unterlagen frühzeitig einzureichen, um genügend Zeit für das Auswahlgespräch zu haben.
Vergleich zu anderen Rekrutierungsmaßnahmen
Im Unterschied zu rein landesweiten Projekten wie dem „Headhunter“-Programm, das gezielt Fachkräfte aus dem Ausland anspricht, konzentriert sich das Gardelehrer-Stipendium auf Studierende im Inland – und bindet diese durch eine längerfristige Perspektive an die Region. Ergänzend zu landesweiten Fördermodellen werden so Synergieeffekte geschaffen.
Die Altmark als Brennpunkt
Die Altmark ist in Bezug auf Bildungsversorgung besonders herausgefordert. In Foren und sozialen Netzwerken berichten Lehrkräfte von Unterrichtsausfällen, großen Klassen und improvisierten Lösungen. Hier zeigt sich, wie wichtig gezielte Nachwuchsarbeit ist. Das Gardelehrer-Stipendium bietet eine konkrete Antwort auf diese strukturellen Probleme.
Langfristige Perspektive
Die Stadt und das Ministerium setzen auf Kontinuität. Die bisherige Bilanz fällt positiv aus – nicht nur, weil Stellen besetzt werden konnten, sondern auch, weil eine engere Bindung zwischen Studierenden und Region entsteht. Viele Teilnehmer entwickeln während der Förderung ein starkes Zugehörigkeitsgefühl, das sie auch nach Ablauf des Programms in Gardelegen hält.
Häufig gestellte Frage: Wie hoch ist die Förderung?
Die monatliche Unterstützung beträgt 300 Euro – ein Betrag, der zwar nicht alle Lebenshaltungskosten deckt, aber als Anerkennung und Anreiz gedacht ist. In Kombination mit günstigen Wohnmöglichkeiten in der Region entsteht ein attraktives Gesamtpaket.
Das Bewerbungs-ABC
Schritt | Beschreibung |
---|---|
1. Bewerbung einreichen | Lebenslauf, Motivationsschreiben, Immatrikulationsbescheinigung, Leistungsnachweise |
2. Frist beachten | Spätestens bis zum 15. September 2025 |
3. Auswahlgespräch | Persönliche Vorstellung, Motivation und Passung werden bewertet |
Mit der Kombination aus finanzieller Unterstützung, persönlicher Betreuung und gezielter Ansprache über Social Media hat sich das Gardelehrer-Stipendium als wirksames Instrument gegen den Lehrkräftemangel etabliert. Während landesweite Programme oft an der Breite der Zielgruppe scheitern, punktet dieses Modell durch seine spezifische, lokal verankerte Ausrichtung. Die nächsten Monate werden zeigen, wie viele neue Bewerberinnen und Bewerber sich für diesen Weg entscheiden und damit nicht nur ihre berufliche Zukunft, sondern auch die Bildungsqualität in der Altmark nachhaltig prägen.